Lust sinkt in der Ausbildung - was kann ich dagegen machen?

vom 14.10.2013, 20:45 Uhr

Kennt ihr auch die Momente in der Ausbildung, in der ihr überlegt, ob dieser Weg der Ausbildung wirklich der richtige Weg ist? Es entsteht eine Phase, in der man überhaupt keine Lust mehr darauf hat, zur Berufsschule oder zur Arbeit zu gehen, weil sich der Alltag ähnelt. Ihr habt überhaupt keine Lust extra für die Schule zu lernen und alles umzusetzen, was euch angeboten wird oder auch befohlen wird? Was kann man gegen diese Unlust in der Ausbildung machen? Welche Methoden würden euch einfallen, um dennoch das Ziel der Ausbildung nicht aus den Augen zu verlieren? Ist in dieser Unlust auch die Versagensängste inbegriffen? Was besagt diese Unlust? Durch was kann sie entstehen?

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich kenne diese "Unlust", wie du sie beschreibst, eigentlich nicht. Natürlich hab es bei mir auch Momente, in denen ich mal keine Lust hatte, mich Nachmittags hinzusetzen und zu lernen, morgens früh aufzustehen und manche Fächer waren natürlich langweiliger als andere. Aber ich wusste schließlich immer, wofür ich das mache, denn mein Beruf war und ist mein absoluter Traumberuf und so habe ich eben auch die unbequemen Sachen in Kauf genommen.

Wenn diese "Unlust" bei dir extrem ist, solltest du dich vielleicht wirklich fragen, ob du den richtigen Beruf ergriffen hast. Aber vermutlich kannst du das auch erst nach der Ausbildung vollständig beurteilen, wenn du wirklich im Arbeitsleben stehst. Vielleicht ist es aber auch nur ein vorübergehendes Tief, das wieder vorbeigeht.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich selbst kenne diese Unlust hingegen nur zu gut. Deswegen habe ich auch schon zwei Ausbildungen abgebrochen, bis ich endlich das Ziel gefunden habe, für das ich wirklich hart arbeiten will. Natürlich gibt es Tage, an denen man absolut keine Lust hat, aber ich denke, wenn man das richtige Ziel bzw. den richtigen Beruf immer vor Augen hat, kann man sich auch überwinden. Es ist schwer zu beschreiben, aber ich denke, wenn man wirklich bewusst auf etwas hinarbeitet, hat man es einfach im Gefühl, ob man gerade auf dem richtigen oder falschen Weg ist.

Wie alt bist du denn? Dem Usernamen nach würde ich jetzt natürlich auf 18 tippen. Das ist noch sehr jung, und dann hast du noch genügend Zeit, dir wirklich klar zu werden, was du später mal beruflich machen willst. Natürlich ist ein Abbruch immer unschön, aber wenn du dir mal einen oder ein paar Tage Zeit nimmst, um wirklich ernsthaft darüber nachzudenken, und zu dem Entschluss kommst, dass es nicht die richtige Ausbildung ist, halte ich es für sinnvoller abzubrechen, als dich jetzt nur noch jeden Tag zu quälen.

Es gibt ja z.B. auch berufsvorbereitende Maßnahmen, während denen du alle möglichen Berufe kennenlernen und etliche Praktika machen kannst, und nebenbei auch monatlich ein bisschen Geld dafür kriegst. Dort findest du vielleicht deinen richtigen Traumberuf, für den du dann auch in solchen "Unlust-Phasen" irgendwie doch noch in die Arbeit oder zur Berufsschule gehen willst. Aber das ist nur einer von vielen möglichen Wegen - mir hat es immer am meisten geholfen, mit Freunden oder Familie mal lange darüber zu reden. Dabei kommt man oft auf ganz neue Ideen.

