Überwiegen Steuererstattungen oder Steuernachzahlungen?

vom 22.10.2013, 14:34 Uhr

Wer jährlich seine Steuern macht, bekommt dann nach einigen Wochen den Bescheid ins Haus. Entweder muss man dann Steuern nachzahlen oder man bekommt Steuern zurück. Die meisten, die ich kenne bekommen Steuern zurück. Meist ist es dann, wenn jemand selbstständig ist oder einen Nebenerwerb hat so, dass er Steuern nachzahlen muss.

Denkt ihr, dass es überwiegend Erstattungen gibt oder eher Nachzahlungen? Bekommt ihr jährlich etwas zurück oder müsste ihr immer etwas nachzahlen?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich glaube, dass die Steuererstattungen überwiegen, denn ich musste fast noch nie nachzahlen, außer in einem Jahr, wo ich selbstständig war. Auch meine Freunde bekomme alle Erstattungen. Daraus schließe ich, dass es mehr Erstattungen sind.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Als "normaler" Arbeitnehmer werden die Steuern immer ohne Berücksichtigung der pauschal gewährten Werbungskosten abgezogen. Daher ist es nicht unüblich, dass schon bei Anrechnung der pauschalen Werbungskosten eine Rückerstattung herauskommt. Wenn dann noch die Entfernungspauschalen für den Weg zur Arbeit hinzu kommen, ist die Rückerstattung praktisch sicher.

Nur wer eben schon im Steuerjahr die Kosten (z.B. für die Fahrt) berücksichtigen lässt (durch Eintragung in die Steuerkarte), der wird vermutlich bei +/-0 landen oder gar Steuern nachzahlen müssen. Anders kenne ich es nicht, wenn keine Sonderfälle vorliegen. Mit Sonderfällen meine ich noch Nebenerwerbseinkünfte durch eine selbständige Tätigkeit. Zusätzliche Minijobs fallen hier, soweit ich weiß, nicht darunter. Denn die werden ja separat und pauschal besteuert.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich vermute einmal dass bei der überwiegenden Mehrzahl der Steuerpflichtigen eine Steuerrückerstattung vorgenommen wird. In der Regel ist es doch so dass man jeden Monat entsprechend des Verdienstes seine Abgaben an das Finanzamt leisten muss. Alle steuermindernden Ausgaben bleiben völlig unberücksichtigt. Ich denke da zum Beispiel an die Werbungskosten oberhalb der bereits eingearbeiteten Pauschale, Ausgaben für Riester und die Vorsorge überhaupt wie die ganzen Kranken- und Lebensversicherungen, eventuell vorhandene außergewöhnlichen Belastungen, Spenden und so weiter. Alle diese steuermindernden Ausgaben werden meistens erst im Folgejahr mit der Steuerklärung beantragt und dann die eventuell zu viel gezahlte Lohnsteuer zurück gezahlt.

Ich vermute weiterhin dass die wenigsten der Steuerpflichtigen sich wirklich die Mühe machen und schon im laufenden Kalenderjahr den Eintrag eines Freibetrages beim Finanzamt beantragen. Wer zum Beispiel mit dem Auto sehr weite Strecken zurück legt um täglich seinen Arbeitsplatz aufzusuchen der wird sehr hohe Werbungskosten haben und um die monatliche Steuerlast zu drücken kann dann ein Antrag auf Lohnsteuerermäßigung gestellt werden. Bei Folgeanträgen reicht dann sogar ein vereinfachter Antrag der innerhalb von zwei Minuten ausgefüllt ist. Wer so etwas macht der zahlt dann im Monat weniger an Steuern, muss aber damit rechnen dass es später beim Jahressteuerausgleich weniger oder kaum Rückerstattungen gibt.

Bei mir persönlich hält es sich die Waage. Ich habe einen sehr hohen Freibetrag eingetragen wo es mir schwer fällt diesen auch mit Leben zu erfüllen. Wenn ich Pech habe und an einen sehr kritischen Finanzbeamten gerate dann wird viel davon gestrichen und ich muss nachzahlen. Rutscht mein Antrag durch bekomme ich noch einen schönen Schein oder gehe ohne Minus heraus.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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