Leben im Alter - Eine Quaelerei ?!

vom 21.04.2008, 21:54 Uhr

Ich habe auch schon oft darüber nachgedacht. Aber richtig bewusst wurde es mir, als ich ein Schülerpraktikum in einem Krankenhaus gemacht habe und dort auch unter anderem alte Leute betreut habe. Dabei habe ich gemerkt, wie entwürdigen und schrecklich das sein kann, wenn man alt ist und zu schwach ist, selber auf Toilette zu gehen oder sogar zu essen. Man kann eigentlich den ganzen Tag nur im Bett sitzen und das ist, meiner Meinung nach, ganz schön langweilig.

Ob man sich quält, kommt ganz auf das Alter und auch auf das Leben an. Wenn man sein ganzes Leben nur gearbeitet hat, wird man es im Alter sicher viel schwerer haben, als wenn man sein ganzes Leben nicht besonders Viel gemacht hat, weil die Gelenke einfach anders abgenutzt sind.

Die Behandlung von einer Pflegeperson würde also für mich nicht in Frage kommen, weil ich einfach zu viel "Ehre" vor mir selber habe, um so eine Pflegekraft einzustellen. Ich werde so lang wie möglich versuchen, auf eigenen Beinen zu stehen und so auch versuchen mich lange fit zu halten.

Letztendlich wird man aber nicht an die Schmerzen im Alter herum kommen. Jeder Mensch hat Schmerzen als alter Mensch, das gehört zu Alter, wie die Gesundheit zum Jugendlichen.

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» .daviD » Beiträge: 1221 » Talkpoints: 5,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Man muß im Alter nicht zwingend auch krank und gebrechlich sein oder unter Schmerzen und Krankheiten leiden.

Das Zauberwort hier heißt Prävention! Mit der richtigen Lebensweise kann man sehr wohl sehr alt werden und trotzdem gesund bleiben. Allerdings muss der Grundstein hierfür bereits in jungen Jahren gelegt werden, obwohl es nie zu spät ist, damit anzufangen. Außerdem gibt es dazu noch einen tollen Vortrag von Dr. Spitzbart. Er ist nur ca. 10 Minuten lang aber dafür umso informativer und (man höre und staune) amüsant.

Zur gesundheitlichen Prävention gehört ein gesunder Lebensstil. Ausreichend Bewegung, regelmäßiger Ausdauersport, viel Trinken, eine ausgewogene, vitalstoffreiche Ernährung, nicht rauchen, mäßiger Alkoholgenuss, gute Sozialkontakte usw.... Darüber kann sich jeder selbst informieren. Auch die Krankenkassen sind endlich wach geworden und predigen Prävention. Es ist auch für die Kassen günstiger Vorsorge in Form von Fitnesskursen, Gesundheits-Checks usw. zu bezuschussen als später langwierige Behandlungen und Therapien zu finanzieren. Infomaterial kann man sich bei seiner jeweiligen KK anfordern.

Ich bin gerade dabei, mein Leben umzukrempeln. Ich möchte im Alter nicht gebrechlich und auf Pflege angwiesen sein. Ich weiß, dass man gesund alt werden kann und ich tue alles, um dieses auch zu erreichen.

» Sammy_KL » Beiträge: 6 » Talkpoints: 3,82 »


Meine größte Angst wäre die Vereinsamung im Alter. Denn ich kann mir nichts schlimmeres vorstellen, als alt und gebrechlich zu sein und jeden Tag allein zu Hause verbringen zu müssen, weil der Mann tod ist und die Kinder weit weg. Darum finde ich es wichtig, viele Freunde zu haben, die man auch bis ins hohe Alter behält.

Aber ich habe auch Angst vor schlimmen Krankheiten im Alter, die dann irgendwann im Siechtum enden. Da habe ich wirklich schon schlimme Sachen gesehen und regelmäßig heulen könnte ich bei Besuchen im Altersheim. Sowas ist wirklich kein Leben mehr, da kann man quasi noch dankbar sein, wenn man eine Demenz bekommt und das ganze Drama nicht bewusst erlebt.

Ich hoffe aber, dass man mit regelmäßigem Sport (auch im Alter), guter Kontaktpflege zu Familie und Freunden und einem sonnigen Gemüt auch glücklich alt werden kann.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Darüber habe ich auch schon oft nachgedacht, wie mein Leben im Alter wohl verlaufen wird. Ob ich noch einigermaßen körperlich fit bin und was noch wichtiger ist, geistig fit bin. Ich wüsste nicht, was schlimmer wäre: Geistig noch fit zu sein und mitzubekommen, wie der Körper nicht mehr will und man immer mehr Gebrechen bekommt, oder andersherum, körperlich noch sehr gut beieinander zu sein, dafür aber geistig abzubauen?

