Messerblock - teuer gleich gut?

vom 05.05.2008, 09:04 Uhr

Hallo zusammen,
wir hatten in unserem Freundeskreis jetzt die Diskussion, ob ein richtig teures Kochmesser, welches so 100 Euro pro Messer kocht, soviel besser ist, wie ein ganz billiges oder eines für 30 oder 40 Euro. Ein Bekannter hat uns seine Messer gezeigt, die zusammen wohl um die 1000 Euro gekostet haben. Ich dagegen habe einen Messerblock von Zwilling, zwar auch nicht ein Billigmesserblock, aber für 6 Messer mit Block für circa 250 Euro doch eine gane Ecke günstiger.

Dazu habe ich noch von Ikea ein Kochmesser, welches vielleicht knappe 10 Euro gekostet hat. Dabei haben wir festgestellt, das gerade das Messer von Ikea genau so scharf war, obwohl wir es schon seit über 2 Jahren ständig benutzen. Ich bin der Meinung, das die ganz billigen Messer nicht lange scharf bleiben oder auch die Griffe sicher nicht von der guten Qualität sind, aber ein großer Unterschied zwischen den günstigeren Markenmessern und den richtig teuren Messern von einem Laien nicht erkennbar sind. Sicher sind die für Metzger oder Köche sinnvoll, aber ob ich die als Hobbykoch brauche, ist doch fraglich. Welche Messer habt ihr und wie seid ihr damit zufrieden?

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo!
Ich habe einen Messerblock von Justinus, der ca 100 Euro gekostet hat. Darin ist ein Brotmesser, ein Fleischmesser ein Trangiermesser und 2 kleine Küchenschälmesser. Ich denke mal, dass ein Kochprofi es garantiert merken wird, ob ein Messer "nur" 80 Euro oder 150 Euro gekostet hat. Vor allem am Schliff wird man das merken. Ich bin mit den Justinus Messern sehr zufrieden, vor allem, weil Griff und Klinge eins ist und nicht angeschraubt oder angenietet. Der Griff kann sich also nie von der Klinge lösen. Darauf habe ich besonders beim Kauf geachtet.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Huhu ihr Lieben,
wir haben schon seit mehreren Jahren einen einfachen Messerblock mit 6 Steakmessern, 1 Brotmesser und ein noch 2-3 andere Messer. Der Block hat damals mal 25 Euro gekostet und ich muss sagen, die Messer sind noch heute absolut spitze. Ich denke also nicht, dass teuer auch automatisch immer gleich besser sein muss. Sicher , teure Messer haben einen hohen Qualitätsanspruch, dennoch, lieber kaufe ich sie etwas billiger und wenn sie dann nicht mehr wollen, kann ich sie getrost weg werfen und mir wieder einen billigen Messerblock kaufen .

» ChenChen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 25.02.2010, 22:55, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Hallo zusammen,

bei uns steht auch ein recht einfacher Messerblock in der Küche herum. Darin befinden sich ein Brotmesser, ein Fleischmesser und zwei kleinere Küchenmesser. Er ist insgesamt auch recht klein gestaltet, weshalb ich seinen Wert auf nicht all zu viele Euros schätzen würde. Er ist zudem schon ein paar Jahre alt, hat uns aber immer gute Dienste geleistet.

Meine Mutter kam bis jetzt immer recht gut mit diesem Messerblock aus und ich glaube, ein normal kochender Bürger würde wahrscheinlich keinen großen Unterschied zwischen einem 50, 100 oder 150 Euro teuren Messerblock feststellen. Ich denke auch, dass vor allem Kochprofis und Köche in Restaurants, die diese Gegenstände täglich nutzen, besser abschätzen können, wo der Qualitätsunterschied liegt.

Ich für meinen Teil werde mir später keinen all zu teuren Messerblock kaufen, weil ich eh nur relativ selten koche. :wink:

Viele Grüße, IceKing32

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» IceKing32 » Beiträge: 1238 » Talkpoints: -5,40 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



huhu,

also bei uns steht ein Messerblock von WMF mit sechs Messern herum. Den haben wir zum Einzug geschenkt bekommen, als meine familie noch soviele Paybackpunkte übrig hatte. Neu hätte der wohl so um die 250 Euro gekostet, also wesentlich billiger als die Messer deines Bekannten. Trotzdem kann ich mich wirklich nicht beschweren, sie schneiden ganz fantastisch und ich bin sehr zufrieden.

Trotzdem glaube ich, dass ein wirklicher Profikoch den Unterschied gerade beim Trangieren schon merken würde...

Aber wir lassen uns schließlich auch die Petersilie nicht mit Fleurop schicken. :lol:

» Raemhetep » Beiträge: 141 » Talkpoints: 20,58 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich bin ein ausgelernter Koch. Daher lege ich großen Wert auf gute Messer. Ich besitze bisher eher Standardmesser, die aber durchaus für Profis geeignet sind.

