Zu Lebzeiten für den Tod sparen - wer macht es?

vom 15.05.2013, 22:25 Uhr

Wenn ich mich in meiner Verwandtschaft so umhöre, dann hat fast jeder eine Versicherung für die Bestattung, in die sie monatliche Beträge einzahlen. Sie sparen praktisch zu Lebzeiten dafür, dass sie eine Beerdigung bekommen und so wie es bei meiner Oma ist, spart sie sich das sogar wirklich und regelrecht vom Mund ab. Sie verzichtet zu Lebzeiten auf einiges, damit sie das Geld weglegen kann, was für ihre und für Opas Beerdigung vorgesehen ist. Denn sie hat eine kleine Rente und da sind ein paar Euro schon viel Geld.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir noch nicht groß Gedanken darüber gemacht habe, wie ich mal beerdigt werden will und ich habe auch bisher noch nicht vor für meinen Tod zu sparen. Ich denke zur Zeit noch so, dass ich auf jeden Fall beerdigt werde und ich nicht einfach liegen gelassen werde. Warum soll ich dann sparen? Sicher, denken viele, dass dann die Erben nicht zahlen müssen. Aber denken vielleicht auch viele so, dass sie sagen "nach mir die Sintflut" und ihnen ist egal wie es finanziert wird?

Wie spart ihr für euren Tod? Was legt ihr monatlich weg oder habt ihr eine Versicherung, die im Todesfall die Beerdigung übernimmt? Ich glaube diese Versicherung nennt sich Sterbeversicherung.

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Diese Sterbeversicherung ist schon sinnvoll und wir besitzen sie auch. Man weiß nie, wann man stirbt und ich möchte das nicht meinen Kindern überlassen, dass sie die Beerdigung zahlen. Wie ich beerdigt werden möchte, weiß ich selber auch nicht. Aber das hat ja nichts damit zu tun, dass ich meinen Verwandten diese Kosten nicht aufbürden möchte.

Von meinem Exmann war es den Eltern wirklich egal und sie haben sogar noch hohe Schulden hinterlassen. Sie sagten zu Lebzeiten nur, dass das Erbe ausgeschlagen werden sollte, wenn sie einmal sterben, weil sie Schulden haben, die sie auf keinen Fall bezahlen wollen. Die Beerdigung musste dann wohl von der Familie meines Exmannes regelrecht zusammen gekratzt werden.

Ohne eine Beerdigung kann auch kein Erbe ausgeschlagen werden. Wenn die Frist abläuft, muss das Erbe angetreten werden und die Beerdigungskosten bleiben auch auf einem hängen. Ich würde so ein Risiko nicht eingehen wollen und würde auf diese Versicherung nicht verzichten. Für Angehörige ist der Tod eines geliebten Menschen schon schlimm genug. Da sollten sie sich nicht noch mit den Kosten meiner Beerdigung belastet fühlen.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Meine Eltern haben sich vor einigen Jahren eine Sterbekasse zugelegt und mit mir bereits ein erstes Gespräch geführt wie ihre Beerdigung in etwa aussehen soll, wie sie beerdigt werden wollen und sowas alles. Nach dem plötzlichen Tod des Vaters meines Vaters kam dieses Thema wieder stark auf.

Leider denken viele Menschen erst darüber nach, wenn ein Todesfall in der Familie vorliegt. Ich persönlich finde es schon sinnvoll einen gewissen Betrag für seinen eigenen Tod für die Hinterbliebenen vorlegen zu können. Die Angehörigen sind so schon mit ihrer Trauer beschäftigt und so eine Beerdigung bedarf eines ordentlichen vierstelligen Geldbetrags. Angehörige sollten in Ruhe trauern und Abschied nehmen können, sich aber nicht zu große Gedanken über die Kosten einer Beerdigung machen müssen, nur weil der/die Verstorbene kein Geld hatte.

Ich selbst spare noch nicht für meinen eigenen Tod, weil ich an diesen auch noch gar nicht denken möchte. Ich bin noch sehr jung, daher kommt das Thema Tod für mich noch nicht in Betracht. Wenn ich später älter bin werde ich aber sicherlich auch einen gewissen Betrag hinterlassen wollen, damit meine möglichen Kinder oder Geschwister nicht alles aus eigener Tasche bezahlen müssen.

» Horkrux » Beiträge: 564 » Talkpoints: 53,84 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Als Hinterbliebener hat man ja schon genug zu verkraften und zu organisieren. Die Kosten für die Beerdigung kommen auf jeden Fall auf einen zu - unabhängig davon, ob man plant, das Erbe anzutreten oder nicht. Daher sollte sich jeder, der Familie hat auch Gedanken machen, was für finanzielle Folgen das eigene Ableben auf die Hinterbliebenen hat.

Jetzt wird wahrscheinlich nicht jeder bei der Geburt seiner Kinder vorsorglich eine Sterbeversicherung abschließen oder auf einem Konto die Beerdigungskosten zur Seite legen - es kommt natürlich auf die jeweilige Lebenssituation an. In der "Blütezeit" greift man wahrscheinlich eher zu einer (Risiko-) Lebensversicherung (die in der Regel natürlich noch mehr absichern sollte, als nur die Beerdigungskosten), im Alter dann evtl. nach Gusto und finanziellen Möglichkeiten eher Richtung Sparkonto oder Sterbeversicherung.

Als Hinterbliebener wäre ich jedenfalls dankbar, wenn sich die Eltern / Partner entsprechende Gedanken gemacht haben. Genau genommen müsste man in der Familie diesen Punkt auch früher oder später mal ins Gespräch bringen, auch wenn's ein nicht so schönes Thema ist.

» masc-online » Beiträge: 101 » Talkpoints: 61,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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