Waren eure Eltern immer mit eurem Umgang zufrieden?

vom 06.06.2013, 12:22 Uhr

Mein jüngster Bruder macht meinen Eltern gerade ein wenig Sorgen, weil er einen sehr schlechten Umgang hat. Diese Jungs halten ihn von der Schule ab und er schwänzt wegen ihnen, was er nie gemacht hat. Er war immer ein guter Schüler und ist gerne zur Schule gegangen. Meine Eltern hoffen, dass es nur eine Phase ist und er selber irgendwann sieht, dass der Umgang nicht der Beste ist.

Waren eure Eltern immer mit eurem Umgang zufrieden? Wenn nein, was haben sie dagegen unternommen oder haben sie euch selber die schlechte Erfahrung machen lassen?

Benutzeravatar

» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich hatte mal eine Freundin in der Schule, die wirklich ein bisschen chaotisch war und auch nicht die tollsten Manieren gegenüber Erwachsenen hatte. Meine Eltern haben mir dann gesagt, dass sie das nicht gut finden und ich habe sie dann immer mal heimlich getroffen oder bin später nach Hause gekommen. Gebracht hat es also nichts. Irgendwann ist sie dann weggezogen. Sie war aber auch nicht wirklich so schlimm und hatte eigentlich auch keinen schlechten Einfluss auf mich, weil ich mich nicht anders verhalten habe. Ich denke, dass sich das auch bei deinem Bruder wieder legen wird und er erkennen wird, dass die Personen nicht gut für ihn sind.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Meine Eltern hatte auch so einige Probleme mit meinem Umgang .Ich war vielleicht 13 Jahre alt, da lernte ich im Konfirmandenunterrricht ein Mädchen kennen, die ganz anders war als meine bisherigen Freundinnen. Wir hingen fast jeden Tag zusammen, meinen Eltern war dieses Mädchen ein Dorn im Auge, sie schwänzte die Schule war mittlerweile sogar schon von der Hauptschule geflogen und ging auf die Sonderschule, ich war zu dem Zeitpunkt eine gute Realschülerin.

Es kam was kommen musste, durch den Umgang wurde ich in der Schule schlechter und nach einem halben Jahr war die Versetzung gefährdet, den 1.blauen Brief habe ich dann noch abgefangen, beim Nächsten gelang mir das nicht mehr. Kurz bevor die Zeugnisse ausgegeben wurden, habe ich meine Sachen gepackt und mich zusammen mit meiner Freundin von zu Hause davon gemacht. Wir wollten abhauen, Mut hatten wir gerade mal für eine Nacht. Am nächsten Morgen stand ich wieder vor der Tür. Meine Eltern waren vor Sorge fertig mit den Nerven.

Danach war Schluss mit der Freundschaft, denn nun war ich der Buhmann, weil ich ja die Intelligentere von uns Beiden war, haben ihre Eltern uns ebenfalls den Kontakt verboten, denn ich sollte nun auch Schuld sein, das meine Freundin mit abgehauen ist. Ich hatte dann noch ein Gespräch mit einer Angestellten vom Jugendamt, weil ich noch nicht 14 war. Danach habe ich mich aber wieder gefangen, die Klasse habe ich noch geschafft und danach war wieder alles in Ordnung.

Meine Eltern haben nach diesem Vorfall jedoch noch mehr auf meine Freunde geachtet als vorher.

» ratacrash1962 » Beiträge: 674 » Talkpoints: 7,40 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Meine Mutter war nie zufrieden mit meinem Umgang. Aber ich muss sagen, dass es ihr am Liebsten gewesen wäre, wenn ich nach der Schule sofort nach Hause gekommen wäre und mich um meine Schwester gekümmert hätte. Ich würde nicht mal sagen, dass ich schlechten Umgang hatte, es handelte sich an sich um meine Mitschüler. An sich waren die Menschen mit denen ich mich umgeben habe in Ordnung. Ich habe nie geraucht, nie Drogen genommen und mich nur einmal geprügelt. Das war aber eine andere Geschichte.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12530 » Talkpoints: 71,65 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Meine Mutter mochte meine Freunde auch nie. Meine Freunde waren Punks. Nicht wirklich linksradikal, es ging mehr um das Aussehen und das Abgrenzen. Kleinstadt-Punks. Meine Mutter war aber der Meinung, sie sind blöd, weil sie sich freiwillig hässlich machen. Eine dümmere Ansicht habe ich selten gehört und ich habe meine Mutter dafür "gehasst". Glücklicherweise hat sie aber bis auf blöde Kritik an Unwichtigkeiten nichts weiter gegen meine Freundschaft zu ihnen unternommen. Sonst wäre ich wahrscheinlich auch abgehauen wie ratacrash 1962.

Man muss wirklich vorsichtig sein mit Kritik an den Freunden. Das kann schnell ins Gegenteil umschlagen und die eigene Beziehung zum Kind torpedieren. Ich bin übrigens bis heute mit ihnen befreundet. Aber meiner Mutter hab ich das nie wirklich verziehen.

