Unfreundliche Krankenschwestern

vom 25.04.2008, 00:25 Uhr

Hallo Zusammen,
Jetzt hab ich doch mal eine Frage an die Allgemeinheit. Was macht für Euch eine gute Krankenschwester aus?

Ich mache gerade eine Umschulung zur Krankenschwester und ich habe wirklich kein Problem damit, jederzeit freundlich, gelassen und immer lustig während dem Dienst zu sein, ich kann mich halt gut verstellen. Mein Problem ist nur, dass Patienten mich diesbezüglich loben und sich sehr freuen, wenn ich zum Dienst komme. Eigentlich wäre das ja kein Problem, aber sie loben mich auch im beisein von den Kollegen, was schon ziemlich üble Blicke von den Kollegen zur Folge hatte, denn ich bin ja schließlich nur Auszubildende. Ich kann es aber auch nicht verstehen, denn für mich ist es selbstverständlich freundlich und liebevoll mit den Patienten umzugehen und auch bei den nervigsten Patienten zu lächeln- sie sind halt in einer schwierigen Lage. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass es Kollegen gibt die nicht freundlich sind. Klar sind immer mal wieder Kollegen dabei, die immer in den Keller gehen zum lachen, aber das ist doch die Ausnahme, oder? Mich wundert es halt, da ich es nicht nachvollziehen kann.

Was mich auch wundert ist, dass die Patienten es teilweise lieber haben wenn ich komme und vielleicht öfters mal wieder rausgehen muss um irgendetwas nachzufragen, als wenn gleich eine examinierte Kraft zum Patienten geht und die auch gleich alle Fragen beantworten kann.

Was ist Euch denn lieber? Eine hochqualifizierte Kraft die nahezu alles weiss, oder lieber eine Auszubildende die zwar nett und freundlich ist, aber öfters keine Antwort parat hat und deshalb die Beratung etwas stockend verläuft weil sie eben immer wieder nachfragen muss? Was erwartet Ihr von einer guten Krankenschwester? Ich freue mich schon auf die Antworten!
LG Mondscheinzauber

» Mondscheinzauber » Beiträge: 31 » Talkpoints: 24,98 »



Also ich baue bei meiner Aussage mal auf meiner Erfahrung als Zivi auf:

Im ersten Moment ist mir die nette, aber unqualifizierte lieber - aber letztendlich dann doch lieber die qualifizierte und unhöfliche. Ein Mischmasch aus beiden wäre natürlich das beste, also etwas höflicher aber trotzdem noch ausreichend qualifiziert.

Die Patienten freuten sich natürlich im ersten Augenblick immer über die nette Schwester, auch wenn die manchmal Blech redete. Gerade wenn sie noch neu auf Station waren wird noch viel Wert auf einen guten Umgangston gelegt - das hilft vielen bei einem guten Start.

Wenn die nette Schwester aber aufgrund falscher Praktiken die ganze Zeit nur bewirkt, dass es den Patienten nicht besser geht oder sogar schlechter, dann haben die Patienten auch gern mal nach der unhöflichen Qualifizierten verlangt (wenn sie diese schon kennenlernen durften) die ihnen dann meist echte Linderung verschafft hat - darüber waren sie im Endeffekt dankbarer.

Zwar hat niemand von den Patienten Lust auf einen Hausdrachen oder Tyrannen - nur mögen die Patienten im Allgemeinen noch weniger Schmerzen. Hier gehen viele dann eher den Kuhhandel ein, schlechtes Verhalten zu ertragen wenn ihre Schmerzen genommen werden und sie schneller gesund werden.

Aber ich kann sagen: Im Grunde waren immer alle Schwester und Pfleger auf fast einem Niveau, wenn man jetzt einmal von Fachschwestern absieht - so viel das Verhalten im Grunde stärker ins Gewicht. Wenn ich dann mal gesagt habe: "Okay, ich hole Schwester soundso" haben die meisten Patienten dann auf einmal ungeahnte Kräfte mobilisiert aus reiner Antipathie - da ging`s dann auf einmal doch mit dem Aufstehen. Ich muss zu meiner Schande aber gestehen, dass ich das oft auch ausgenutzt habe, wenn ich wusste der oder der Patient hasst die Schwester dass ich gesagt habe, ich muss sie dann holen als "Verstärkung" (auch wenn sie gar keinen Dienst hatte) - denn dann ging es auf einmal auch so :wink:.

