Kind wird wegen Nachnamen gemobbt - Nachname ändern lassen?

vom 18.09.2013, 16:10 Uhr

Unsere neue Nachbarin heißt Seltendumm und hat eine 13jährige Tochter, die immer an ihrer alten Schule sehr gute Noten hatte. Nun kam sie an eine neue Schule und wurde von ihrem Klassenvorstand angesprochen, wenn sie nur selten dumm ist, ist es nicht so schlimm, nur wenn sie oft dumm ist. Das Kind fand das nicht so lustig und kam heulend nach Hause. Jetzt hat es Angst, wegen seines Namens gleich wenig Chancen auf die bisher gewohnten guten Noten zu haben.

Denkt Ihr, dass dieser Nachnamen dem armen Kind an der neuen Schule schaden könnte und auch die Notengebung mitbeeinflussen könnte? Hatte das Kind Grund, sich so sehr über die Äußerung ihres Klassenvorstands aufzuregen oder hätte es an einer neuen Schule damit rechnen müssen? Würdet ihr Euren Nachnamen ändern lassen, damit Eurer Kind keine Nachteile im Leben hat oder denkt Ihr, jetzt erst recht und wer lacht, ist selber dumm?

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ist ein Klassenvorstand ein Lehrer oder ein Schüler? Den Begriff kenne ich leider nicht. Aber wenn es sich um einen Lehrer handelt, dann darf er das nicht. Er darf wegen eines Namens keine Benachteiligungen erheben. Darüber hinaus darf er sich nicht einmal negativ wegen des Namens äußern.

Wenn er das noch macht, können die Eltern etwas dagegen tun. Niemand muss mit so etwas rechnen und niemand muss mit so einem Klassenvorstand leben. Das heißt,man kann dagegen vorgehen und ich als Elternteil würde schon am nächsten Tag in der Schule stehen, wenn ein Lehrer sich negativ äußern würde, nur weil ich einen außergewöhnlichen Namen habe.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Klassenvorstand ist in Österreich jemand, der die Klasse führt, also ein Lehrer. Ich hatte selber als Schüler eine Mitschülerin, die Putze hieß. Das wurden Späße gemacht, wann endlich wieder die Putze kommt, denn der Klassenraum sei schon wieder schmutzig. Eine andere hieß Notunterkunft und die musste auch viel einstecken. Ich verstehe das irgendwie, aber würde meinen Namen ändern lassen. Wer meldet sich gerne im Büro mit "Hier Notunterkunft" oder "Die Putze ist heute leider krank". Da muss man fast unweigerlich schmunzeln.

Bei Kindern muss man aber behutsam sein, denn die kann man sehr traumatisieren und das darf man auf keinen Fall machen.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich weiß nicht, ob ich meinen Namen ändern würde, damit meine Kinder nicht gehänselt werden. Immerhin verbindet man ja auch etwas mit dem Namen. Mein Name ist eigentlich total einfach, aber dennoch sprechen ihn alle falsch aus. Das nervt und ist echt verwunderlich. Aber wie es ist, wegen seinem Namen so verarscht zu werden - und der Name Seltendumm bietet dafür ja wirklich viele Gelegenheiten - kann ich mir gar nicht vorstellen. So als Außenstehende würde ich mal sagen, ich ließe ihn nicht ändern und würde meinem Kind lieber Strategien beibringen und anhand dessen Selbstbewusstsein schaffen.

Auch den Spruch des Klassenvorstands finde ich nicht so schlimm. Sicher sind 13jährige da anfällig und gerade in einer neuen Schule. Diese Situationen habe ich gehasst und ich hatte kein solches Anhängsel. Aber wie gesagt, ich hätte mein Kind auf solche Situationen vorbereitet. Der Spruch ist nicht so originell, dass man ihn nicht vorhersehen könnte.

Aber wenn "Klassenvorstand" wirklich ein Lehrer ist - ich kenne den Begriff nämlich auch nicht - dann ist es schon ein starkes Stück von ihm. Wie gesagt, ist die Situation mit der neuen Schule und den vielen neuen Kindern schon schwierig genug. Da muss man nicht noch eins draufsetzen. Ich würde dem Lehrer einen Brief schreiben, oder persönlich mit ihm reden und ihm sagen, dass er mal über Feingefühl nachdenken soll. Wahrscheinlich wird er seinen Fehler aber ganz schnell einsehen, daher sind weitere Maßnahmen bestimmt überflüssig.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Da es sich bei dem Klassenvorstand ja anscheinend um so etwas wie einen Klassenlehrer handelt, finde ich den Spruch ziemlich unpassend. Als Lehrer muss das nicht sein.

Dass Mitschüler sich über den Namen lustig machen, wir man vermutlich nicht verhindern können. Den Namen ändern lassen würde ich deshalb aber nicht. Das Mädchen sollte lieber versuchen, selbstbewusster zu werden und bei solchen Sprüchen zu kontern. Wenn sie dann selbstbewusst mit ihrem Nachnamen umgeht, wird sie auch sicherlich keine Probleme damit haben, weder mit ihren neuen Mitschülern, noch mit ihren Noten. Wer allerdings wegen jedem Spruch anfängt zu heulen, wird es schon schwerer haben.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wenn vom Klassenlehrer so eine Aussage kommt, dann sollte man sich doch fragen, ob dieser Mensch den richtigen Beruf hat. Ansonsten bin ich der Meinung, dass man sich da wesentlich eher entsprechende Gedanken machen sollte, ob ein Kind eventuell mit dem Namen Probleme bekommen könnte.

