Job kündigen, bei Schwangerschaft?

vom 11.03.2013, 17:42 Uhr

Ich bin ja am überlegen, nochmal ein Baby zu bekommen. Nun arbeite ich aber noch und es ist ja so, dass wenn man schwanger ist, nicht gekündigt werden kann. Was ist aber wenn man dann die Arbeiten nicht mehr erledigen kann, weil sie gegen den Schwangerschaftsschutz verstoßen? Das heißt in der Nacht arbeiten und so stark körperlich beansprucht wird? Man kann sich ja wohl nicht 9 Monate krankschreiben lassen. Wenn ich aber kündige, dann fällt dies aber wieder negativ auf die Zeit danach auf.

Wart ihr damals im Job, als ihr schwanger geworden seid? Wie hat sich das auf euch ausgewirkt? Habt ihr gekündigt, oder wurden euch andere Aufgaben zugeteilt?

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Persönlich habe ich noch keine Schwangerschaft hinter mir, aber einige schwangere Kolleginnen erlebt, bzw. nicht erlebt, weil sie nicht da waren. Dabei war es ganz unterschiedlich. In einem eher schweren Beruf war ein Mädel so drauf, dass sie bis an die äußersten Grenzen des Mutterschutzes ging und auch vorher noch im siebten Monat davon abgehalten werden musste, schwere Dinge zu tragen. Sie meinte sogar ihrem Kind gefällt das.

In einem Büro kam eine Mitarbeiter ab dem dritten Monat kaum noch arbeiten. Wochenlang war sie krank geschrieben, dann kam sie einige Tage arbeiten- bzw. bekam man den Eindruck, sie sei nur da, um zu erzählen, wie schlecht es ihr geht.

Was in deinem Job wäre und welche Alternativen es gäbe, kann hier niemand wissen. Das ist abhängig vom Arbeitnehmer und natürlich vom Betrieb. In der Regel werden Arbeitgeber ein Interesse daran haben, zumindest anfangs eine alternative Beschäftigung zu finden, wenn man in körperlich anstrengenden Bereichen arbeitet.

Warum solltest du selbst kündigen? Wenn du definitiv diesen Job nach der Schwangerschaft nicht mehr machen wollen würdest, dann würde ich eventuell über einen Aufhebungsvertrag mit Abfindung mit meinem Arbeitgeber reden. Oder ihr könntet eine andere Vereinbarung treffen. Warum sollte dies negativ auffallen? Natürlich musst du damit rechnen, dass man dir danach deinen alten Arbeitsplatz nicht mehr zurückgeben kann, wenn du selbst kündigst.

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» Trisa » Beiträge: 3169 » Talkpoints: 61,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Du wärst irgendwie schön blöd, wenn Du schwanger wärst und Deinen Job kündigen würdest! Selbst, wenn Du aufgrund der Aufgaben die Arbeit erst einmal nicht erledigen könntest, wäre es schon noch so, dass Du am Anfang zumindest eben von der Arbeit freigestellt wärst. Alternativ könnte man Dir auch bei Deinem Arbeitgeber eine andere Arbeit anbieten, die Du als Schwangere ausüben kannst.

Wenn ich davon ausgehe, dass Du das Gleiche wie ich arbeitest, ist es auch unterschiedlich. Kolleginnen, die mit einer Schwangerschaft zu tun haben, waren an sich noch lang tätig und haben dann auch noch bis zum sechsten/ siebten Monat die Arbeit getätigt. Andere haben die Schwangerschaft auch durchaus mal vorgeschoben, um nicht mehr arbeiten zu müssen und trotzdem Geld zu bekommen. Insofern kann man Dir hier keinen Rat erteilen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Machst du nur Nachtarbeit oder Schichtarbeit? Normalerweise ist das kein Problem, weil das betriebsintern geklärt wird. Die müssen dir dann Aufgaben geben, die du erledigen kannst und Nachtarbeit darf man dann nicht machen. Ist man zum Beispiel auf bestimmten Stationen in einem Krankenhaus eingesetzt, die als Schwerstarbeit eingestuft sind, dann wird man auf eine andere Station versetzt oder sogar hinter den Schreibtisch gesetzt. Sowas muss bei dir dann auch erfolgen.

Außerdem gibt es Atteste, die bescheinigen, dass du als Schwangere gewisse Arbeiten nicht mehr oder nur noch zum Teil erfüllen kannst. Manche werden dann ja auch von der Stundenanzahl her heruntergestuft. Kündigen musst du jedenfalls nicht. Ich habe vor zwei Jahren mal mit einer ITS-Schwester zusammengearbeitet, die dann auch in die Psychiatrie versetzt wurde, als bekannt war, dass sie schwanger ist. Außerdem durfte sie keinen Nachtdienst mehr machen und nur noch 6 Stunden arbeiten.

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe bis zum Mutterschutz ganz normal weitergearbeitet. Damals war ich in der Gastronomie beschäftigt. Früher musste ich oftmals bis 1 Uhr nachts arbeiten, allerdings durfte ich das dann nicht mehr. Da gibt es natürlich ein besonderes Gesetz, welches einzuhalten ist. Ich durfte zum Ende auch nicht mehr als 6 Stunden arbeiten, weil ich eben viel stehen musste und die Arbeit auch ziemlich anstrengend war. Mein Arbeitgeber hat mir dann auch einen Stuhl hingestellt und ich durfte mich regelmäßig ausruhen, wenn es nicht mehr ging. Zudem durfte ich auch nicht mehr schwer heben. Die Arbeiten musste dann eben jemand anders machen. Ich durfte nur das machen, was mir eben möglich war.