Wenn ich an meine Oma zurückdenke, hat sie vor allem im letzten Jahr vor ihrem Tod (sie ist 78 Jahre alt geworden) vor allem geistig abgebaut. Dazu kam noch ein ganz leichter Schlaganfall. Körperlich war sie immer sehr fit, bis zuletzt. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie sich in dieser Phase gequält hat, sie wurde halt immer ruhiger und hat nicht mehr viel geredet. Sie war aber auch ihr Leben lang ein "Arbeitstier" und war ununterbrochen in Bewegung. Ich glaube, sie hat nur 2 x in ihrem Leben Urlaub gemacht und richtige Erholungsphasen hatte sie nie.

Meine Schwiegeroma dagegen ist 91, geistig topfit, aber körperlich baut sie schon seit einigen Jahren ab und hat Probleme mit den Gelenken. Sie quält sich mit Schmerzen rum und kann ihre Wohnung nicht mehr jeden Tag verlassen. Sie hat in ihrem Leben nicht viel arbeiten müssen, war einfach "nur" Hausfrau, wobei ihr Mann ihr immer sehr viel geholfen hat. Aber sie hält sich geistig fit durch Kreuzworträtsel und Sport im Fernsehen (ich bin immer überrascht, wie gut sie über alle Fußballergebnisse informiert ist :D ).

Was für mich eine wirklich schlimme Vorstellung wäre, wäre mitzuerleben, wie die Freunde nach und nach sterben und man alleine noch übrig bleibt und immer weniger soziale Kontakte hat.

Ich denke, es hängt sehr stark von der Lebensweise ab, wie man sein Alter erlebt, deswegen versuche ich, mich einigermaßen gesund zu ernähren, und mich fit zu halten (wobei das schon noch mehr sein könnte) :P , damit ich auch im Alter noch was von meiner Rentenzeit habe.

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» wölfchen » Beiträge: 2280 » Talkpoints: 13,46 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Also ich sehe das momentan sehr an meiner 96jährigen Großmutter. Mein Vater und mein Großvater sind beide an einem Herzinfarkt gestorben, noch bevor der körperliche Verfall (mir fällt kein besseres Wort dafür ein) begonnen hat.

Aber bei Oma ist eben genau das Gegenteil der Fall. Das Herz ist pumperlgesund, sind hat keine schwere Krankheit, aber der Körper will einfach nicht mehr so recht. Sie sieht sehr schlecht (kann nur mehr die Überschriften in der Zeitung lesen, mehr nicht), hört sehr schlecht (dadurch kann sie auch an keinen Unterhaltungen an denen mehrere Leute beteiligt sind, teilnehmen) und die Knochen wollen auch nicht mehr (Wirbeleinbrüche etc.). Bei ihr habe ich ehrlich gesagt schon das Gefühl, dass für sie das Leben zu einem großen Teil eine Qual ist. Manchmal sagt sie auch, dass sie schon sterben will. Für die Angehörigen ist das halt schwierig. Einerseits würde man ihr ein sanftes Einschlafen und nicht mehr aufwachen wünschen, andererseits ist sie halt die Mama/Oma etc. und man will sie auch nicht hergeben und wäre sehr traurig wenn's denn so weit sein wird.

Ich habe daraus nur eines gelernt. Regelmäßig zum Arzt gehen und meinen Körper so gesund wie möglich zu halten, damit mir diverse Beschwerden, die meine Oma jetzt hat, im Alter erspart bleiben, bzw. nicht so schlimm sind. Wie meine Oma jung war, war das halt nicht so einfach. Sie hat beide Weltkriege miterlebt, da war man froh, überhaupt etwas zu essen zu haben und hat nicht auf gesunde Ernährung geschaut. Die Leute haben schon als Kinder schwer gearbeitet. Man war froh, dass man überhaupt Schuhe hatte, ob sie passten oder nicht war egal (und so sehen Omas Füße auch heute aus).

Das ist so meine Meinung zu dem Thema. Angst hab ich natürlich auch wie so viele davor alt zu werden, oder auch durch einen Unfall (hat ja manchmal gar nicht mit dem Alter zu tun) nicht mehr so zu können wie ich will.

