Schlechte Erfahrungen durch Intrigen im Verein

vom 19.03.2013, 17:11 Uhr

Ich hatte ja schon einmal geschrieben, dass ich Mitglied eines Vereins bin. Eigentlich ist es eher eine Art Interessenvertretung. Hier gibt es einen Vorstand, dem ich auch angehöre und ein Teil des Vorstandes wiederum ist in ein Gremium der Stadt entsendet. Weil hier vor kurzem ein Platz frei wurde, wollte ich mich da auch entsenden lassen. Bedauerlicherweise war ich mit diesem Wunsch aber nicht alleine, denn jemand anderes aus dem Verein wollte sich ebenso entsenden lassen und somit hatte ich dann gewissermaßen einen Gegenkandidaten.

Ihr könnt Euch sicherlich denken, dass es natürlich nicht geklappt hat und ich nicht entsendet wurde. Das allein finde ich nicht so tragisch, aber die Art und Weise, wie das gehandhabt wurde, war schon nicht gerade nett. Zum Einen hat jemand explizit Partei für den anderen ergriffen und sich kurz bevor die Vereinsmitglieder abstimmen konnten, wer entsendet werden soll, nochmal sehr lobend für den anderen ausgesprochen und hinterher hat mir auch jemand, der Teil dieses Gremiums ist und auch „auf meiner Seite“ war, berichtet, dass sich da ein Teil des Vorstands vorher abgesprochen hat, damit eben auf der Vereinssitzung ein paar lobende Worte für den anderen fallen. D.h. Diejenigen haben vorher vereinbart, dass sie sich ausschließlich zu dem anderen positiv äußern, damit die Vereinsmitglieder schön in ihrer Wahl beeinflusst werden. Das finde ich nicht gerade nett.

Vor allem ärgere ich mich auch darüber, dass ich jahrelang für diese Interessenvertretung aktiv war, hab für die Protokolle und Berichte geschrieben, Broschüren erstellt, Infozettel verteilt usw. Und wenn ich dann mal was will – nämlich den Posten in diesem Gremium – dann gönnt man mir das nicht und nimmt lieber jemanden, der eben mit dem Vorsitzenden besonders gut befreundet ist, aber nicht einmal halb so lang dabei war wie ich. Undank ist ja bekanntlich der Welten Lohn, aber ich habe gedacht, dass es hier mal etwas anders laufen würde. Dann zu merken, dass solche Intrigen hinten herum gesponnen werden, ist ganz schön enttäuschend.

Darum habe ich jetzt auch beschlossen, da auszutreten. Meinen Beitrag für dieses Jahr bekomme ich ohnehin nicht wieder, also kann ich das noch ein paar Monate schleifen lassen, aber auf absehbare Zeit ziehe ich mich da zurück. Habt Ihr auch schon einmal so schlechte Erfahrungen mit einer Interessenvertretung oder einem Verein gemacht? Warum wird einem das überhaupt nicht gedankt, wenn man sich da vorher engagiert und fleißig mitarbeitet? Warum werden da im Hintergrund solche „Bündnisse“ ausgeheckt?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 21.03.2013, 00:33, insgesamt 2-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Was du hier beschreibst ist aber sehr weit weg von dem, was unter einer "Intrige" zu verstehen ist! Und selbst wenn hier eine Intrige gesponnen worden wäre, wäre dies ein natürliches Verhalten in Verhältnissen, welche Machtstrukturen abbilden oder aber auf Hierarchien gründen. Und eben dies ist in jedem auch z.B. karitativen Verein gegeben. Man muss sich ja z.B. auch nur das aktuelle Beispiel der "Piratenpartei" ansehen - die wollten anders sein als die anderen. Aber beim Kampf um Posten ist eben doch kein Unterschied zu CSU, CDU, SPD oder Grünen zu merken. Das diese Verhältnisse nicht gut sind, wussten die Grünen zu ihrer Anfangszeit. Und sie haben versucht, Strukturen zu etablieren, welche so was verhindern. Aber die, die innerhalb der Grünen dann doch die Macht nachhaltig für sich haben wollten, haben dann die Versuche abgebrochen.