Eine Freundin von mir war einige Zeit später schwanger und war in einer Firma beschäftigt, wo sie Fließbandarbeiten erledigen musste. Da wurde sie schon nach wenigen Wochen krankgeschrieben und bekam dann auch kurze Zeit später ein Berufsverbot vom Arzt. Sie hat dann aber weiterhin ihr Gehalt bekommen und konnte sich ein wenig schonen. Also ich würde während der Schwangerschaft nicht kündigen, denn man wird garantiert bei vielen Aufgaben entlastet oder muss in einen anderen Bereich wechseln. Wenn es gar nicht anders geht, gibt es noch das Berufsverbot. Solange es also noch möglich ist, würde ich auch weiterhin arbeiten gehen.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Der Arbeitgeber muss dich in solchen Fällen anders beschäftigen oder freistellen. Ich würde nicht kündigen, wenn ich vorhätte, in nächster Zeit schwanger zu werden. Da wäre sehr unvorteilhaft. In den meisten großen Firmen kann man den Schwangeren auch Arbeiten anbieten, die sie erledigen können und dürfen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Wenn dein Job nicht mit der Schwangerschaft kompatibel ist, dann gibt es mehrere Möglichkeiten. Es gibt Jobs wo man ein Arbeitsverbot ausgesprochen bekommt, dies vor allem in der Medizin und Chemie. Ansonsten kann dir dein Arbeitgeber eine andere Tätigkeit geben der du dann nachgehen kannst. Wenn dein Arbeitgeber dies nicht machen kann, dann kann er dir aber auch eine Arbeitsplatzbeschreibung geben, auf die dich dein Gynäkologe dann von der Arbeit befreit.

Ich würde meinen Job in der Schwangerschaft niemals selber kündigen. Da geht dir doch das ganze Geld verloren, und da du von dem auch das Elterngeld bekommst, wäre das schon blöd. Dann würde ich mich Notfalls lieber jede Woche krank schreiben lassen.

» Kleinnightwish85 » Beiträge: 684 » Talkpoints: 33,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das Wichtigste wurde ja schon geschrieben. Der Frauenarzt kann dir je nach Arbeit, die du machen musst, ein Beschäftigungsverbot ausstellen. Damit bist du dann von bestimmten Arbeiten ganz oder teilweise befreit. Wichtig ist, dass dir dein Arbeitgeber trotzdem in der Zeit das gesamte Gehalt zahlen muss. Das gilt eben auch für Tätigkeiten, die du dann nicht ausführen kannst. Im Extremfall kann es so weit gehen, dass du ganz zu Hause bleiben kannst. In der konkreten Situation würde ich mit dem Frauenarzt und dem Arbeitgeber alles besprechen.

Mit einer Kündigung verzichtest du auf alle Rechte, die dir aufgrund der Schwangerschaft zustehen. Das ist auch nicht im Sinne des Gesetzgebers, der das Wohl der Mutter und des Kindes zurecht vor den Interessen des Arbeitgebers stellt.

» Ariola » Beiträge: 693 » Talkpoints: 4,96 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich hatte von Anfang an ein Beschäftigungsverbot in meiner Schwangerschaft, denn zum einen habe ich im Schichtdienst gearbeitet, zum anderen auch Wochenenddienste, Nachtschichten und mein Job stellte eine Gefahr für das ungeborene Kind dar, da ich auch regelmäßig mit ansteckenden Krankheiten zu tun habe und auch jedes mal mehr als 5 Kilogramm tragen muss.

Deswegen saß ich direkt Zuhause obwohl mir eigentlich nichts gefehlt hat. Denn mein Arbeitgeber hat keine andere Stelle geschaffen, auf der ich hätte arbeiten gehen können. Andere Arbeitgeber passen wenigstens den Arbeitsplatz noch an, oder versetzen zum Beispiel in den Innendienst.

Wenn es auf Arbeit gar nicht mehr klappt, dann würde ich das ganze mit dem Frauenarzt besprechen und um eine Krankschreibung oder ein Beschäftigungsverbot bitten. Denn beides ist möglich und normalerweise gehen die Frauenärzte dort auch kein Risiko ein und schreiben das bereitwillig aus.

Auf keinen Fall würde ich kündigen, denn dann verlierst du alle Ansprüche auf Mutterschutz bei deinem Arbeitgeber. Noch dazu bekommst du vom Arbeitsamt eine Geldsperre für die Kündigung, und gerade wenn man ein Kind erwartet, kann man jeden Cent gut gebrauchen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Man hat doch sowieso diesen Schwangerschaftsschutz vor und nach der Geburt, was will man da kündigen? Das Arbeitsamt drückt einen dann vielleicht noch eine Sperrzeit rein und so hat man gar nichts gekonnt. Eine Arbeit im Homeoffice suchen und finden und dann selbst kündigen, aber auch erst dann. Einen anderen Weg würde ich da nicht gehen. Es gibt ja genug Möglichkeiten, zur Not halt eben die Krankschreibung oder ein Arbeitsverbot vom Arzt / Frauenarzt ausstellen lassen.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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