Die Kinder in die Wochenendplanung mit einbeziehen?

Meine Geschwister haben alle Kinder und ich habe gesehen, dass sie es unterschiedlich handhaben, was die Wochenendplanung angeht. Wo meine ältere Schwester mit den Kindern zusammen plant, plant meine jüngere Schwester nur mit ihrem Mann und die Kinder werden dann vor vollendete Tatsachen gestellt. Auch meine Brüder sind eher so, dass sie es mit der Partnerin planen und die Kinder dann ziemlich kurzfristig informieren. Die Kinder sind alle unter 10 Jahre alt. Einzig mein älterer Bruder macht eine regelrechte Familiensitzung aus der Wochenendplanung. Die Kinder sind aber auch schon älter.

Wie handhabt ihr das und wie alt sind eure Kinder? In wie weit haben sie Mitspracherecht, was die Wochenendplanung angeht und wie sehr bezieht ihr die Kinder in die Wochenendplanung mit ein? Wie versucht ihr die Kinder von einer Planung abzubringen, wenn die Vorschläge nicht in den finanziellen Rahmen passen oder ihr absolut keine Lust habt mit zu machen? Wie gestaltet ihr diese Planung? Macht ihr auch eine Familiensitzung daraus?

Ich finde, dass die Kinder ruhig in die Planung mit einbezogen werden sollten, wenn sie denn ein Alter haben, in dem sie schon Vorschläge machen können. Es sollte doch ein Ausflug werden, der der ganzen Familie Spaß macht. Da finde ich es dann schon etwas schade, wenn die Kinder vor vollendete Tatsachen gestellt werden und mit müssen, egal ob es ihnen gefällt oder auch nicht.

Natürlich ist es etwas anderes, wenn die Kinder mit dem Ausflugsziel überrascht werden sollen. Das haben meine Eltern auch einmal zu meinem Geburtstag gemacht. Wir hatten uns damals noch gewundert, dass wir nur je eine Freundin einladen durften. Dann fuhren wir aber alle zusammen in den Zoo. Ansonsten haben wir eigentlich immer zusammen entschieden wohin unsere Ausflüge gehen sollten. Es gab nicht so oft Ausflüge, daher war es dann schon immer gut, dass es vorher eben mit allen besprochen wurde.

Ich würde meine Kinder auf jedenfall in die Wochenend Planung mit ein beziehen, weil ich in der Woche nicht viel Zeit mit meinen Kindern verbringen kann, weil ich sehr viel und sehr lange arbeiten muss. Das finde ich auch sehr schade, aber dagegen kann man nichts machen, außer man kündigt. Also aus den Gründen beziehe ich meine Kinder in meine Wochenend Planung mit ein. Ich will nämlich so viel Zeit wie möglich mit meinen Kindern verbringen.

Mein Mann und ich haben immer unser Kind bei der Planung und Unternehmung für das Wochenende mit einbezogen. Manchmal haben Kinder auch sehr gute Einfälle. Natürlich kommt es auch auf das Alter der Kinder an. Wir saßen alle drei abends beim Abendbrot essen und haben besprochen, was wir so am Wochenende machen können. Jeder hatte einen Vorschlag und wir haben uns auf einen geeinigt. Ich finde, dass die Kinder schon ihre Wünsche einbringen sollten, um die Harmonie in der Familie und die Gleichberechtigung zu bewahren.

Ich kannte es eigentlich bisher nicht anders, als dass ich mit in die Wochenendplanung mit einbezogen wurde und meine große Schwester natürlich ebenso. Nachdem sich meine Eltern scheiden ließen, bin ich jedes zweite Wochenende bei meinem Vater gewesen und der hat sich dann meist etwas besonders einfallen lassen, was wir unternehmen. Aber er hat mich immer vorher gefragt, ob ich das auch manchen möchte und wenn ich gesagt hätte, dass ich darauf keine Lust habe, hätte er mich auch ganz sicher nicht dazu gezwungen. Aber selbst wenn ich nicht gewollt hätte, hätte ich ihm zuliebe wahrscheinlich immer ja gesagt, denn er hat sich wirklich immer sehr viel Mühe gegeben mit der Wochenendplanung. Manchmal hat er mir auch mehrere Vorschläge gemacht und ich durfte dann entscheiden, was wir machen.