Benutzeravatar

» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ist das nicht irgendwo normal? Meine Eltern waren auch nicht mit allen Leuten einverstanden, mit denen ich als Kind und später als Teenager Umgang hatte. Großartig Intervenieren bringt da auch nichts, denn trotz Verbot kann man sich ja theoretisch trotzdem treffen, wenn man sich zum Beispiel aus der Schule oder Nachbarschaft kennt. Die Eltern sind auch nicht immer dabei und können nicht jeden Schritt und jede Entscheidung überwachen.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ob meine Eltern was gegen meine Freunde hatten, weiß ich gar nicht. Sie haben aber nie was gegen den komischen Typen mit Kilt und Zylinder gesagt, also gehe ich mal davon aus, dass sie den Rest auch ganz okay fanden. War sicher auch die schlauere Wahl, die ein, zwei Mal, die irgendetwas an Kritik kam, habe ich sie Erzählungen zufolge sofort angezickt.

Dagegen wurde ich allerdings mal als schlechter Umgang bezeichnet. Eine Freundin und ich waren so 12 bis 14 Jahre alt, als ihr der Umgang mit mir verboten wurde. Jetzt, mit 21, sind wir beide beste Freunde und sie ist meine Mitbewohnerin. Ich würde sagen, der Plan ihrer Eltern ist wunderbar aufgegangen! :lol:

Die Begründung dafür war übrigens, dass wir in einem FSK 12 Film waren. Wir wollten ins Kino, und es gab eben nur den einen Film, der uns beiden gefiel. Den durfte sie aber nicht schauen. Wie Teenager das eben tun, haben wir natürlich beschlossen, trotzdem zu gehen; sie wollte ihrer Mutter dann erzählen, es sei schon ausverkauft gewesen und wir wären stattdessen in die Stadt gegangen. Es kam raus, weil sie sich beim Schauen gedankenverloren den Nachokäse von ihren Fingern an der Hose abgewischt hatte, und wir beschlossen, zu sagen, dass es "meine" Idee war, um ihr möglichst viel Ärger zu ersparen.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Meine Eltern mochten nahezu alle Freunde von mir. Ich hing immer eher mit den braven Schülern rum und wenn überhaupt. hätte man am ehesten mich als den schlechten Umgang bezeichnet. :lol: Wir hatten nur einen Problemfall in der Klasse, mit dem meine Eltern mir den Umgang verbieten wollten. Das war diese Art von Mädchen, die mit zarten fünfzehn Jahren rauchte und sich heimlich Tattoos stechen ließ. Diese Schülerin musste aber ohnehin auf eine andere Schule wechseln wegen ihrer schlechten Leistungen (wenig überraschend), sodass wir dann ohnehin keinen Kontakt mehr hatten.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 18.04.2018, 21:57, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Meine Eltern waren definitiv nicht immer mit meinem Umgang zufrieden. Stattdessen gab es immer wieder Streitigkeiten diesbezüglich. So hatte ich beispielsweise eine langjährige Freundin, mit der ich sehr lange in eine Klasse gegangen bin. Irgendwann hat sie dann angefangen, sich mehr für Jungs zu interessieren, öfter mal die Schule zu schwänzen, sich zu schminken und so etwas. Irgendwann musste sie dann auch die Klasse wiederholen.

Als meine Eltern das mitbekamen, haben sie es mir verboten, sich mit ihr zu treffen und haben sie auch am Telefon ausgeschimpft. Dass sie ein schlechter Umgang für mich war, kann ich so aber absolut nicht bestätigen. Natürlich habe ich mich gerne mit ihr getroffen, wobei ich zu dem Zeitpunkt trotzdem so gut wie noch nie in der Schule war und zu den Klassenbesten gehört habe. Trotzdem war das für meine Eltern kein Argument.

Später ging das dann auch so ähnlich weiter. Auch als ich volljährig war, wollten sie mir verbieten, mich abends mit Freunden zu treffen oder meinen ersten Freund zu haben. Das war auch eine schlimme Zeit für mich, die mich sehr belastet hat, weil ich ja genau wusste, dass diese Leute einfach keinen Einfluss auf meine schulische Leistung hatten und ich durch sie auch nichts Verbotenes gemacht habe.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich hatte auch durchaus Freunde, die meine Eltern nicht gut fanden. Bei einer Freundin wurde mir sogar regelrecht der Umgang verboten. Damals war ich allerdings auch noch in der Grundschule und ließ mich da durchaus beeinflussen. Als Teenager wird man da ja doch meist sturer und trifft diese Freunde trotzdem. Wichtig ist ja, dass man irgendwann selbst merkt, dass einem bestimmter Umgang nicht gut tut. Bei den meisten wird das sicherlich auch irgendwann der Fall sein.

Wenn man da Verbote ausspricht, schlägt das ja meist ins Gegenteil um und es wird sich dann heimlich getroffen oder man will gerade diese verbotene Freunde erst recht sehen. Daher kommt man damit sicherlich nicht viel weiter.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^