Allerdings glaube ich nicht unbedingt, dass sich nun die ganze Klasse auf das Mädchen stürzt wegen der Aussage des Lehrers. Da sollten aber nun die Eltern handeln und ich würde zumindest eine offizielle Entschuldigung einfordern.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Also ich musste bei der Nennung des Namens auch irgendwie schmunzeln und ich kann die Reaktion des Klassenlehrers schon irgendwie nachvollziehen. Natürlich darf er an sich keine solchen Sprüche klopfen, aber unsere Lehrer waren teilweise sogar schlimmer drauf. Ich denke, dass die Tochter sich einfach ein dickes Fell zulegen muss und irgendwie auch kontern lernen sollte.

Mein Nachname ähnelt einer Automarke mit einem Pferd und ich habe auch einige Sprüche abbekommen, manche heftig, manche weniger heftig. Ich denke, dass der Lehrer es eher lustig gemeint hat und nicht böswillig den Spruch gebracht hat. Die Tochter kann natürlich auch mal zu dem Lehrer und ihn auf die Sache ansprechen. Aber den Nachnamen wegen sowas ändern, ich denke eher, dass die Tochter stolz auf ihren Namen sein sollte und nicht einfach nur "Dumm" heißt, das gibt es nämlich auch.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12546 » Talkpoints: 0,94 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



An Stelle der Eltern würde ich nun erst mal dem Lehrer meine Meinung sagen. Es kann nicht sein, dass man sich in der Position noch so benimmt und das Ganze auch noch schlimmer macht als es eh schon ist. Nun ist die Frage, was man weiter machen kann. Das Mädchen hat nun mal diesen Namen und man hat entweder die Entscheidung den Namen ändern zu lassen, was ja sicherlich auch mit viel Bürokratie verbunden ist oder man gibt seinem Kind viel Selbstbewusstsein mit auf dem Weg. Sicherlich gibt es ja auch Kinder, die damit umgehen können einen Namen zu haben. Da das Mädchen nun aber schon geweint hat und offensichtlich nicht mit dem Nachnamen leben kann würde ich zu einer Namensänderung raten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Leider gibt es Lehrer, die gerne mal so einen Spruch loslassen, ohne zu bedenken, dass das eventuell die Schüler zu weiteren Gemeinheiten inspirieren könnte. Einen Schüler benachteiligen, weil ihm seine Frisur, seine Nase oder auch sein Name nicht passt, darf ein Lehrer aber schlicht und einfach nicht. Wenn die Eltern darauf entsprechend reagieren, hat er hoffentlich ganz schnell ein Disziplinarverfahren am Hals.

Ich würde das ganze aber auf sich beruhen lassen, sofern es bei dem einen Spruch bleibt und sowas bei diesem Lehrer nicht an der Tagesordnung ist. Ganz so schlimm finde ich den Spruch an sich eigentlich gar nicht, es stört mich eher, dass er kein gutes Vorbild für die anderen Schüler darstellt, wenn er sich über das Mädchen lustig macht.

Ob ich den Nachnamen ändern würde, käme vielleicht darauf an, ob ich in meiner Kindheit selbst schon Probleme damit hatte. Man hat bei einem etwas unschönen Nachnamen ja immerhin auch die Möglichkeit, ihn durch Heirat zu ändern oder aber unehelichen Kindern den Nachnamen des anderen Elternteils zu geben. Darüber würde ich mir vermutlich schon Gedanken machen, bevor mein erstes Kind auf die Welt kommt. So entfällt der Aufwand einer späteren Namensänderung von vorneherein.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Natürlich muss man immer damit rechnen, dass man mit seinem Vornamen oder Nachnamen geärgert wird. Ich kenne eigentlich niemanden der wegen dem Vornamen oder wegen dem Nachnamen nicht gehänselt und geärgert wurde. Natürlich ist der Nachname Seltendumm schon ein außergewöhnlicher Nachname, der Kinder auch dazu anregt, das neue Klassenmitglied zu ärgern. Ich denke mir aber, dass das Kind auch schon auf der alten Schule geärgert wurde und die Klassenmitglieder sich mit der Zeit daran gewöhnt haben, dass das Kind so heißt und die Lust daran verloren haben, das Kind damit aufzuziehen, weshalb die Situation in der neuen Schule nun sehr dramatisch erscheint.

Ich denke, dass es sicherlich noch schlimmere Nachnamen beziehungsweise Vornamen gibt und, dass das Kind lernen muss, damit umzugehen. Seltendumm ist jetzt nun kein all zu schlimmer Nachname und die Kinder aus der Schule werden sich irgendwann daran gewöhnen, dass das Kind nun mal so heißt. Zu dem sollte das Kind aufhören sich darüber zu ärgern, wenn die Mitschüler sie hänseln, denn, wenn sie sich nicht darüber aufregt, dann verlieren die Mitschüler irgendwann die Lust sie zu ärgern und dann hört das Theater auch auf. Zu dem denke ich, dass der Nachname die Noten sicherlich nicht beeinflussen können. Immer hin kann ein Nachname nichts über die Intelligenz und über den Eifer des Kindes aussagen.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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