Jetzt beschreibst du, dass du selbst eine Position für dich ausgesucht hattest und hast gehofft, auf Grund deines Engagements, deiner Zugehörigkeitsdauer und deiner Art die Richtige für den Posten zu sein. Weil aber die Position offenbar nicht schlecht ist, interessieren sich andere auch dafür. Und natürlich entscheidet bei so was nicht nur die Dauer der Mitgliedschaft - so was wird "Basisdemokratisch" vergeben. Wenn Dritte nun bessere Fürsprecher haben, dann bedeutet das doch bloß, dass du dir in der Zeit bei dem Verein kein entsprechendes Netzwerk aufgebaut hast. Und so traurig das sein mag: so wirst du immer nur die sein, die Protokolle schreiben darf. Willst du mehr, so musst du auch dafür sorgen, dass andere auch wollen, dass du "mehr" bekommst!

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich habe solche Erfahrungen bisher nicht gemacht, da ich in keinem Verein war. Allerdings engagiert sich mein Partner und da bin ich als Partnerin dann auch oft dabei. Eben auch wenn kleine Grillpartys oder ähnliches veranstaltet werden. Ich trage dann auch gerne dazu bei, indem ich dann einen Salat mache oder auch mal einen Kuchen backe und diese dann mitbringe.

Allerdings gibt es da auch immer wieder mal etwas Ärger, der sich aber in Grenzen hält. Als Frau fühlt man sich bei den anderen Frauen dort eher ausgeschlossen. Da haben sich dann richtige Gruppen gebildet, was mir eigentlich gar nicht so gefällt.

Ich weiß ja nun nicht, wie die Abstimmung bei dir im Verein vonstatten geht. Aber richtig ist es sicherlich nicht, dass da gemauschelt wurde. Kannst du nicht irgendwie dagegen vorgehen? Oder deinen Unmut darüber äußern? Du sagst ja nun, dass du aus dem Verein austreten möchtest. Da würde ich dann auch ganz klar sagen, warum du eben nicht mehr Mitglied sein willst, wenn du danach gefragt werden solltest. Ich denke, dass es schon richtig ist, dass du deine Konsequenzen daraus ziehst. Das würde dann wohl irgendwann jeder machen, der sich ungerecht behandelt fühlt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich weiß ja nicht, um welche Art eines Vereines es sich bei dem, wo du mitmischt, handelt. Sollte es ein Katzen- oder sonstiger Tierverein sein, kannst du leicht einen neuen finden, in dem die Mitglieder offener sind und nicht so hintenherum. Für die verbleibende Zeit in dem Verein würde ich weder Protokolle schreiben, noch sonst etwas machen.

Es ist nicht schön, dass solche Pöstchen hintenherum vergeben werden. Aber das ist eben die nicht soziale, faule Art des Menschen, der so handelt. Offen und ehrlich geht es heute nirgends mehr zu. Jeder sorgt sich nur um sich selbst und vielleicht noch seine persönlichen Verwandten oder Freunde, von denen er sich dann wiederum Gegendienste erhofft.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Als eine Intrige würde ich diese Geschichte nun auch nicht bezeichnen. Gerade bei attraktiven Posten innerhalb eines Vereins, in einer Partei oder in einer sonstigen Interessenvertretung muss man damit rechnen, dass es noch andere Personen gibt, die sich dafür interessieren. Mein Eindruck beim Lesen war, dass du es schon nicht so toll fandest, überhaupt einen Gegenkandidaten zu haben. Das ist aber nur mein Eindruck, der nicht unbedingt stimmen muss.

Du schreibst zwar, dass das Schlimmste für dich nicht die Tatsache ist, dass du den Posten nicht erhalten hast, sondern die Art, wie man mit dir umgegangen ist. Auf der anderen Seite machst du aber auch deutlich, dass du eine konkrete Erwartungshaltung hattest, die nun enttäuscht wurde. Deine Erwartung war doch, dass du gewählt wirst. Diese Erwartung wurde enttäuscht, so dass es dir doch auch um die reine Tatsache geht, dass du nicht gewählt wurdest.

