Werdet ihr informiert, wenn Arzt-Praxis geschlossen wird?
Mein Zahnarzt hatte letztes Jahr aufgehört und ist in den Ruhestand gegangen. Ich war recht lange Zeit dort Patient und war deshalb sehr überrascht, als ich von einer Freundin erfahren habe, dass die Praxis zu sei. Ich war zwar ein paar Monate nicht da gewesen, da ich keine Beschwerden hatte, aber so was weiß man doch sicherlich schon viel länger und ich hätte mir irgendwo gewünscht, das ich darüber informiert werde.
Bis heute habe ich aber keine Benachrichtigung erhalten. Man hätte ja im Vorfeld sich einen anderen Zahnarzt empfehlen lassen können oder sich für die Jahrelange Betreuung bedanken können. Aber nichts kam. Ich war darüber recht enttäuscht muss ich sagen.
Habt ihr schon mal eine Benachrichtigung erhalten das eure Praxis geschlossen wird oder wurde sie einfach so geschlossen und ihr wusstet auch von nichts? Findet ihr es nicht auch besser wenn jahrelange Patienten darüber informiert werden?
Mein Frauenarzt hat auch klammheimlich geschlossen, ohne mir Bescheid zu geben. Eigentlich wäre es gut, wenn die Ärzte es den Patienten mitteilen würden, denn dann hat man Zeit, sich in Ruhe nach einem anderen Arzt umzuschauen oder sich zumindest seine Patientenakten zu holen. Ich weiß jetzt zum Beispiel gar nicht, wie ich an meine Unterlagen komme, wenn ich sie einsehen möchte. In Ordnung finde ich das nicht. Andererseits ist das aber anscheinend bei Ärzten so üblich. Ich habe noch von keinem Arzt gehört, dass er sich sozusagen abmeldet, sich vielleicht sogar bei seinen Patienten bedankt.
Das finde ich auf jeden Fall angebracht und fair, wenn man die Patienten informiert. Bisher ist es mir bereits viermal passiert, dass einer meiner Ärzte, zu denen ich jahrelang gegangen bin, die Praxis geschlossen hat, ohne Information.
Der erste war mein langjähriger Zahnarzt. Es ist schon lange her, da wollte ich wie üblich jedes Jahr zum Nachsehen und bat telefonisch um einen Termin. Da erfuhr ich, dass mittlerweile die Praxis von einem anderen Zahnarzt betrieben wurde, einem Niederländer. Ich habe einen Termin bei ihm akzeptiert. Zum vereinbarten Termin ging ich hin, da wurde mir gesagt, dass der Arzt noch auf der Autobahn unterwegs sein. Wie ich erfuhr, wohnte er 100 Kilometer entfernt und fuhr jeden Tag zur Praxis. Wenn man sich allerdings Patienten bestellt für eine bestimmte Uhrzeit, sollte man auch dafür sorgen, dass man erreichbar ist. So wurde mir gesagt, es würde wohl mindestens noch eine Stunde dauern. Konnte man mich nicht telefonisch informieren, denn immerhin musste ich mir ja frei holen. Ich wollte nun den Termin nicht mehr.
Als nächstes suchte ich mir einen Zahnarzt in Nähe meiner Arbeitsstelle. Er war sehr sympathisch und musste oberhalb eines Zahnes das Zahnfleisch aufschneiden, weil dort ein Eiterherd war. Er meint, jetzt wäre alles in Ordnung. Da ich am Wochenende starke Schmerzen bekam, ging ich montags wieder hin. Die Praxis war zu und wie mir im Haus gesagt wurde, war der Zahnarzt nach Berlin verzogen. Das fand ich allerdings unmöglich, weil er mich nicht informiert hatte, falls etwas war.
Der nächste war mein Hausarzt, bei dem ich sehr lange in Behandlung war. Zu der Zeit hatte ich mir nur die Tabletten aufschreiben lassen telefonisch, weil meine Mutter sehr krank war und ich keine Zeit hatte. Als ich dann wieder hinging, hatte er Schluss gemacht und ein anderer Arzt war in der Praxis. Hätte man mir das bei der telefonischen Tablettenbestellung nicht sagen können?
Genauso erging es mir beim Gynäkologen. Jahrelang ging ich zu ihm, dann erfuhr ich bei einer telefonischen Terminanfrage, dass er aus Altersgründen zugemacht hatte. Ich weiß nicht, warum die Ärzte das so machen, ich finde es auch nicht so toll.
Meine Hausärztin hat vor Jahren ihre Praxis aus Altersgründen aufgegeben und an eine Nachfolgerin abgegeben. Das stand aber monatelang auf einem Aushang in der Praxis. So konnten die Patienten an sich sehen, dass sie eben bald aufhören wird. Jeden Patienten einzeln anschreiben würde ich in dem Fall auch für übertrieben halten.
Man konnte sich damals auch entscheiden, ob man den Wechsel mitmacht oder sich gleich einen anderen Hausarzt sucht. Man brauchte nur mitteilen, dass man sich eben einen neuen Hausarzt sucht und der hat dann auch die Patientenakte bekommen. Das wäre gar kein Problem gewesen.
Ich denke, gerade ein Facharzt, und dazu zähle ich Frauenärzte und Zahnärzte, sucht man ja oftmals nicht mehrfach im Jahr auf. So hat der Arzt einen großen Patientenstamm, den er nicht regelmäßig sieht. Da jeden einzeln anschreiben, würde immens viel Geld kosten. Davon mal abgesehen, dass ein Arzt ja auch nicht weiß, ob der Patient nun nicht da war, weil er eben nichts akutes hatte oder ob der Patient zwischenzeitlich verzogen ist, den Arzt gewechselt hat oder sogar verstorben ist.