Ich besitze bisher hauptsächlich "Zwiling", "F. Dick" und ein paar weniger bekannte(die aber von der Qualität auch gut sind). Demnächst möchte ich mir auch noch Messer von "Global", "WMF" und auch mal ein Keramikmesser kaufen.

Für den Hobbykoch, würde ich keine teuren Messer empfehlen. Da die wenigsten wirklich, mit sowas umzugehen wissen. Messer von "Global" sind Beispielsweise sehr pflegebedürftig. Sie rosten schnell und man kann sie sehr schnell (aus versehen) zerstören bzw. kaputt machen. Und da die günstigsten Kochmesser schon 80 Euro kosten, wäre das für einen Gelegenheitskoch nicht zu empfehlen. Dafür lernt der Profi schnell diese Messer lieben zu lernen und möchte sie nur ungern missen.

Ein perfektes Messer ist beim Übergang zwischen Schneide und Griff perfekt ausbalanciert. Dies ist bei den wenigsten Messern gegeben, aber auch nicht wirklich notwendig. Schlechte bzw. günstige Messer die man möglichst nicht in seinem Inventar haben sollte, sind schwer/ klobig und liegen schlecht in der Hand. Eine dicke Klinge sollte auch gemieden werden. Außerdem nutzen billige Messer schnell ab. Das ist zwar nicht sonderlich schlimm, aber dann sollte man schon mit einem Abziehstahl umgehen können oder genug Ersatzmesser zur Hand haben. :wink:

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» otsego » Beiträge: 1009 » Talkpoints: -2,08 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Naja, ob teuer gleich gut heißt ist die Frage - sicher kann man nur sagen: Billig = schlecht.

Denn Billigmesser sind wirklich der absolute Ramsch. Gut wer nur wenig kocht und ein Messer kaum braucht und damit auch die Dosen aufmacht, dem reicht ein billiges Messer, am besten ein gestanztes :wink:. Für denjenigen macht es keinen Sinn wegen 3 mal im Jahr wo er ein Messer braucht sich ein Qualitätsmesser zu kaufen.

Doch jeder der etwas aktiv in der Küche ist und mehr als nur Fertigessen zubereiten kann der wird den Unterschied zwischen einem Qualitätsmesser und einem Billigmesser merken.

Prinzipiell kann man sagen: Ein gutes Messer, außer vielleicht im Räumungsverkauf, bekommt man nicht unter 35 - 40 Euro. Alles was preislich darunterliegt ist für mich erst einmal Müll. Ein gutes Messer überzeugt vor allem durch:
- sehr hochwertigen und gut geschmiedetem Stahl
- gründlichen und guten Schliff
- sehr gute Verarbeitung
- saubere Ausbalancierung
- ordentliche Klingenstärke

Gerade der letzte Punkt ist eigentlich selbstverständlich - nur sieht man das bei Billigmesser nie. Die Dinger sind so dünn, die kann selbst meine Freundin locker verbiegen. Will man etwas schneiden eiern diese Messer durchs Schnittgut wie ein nach Bier riechender Fahrradtross am Vatertag durch die Pampa! Absolute Katastrophe, mehrere saubere und ordentliche Schnitte sind hier unmöglich.

Außerdem sind billige Messer nicht sauber ausbalanciert - ich rede hier nicht von einer nahezu perfekten Balancierung wie japanische Meisterschmiede es schaffen, sondern nur jene, dass das Messer ein gewisses "Gleichgewicht" in der Hand hat so dass ein schnelles und gutes Arbeiten möglich ist. Bei Billigmessern muss man entweder zuviel oder zuwenig Kraft ungleichmäßig verteilt aufbringen was ebenfalls keine präzise und gründliche Arbeit ermöglicht.

Die gute Verarbeitung schwankt auch extrem. Plastikgriffe / Kunststoffgriffe lehne ich ab hier wird zu oft geschludert - Holzgriffe oder Ganzstahlmesser machen seltener etwas falsch.

Und beim letzten Punkt versagen Billigmesser immer: aus hochwertigem Stahl indem auch eine gewisse Schmiedeleistung steckt bestehen sie niemals - denn der kostet nicht gerade wenig. Dazu kommt der Maschinenschliff, der zwar kurzzeitig eine hohe Schärfe erzeugt aber das war`s dann auch schon. Nicht umsonst mutieren Billigmesser schnell vom Schneider zum Drücker - und schleifen kann man sie gar nicht aufgrund des billigen, gestanzten Stahls und der dünnen Klinge die über den Schleifstein wackelt. Ordentliche und gute Messer sind am besten
- gehämmert und nicht gestanzt
- von Hand geschliffen
- durchgehend.

Der Unterschied zwischen einem guten und hochwertigem Kochmesser und einem Billigmesser beträgt Welten - ich erlebe es jedesmal wenn ich bei Freunden koche. Ich gehe prinzipiell nicht mehr ohne ein paar Messer mehr zu bestimmten Personen, da dort die "tollen und günstigen" Messer ein absolutes Graus sind was einem das Blut in den Adern gefrieren lässt wenn man besseres gewohnt ist. Selbst neu gekauft ist deren Schnittergebnis immernoch schlechter als das meines alten und schon an die 100 mal nachgeschliffenen Kochmessers - das eine geht grad so und einigermaßen scharf durch Fleisch und Gemüse, mein Kochmesser ist dagegen wie eine glutheiße Klinge die durch Butter fährt mit der Präzision einer Rasierklinge. Wo ein Freund von mir sekundenlang mit seinem Messer herumsäbelt (jaja, MagicBlade :lol:) geht meins innerhalb einer Sekunde ohne großen Druck durch.