Mittlerweile bin ich schon achtzehn und es ist nicht mehr so, dass ich mit meiner Mutter oder meinem Vater am Wochenende bestimmte Dinge unternehme. Aber immer wen irgendetwas geplant wird, mit dem ich auch zusammen hänge, beziehen mich die beiden ein. Mir fällt da spontan als Beispiel zum Beispiel auch Weihnachten oder Ostern ein, wenn dann eben die Frage aufkommt, wann, wo, wie gefeiert wird. Da ich einen Freund habe, den ich an diesen Tage auch gerne sehen möchte, beachten sie das eben und das finde ich auch gut so. Mittlerweile bin ich sozusagen gleichberechtigt.

Anders ist es zum Beispiel bei meinem Freund. Dessen Eltern planen immer alles alleine und das obwohl mein Freund mittlerweile sogar schon neunzehn Jahre ist. Aber Urlaub, Wochenendausflüge und ähnliches planen immer noch sie und da hat er gar nichts mitzureden, auch wenn er unter Umständen gar nicht mit will, er wird eben gezwungen. Das finde ich wirklich schlimm, muss ich sagen. Ich weiß nicht, warum sie so stur sind, aber ich würde meine Kinder so früh wie möglich in Planungen mit einbeziehen und ihre Meinung auch zählen lassen.

Mein Kleiner ist auch erst vier Jahre alt, aber ich beziehe ihn durchaus in die Wochenendplanung ein. Samstags muss ich leider immer arbeiten, so dass eigentlich nur der Sonntag übrig bleibt, um als Familie etwas gemeinsam zu unternehmen. Letzte Woche waren wir beispielsweise in einem Tierpark, weil das Wetter mitgespielt hat. Wir haben ihn dann gefragt, ob er lieber in den Park oder eben ins Kino möchte und da ist die Entscheidung eben auf den Tierpark gefallen, weil Tiere für ihn einfach interessanter sind. Meist ist es so, dass wir zwei Dinge ins Auge fassen und dann unseren Sohn fragen, wo er lieber hinmöchte. Steht mal ein besonderes Stadtfest oder ähnliches an, dann entscheiden wir auch schon mal spontan alleine.

Eigene Einfälle hatte er auch schon. So wollt er beispielsweise letztes Jahr im Oktober unbedingt auf die Kirmes. Am Tag zuvor war er bei der Oma und dort gab es Plakate. Das hat er sich gemerkt und uns das Ganze dann vorgeschlagen. Kirmes ist nicht so mein Fall, aber für die Kleinen ist das natürlich der Hit schlechthin und daher sind wir dann auch mit ihm hingefahren, obwohl wir eigentlich etwas anderes geplant haben. Warum sollten Kinder auch nicht miteinscheiden dürfen?! Ich finde das viel besser so, denn Kinder haben doch auch ein Mitspracherecht und die Eltern sollten meiner Meinung nach nicht alles über deren Kopf hinweg entscheiden.

Unser Sohn Jan ist ja erst 3 Jahre alt, aber dennoch hat er ein Mitspracherecht, bzw. er wird gefragt was er denn gerne machen möchte. Meistens kommen dann sehr unrealistische Sachen dabei heraus, oder eben Wünsche die wir nicht realisieren können. Am liebsten möchte er dann bei seinen Freunden zu Hause spielen, das geht natürlich nicht wenn diese keine Zeit haben.

Oder er möchte schwimmen gehen, was aber auch nicht so gut ist wenn man gerade erst seine Erkältung weg hat. Dies ist dann natürlich nicht so gut, aber wir händeln dies dann so, dass wir zwei oder drei Sachen vorschlagen die wir machen können und er sich dann was aussuchen darf. Lediglich Sonntags ist unser Sohn "gezwungen" zum Familienfrühstück zu meinen Schwiegereltern zu fahren. Dort sind wir aber meistens nur bis 2 Uhr und unternehmen dann nachmittags noch etwas anderes.

Zudem gibt es auch Wochenenden (so wie dieses) wo wir einfach gar nichts sagen. Morgen spielt Schalke gegen Dortmund und Jan guckt sehr gerne Fußball, das wird morgen eine Überraschung. Ebenfalls haben wir für Sonntag seinen besten Freund eingeladen, das wird er aber erst merken wenn sein Freund vor der Tür steht.

