Schwanger und Angst vor dem Alleinsein

vom 29.11.2013, 21:05 Uhr

Ich habe eine Freundin, die noch etwa 4 Monate Zeit hat, bis der Entbindungstermin ansteht. Ich erinnere mich gut daran, dass ich zu der Zeit total entspannt war. Ich hätte nie damit gerechnet, dass es da plötzlich los geht oder ich ins Krankenhaus muss. Sie hingegen ist ziemlich panisch und hat Angst davor, alleine zu sein. Ihr Partner muss viel arbeiten und jetzt am Wochenende ist er in einer anderen Stadt, die etwa 350 km entfernt liegt. Das wird aber nicht mehr oft vorkommen in Zukunft und er hat auch darauf geachtet, dass die Schwangerschaft noch nicht weit fortgeschritten ist.

Sie aber hat totale Angst davor, dass sie alleine ist und denkt ständig, die Wehen würden dann plötzlich einsetzen. Sie malt sich dann aus, wie ihr Partner es nicht mehr rechtzeitig ins Krankenhaus schafft und die Geburt nicht miterleben kann. Ich allerdings bin und wäre an ihrer Stelle sehr entspannt. Sie hat ja noch Familie und Freunde, die da sind, falls etwas wäre. Aber sie kann sich einfach nicht entspannen. Dabei sind 4 Monate ja echt noch lange hin und es ist schon höchst unwahrscheinlich, dass es jetzt losgeht. Wart ihr so lange vor der Geburt auch schon so panisch? Hattet ihr auch Angst davor, alleine zu sein? Später trat das bei mir auch auf, aber erst so etwa 1 bis 2 Wochen vor Geburt.

» Haudegen » Beiträge: 391 » Talkpoints: 6,91 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Naja, ich kann sie einerseits verstehen, das sie gerne möchte, das ihr Partner bei der Geburt dabei ist, andererseits ist es ja wirklich noch sehr lange bis zum Entbindungstermin, und die Wahrscheinlichkeit das etwas passiert, ist wie du ja auch sagtest, eher sehr gering.

Ich selber hatte gar keine Panik, wusste aber auch immer, das mein Mann von überall sofort in die Klinik kommen konnte. Ich bin bis zu Letzt noch überall alleine hingefahren, auch als ich bereits über dem berechneten Termin war, bin ich noch alleine zu meinem Gynäkologen Gefahren, der über dreißig Kilometer weit entfernt war. Ich finde als Frau fühlt man doch auch, wann es beginnt. Zumindest war es bei mir so. Ich musste nicht überall betreut werden, glaube aber auch das ich da eher ein Sonderfall bin, denn alle anderen rund herum um mich, haben in den letzten Wochen auch keinen Schritt mehr alleine gemacht.

» laraluca » Beiträge: 1067 » Talkpoints: 9,53 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ist es ihr erstes Kind? Manche sind da ja panischer als andere. Bei der zweiten oder dritten Schwangerschaft sieht man das meistens dann eh nicht mehr so eng. Wird man das erste Mal Mama, dann malen halt viele schwarz. Das sie sich damit selber unter Druck setzen und das hinderlicher ist, merken sie natürlich nicht.

Naja, was soll man dazu sagen. Es ist relativ unwahrscheinlich, dass im 6. Monat irgendwas passiert. Die kritischen ersten 3 Monate hat sie gut überstanden und sie ist noch nicht so weit, dass sie sich ernsthaft Gedanken um eine bevorstehende Geburt machen muss, weil sie noch genug Zeit hat. Natürlich gibt es sehr wenige Ausnahmen, wo eben was in der Zeit passiert, aber das kann in jedem Schwangerschaftsmonat passieren und wenn das Kind auf der Welt ist, ist das auch nichts anderes. Da könnte theoretisch auch immer was passieren.

Hat sie Freunde oder die Eltern in der Nähe? Dann wäre immer einer erreichbar, der ihr helfen kann, wenn was sein sollte. Allein das wissen, dass man nicht allein ist im Notfall kann schon helfen. Es muss ja nicht immer der werdende Papa sein (auch wenn es natürlich am schönsten wäre). Sie soll sich mal locker machen und entspannen.