» lisahexe » Beiträge: 10 » Talkpoints: 4,38 »


Es kommt mit Sicherheit im auf den Gesundheitszustand der älteren Menschen ist. Meine Oma hatte auch immer sehr viele Probleme damit, älter zu werden, obwohl ihr Gesundheitszustand weitestgehend ok ist. Man merkt eben das sie verbittert wird, wenn sie was nicht machen oder nur noch schlecht machen kann, was sie früher ohne Probleme erledigen konnte.

Das fängt bei Kleinigkeiten wie das arbeiten im Garten an, was sie so gerne macht bis hin zu Kreislaufproblemen bei Wetterumschwüngen die sie erst im Alter bekommen hat und die sich jetzt leider häufen. Ja, sie ist da enttäuscht über sich selbst , hat dann wenn sie das mal wieder festgestellt hat auch schlechte Laune vor allem weil sie weiß das es ja auch nicht besser wird je älter sie wird.

Aber da gibt es eben Menschen im selben Alter denen geht es wesentlich schlecht und das sage ich ihr auch. Die sitzen eben den ganzen Tag nur auf der Couch weil sie sich nicht mehr bewegen können weil sie Schmerzen haben oder der gleichen.

Ich denke auch das uns noch gar nicht so bewusst ist, was wir eigentlich (noch) haben und können weil es für uns eben selbstverständlich ist joggen zu gehen, dem Bus hinterher zu rennen, stundenlang shoppen zu gehen ;) Aber auch wir werden mal alt und werden das so in der Form mit Sicherheit nicht mehr können auch wenn wir uns fit halten, das ist eben ein Privileg des jung seins.

Aber da mir das bewusst ist genieße ich jetzt die Zeit in der ich das machen kann. Sicher hat das alt sein auch Vorteile, aber naja.

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» winny2311 » Beiträge: 15008 » Talkpoints: 3,49 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Eigentlich möchte ich mindestens 100 Jahre alt werden, weil ich sehr am Leben hänge und noch vieles machen und erleben möchte. Ich fürchte mich nicht vor Falten oder vor gelegentlichen Gebrechen, aber ich habe Angst davor, dass ich im Alter auch einmal so komplett auf andere angewiesen sein könnte, wie die Menschen, die ich in meinem Beruf pflege und betreue.

Mit Alzheimer/Demenz könnte ich noch leben, das ist bestimmt nicht schlecht, wenn man einmal diese erste blöde Phase, wo man noch den Gedächtnisschwund mitbekommt, überstanden hat. Wenn man heute was Blödes erlebt hat, hat man es spätestens morgen wieder vergessen. Aber ich fürchte mich vor Lähmungen und vor der künstlichen Ernährung, Inkontinenz bei Lähmungen, sodass mich Pfleger reinigen müssen, künstlichem Darmausgang oder einem Blasenkatheter. Mich stört es nicht, wenn ich das bei Klienten sehe und damit umgehen muss, aber ich will es nicht an mir selbst erleben müssen. Ich sehe das bei Klienten einfach nur als Handicap und trotzdem schätze ich die Personen, aber bei mir selbst würde ich es unwürdig finden. Ich will nicht so enden müssen, dann lieber doch etwas eher sterben.

Wenn es dann soweit ist, dass Du Dich nicht mehr bewegen kannst außer vielleicht eine Hand oder den Kopf, wenn Du nicht mehr sprechen kannst auf Grund von Lähmungen oder Alzheimer in einer späteren Phase, wenn Du nicht mehr selbst aufs Klo gehen kannst, nicht mehr selbst essen kannst, vielleicht auch noch durch die Schnabeltasse mit flüssiger Nahrung ernährt werden musst, wenn Dich das dann folglich depressiv macht, dann ist das Leben im Alter tatsächlich nur noch eine Quälerei und dann macht es einfach keinen Spaß mehr.

Ich hatte in einem Heim mal eine "Lieblingsbewohnerin", bei der aber auch wirklich alles zusammen kam, was ich oben beschrieben habe. Das Alter hat bei ihr ziemlich hart zugeschlagen, zumal sie auch schon verwitwet war und eigentlich keinen mehr hatte. Sie war/ist sehr krank und sehr einsam. Solange ich als Praktikant da war und mir einfach die Zeit für sie genommen habe, die Pfleger eben leider nicht mehr haben, ging es ihr glaub ich ganz gut. Sie hat viel gelächelt und wirkte ganz gut drauf. Dann war mein Praktikum zu Ende und ich musste gehen. Einige Monate später wurde sie auch noch an die Magensonde angeschlossen, weil kein Pfleger sich die Zeit nehmen konnte, die sie zum essen brauchte, obwohl sie wirklich noch gegessen hat! Und sie wurde ab da auch nicht mehr aus dem Bett gehoben und im Rollstuhl in den Gruppenraum gefahren. Sie blieb von da an im Bett.