Allerdings sollten teure Messer nicht von jemandem erworben werden, der kein Interesse daran hat diese zu pflegen - dann kann man auch beim Billigmesser bleiben. Denn teure Messer wollen geschliffen, gehegt und gepflegt werden. Und gerade bei sehr hochwertigen Messern wie echten japanischen Santoku Messern die bis an die 800 - 1.000 Euro kosten ist ein nachlässiger Besitzer eine echte Schmach.

Wer einmal den Unterschied selbst testen mag der soll sich mal zum Einstieg ein paar Zwilling Messer und einen Korundstein mit passender (je nach Messer) Körnung kaufen - wenn`s nicht gefällt kann man es wieder auf eBay verkaufen, denn gute Messer verlieren kaum an Wert. Wer gerne auch zuhause schlachtet und ausbeint, dem kann ich "Victorinox" als Marke nahelagen.

Achso: Ja einen Schleifstein braucht es - viele meinen ein Wetzstahl sei ausreichend, aber dieser zerstört die Schneide des Messers! Wer oft wetzt darf dies immer öfter machen und dann umso länger den Schaden wieder ausschleifen - also lieber gleich richtig machen und zeit und Nerven sparen.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Subbotnik hat geschrieben:Achso: Ja einen Schleifstein braucht es - viele meinen ein Wetzstahl sei ausreichend, aber dieser zerstört die Schneide des Messers! Wer oft wetzt darf dies immer öfter machen und dann umso länger den Schaden wieder ausschleifen - also lieber gleich richtig machen und zeit und Nerven sparen.


Das wetzen am Stahl zerstört nicht die Klinge. Hierbei wird der Schliff begradigt und somit bleibt(bzw. wird) das Messer noch eine Weile länger scharf. Natürlich wird der Schliff dann immer mehr abgenutzt, bis man irgendwann darauf reiten kann. Wenn man es genau nehmen will zerstört ein Schleifstein die Klinge weil hierdurch Metall regelrecht "abgeschliffen wird(was ja an sich nicht schlimm ist, wenn man es richtig macht). Hobbyköche sollten ihre Messer sowieso ab und zu zum Schleifen beim Profi bringen, da das Ergebnis dort wahrscheinlich besser ausfallen wird. Empfehlen kann ich auch das Laserschleifen, wo die komplette Klinge geschliffen wird und nicht nur die Schneide. Dadurch bleibt das Messer noch länger scharf. Allerdings kostet dies ein wenig und der "Aufdruck" der Firma auf der Klinge verblasst. Das sollte einem bei häufigen Gebrauch aber vielleicht wert sein.

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» otsego » Beiträge: 1009 » Talkpoints: -2,08 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Stimmt natürlich - solang man keinen polierten, abrasiven Stahl nimmt. Und die meisten Wetzstähle die man so für den Hausbedarf findet sind dies - ich glaube nicht dass viele beispielsweise einen Keramikwetzstab anstatt eines Wetzstahls haben, der wenigstens begradigen und schärfen würde.

Ich bleib beim Schleifen - für`s Wetzen sind mir meine Messer einfach zu lieb (und das Schleifen zu langwierig "wenn man erst einmal darauf reiten kann").

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich habe frueher mit ganz billigen Messern angefangen, sowas unsaegliches mit Kunststoffgriff fuer ein bis zwei DM. Damit bin ich ganz gut gefahren, allerdings habe ich damals auch noch nicht viel gekocht. Und: ich habe nie den Vergleich gehabt, mal ein anderes, sprich teures hochwertiges, Messer auszuprobieren. Insofern wusste ich also gar nicht das mir etwas entgeht.

Mittlerweile habe ich mir ein hochwertiges Messer schenken lassen und es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Ich frage mich, wie ich so lange mit den ollen Messern zurecht gekommen bin, aber was man nicht kennt kann man wohl auch nicht vermissen. Heutzutage wuerde ich natuerlich nie wieder eins von diesen Billigmessern nehmen, aber damals war das voellig ok.

Auffaellig ist auch, das mit dem derzeitigen Kochboom ein Riesenbohei um Kuechengeraete gemacht wird, ich denke da ist auch vieles dabei was zwar teuer ist und schoen aussieht, qualitativ aber nicht so gut abschneidet. Wer ein richtig gutes Messer haben will, sollte sich deshalb vorher gruendlich informieren. In einem guten Laden kann man die Messer auch mal ausprobieren, denn nicht jedes gute Messer liegt in jeder Hand gleich gut.

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» misspider » Beiträge: 1964 » Talkpoints: 6,69 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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