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bei mir ist das ganze nicht aufgetreten und auch nicht kurz vor dem Entbindungstermin. Denn mir war es ehrlich gesagt nicht wichtig, dass ich den Kindesvater mit in den Kreisssaal ziehen werde nur weil ich das gerne möchte. Ich habe ihm von Anfang an die Wahl gelassen und auch nicht unter Druck gesetzt, denn so konnte er selbst entscheiden. Am Ende hatte sich dagegen entschieden mitzukommen und ich finde, dass war auch eine der besten Entscheidungen die er je getroffen hatte.

So schlimm fand ich das alleine sein nicht wirklich, denn alleine in dem Sinne ist man auch nicht. Man hat die Hebamme die einen betreut und auch das andere Personal welches dort unterwegs ist. Wenn man darauf einen solchen großen Wert legt, dass man jemanden aus seinem Umfeld mitnehmen möchte dann kann man eine zweite Person darauf ansprechen und mitnehmen falls es der Partner nicht schaffen sollte.

Aber 350 Kilometer sind keine Strecke und es ist auch nicht so, dass die Wehen anfangen und wenige Minuten später das Kind bereits da ist. Zudem sich auch viele Männer einige Tage vor der Geburt frei nehmen und dann rund um die Uhr greifbar und erreichbar wären. 4 Monate vor der Geburt würde ich mir darüber aber noch keine Gedanken machen, denn das sind alles ungelegte Eier und was soll man sich unnötig Gedanken über etwas machen was noch gar nicht eingetreten ist?

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich bin ja gerade in der gleichen Situation und bis jetzt total entspannt. Wie es in ein paar Monaten, wenn der Entbindungstermin näher rückt, aussehen wird, weiß ich natürlich nicht. Aber momentan, wo es noch etliche Wochen hin sind, sehe ich das sehr locker, denn die Chancen, dass jetzt etwas passiert, sind gering.

Ich bin auch viel alleine, aber mein Mann arbeitet auch nicht weit vom Krankenhaus und könnte im Falle des Falles schnell vor Ort sein. Hin komme ich schon, zur Not mit einem Krankentransport, wenn mich kein Verwandter oder Freund fahren kann. Und, da es unser erstes Kind ist, wird es vermutlich auch nicht wenige Minuten nach Beginn der Wehen schon heraus purzelt.

Ich glaube übrigens auch, dass eine derartige Fixierung darauf ungesund ist. Wenn man immer nur daran denkt, bildet man sich wahrscheinlich auch schnell etwas ein und gerät dann erst recht in Panik. Aber solche Gedanken abzustellen ist leider auch leichter gesagt, als getan.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich war eigentlich absolut entspannt, wobei ich mir auch sicher sein konnte, dass mein Mann dabei ist. Der Kaiserschnitttermin stand ja fest und wäre mein Schatz eher gekommen, wäre mein Mann innerhalb von 20, vielleicht 40 Minuten bei mir gewesen und hätte mich unterstützt. Ich denke, dass ein bisschen Angst normal ist, aber man sollte sich dann vielleicht eine 2. Person suchen, die dabei sein kann.

Ich finde es nämlich nicht besonders gut für das Baby, wenn man immer so viel Angst hat. Dieses bekommt den Stress ja mit und das ist auf Dauer nicht so gut für das Kind. Es wäre schöner, wenn sie sich Alternativen sucht oder sich damit abfindet. Man kann ja trotzdem wieder in die Klinik fahren und auch beim ersten Kind geht nicht alles innerhalb weniger Minuten von statten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich bin der Ansicht, dass man Stress während der Schwangerschaft so gut es geht vermeiden sollte. Ich habe einige Fälle im direkten Umfeld miterlebt, wo durch Stress das Kind deutlich früher zur Welt gekommen ist. Teilweise wurde dann auch gebangt, weil es nicht sicher war, ob das Frühchen überleben würde. Es ist aber doch noch alles gut gegangen, glücklicherweise. Vier Monate bis zur Entbindung ist auch eine lange Zeit und ich weiß nicht, ob ein Frühchen da Chancen hätte, wenn man durch Stress und Panik jetzt schon die Wehen auslösen würde. Da wäre ich vorsichtig und würde mir Strategien überlegen, diese Angst und den Stress zu nehmen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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