Waschmaschine wird nur bis zur Haustür geliefert - was tun?

vom 30.04.2013, 13:23 Uhr

Mein Freund hat sich eine neue Waschmaschine gekauft. Da er arbeiten muss, bin ich heute in seiner Wohnung und habe bis eben auf die Lieferung der Waschmaschine gewartet. Der Platz im Badezimmer war schon freigeräumt und wir sind beide davon ausgegangen, dass die Waschmaschine uns in die Wohnung geliefert wird. Bei der gerade reklamierten Waschmaschine war dies zumindest der Fall. Sie wurde in die Wohnung geliefert und dort nach der Reklamation auch wieder abgeholt.

Nun hat der Mann von der Spedition eben hier geklingelt. Ich sollte vielleicht dazu sagen, dass sich die Wohnung in einem Mehrparteienhaus im ersten Stock befindet, es aber einen Aufzug gibt, der auch groß genug wäre für die Maschine. Ich habe den Türöffner gedrückt und an der Wohnungstür gewartet. Es kam niemand. Stattdessen wurde noch einmal geklingelt und der Herr fragte nun schon ziemlich genervt und unfreundlich, wann denn jemand käme, um unten die Waschmaschine in Empfang zu nehmen.

Ich war ganz verwundert und sagte, die solle hoch geliefert werden in den ersten Stock. Es gäbe auch einen Aufzug. Der Mann sagte total genervt, das ginge nicht. Er darf nur hinter die erste Tür liefern aus Versicherungsgründen. Ich wand noch mal ein, dass mein Freund Rollstuhlfahrer ist und wir die Maschine nicht nach oben bekommen. Gleichzeitig versuchte ich vergeblich, meinen Freund auf dem Handy zu erreichen. Der Mann ließ sich aber auf kein Gespräch ein und sagte nur, ihm sei es zu dumm, über die Sprechanlage zu reden. Er nehme die Maschine dann eben wieder mit. Das alles sei nicht sein Problem.

Was hättet Ihr gemacht? Ich kannte den genauen Wortlaut nicht, bis wohin geliefert werden sollte. Aber ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass mein Freund zugestimmt haben sollte, dass die Maschine nur bis ins Treppenhaus geliefert wird. Wie gesagt: Er sitzt im Rollstuhl. Und er hat hier auch weder Freunde noch eine Sackkarre, um die transportieren zu können. Andererseits weiß ich, wie dringend er auf die Maschine angewiesen ist. Und es ist schon Glück für ihn, dass ich überhaupt da bin, um die in Empfang zu nehmen. Ist Euch so etwas schon mal passiert? Was habt Ihr dann gemacht? Habt Ihr die schwere Maschine angenommen? Eine Waschmaschine ist ja auch nicht so leicht, dass man die einfach mal transportieren kann wie einen Kühlschrank.

» SonjaB » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 1,77 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Das ist natürlich blöd, aber passiert leicht, weil man sonst ja extra zahlen müsste und man nicht beim Kauf darauf hingewiesen wird. Wenn man das also nicht noch mal durchliest, passiert das schnell. Ich habe bisher noch nicht so ein Problem gehabt, aber ich habe es auch schon von Freunden gehört, dass ihnen das passiert ist. Gerade in eurem Fall ist es ja aber mal richtig blöd, weil dein Partner das ja nicht tragen kann. An deiner Stelle wäre ich kurz runter gegangen und hätte Bescheid gesagt, dass er mal kurz warten soll und hätte dann die Nachbarn gefragt. Immerhin sitzt dein Freund im Rollstuhl und das wissen die ja auch und deswegen hätten sie sicher geholfen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Grundsätzlich muss man hier aufpassen, was einem zugesagt wird. Ich kenne es auch eher so, dass der Standard in der "Lieferung bis Bordsteinkante" besteht. Dann wird noch nicht mal bis "hinter die erste Tür" geliefert! Wer hier sicher gehen will, muss sich eine Lieferung explizit bin in die Wohnung vereinbart werden. Und das ist eben bei den meisten Speditionen nicht der Fall!

In dem geschilderten Fall hättest du dem Lieferanten vielleicht was bieten müssen, so dass der sich entsprechend bemüht. Aber offenbar gab es schon zu Beginn gewisse Verstimmungen (Sprechanlage), so dass der unwillig genug war, überhaupt in Erwägung zu ziehen, hier mehr zu machen. Normalerweise fragt man bei so was bei der Übergabe, was er für das Tragen bis in die Wohnung verlangen würde.

