Konzentrationsübungen und Gedächtnisspiele für Kinder

vom 26.07.2013, 14:33 Uhr

Könnt ihr mir ein paar Konzentrationsübungen für Kinder in allen Altersgruppen nennen? Ich würde mit meinen Kindern gerne solche Übungen machen. Schaden kann es ja nicht und es ist bestimmt auch schon für die Kleinsten wichtig, dass sie sich konzentrieren können. Welche Übungen gibt es da? Was kann man mit allen Kindern zusammen machen und was kann man dann gezielt mit den verschiedenen Altersgruppen bis ca. 10 Jahren machen. Denn mein Neffe ist 10 und der ist oft auch bei uns.

Kann man im Internet Seiten finden, die solche Konzentrationsübungen zeigen? Welche Konzentrationsübungen macht ihr mit euren Kindern? haben die Kinder Spaß an diesen Übungen? Wie oft macht ihr diese?

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich würde mit Kindern überhaupt keine gezielten Konzentrationsübungen machen. Die beste Voraussetzung dafür, dass Kinder später in der Schule konzentriert arbeiten können, ist es, sie in Ruhe spielen zu lassen. Ich halte nichts von dieser ganzen Frühförderung, außer vielleicht in besonderen Fällen. In dem Moment, wo Erwachsene den Kindern Spiele aufdrücken, verhindern sie, dass die Kinder das spielen, wofür sie gerade reif sind und wozu sie Lust haben. Wenn man sie spielen lässt, egal was es ist, und ob man es für sinnvoll betrachtet oder nicht, ist die beste Förderung.

Wenn die Kinder Lust haben, soll man ab und zu einmal Brett- und Kartenspiele machen - aber nur, wenn sie Lust haben. Auch Malen und Kneten fördert die Konzentration, ebenso Bilderbücher anschauen oder Lesen - eben die ganz normalen Sachen. Jedes Kind zeigt individuell eigene Interessen und denen sollten sie nachgehen dürfen. Manche Kinder sind kleine Architekten, andere Ingenieure, wieder andere sind kleine Schauspieler oder Sportler. Manches wechselt auch von Zeit zu Zeit. Wenn ein Kind gerne stundenlang malt, ist es kontraproduktiv, ihm Englisch beibringen zu wollen oder Klavierspielen. Damit schafft man die Voraussetzungen für ein Kind mit Konzentrationsstörungen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Wenn du dein Kind dabei unterstützen möchtest die Konzentrationsfähigkeit zu verbessern, solltest du erstmal die tägliche Bildschirmzeit im Blick behalten. Zusätzlich dazu können Konzentrationsübungen aber durchaus Kindern helfen, den Fokus und die Konzentrationsspanne zu intensivieren. Wichtig dabei ist, das Kind zu nichts zu zwingen. Konzentration ist eine Fähigkeit, die Kinder erst nach und nach lernen.

Konzentrationsübungen sollten Kindern vor allem Spaß machen. So ist sichergestellt, dass sich dein Kind auf die Übungen freut, motiviert ist und dadurch von Haus aus auch konzentrierter bei der Sache bleibt. Wir haben von unserer Ergotherapeutin einige Ideen bekommen um die Konzentration zu trainieren und zu stärken. Alle Übungen sind dabei natürlich auf eine spielerische Art und Weise aufgebaut.

Während der Konzentrationsübungen solltest du darauf achten, dass das Kind nicht abgelenkt wird. Soll heißen Fernsehr aus, Smartphone ganz weit weg und auch andere Kinder oder sonstige "Störgeräusche" sollten vermieden werden - insofern das möglich ist. Außerdem sollte das Kind natürlich eine generell gute Grundstimmung haben und nicht schon zu Anfang müde und erschöpft sein.

Eine Übung war zum Beispiel, dass meine Tochter beim Geschichten vorlesen mitzählen sollte wie oft ein gewisses Wort in einer Kurzgeschichte vorkam. Wenn es zum Beispiel um eine Geschichte auf dem Pferdehof ging, dann konnte da ein passendes Wort zum Beispiel "Pony" gewesen sein.

Eine andere Übung war für meine Tochter bestimmte Takte zu Musik mitzuklopfen. Das konnte man dann auch im Schwierigkeitsgrad steigern. Außerdem waren auch so Spiele wie Memory und "Ich packe meinen Koffer" konzentrationsfördernd.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde auch, dass man keine großartigen wissenschaftlich fundierten Übungen und Tests machen muss, sondern dass ganz klassische und seit Generationen weltbekannte Kinderspiele vielleicht schon vollkommen ausreichen, um mit Spaß und ohne Druck die Gedächtnisleistungen zu trainieren.

Als Kind habe ich stundenlang „Memory“ mit meinen Eltern gespielt und hätte nie im Leben daran gedacht, mich vor irgendeinen Bildschirm mit einem Lernprogramm zu setzen. Dieses Spiel gibt es mit den verschiedensten Motiven und in diversen Schwierigkeitsgraden und somit für eigentlich jedes Alter. Noch dazu lässt es sich sogar ganz einfach selbst basteln, was schließlich auch den motorischen Fähigkeiten der Kids zuträglich ist.

Für die längere Konzentration auf eine knifflige Aufgabe eignet sich auch ein Puzzle ganz hervorragend. Da gibt es ebenfalls zahlreiche altersgerechte Variationen, was mit dem Einsetzen von Formen in die richtige Fassung beginnt und beim XXL-Motiv mit über 10.000 Teilen endet.

Abraten würde ich von irgendwelchen rein digitalen Programmen. Für die Entwicklung jüngerer Kinder ist die Erfahrung mit allen Sinnen prägend und wichtig. Die Materialien sollten also plastisch von allen Seiten gesehen und angefasst werden können, anstatt dass sie platt und ungreifbar auf einem Bildschirm erscheinen und dort durch willkürliche Bewegungen gesteuert werden.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich würde es zunächst mal mit Spielen probieren, die man an einem Tisch spielen kann. Bei den meisten muss man sich konzentrieren und schauen, dass man keine Fehler macht. Das kann dann je nach Spiel anstrengender oder einfacher sein. Dazu würde ich darauf achten, dass nicht mehrere Sachen gleichzeitig gemacht werden, sondern wirklich nur eine Sache und das nebenbei keine Musik oder etwas in der Art läuft, weil das lenkt ab und stört die Konzentration. Solche Übungen sollten nicht stur sein, nicht einengen und die Kinder müssen Spaß dabei haben.

Eine sehr gute Übung ist es, die Kinder auf den Boden hinzulegen, am besten auf eine Matte, damit es nicht zu unbequem ist. Dann macht man leise Hintergrundmusik an, so etwas wie Naturklänge. Nun folgt die eigentliche Übung, die Kinder hören, von dir vorgelesen, eine Geschichte, bei der sie sich vorstellen eine Reise unter Wasser zu machen. Die einzelnen Dinge werden beschrieben, die Kinder sollen sich auf das Gefühl konzentrieren und sich Dinge vorstellen. Das wirkt unglaublich gut.

Ich habe mal eine Gruppe mitgeleitet für Kinder mit Konzentrationsstörungen, also wirklich schon so, dass sie in der Schule nicht mehr gut klar kamen und gerade die Geschichte hat selbst die Wildesten ruhig gemacht. Sie diente immer als Abschluss der Zeit dort und die Kinder waren danach richtig entspannt. Solche Geschichten findest du im Internet. Wie gesagt es reichen aber normalerweise schon einfache Spiele am Tisch, dass die Kinder mal etwas ganz gezielt machen und das macht dann schon Spaß und sie können es so üben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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