Fazit: Wenn man nett ist und kompetent ist man beliebt bei den Patienten, aber nur nett oder nur qualifiziert schafft auf Dauer auch keine Sympathien.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Hallo,

ich finde auch, dass eine Mischung aus beidem einfach perfekt wäre. Aber das wird wohl nicht so oft vorkommen.
Ich bin nicht so oft im Krankenhaus, deswegen hab ich auch nicht viel Erfahrung mit Krankenschwestern oder Pflegern. Aber wenn ich mir eine aussuchen könnte, dann wäre es wirklich die kompetente, nette Schwester :wink: Besser ein kompetenter, netter Pfleger.

Aber im allgemeinen wird ja doch eher das Bild des Hausdrachen als Schwester verbreitet, was ich eigentlich nicht so gut finde. Denn ich glaube, dass es schon einige nette Schwestern gibt, die dazu auch noch kompetent sind.

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Und ich baue mal auf meinen Erfahrungen in der Psychiatrie auf. Als Patientin. Betrifft allerdings nur offene Stationen. Ich war einmal auf einer geschlossenen. Da hat mir das Pflegepersonal einen roten Teppich ausgelegt, weil ich da nicht hingehörte ( Sucht- und Entzugsstation und ich habe mit Beidem kein Problem).

Als ich das erste Mal stationär war, fiel mir eine Schwester gleich als sehr streng auf. Kam dann auch so halbwegs zum Eklat. Allerdings hat sie nachher mit mir darüber gesprochen. In aller Ruhe und hat sich sogar entschuldigt. Das rechne ich ihr bis heute hoch an. Und ich habe so ein Verhalten, also das sich eine Schwester entschuldigt, auch nie wieder erleben dürfen. Sie ist zwar streng. Hält sich an Regeln etc. Aber man kann auch durchaus mit ihr Reden. Bekommt auch mal Sachen die halt nicht so unbedingt normal sind. Solange man halt höflich bleibt. Und die Schwester hat sich ansonsten in den letzten Monaten sehr zu ihrem Vorteil entwickelt. Was hatten wir früher Angst vor ihr. Wenn die Nachtschicht hatte, war Schicht im Schacht und wir alle handzahm. Wir hatten sie schon Stationsdrachen getauft.

Ok ich kenne das Pflegepersonal dort nun doch recht gut. Die halten auch alle an und halten ein Schwätzchen mit mir wenn ich im Haus bin.

Nur mit einer Schwester gab es mehrfach richtig Ärger. Was bis zum dissen durch die Schwester ging. Das Pflegeteam da aber auch wenig machen konnte. Vorallem wenn ich ihr ausgeliefert war, wenn sie Nachtschicht hatte. Da habe ich dann auf anraten eines Pflegers meine Nachtmedikamente vor der Übergabe genommen und habe dann schon geschlafen als sie im Zimmer war. Und ich bin nicht die einzige Ex- Patientin die sich mehr als gefreut hat, als wir erfahren haben, das ihr gekündigt wurde. Und so wie sich der Pfleger anhörte der mir den Tipp gab, war sie bei ihren Kollegen auch nicht sehr beliebt.

Generell denke ich, das Patientenverhältnis zum Pflegeteam beruht auch auf gegenseitigem Geben und Nehmen.

Meine Mutter wurde eine zeitlang auf der Palliativstation ( Schmerzstation für in der Regeln Krebspatienten im Endstadium) des selben Krankenhauses betreut. Meine Mutter war da eher der King. Sie war halt immer freundlich. Die Schwester machten alles für sie.

Ach ja für meinen Fall, also Bereich Psychiatrie, ist mir dann eine Fachkrankenpflegerin lieber. Eben weil ich als Psychiatriepatient vorallem eines bin: Nicht einfach. Ich da eventuell auch mal anders reagiere, als ein "normaler" Mensch.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Da ist meine Antwort ganz eindeutig: Freundlichkeit ist immens wichtig nd im Krankenhaus mal erst recht. Mir ist es immer wieder aufgefallen, wie freundlich und hilfsbereit Krankenschwestern auf der Intensivstation sind. Die wissen, daß man da nur ist, wenn es einem richtig dreckig geht und selbst den Angehörigen geht es richtig schlecht, wenn sie da auftauchen. Dementsprechend ist es wichtig, daß wenigstens das Personal da eine gute Stimmung verbreiten. Natürlich sollte niemand mit nem dicken Grinsen auftreten, wenn er eine schlimme Nachricht überbringt, aber das ist hier wohl jedem klar. Viel mehr ist es wichtig, daß man freundlich und höflich bleibt, daß kann viel an der Atmosphär ändern!