Konkret hättest du die Ware zurück gehen lassen können (was niemandem was bringt), den Lieferanten fragen was er an Extra verlangt oder aber du lässt es eben "hinter die erste Tür" liefern und fragst dann bei Bekannten und Nachbarn, ob diese helfen könnten. Mehr bleibt eigentlich nicht an Möglichkeiten.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Okay, ich gehöre zu den Frauen, die wissen wo der Sackkarren steht und die ein solches Gerät durchaus mit immenser Anstrengung irgendwie in die Wohnung schaffen können. Jedoch muss ich selbst dann auch den ein oder anderen Nachbarn zur Hilfe holen, was du theoretisch auch hättest machen können. Warum bist du nicht persönlich heruntergegangen und hast mit dem Mann geredet? So hätte man noch vielleicht etwas klären können. Über eine Sprechanlage über solche Dinge zu diskutieren, wäre mir ehrlich gesagt auch zu blöd gewesen. Wenn du persönlich heruntergegangen wärst und gesagt hättest, dass dein Freund im Rollstuhl sitzt, wäre der Lieferant vielleicht eingeknickt, aber über eine Sprechanlage klärt man solche Dinge einfach nicht.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12609 » Talkpoints: 2,93 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich hätte in diesem Fall wohl auch bei ein paar Nachbarn geklingelt und um Hilfe gebeten, auch wenn man sonst nicht viel miteinander zu tun hat. Da es einen Aufzug gibt, hätten sie sich ja auch nicht allzu sehr abmühen müssen. Ich vermute, dass dein Freund einfach versehentlich nur eine Lieferung bis an (oder hinter) die Haustür vereinbart hat. Vielleicht bietet diese Spedition auch gar nicht mehr an. Meine Waschmaschine wurde mir vom Lieferdienst des Elektromarktes gebracht, es wurde explizit Lieferung bis in den Verwendungsraum vereinbart und ich musste auch vorher angeben, in welchem Stock ich wohne.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Habt ihr die neue Waschmaschine in einem Geschäft gekauft oder im Internet bestellt? Wenn ihr die in einem Geschäft gekauft habt und dein Freund war mit dabei, dann hätte ich die Waschmaschine knallhart zurück gehen lassen. Denn der Verkäufer kannte die Lieferbedingungen ja und hat ja auch gesehen, dass dein Partner im Rollstuhl sitzt. Ich hätte da erwartet, dass der Verkäufer darauf hinweist, dass die Firma die Geräte nur bis hinter die erste Tür liefert.

Falls ihr die neue Waschmaschine bei Saturn oder Media-Markt gekauft habt, die haben klare Regelungen bis zu welchem Ort sie liefern und lassen sich die einzelnen Lieferorte auch ganz gut vergüten. Ich weiß, dass die beiden Märkte verschiedene Lieferpakete haben. Das günstigste ist die Lieferung bis hinter die erste Tür. Das Hochtragen von Elektrogeräten in die Wohnung lassen die sich ziemlich teuer bezahlen. Wobei es keinen Unterschied macht, ob das Gerät nun angeschlossen werden muss oder nicht. Ist der selbe Preis. Sprich die Lieferung eines Backofen mit Herd, der angeschlossen werden muss, kostet genauso viel wie die Lieferung eines Kondenstrockners, den man nur in die Steckdose stecken muss.

Allerdings sind die Lieferbedingungen von Media-Markt und Saturn sehr klar. Wenn der Verkäufer nun gefragt hat, ob man eure neue Waschmaschine anschließen soll und ihr geantwortet habt, dass ihr die neue Waschmaschine selbst anschließen könnt, hat er wohl nicht erwähnt, dass die einfache Lieferung nur bis hinter die erste Tür geht. Nicht wirklich sozial, aber durchaus erlaubt.

Ich achte mittlerweile darauf, bis wohin neue Elektrogeräte geliefert werden. Mein Vater hat mal einen neuen Industriebackofen mit Gestell bestellt. Die Spedition stellte das sehr teure Gerät einfach vor die Tür und ließ sich auch nicht überzeugen, das Wunderstück an den Stellort oder zumindest in den Hausflur zu bringen. Die Spedition hatte nur einen Auftrag bis Bordsteinkante.

Ich selbst würde nicht wissen, was ich machen würde, wenn man mir ein Elektrogerät liefert und mir das maximal bis in den Hausflur bringt. Ich würde wahrscheinlich versuchen, den Spediteur zu überreden, dass er mir für 10 Euro das Gerät in die Wohnung bringt. Deshalb frage ich immer explizit, bis wohin die Lieferung geht. Eine Lieferung bis hinter die erste Tür würde ich gar nicht erst machen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Ich finde, dass man solche Lieferbedingungen dem Kunden mitteilen muss, weil der Kunde ganz klar denkt, dass die Geräte in die Wohnung geliefert werden. Genau das dachte ich auch einmal.

Mir passierte es, dass ich bei Real eine Markise kaufte, die etwa drei Meter lang ist. Am Tag der Lieferung schellten zwei Liefermitarbeiter der Firma Real und sagten mir, dass sie die Markise vor der Haustür ablegen wollten, ich solle den Empfang quittieren. Ich habe mich geweigert, die Markise zu quittieren und ihnen gesagt, sie sollen sie wieder mitnehmen. Die beiden erklärten sich dann ausnahmsweise bereit, dieses schwere Teil in die erste Etage zu liefern. Leider ging sie nicht durchs Treppenhaus. Die Leute brachten sie ums Haus herum über die Terrasse der unter mir wohnenden Familie und schoben sie über das Balkongeländer hoch. Einer kam dann in die Wohnung und nahm sie oben an.

Also ging es plötzlich auch mit der Lieferung, als sie die Markise wieder mitnehmen sollten. Wenn mir das im Geschäft gesagt worden wäre, hätte ich sie nicht gekauft. Aber in Zukunft werde ich solche Sachen grundsätzlich vorab klären.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



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