Welche Funktion haben Joint-Ventures?

Wenn man in den Unternehmens-Geschichten nachliest, liest man oft etwas davon, dass sich in der Vergangenheit Joint-Ventures gegründet haben. Ein Beispiel ist Toyota, so gibt es etwa die Toyota SA mit Sitz in der Türkei, ein sogenanntes Joint-Venture.

Doch was sind Joint-Ventures überhaupt? Welche Funktion haben sie in einem Unternehmen? Kann man sich dadurch finanzielle Vorteile erwarten? Hat jedes Unternehmen Joint-Ventures?

Joint-Ventures sind Kooperationen, die meist zwischen Firmen in den Industrieländern mit Firmen in Entwicklungs- und Schwellenländern getroffen werden. Das besondere ist, dass die Entscheidungsgewalt in der Regel bei der Firma liegt, die kein Kapital mit eingebracht hat, also in der Regel die Firmen in Entwicklungs- und Schwellenländern, mit denen die Vereinbarung getroffen wurde. Ein Joint-Venture hat dabei Vorteile für beide Seiten.

Das "kapitalgebende" Unternehmen erhält Zugang zu einem neuen Absatzmarkt, sowie zu neuen Produktionsstätten und billigen Arbeitskräften und kann damit seinen Umsatz erhöhen. Für das andere Unternehmen ergeben sich ebenfalls Vorteile. Es erhält Zugang zu Forschungsergebnissen und zu qualifizierten Arbeitskräften, was man auch kurz als "Know-How" bezeichnen kann. Dies führt dazu, dass das entsprechende Unternehmen die Qualität seiner Produktion stark verbessern kann und somit der Umsatz und die Nachfrage erhöht werden können, was letztlich zu einem Wachstum führt.

Joint-Ventures sind vor allem in China sehr beliebt. Dort hat die Regierung sogenannte Sonderwirtschafts- und Sonderverwaltungszonen eingerichtet, die zum Teil frei über sich selber bestimmen können und für die Unternehmen besondere Anreize, wie zum Beispiel geringe Steuern oder viel Expansionsfläche und viele Arbeitsplätze bieten. Eine dieser Zonen stellt zum Beispiel die Stadt Shenzen dar, die in direkter Nachbarschaft zu Hong Kong liegt. Diese Zonen bilden praktisch eine Art "kapitalistische Insel" im realsozialistischen China.