Kann man verhindern, dass Amazon mit PIN-Post verschickt?

vom 03.12.2013, 15:45 Uhr

Ich bestelle fast alle Bücher, die ich mir kaufe, über Amazon.de. Bisher fand ich das sehr praktisch, da man dort auch Titel findet, die man beim örtlichen Buchhandel erst bestellen müsste, und auf die man teilweise mehrere Wochen warten müsste. Ebenso ist bei Amazon sehr praktisch, dass man die Ware direkt nach Hause geliefert bekommt. Und selbst, wenn man bei der Zustellung nicht zu hause ist, dann besteht die Möglichkeit, die Sendung bei einer nahe gelegenen Post-Filiale abzuholen, oder sie vielleicht auch direkt beim Nachbarn zu holen, falls der sie entgegengenommen hat. Jedenfalls war es bisher so.

Jetzt habe ich allerdings schon zweimal die Erfahrung gemacht, dass Amazon eine Bücherlieferung für mich nicht wie vorher mit der Deutschen Post oder DHL verschickt hat, sondern mit PIN-Post. Vielleicht liegt das daran, dass ich in Berlin lebe und PIN ein ortsansässiges Unternehmen ist. Außerdem denke ich, dürften die Tarife von PIN für Amazon einfach kostengünstiger sein, als die der Deutschen Post AG oder DHL.

Die Problematik ist nun allerdings, dass PIN hier in der Gegend keinerlei Filialen hat. Bei der ersten Büchersendung hatte ich vor einigen Wochen kein Problem, die fand ich, wenn leider auch etwas gestaucht, im Briefkasten wieder. Heute allerdings hatte ich folgendes ärgerliches Erlebnis: Ich hatte frei, war aber schon früh morgens wach. Als ich mittags die Wohnung verließ, um einkaufen zu gehen, sah ich direkt in den Briefkasten und fand da einen Abholschein von PIN vor. Geklingelt hatte niemand. Ich kann es auch nicht überhört haben, denn ich habe die Stunden zuvor nur gelesen, nichts Geräuschintensives gemacht oder Musik gehört, und die Klingel funktioniert auch einwandfrei und ist ein ziemlich lautes Exemplar. Der PIN-Bote ist offenbar also nicht einmal auf die Idee gekommen, zu klingeln. Stattdessen hatte ich nun also den Abholschein in der Hand, mit dem saloppen handschriftlichen Vermerk "zu dick für Briefkasten", und dem Hinweis, ich könne die Sendung abholen kommen. Leider, ich sage es mal so deutlich, ziemlich am Arsch der Welt.

Besonders "spaßig" ist die Tatsache, dass die Abholstelle auch nicht besonders lange geöffnet hat und ich außerdem auch kein Auto besitze. Wie ich in den nächsten Tagen dorthin komme, muss ich mir jetzt erst einmal überlegen. Fakt ist aber, würden die Büchersendungen wie bisher mit der Deutschen Post oder DHL versendet, dann wäre das absolut kein Problem, sie bei der nächsten Filiale abzuholen. Die ist nämlich von hier aus zu Fuß zu erreichen, sie befindet sich in Bahnhofsnähe, wo ich sowieso fast jeden Tag vorbei muss. Stattdessen darf ich nun zur PIN-Abholstelle eine halbe Weltreise machen. Wie bin ich begeistert.

Abgesehen davon frage ich mich auch, ob die Sendungen mit PIN denn vor Verlust geschützt beziehungsweise versichert versendet werden. Während man bei DHL-Sendungen ja immer unterzeichnen muss, wenn man sie annimmt, ist auf dem PIN-Zettel auch vermerkt, es handle sich um eine "gewöhnliche Briefsendung". Wer würde nun haften, wenn die verschwindet? Da waren mir die Zustellungen per DHL, die versichert waren, weitaus lieber. Preislich hat sich für mich als Kunden übrigens nichts geändert, Bücherbestellungen bei Amazon sind und waren immer portofrei. Wobei das natürlich schon einen Unterschied machen würde, wenn sie früher versichert waren und heute hingegen unversichert sind.