Und wenn dich deine Kollegen dewegen komisch anschauen, würde ich sagen, daß es der Neid ist. Purer Neid. Das solltest du eher als Kompliment sehen. Freu dich, daß dir deine Arbeit Spaß macht und daß du keine Probleme mit den Patienten hast, sondern gut mit ihnen auskommst. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre ist unbezahlbar. Irgendwann bist du in der Situation, daß du nicht mehr die Azubine bist und dann wird dich auch keiner mehr komisch anschauen. Dann bist du vielleicht sogar in der Lage, mit deiner positiven Art die anderen Anzustecken und die anderen Kollegen ziehen mit und sind auch mal ein bisschen freundlicher.

Und zu deiner Frage, was besser ist: nett und freundlich, aber mußt nachfragen oder lieber kompetent? Warum ein "oder"? Das eine schließt das andere nicht aus. Erst mal ist wichtig, daß eine Krankenschwester nichts falsches erzählt. Ich hätte nichts dagegen, wenn eine Schwester in einem Gespräch 5 mal rausgeht oder meinetwegen auch mal ne halbe Stunde weg ist, weil sie sicher sein will, daß sie nix falsches erzählt. Viel schlimmer ist es, wenn sie aus Eitelkeit nicht nachfragt und mir eine falsche Information gibt. Letztenendes wird es so sein, daß du nicht mehr rausgehen mußt zum Nacfragen und trotzdem noch nett und freundlich bist. Was gibt es für eine bessere Krankenschwester ;-) ?

» Hunzlipunzli » Beiträge: 95 » Talkpoints: 0,58 »


Hallo,
also ich denke das sie in erster Linie Spaß an ihrem Job hat und es auch so rüber bringen kann. Dann ist es mir egal ob eine ausgelernte Krankenschwester mich behandelt oder eine Auszubildene, denn die Azubis dürfen ja nun auch noch nicht alles machen und da würde ich mir keine Sorgen machen das die Azubis was machen was eigentlich nicht dürfen und ich mich in Guten Händen fühle. Sie muss freundlich sein und genug Erfahrung haben dann fühle ich mich selbst im Krankenhaus wohler.
Liebe Grüße
dauschi

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» dauschi » Beiträge: 1246 » Talkpoints: 5,11 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe eigentlich die Erfahrung gemacht, dass es sowohl sehr nette ausgebildete Krankenschwestern geben kann, bei denen man wirklich merkt, dass sie ihren Job lieben und einfach ein feeling für die Patienten haben und genauso gibt es eben auch sehr nette Auszubildene.

Das hängt denke ich nicht vom Erfahrungsschatz der Krankenschmwester ab, entweder sie macht ihren Job gerne und ist nett oder sie macht ihn lustlos und ist eben eher ruppig und kurz angebunden.

Natürlich mag ich auch lieber die lebensfrohen netten Krankenschwestern und ich persönlich habe auch nichts gegen die Auszubildenen, solange sie eben nett und freundlich sind. Gerade bei den Krankenschwestern kommt es nun ja nicht unbedingt so wahnsinnig auf das Fachwissen an, sondern eher auf die Pflege. Ob mir nun ein Azubi, Zivi oder eine fertige Schwester den Schieber oder das Essen bringt, ist mir relativ egal, solange sie halbwegs nett sind.

Und wenn ich eben wissen will, was das da gerade für Tabletten sind, die ich bekomme und die Azubine weiß es nicht und geht schnell noch mal fragen, dann habe ichda überhaupt kein Problem mit, denn wenn man im Krankenhaus liegt, hat man ja mehr als genug Zeit und nichts muss schnell gehen. Von daher kann ich mich dann auch gedulden, das ist kein Problem.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich spreche aus meiner täglichen Erfahrung mit dem Pflegepersonal in Kliniken, mir ist es total egal ob eine Krankenschwester höflich ist oder nicht hauptsache sie macht ihre Arbeit. Mir bringt eine freundliche Krankenschwester gar nichts, die mir meine Patienten nicht abnimmt und diese dann weiterversorgt sondern mich lange im Gang stehen lässt. Da ist mir die barsche Krankenschwester lieber, die meine Patienten sofort abnimmt und sich darum kümmert.