Ich fand es als Kind immer ganz schlimm, so überhaupt nicht in die Wochenendplanung einbezogen worden zu sein und habe es teilweise gehasst, Dinge tun zu müssen, auf die ich so absolut keine Lust hatte. Gut, der oft verhasste Besuch bei Oma war obligatorisch und da hätte auch eine gemeinsame Absprache mit uns Kindern nicht viel genutzt, weil ein fernbleiben sicherlich zu interfamiliären Konflikten geführt hätte, auch gegen die Arbeitszeiten meiner Eltern am Wochenende hätten wir Kinder nicht wirklich viel tun können, aber die knapp bemessene Freizeit hätten wir gerne mitgestaltet. Warum denn unbedingt in den Tierpark, wenn wir Kinder lieber einfach nur in einen Park gewollt hätten, um dort vielleicht ein bisschen Tretboot fahren zu können?

Ich sehe bei Freunden und auch in so manchem Film immer wieder einen so genannten Familienrat, in dem die Unternehmungen für das Wochenende abgesprochen und Kompromisse geschlossen werden, damit jeder auf seine Kosten kommen kann. Dieses Modell finde ich ganz großartig, weil sich alle Familienmitglieder in die Planung einbringen können, und so würde ich das wohl auch bei eventuellen eigenen Kindern handhaben, wobei man Jüngeren Kindern wohl sicherlich eher Wahlmöglichkeiten vorgeben kann, während Ältere eigene Vorschläge einbringen können.

Es kommt doch auf die Umstände an. In meiner Familie ist es üblich, am Wochenende und Feiertagen soziale Kontakte zu pflegen. Soll heißen, man trifft sich mit Freunden oder Familie und besucht sich gegenseitig. Beziehen wir das also auf mich: wenn ich Lust hätte, mich mit meiner Cousine und ihrem Mann zu treffen und ich daher mit Kind und Kegel dahin fahre, dann würde meine Pläne bestimmt nicht von meinem Kind durchkreuzen lassen, weil das Kind keine Lust hat mit dem Kind meiner Cousine zu spielen.

Als Kind muss man ja auch lernen, mit allen Menschen klarzukommen und dass man nicht immer nur mit den Leuten zu tun hat, die man total gerne mag. Wenn man allerdings frei hat und einen Familienausflug mit den Kindern machen möchte, dann würde ich die Kinder schon einbeziehen, wenn es darum geht, ob man lieber in den Zoo, ins Kino oder in den Freizeitpark möchte.

Ich finde es schön, wenn man die Kinder bei der Planung des Wochenendes mit einbezieht, vor allem dann, wenn man als Familie gemeinsam etwas unternehmen will. Immerhin sind die Kinder dann ja auch in die Unternehmung eingebunden. Und letztendlich sollte diese doch allen Spaß machen, so dass es doch unsinnig wäre, Kinder in ein Museum zu schleifen, wenn niemand von ihnen Lust darauf hat.

Allerdings kann man da ja Kompromisse finden. Man muss ja nicht jedes Wochenende alles gemeinsam entscheiden, sondern die Eltern können ja an einem Wochenende festlegen, dass es in den Zoo geht, während die Kinder an einem anderen Wochenende entscheiden können, dass es beispielsweise in den Zoo oder auf den Spielplatz gehen soll. Nicht immer lässt sich vielleicht etwas finden, was alle gerne machen, so dass man da ja auch mal die Eltern und mal die Kinder entscheiden lassen kann.

Natürlich sollte man als Eltern aber trotzdem ein Auge darauf haben, was die Kinder am Wochenende so machen wollen. Natürlich ist es unsinnig, jedes Wochenende in den teuren Freizeitpark und ins Fastfoodrestaurant zu gehen, nur weil die Kinder das so wollen. Da muss man eben abstimmen und Kompromisse finden. Und die Kinder sollten auch nicht nur kostenpflichtige Unternehmungen vorschlagen. Aber da kann man ja auch abmachen, dass man vielleicht nur an einem oder zwei Wochenenden im Monat etwas macht, was Eintritt kostet.