Ich habe damals auch plötzlich erfahren, dass meine Hausärztin in den Ruhestand gegangen ist. Ich finde es dann schon gut, wenn wenigstens eine Information in der Praxis ausgehängt wird. Es ist ja klar, dass nicht jedem Patienten persönlich mitgeteilt werden kann, dass die Praxis eben schließt. Manchmal wird so etwas ja auch in Zeitungen inseriert. Aber da das nicht jeder liest, wäre ein Aushang in der Praxis sicherlich besser.
Meine damalige Hausärztin hatte eine Praxis mit ihrem Mann und hat rund ein halbes Jahr vorher ein Schild an der Information platziert, wo man den Kunden gesagt hat, dass man in Rente geht. Man sich gerne einen neuen Hausarzt empfehlen lassen und sollte sich dazu einfach melden.
Ich fand es zwar schade, dass ich mir einen neuen Hausarzt suchen musste, fand es aber schön, dass man es nicht klammheimlich getan hat.
Dass man so etwas heimlich macht, hätte ich niemals gedacht. So etwas habe ich auch noch nicht erlebt. Bisher habe ich nur einmal erlebt, dass eine Praxis geschlossen hat, wo ich Patient war. Und dort wurde es rund ein halbes Jahr zuvor ausgeschildert.
Warum sollten Ärzte verpflichtet werden die Schließung jedem Patienten mitzuteilen? Rechtlich gesehen ist eine Arztpraxis ein wirtschaftliches Unternehmen und diese sind ja nicht gezwungen ihren Kunden mitzuteilen, dass sie schließen. Wobei ich es bisher noch nie erlebt habe, dass eine Praxis einfach geschlossen hat. Die Ärzte, die in den Ruhestand gegangen sind, haben immer frühzeitig einen Nachfolger finden können.
Mein letzter Hausarzt ist nun auch schon seit ein paar Jahren im Ruhestand. Bei ihm wusste man dies aber schon ein wenig, weil er eigentlich schon längst seine Praxis schließen wollte. Das nötige Alter hatte er damals schon erreicht, aber er wollte noch ein wenig arbeiten, weil er sonst nicht gewusst hätte, was er in seiner Freizeit hätte anstellen können. Es war also schon abzusehen, dass er bald seine Praxis schließen würde, also habe ich mir schon mal grob überlegt wo ich denn als nächstes hin möchte.
Bei meinem letzten Arztbesuch sagte er mir dann, dass er in ungefähr einem halben Jahr seine Praxis schließen wird. Da meine Familie gut mit diesem Arzt befreundet war hat er mir direkt einen neuen Arzt empfohlen und mit meinem Einverständnis die Unterlagen an ihn gesendet, so dass ich ohne weiteres bei ihm aufgenommen werden konnte. Das fand ich schon klasse und mir kam auch immer wieder zu Ohren, dass er es jedem Patienten selbst gesagt hat, vorausgesetzt er kam im letzten Jahr auch zu ihm in die Praxis. Das fand ich wirklich gut und vor allem zeugte das davon, dass er an seinen Patienten hing. Mit einigen war er richtig befreundet.
Generell hätte ich es jetzt nicht so schlimm gefunden, wenn man mich nicht informiert hätte. Klar, es wäre überraschend gekommen und im ersten Moment ärgert man sich vielleicht darüber, aber das dürfte es dann auch schon gewesen sein. Irgendeine Info sollte man aber schon hinterlassen, wenn man den Patienten nicht persönlich darauf aufmerksam macht. Man könnte zum Beispiel am Eingang einen Zettel aufhängen, auf dem steht, dass die Praxis demnächst komplett schließen wird. Einige Ärzte verfügen auch über eine eigene Homepage, auf der man so etwas ebenfalls verkünden kann.
Mein letzter Hausarzt hat seine Praxis an einen Verwandten abgegeben, als er selber in den Ruhestand ging. Darüber wurde ich auch nicht vorher informiert, aber dadurch, dass die Praxis weiterhin geöffnet blieb, war das ja nicht so schlimm, auch wenn der Nachfolger bei weitem nicht so kompetent und nett ist. Ansonsten habe ich es nur einmal mitbekommen, dass eine Praxis in der Nähe meiner Arbeitsstelle geschlossen wurde, bei der aber der Arzt verstorben ist. Darum war eine Ankündigung hier natürlich nicht möglich.
Bei einer anderen Praxis in der Nähe meiner Arbeitsstelle ist es so, dass demnächst ein Arzt in den Ruhestand geht und die Praxis aufgibt. Das ist aber bekannt und die Patienten haben so die Möglichkeit, sich einen anderen Arzt zu suchen. Wenn die Aufgabe einer Praxis schon vorher bekannt ist, finde ich es auch fair, wenn die Patienten darüber frühzeitig informiert werden. Aber wahrscheinlich haben einige Ärzte dann Bedenken, dass die Patienten schon vorher zu anderen Praxen wechseln und sie nichts mehr verdienen. Darum werden wohl einige Patienten vor vollendete Tatsachen gestellt.
Mein Hausarzt hat vor 2 Jahren seine Praxis aus Altersgründen aufgegeben, aber sie einem Nachfolger übergeben. Darüber wurde ich ca. 6 Monate vorher informiert, innerhalb eines Besuches in der Praxis.
Schlimmer finde ich, wenn die Praxis wegen Urlaub geschlossen wird, ohne das man informiert wird. Es gibt viele die regelmäßig Medikamente nehmen müssen und dafür ein Rezept benötigen. Also hin zur Vertretung, aber die sind auch nicht begeistert, wenn man nur ein Rezept will.
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