Auch als Patient mag ich lieber die kompetenten Krankenschwestern die wissen was sie tun und sich auch einmal auf die weniger freundliche Art durchsetzen können. Denn eine Krankenschwester kann so nett sein wie sie will, wenn sie nichts taugt dann hat sie ihren Beruf verfehlt und ich würd mich nicht von einer solchen Person anfassen lassen da ich Angst um meine weitere Gesundheit hätte. Denn die hab ich nur einmal, die Krankenschwestern muss ich nicht adoptieren denn es ist meistens ein nicht so langer Zeitraum in dem ich diese ertragen muss.

Schön wenn sich jemand das Ziel gesetzt hat, eine freundliche und kompetente Krankenschwester zu sein aber irgendwann stumpft man auch in diesem Beruf ab und wird ein wenig zickig wenn es nicht funktioniert. Dazu kommen auch noch die anderen äusseren Faktoren und die wenigsten können es einfach so wegstecken, wenn sie vorher selbst angeranzt wurden, und sind dann beim nächsten Patienten freundlich zu sein. Kann ich auch irgendwo verstehen, denn ich schaffe es auch nicht immer zu trennen. Gerade wenn dann noch das quengeln anfängt mit "machen Sie doch was" oder "fahren sie endlich los, Oma muss ins Krankenhaus" verliere ich auch ab und zu meine Nerven und fahre die Patienten und Angehörigen an. Denn immerhin habe ich gelernt was ich tue und ich entscheide, wann es ins Krankenhaus geht und muss mir meinen Job nicht von einem Laien oder pseudo intellektuellen Erklären lassen. Und so geht es auch einigen Krankenschwestern. Dazu kommt es auch noch, dass viele Stationen unterbestetzt sind und die Schwestern und Pfleger gar nicht mehr nachkommen mit der Versorgung von den Patienten und wenn dann noch ein paar "schwierige" Kunden dabei sind die alle 5 Minuten auf die Klingel drücken, dann wäre ich auch genervt und würde dort einmal für Ruhe sorgen und ihnen nahe legen nur bei wichtigen Dingen zu klingeln und nicht z.B. wenn das Kissen aufgeschüttelt werden soll. Denn immerhin ist man nicht alleine im Krankenhaus und was man noch alleine machen kann, sollte man dann auch tun - dann wird man auch nicht so schnell angefahren.

Ich schreibe und drucke meine Transportscheine auch selbst aus, und drücke mir den Stempel drauf. Das geht soweit, dass ich inzwischen sogar schon die Patienten in der Klink in den Computer eintrage, obwohl es nicht meine Aufgabe ist ! Aber um den ganzen Prozess zu beschleunigen und nicht immer eine Stunde lang in der Auffahrt warten zu müssen, mache ich dieses. Trägt übrigens auch zu einem freudlicheren Umgang mit den Schwestern an der Schnittstelle Präklinik und Klinik bei, und das Verhältnis würde ich schon als gut bezeichnen. Denn inzwischen haben auch die dümmsten Schwestern verstanden, dass wir alle nur unseren Job bestmöglichst machen und es dabei auch einmal zu reiberein kommen kann. Und bei mehrfachen Problemen mit Pflegepersonal wird sich mein Chef einmal mit denen ihren Chef unterhalten und danach sind sie verdonnert, nett zu sein.

Mal als ein kleines Beispiel vor 14 Tagen stand ich in der Psychatrischen Einrichtung mit einem Patienten der vorher 30 Minuten in meinem Rettungswagen randaliert hat und am Ende in die Ecke pissen wollte ... In der Klinik wurden wir 45 Minuten stehen gelassen und dann kam eine Schwester an "ich musste noch meine Sendung zuende schauen, wollen Sie einen Keks". Das war einfach ein unverschämtes Verhalten und sie kann nicht einen Rettungswagen für diese Zeit blockieren nur um ihre Sendung zu sehen und auf Arbeit wird man dafür in der Regel nicht bezahlt. Da bin ich auch sehr unfreundlich geworden und habe einmal meinen Chef mit ihrem Telefonieren lassen - Konsequenz für die Dame ist es nun, sie ist abgemahnt und wird sich wohl bald nach einem neuen Job umschauen müssen, da es bereits wieder vorgekommen ist laut Kollegen. Auch wenn das freundliche Angebot nach einem Keks normal von mir nicht ausgeschlagen wird, dort war es die Gesamtsituation die die Musik veranstaltet hat.