Ich hatte das Gefühl, dass es wirklich das letzte bisschen Würde war, was man ihr nehmen konnte. Ich weiß nicht, ob sie noch lebt, aber ohne jetzt herzlos klingen zu wollen: ich würde ihr wirklich sehr wünschen, dass sie es schon geschafft hat. Unter diesen Umständen möchte kein Mensch leben müssen. Ich glaube, dass der Tod in diesem Fall wirklich die bessere Alternative wäre. Aber man kann ja nichts tun, man kann die Frau ja nicht erlösen. Das einzige, was man noch für sie tun könnte, wäre Zeit in sie investieren, bei ihr sein. Aber das geht in Deutschland ja nicht, dafür hat man ja kein Geld.

In Deutschland alt werden, gehört zu den schlimmsten Dingen, die einem passieren können. Wenn ich mal in Rente gehe, werde ich von hier weggehen, insofern sich noch immer nichts getan hat. Das ist einfach kein Leben, das hat nichts mit Menschenwürde zu tun. Es ist schon schwer genug, mit Krankheiten umgehen zu müssen im Alter, aber unter diesen Umständen ist es noch mehr als nur eine Qual, es ist die Hölle. Lieber sterbe ich mit 60, als dass man mit mir im Alter so umspringt bzw. umspringen muss, weil zu wenig Geld da ist.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke, man sollte nicht den Fehler machen und Alter mit Krankheit gleichsetzen. Mein Vater ist jetzt beispielsweise schon über 70 und hat außer einem leichten Diabetes keinerlei Krankheiten. Er treibt aber auch jeden Tag ein wenig Sport.

Einige Erkrankungen sind zwar erblich bedingt, aber ich finde, man kann auch schon in jungen Jahren viel tun, um typischen Alterserkrankungen vorbeugen. Dazu gehört für mich, dass man sich ausreichend bewegt, wobei man ja kein Sportler sein muss, aber eben auch kein Couchpotato sein sollte und dass man nicht zu viel raucht oder trinkt und zumindest etwas auf die Ernährung achtet. Viele ältere Leute neigen leider dazu, nur noch auf der Couch zu sitzen und zu viel zu essen, was dann natürlich leicht dazu führen kann, dass der Cholesterinspiegel steigt, sie Arthrosen bekommen, etc.

Also würde ich mir an deiner Stelle nicht zu viele negative Gedanken über das Altern an sich machen. Wichtiger ist das biologische Alter, und das kann man selbst durch seine Lebensweise erheblich beeinflussen.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich muss gestehen: Auch ich habe Angst vor dem Altwerden obwohl ich eigentlich noch weit davon entfernt bin. Es mag ja durchaus auch Leute geben, die auch im hohen Alter noch topfit sind und es sich richtig gut gehen lassen, wo sie ja auch nicht mehr arbeiten müssen.

Aber man muss auch eingestehen, dass das bei den meisten nicht der Fall ist. Im Gegenteil: sie müssen von winzigen Renten leben, haben niemanden, der sich um sie kümmert, sind gebrechlich und unzufrieden mit ihrem ganzen Leben.

Gerade was den Verschleiß des Körpers angeht mache ich mir besonders Sorgen. Ich stelle es mir furchtbar vor, die letzten Jahre meines Lebens möglicherweise völlig unbeweglich in einem Pflegeheim verbringen zu müssen, andauernd krank zu sein und diese Jahre überhaupt nicht mehr genießen zu können.

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» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke nicht, dass das Leben im Alter in unserer heutigen Gesellschaft ein großes Problem darstellt. Wenn die Niere versagt, wird uns beispielsweise gleich eine neue eingepflanzt und die Operation bürgt nicht einmal größere Risiken. Ich denke auch nicht, dass man Angst vor dem Alter haben muss, denn wenn man die Jahre davor ein bischen auf seinen Körper geachtet hat, ist man noch immer so fit, dass man ohne Probleme laufen oder Sport treiben kann.

Man sollte jedoch auch wirklich schon in der Jugend und in jungen Jahren vorsorgen und genug Sport treiben, sowie seinem Körper mit rauchen, trinken, Drogen oder zu harter körperlicher Arbeit nicht zu hart zusetzen. Dann muss man keine Angst vor dem Alter haben, da es keinen großen Unterschied zum "normalen Leben" darstellt.

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» Sylar » Beiträge: 52 » Talkpoints: 0,21 »


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