Weiß jemand von Euch, was man möglicherweise machen könnte, um Zustellungen per PIN-Post zu vermeiden, damit man sich die langen Anfahrten zum Abhol-Zentrum sparen kann? Gibt es bei den Kontoeinstellungen bei Amazon irgendwo etwas, wo man seinen bevorzugten Zusteller wählen kann? Ich habe Derartiges bisher leider nirgends gesehen, aber vielleicht wisst Ihr ja eine Methode. Ansonsten werde ich mir wohl mal überlegen müssen, ob ich weiterhin bei Amazon meine Bücher bestelle.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich wohne ja auch im Großraum Berlin und Berlin ist für mangelnden Kundenservice weithin bekannt. Ob die Firma jetzt Pin, DHL, Hermes, GLS oder sonst wie heißt: Entweder ich oder Bekannte haben mit jeder der Firmen schon den von dir beschriebenen Klassiker erlebt. Entweder klingeln die gar nicht oder geben das Paket gleich beim Nachbarn ab, weil der ohnehin schon eine Sendung bekommen hat. Oder die Sendung lag verwaist vor der Eingangstür ohne Benachrichtigung und so weiter und so fort. Und jetzt im Weihnachtsgeschäft ist es wie jedes Jahr wieder besonders spaßig. Aber wenn man die Berichte über die Bezahlungsmodelle in solchen Firmen liest, kann man das fast ein wenig nachvollziehen.

Seit ich meinen Account bei der Packstation habe, bin ich etwas verwöhnt. Und inmitten Berlin sollte so ein Ding auch an jeder Ecke stehen. Amazon sendet auch kleinere Artikel an die Packstation. So kamen auch schon einzelne Handycases und vergleichbarer Kleinkram in der Packstation an. Man hat dann zwar keine Nummer zur Sendungsverfolgung, aber egal. Die Packstation meldet sich ja per SMS, wenn die Sendung eingelegt wird. Zudem kann man die Sendung da zu jeder Tages und Nachtzeit abholen. Nur Sendungen, deren Packmaß zu groß ist, werden in die Filiale geliefert. Ansonsten, wenn man die Packstation als Adresse eingetragen hat, funktioniert das bei mir immer problemlos. Und mir ist mit Amazon auch noch nicht passiert, dass die Sendung statt an die Packstation über einen Drittanbieter kam. Das wäre mein Angebot für einen Trick!

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich habe mit Amazon mal gesprochen, weil ich vermeiden wollte, dass sie mir meine Lieferungen per Hermes schicken. Bei uns ist das mit Hermes so wie bei dir mit diesem PIN. Unser nächster Shop ist ein paar Kilometer entfernt und ich habe auch nicht immer das Auto. Weiterhin legen die auch manchmal einfach die Pakete vor die Tür, wenn keiner da ist. Man kann sich einfach nicht auf die Fahrer verlassen. Wenn ein neuer Fahrer unsere Haustür nicht findet, geht es zurück weil man angeblich unbekannt verzogen ist usw.

Ich habe mich erst einmal bei Amazon beschwert und sie meinten, dass sie das nicht ändern können und nicht per Wunsch nur mit DHL versenden können. Der Computer ordnet die jeweilige Lieferung dem Versandunternehmen zu und diejenigen, die die Bestellung bearbeiten haben angeblich keinen Einfluss darauf.

Mit der Lieferung meiner Pakete habe ich nun eine Lösung gefunden. Ich bin Prime Kunde geworden und so bekomme ich wenigstens alle Artikel, die ich über Amazon bestelle per DHL. Denn nur DHL nimmt diese Prime Lieferungen an und versendet diese.