Und an Beratung erwarte ich mir eine kompetente ehrliche Antwort und nicht irgendein Laiengestottere von einer Azubine. Denn es geht um mich und ich möchte schon wissen, wie es gesundheitlich um mich stehet. Wenn übrigens zu viele Laienbegriffe bei mir verwendet werden ist das zwar nett und schön, dass es jeder (pardon) Depp versteht, aber zeugt nicht von Fachwissen. Ich spreche auch mit Fachbegriffen und erkläre diese danach, wenn mich die Patienten und Angehören anschauen wie ein Gnu beim kastieren. Das kann aber daran liegen, dass ich selbst fachpersonal bin und mit den meisten Begriffen etwas anfangen kann.

Liebe Grüße
Sorae

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Sorae hat geschrieben:Und an Beratung erwarte ich mir eine kompetente ehrliche Antwort und nicht irgendein Laiengestottere von einer Azubine. Denn es geht um mich und ich möchte schon wissen, wie es gesundheitlich um mich stehet. Wenn übrigens zu viele Laienbegriffe bei mir verwendet werden ist das zwar nett und schön, dass es jeder (pardon) Depp versteht, aber zeugt nicht von Fachwissen. Ich spreche auch mit Fachbegriffen und erkläre diese danach, wenn mich die Patienten und Angehören anschauen wie ein Gnu beim kastieren. Das kann aber daran liegen, dass ich selbst fachpersonal bin und mit den meisten Begriffen etwas anfangen kann.


Inwiefern erwartest du denn von einer Krankenschwester eine Beratung? Soweit ich weiß, düfen die Krankenschwestern den Patienten gar keine Auskunft geben nach dem Motto: "Ich habe vorhin von den Ärzten gehört, sie haben Krebs.". Und "Es wird alles wieder gut" kann ebenso eine Azubine im ersten Lehrjahr sagen, dazu muss man keine fertige Krankenschwester sein. Von daher würde ich wie gesagt die nette Schwester oder Azubine bevorzugen, einfach weil es mit denen mehr Spaß macht und einfacher ist. Für Fachfragen kommt ja einmal am Tag die Visite.

Und ebenso finde ich es nicht gut, in Gegenwart von Patienten in Fachsprache zu sprechen, denn meiner Erfahrung nach verstehen das die Allerwenigsten und es zeugt doch mehr von Arroganz als von Kompetenz, wenn man vor den Patienten von einer primär idiopathisch sklerosierenden Cholangitis spricht, anstatt zu sagen, dass sie eine Entzündung des Gallenganges haben. Man muss doch vor dem Patienten niemandem etwas beweisen und sollte deshalb schon lernen, in Laiensprache zu reden, dann wächst das Vertrauen zum Arzt/Rettungssanitäter/Pfleger doch viel mehr.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Servus!

So wie in jeder Branche gibt es auch in Krankenhäusern unfreundliche und inkompetente Krankenschwestern. Natürlich ist der Umgang mit Menschen nicht leicht, zumal schon gar nicht bei dieser Menge und Vielfalt der Typen, allerdings hat sie niemand dazu gezwungen, diesen Beruf auszuwählen. Tut mir leid, wenn ich dir das so direkt sage, aber Krankenschwester und hochqualifiziert sind zwei unvereinbare Begriffe, da die Hochqualifikation für diese Berufsgruppe einfach nicht verlangt wird. Ich wüsste auch nicht, welche Beratung Krankenschwestern abgeben können, außer den organisatorischen Informationen, die sie wissen müssen. Wenn ich Aufklärung oder Beratung will, wünsche ich um eine Besprechung mit dem Arzt. Wäre ungefähr dasselbe, wenn ich die Studienassistenten an der Universität, nehmen wir die rechtswissenschaftliche Fakultät, nach ihrer Lehrmeinung frage. Unvereinbare Elemente, die, sobald man sie zusammenführt, ins Lächerliche führen. Wobei man aber wiederum zwischen qualifizierte und unqualifizierte unterscheinden muss. Desweiteren rede ich von der österreichischen Lage, da es hier keine "Fachschwestern" gibt.

Desweiteren hat die Threaderstellerin auch nicht danach gefragt, welche Krankenschwester man bevorzugt, sondern es ging um eine Auszubildende und um eine Krankenschwester. Zwei nicht direkt vergleichbare Berufsebenen, da man Auszubildende nicht direkt mit fertig ausgelernten vergleichen kann.

Hochachtungsvoll - Näugelchen
Cheerio!

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» Näugelchen » Beiträge: 1328 » Talkpoints: -13,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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