Ich denke, dass man sich an den Gedanken gewöhnen muss, dass nicht derjenige zuerst aufsteigt, der zuerst da war. So etwas ist nicht nur abhängig vom persönlichen Engagement, sondern eben auch von dem Eindruck, den andere von einem haben. Scheinbar war die Mehrheit der Ansicht, dass dein Gegenkandidat für diesen Posten die bessere Wahl darstellt.


Natürlich bist du enttäuscht, aber ich finde es auch nicht richtig, dass du den Mann nun schlecht machst und es so darstellst, als hätte er allein durch Vitamin B seinen neuen Posten erhalten. Dass du aus diesem Verein nun sogar ausgetreten bist, finde ich vollkommen überzogen. Damit zeigst du den Leuten, dass du deine eigenen Erwartungen nicht von den Interessen des Vereins trennen kannst, was nicht gerade professionell ist.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Intrigen sehen für mich anders aus. Konkurrenz in einem Verein ist doch was vollkommen normales, gerade wenn es darum geht, bestimmte Positionen zu erreichen und gewählt zu werden. Daher finde ich es übertrieben, direkt eingeschnappt zu reagieren, nur weil man Konkurrenz hatte und man hinterher doch nicht gewonnen hat. Es ist natürlich immer einfacher hinterher zu behaupten, man sei das Opfer einer "Intrige" geworden als sich einzugestehen, dass man für den Posten nicht attraktiv genug war - sonst wäre man ja gewählt worden.

Du betonst doch auch immer in anderen Beiträgen, dass du eher Einzelgänger bist und wirkst auf mich nicht gerade sozial interessiert und kompromissbereit. Das werden auch deine Mitmenschen aus deinem Umfeld merken und da ist es doch klar, dass man den Menschen wählt, der kompromissbereiter und sympathischer rüberkommt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Intrigen sehen für mich anders aus. Konkurrenz in einem Verein ist doch was vollkommen normales, gerade wenn es darum geht, bestimmte Positionen zu erreichen und gewählt zu werden.

Na ich finde das schon gemein, sich hinter meinen Rücken abzusprechen, dass man kollektiv gegen mich stimmt. Da hätte man auch offen zu mir sein können und sagen können, dass man den anderen als Kandidaten will. Da hätte ich gar nicht erst kandidiert und mir die Blamage erspart. Aber so lässt man mich ins offene Messer laufen und das finde ich nicht anständig.

Es ist natürlich immer einfacher hinterher zu behaupten, man sei das Opfer einer "Intrige" geworden als sich einzugestehen, dass man für den Posten nicht attraktiv genug war - sonst wäre man ja gewählt worden.

Und was soll das bringen? Ich kann nicht beeinflussen was andere hinter meinem Rücken machen und für mich ist das eine Intrige und Undankbarkeit dafür, dass ich immer so viel mitgemacht und geholfen habe. Da kann man natürlich immer sagen, man wäre selbst Schuld, aber das ist einfach Quatsch.

Du betonst doch auch immer in anderen Beiträgen, dass du eher Einzelgänger bist und wirkst auf mich nicht gerade sozial interessiert und kompromissbereit. Das werden auch deine Mitmenschen aus deinem Umfeld merken und da ist es doch klar, dass man den Menschen wählt, der kompromissbereiter und sympathischer rüberkommt.

Du kennst mich doch gar nicht? In deinen Beiträgen wirkst du ganz oft total feindselig und aggressiv. Denk nur an das, was du Nelchen immer an den Kopf wirst. Deswegen kann ich aber dennoch nicht behaupten, dass du auch im realen Leben so bist. Mit Einzelgänger meine ich nicht, dass ich nicht mit anderen auskomme, aber ich bin halt kein Partygänger. Deswegen sollte man mir aber meine Ämter verwehren.

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