Ich habe neulich aber mit Amazon ziemlich aneinander gehangen. Ich hatte eine Rücklieferung eines Gerätes, welches "nur" 10 Euro gekostet hat. Da bei einem so geringen Wert der Computer dann sagt, dass es über Hermes zurückgeschickt werden muss, sollte ich irgendwie in den Paketshop von Hermes kommen oder das DHL Porto vorlegen. Allerdings hätte ich nur 3 Euro 60 erstattet bekommen, weil das die ausgehandelten Konditionen sind, die Amazon mit DHL hat und ich hätte 6 Euro und 80 Cent zahlen müssen, damit ich einen Nachweis bekomme. Ich konnte das Gerät, welches ich dann entsorgen konnte behalten und ich bekam ein neues Gerät.

Was die Paketdienste angeht, hat sich Amazon nichts Gutes getan, als sie neben der DHL auch andere aufgenommen haben. Ich hoffe immer, wenn ich eine Rücksendung habe, dass es DHL ist. Eine Lieferung habe ich seit Prime Kunde nicht mehr mit einem anderen Unternehmen gehabt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Es ist schlichtweg egal, welcher Paketdienst liefert. Sie haben alle ihre Macken. Allerdings muss ich DHL mal loben, die nach zwei Beschwerden nun sogar zwei Mal klingeln, bevor sie es bei Nachbarn versuchen. Zuvor haben sie es sich eben auch erlaubt einfach nur in den unteren Etagen zu versuchen, ob jemand zu Hause ist. Amazon selbst kann da wenig machen, da sicherlich auch die Verträge mit den Unternehmen nicht so einfach kündbar sind.

Am Ende sollte man als Kunde einfach immer eine Beschwerde an das jeweilige Unternehmen schicken. Selbst wenn dabei Köpfe rollen sollten, haben sie doch zumindest ihre Pflicht zu tun und nicht einfach so handeln, wie es ihnen am einfachsten erscheint.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Punktedieb hat geschrieben:Es ist schlichtweg egal, welcher Paketdienst liefert. Sie haben alle ihre Macken.

Macken haben sie alle, das musste ich leider selbst schon oft genug erleben. Egal, ob Hermes, GLS, DHL, DPD oder wer auch immer, ich hatte wohl schon von jedem Paketdienst fälle, bei denen Lieferungen ohne Klingeln wieder weggefahren wurden, bei denen man Pakete direkt bei Nachbarn unterbrachte, oder bei denen Sendungen einfach mutterseelenallein im Garten lagen.

Aber einen Unterschied gibt es eben doch: Das Netz der Filialen, bei denen man sein Paket abholen kann, sofern man es nicht direkt an der Haustür übergeben bekommt, ist unterschiedlich dicht. Wie ich schon schrieb, sind es bis zur nächsten Postfiliale hier knapp drei Kilometer, aber da komme ich sowieso täglich vorbei, weil in der Nähe der Bahnhof ist, über den ich in die Innenstadt fahre. Bei PIN hingegen scheint es stadtweit nur diese eine Abhol-Zentrale zu geben, und das bedeutet für mich einen langen Weg, und vor allen Dingen einen großen Umweg. Den möchte ich ungern regelmäßig machen müssen. Daher wäre es für mich persönlich eben doch besser, wenn die Büchersendungen weiterhin per DHL oder über die Deutsche Post AG kämen. Da komme ich einfach schneller zur Abholstelle. Dasselbe würde sogar für Hermes gelten. Da sind es zwar knapp zwei Kilometer mehr, aber auch dorthin käme ich von hier aus noch zur Fuß, oder aber vom Bahnhof aus in wenigen Minuten mit dem Bus.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Wenn man kein Prime-Kunde ist, wo nur DHL zustellt, da Hermes und Co. diese 24-Stunden-Lieferung nicht gewährleisten können, kann man sich schlichtweg nicht aussuchen, mit welchem Transportunternehmen Amazon die Pakete zustellt.