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» Mikun » Beiträge: 90 » Talkpoints: -0,24 »



@Mikun: Nein, mein Alter ist wesentlich höher, als welches du genannt hast. Mein Nickname hat damit gar nichts zu tun. Auch bin ich kein Mensch, der seine Ausbildung einfach abbricht, dazu bin ich zu ehrgeizig und setze mir ein festes Ziel, welches ich erreichen möchte. Dennoch habe ich gerade das Gefühl, dass ich eine Pause brauche, aber dagegen kann ich nichts tun. Mein Urlaub für dieses Jahr ist definitiv vorbei und ich konnte mich nicht wirklich erholen, somit sehne ich mich nach weiteren Urlaub, wo ich mir Zeit für mich nehmen könnte. Für ein berufsvorbereitendes Jahr ist es sowieso schon zu spät.

» iggiz18 » Beiträge: 3366 » Talkpoints: 4,66 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Bei mir war es in der Ausbildung so, dass kein gutes Betriebsklima herrschte. Es handelte sich nur um Frauen, die dort gearbeitet haben und da war das Geläster und Gezicke groß. Ich wurde dort leider auch gemobbt und habe viele niedere Arbeiten gemacht. Gut, ein Azubi muss so etwas halt mal machen, aber ich fand die Ausmaße schon gravierend.

Mir hat dadurch die Ausbildung dann keinen Spaß mehr gemacht und ich bin schon mit Bauchschmerzen in den Betrieb gegangen. Bei mir hat es dann geholfen, dass ich die Ausbildung verkürzt habe. Was für mich im Nachhinein aber schade war. Ich wollte aber nur noch dort weg. Daher denke ich, dass man sich einfach mal fragen muss, woher die Zweifel plötzlich kommen und warum man immer weniger Lust zu dieser Ausbildung hat. Vielleicht stecken ja ganz simple Dinge dahinter, die man ändern kann.

Ich würde vor allem nicht so kurz vor Ende der Ausbildung aufgeben. Wenn man noch am Anfang ist, dann kann man eher überlegen, ob man sie doch abbricht. Ich würde aber nach Möglichkeit eine Ausbildung immer zu ende machen, damit eben irgendwas in der Hand hat. Ich würde dann schauen, dass ich die nötige Motivation wieder finde und schauen, was mich interessiert und ob ich noch ein paar neue und andere Aufgaben in der Ausbildung ausprobieren kann.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich habe auch mehrere Ausbildungen absolviert und ich kenne diese Unlust. Irgendwann ist einfach die Luft raus und das ist vollkommen normal. Ich habe eine Ausbildung gemacht, in der die Fehlzeiten und Krankentage genauestens vorgegeben wurden und dokumentiert wurden und wenn man diese Anzahl überschritten hatte, dann ging es in die Verlängerung. Urlaubstage wurden auch vorgegeben und ein halbes Jahr zwischen den Urlaubsblöcken war schon recht hardcore.

Dazwischen haben sich Schul- und Praxisblöcke abgewechselt, wobei Praxisblöcke teilweise wahnsinnig anstrengend waren. Bei mir war es also auch teilweise so, dass ich keine Lust mehr hatte, irgendetwas zu machen und zu tun. Schulblöcke habe ich teilweise durchgeschlafen, ich war nur für die Klausuren wach. Bei meinem Schnitt ging das zwar in Ordnung, aber man hat die Belastung halt irgendwann auch bemerkt.

Hausarbeiten habe ich gar nicht bearbeitet, Abgaben waren verspätet, ich konnte mich schlecht konzentrieren, die Luft war raus. Ich habe mich dann einfach versucht zusammenzureißen und in kleinen Schritten voran zu gehen. Dann wurde halt nur eine halbe Seite am Tag bearbeitet und abgeliefert. War nicht so schlimm, solange das Ergebnis gestimmt hat. Und ich denke, dass du auch so vorgehen solltest, immer in kleinen Schritten vorangehen. Dann kommst du auch weiter, hast aber weniger Stress.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12546 » Talkpoints: 0,94 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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