Eine Lösung wäre aber ein sog. Garagenvertrag bzw. Abstellerlaubnis, das bietet auch Hermes an, und man kann sich dann an Hermes direkt wenden, muss einen Zettel ausfüllen und kann dann festlegen, ob die Sendung an einer bestimmten Stelle hinterlegt wird (in einem Mietshaus eher keine Option) oder beim Wunschnachbarn abgegeben wird. So kann man vermeiden, dass man ständig zu einem Shop rennen muss, ob PIN so eine Option auch anbietet, weiß ich allerdings leider nicht.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Funktioniert das mit dem "Garagenvertrag" denn tatsächlich so gut, wenn man einen bestimmten "Wunschnachbarn" benennt? Schließlich kann der ja auch mal einige Minuten nicht zuhause sein, wenn der Paketbote kommt. Diese tauchen hier ja sowieso über den gesamten Tag verteilt auf. Eine feste Uhrzeit gibt es nicht. Und auch Nachbarn werden wohl kaum 24 Stunden am Tag zuhause sein. Auch der netteste Rentner muss ja wohl mal einkaufen, zum Arzt gehen oder kann auch einfach Mal spazieren gehen.

Und was nun PIN betrifft, wäre die große Frage auch, ob so ein Service überhaupt für Briefe gelten würde. Die Büchersendung kam nämlich als unversicherter Großbrief. Bei Abholung in der Filiale musste ich nirgends unterschreiben, es war eben nur ein Brief und kein Päckchen oder Paket. Also, selbst wenn PIN möglicherweise einen Wunschnachbar-Service für Pakete hätte, so weiß ich nicht, ob das irgendeine Wirkung hätte, wenn man dann sein Buch per Brief geschickt bekommt. Für Briefe wüsste ich nämlich von keinem solchen Service, auch bei anderen Post-Unternehmen nicht.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich hatte Amazon wegen dieser Sache mal eine freundliche E-Mail gesendet, in der ich geschildert habe, was für ein Theater es hier immer mit den durch PIN zugestellten Sachen gibt. Nach dem hier im Thread genannten Vorfall hatte ich zwar selber nichts mehr bestellt, was bei PIN kam, aber eine gute Freundin von mir, die hier ebenfalls in der Stadt lebt, bekam in letzter Zeit auch einige Büchersendungen von PIN, die bei dem aktuellen kalt-nassen, verschneiten Wetter einfach mal über den Zaun geschmissen wurden oder so in den Briefkasten gestopft wurden, dass sie völlig kaputt waren. Ich habe Amazon also mal freundlich angemailt, wirklich freundlich und nicht vorwurfsvoll oder ärgerlich, ob es nicht vielleicht möglich wäre, die Option früher oder später einzuführen, den Versanddienst vor dem Absenden einer Bestellung selber auszuwählen.

Ich hatte eine E-Mail zurückbekommen, in der es hieß, dass man sich darüber Gedanken mache. Positiv überrascht war ich bei meiner folgenden Amazon-Bestellung, denn da hatte sich wirklich etwas geändert. Zwar kann man immernoch nicht ganz frei entscheiden, mit welchem Paketdienst man seine Sachen erhalten möchte, aber bei meiner letzten Bestellung hätte ich ein Häkchen machen können, dass ich die Sachen per Hermes zu einem Hermes-Paketshop geschickt bekommen möchte. Sofern man so einen Shop bei sich in der Nähe hat, ist das wirklich eine tolle Option.

Das wollte ich hier nur noch loswerden. Ich würde jetzt nicht unbedingt sagen, dass die Änderung wegen meiner E-Mail eingetreten ist. Wegen eines Users gleich eine neue Funktion zu implementieren, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Aber offenbar gab es mehrere Vorschläge dieser Art, und daraufhin hat man wirklich etwas unternommen. Das finde ich wirklich sehr kundenfreundlich. Und den Ärger mit der PIN AG kann ich mir dann in Zukunft wohl auch sparen, wenn das System denn so beibehalten wird. :)

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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