Für kurze Besorgungen auf einem Behindertenparkplatz parken?

Wer gestern Abend im Fernsehen stern TV verfolgt hat, weiß, dass es neben dem Thema Samenspende auch um die 38-jährige Sabine Niese ging, die an der äußerst seltenen Krankheit ALS leidet. Bei dieser Krankheit lähmen zunächst Armen und Beine, später kann man auch nicht mehr sprechen und atmen, sodass die Krankheit tödlich endet. Bei Sabine Niese ist ALS bereits so weit fortgeschritten, dass sie im Rollstuhl sitzt. Demnach ist sie nun auch auf Behindertenparkplätze angewiesen.

Sie wohnt in Hamburg und weil es dort vor allem in der Innenstadt häufig an Parkplätzen mangelt, gibt es immer wieder Autofahrer, die sich auf Behindertenparkplätze stellen. Sogar der Behindertenparkplatz vor ihrem Wohnhaus wird regelmäßig zu geparkt. Normalerweise könnte man in so einem Fall sofort die Polizei und den Abschleppdienst rufen, aber ihr Mann ist meistens gnädig und weist die Autofahrer lediglich darauf hin, in Zukunft besser darauf zu achten, wo sie parken. Sollte ein Auto allerdings mehrere Stunden auf einem Behindertenparkplatz stehen, fühlt auch er sich gezwungen, zu handeln.

Was ich besonders dreist finde, ist die Tatsache, dass einige Autofahrer sogar noch denken, sie seien im Recht und meinen, sie müssten Frau und Herrn Niese verbal beschimpfen. Meistens sind die Falschparker allerdings einsichtig und entschuldigen sich auch häufig damit. Sie wenden dann immer wieder ein, dass sie den Parkplatz nur für kurze Besorgungen nutzen und maximal eine halbe Stunde darauf standen.

Habt ihr eigentlich auch schon mal auf einem Behindertenparkplatz geparkt, wenn kein anderer Parkplatz mehr frei war? Findet ihr es okay, einen Behindertenparkplatz für kurze Besorgungen zu nutzen? Wie würdet ihr euch als Behinderter verhalten, wenn ihr sehen würdet, dass jemand unrechtmäßig einen Parkplatz benutzt, auf den ihr angewiesen seid? Würdet ihr da rigoros sein und sofort den Abschleppdienst rufen oder auch zunächst versuchen, den Autofahrer zu belehren? Wann wäre eure Geduldsgrenze erreicht?

Wir haben erst vorgestern auf einem Behindertenparkplatz geparkt, aber auch nur weil man diesen gar nicht als Behindertenparkplatz erkennen konnte, es war lediglich ein kleiner Pflasterstein mit dem Zeichen bemalt. So hat mein Mann mich nur eben raus gelassen und hat dann um geparkt. Wir parken sonst generell nicht auf Behindertenparkplätzen, das macht man nicht, und ist zudem ja auch verboten.

Die Schwester meines Mannes ist behindert, sie wird zwar nie Auto fahren können, aber wenn man so einen Fall im näheren Umfeld hat, kann man wahrscheinlich am besten verstehen, wie viel Hilfe die Menschen brauchen, und was man den meisten damit antut, wenn man dann so einen Mist macht. Wir haben aber dasselbe Problem mit Mutter / Kind Parkplätzen, da stehen auch immer die Ferraris drauf. Echt ätzend so etwas. Ich habe in dieser Situation auch schon einmal die Polizei gerufen, bis die da war, war der Falschparker aber leider schon weg.

Ich habe auch mal jemanden herum gefahren, der aufgrund seines Alters kaum noch gehen konnte und deshalb eine Bescheinigung hatte, auf Behindertenparkplätzen parken zu dürfen. Es war schon extrem ärgerlich, wenn dann die Behindertenplätze belegt waren. Ob es nun wirklich berechtigte Parker waren oder nicht habe ich damals nicht kontrolliert, weil ich mit der Obhut für meinen behinderten Passagier voll beschäftigt war. Aber jeder Schritt ist in so einer Situation eine Qual und man verflucht da schon die Leute.

Ich persönlich parke nicht auf Behindertenparkplätzen. Das liegt aber sicher auch an der oben geschilderten Vorerfahrung. Ob ich als Behinderter die Kraft hätte, andere zu belehren, weiß ich nicht. Aber diese kleinen Visitenkärtchen, die sie gestern in Stern TV gezeigt habe, die man solchen ignoranten Falschparkern unter den Scheibenwischer klemmt, die finde ich genial. Dass man damit einfach dem Fahrer wünscht, dass er nie so behindert wird, wie man selbst. Das sollte schon den einen oder anderen zum Nachdenken anregen.

Auf jeden Fall würde ich in so einem Fall als selbst betroffener die Polizei rufen und den Falschparker durch Fotos dokumentieren, wenn ich das gesundheitlich bedingt noch könnte. Wenn man sich selbst einen Vorteil verschafft, dann bitte nicht auf Kosten der Schwächsten in der Gesellschaft.

Wer auf Behindertenparkplätze parkt ist einfach nur egoistisch und dreist. Die meisten Menschen wissen es gar nicht zu schätzen, dass sie gesund sind, einen Fuß vor den anderen setzen können und dorthin gehen können, wohin sie wollen. Behinderte können das nicht.

Ich finde solch eine Rücksichtlosigkeit einfach nur unverschämt. Ich habe noch nie auf einem Behindertenparkplatz gestanden und werde das mit Sicherheit nicht tun. Lieber nehme ich einen längeren Weg in Kauf, denn ich kann ihn auch gehen!

Ich kann deine Frage ganz klar mit Nein beantworten. Ich finde es nicht ok, wenn man selbst nur für kurze Besorgungen auf einem Behindertenparkplatz parkt. Man nimmt doch auch dann den Behinderten, die auf diese Plätze angewiesen sind, diesen eben weg. Ich finde das nicht in Ordnung und habe selbst auch noch nie auf einem Behindertenparkplatz geparkt. Ich fahre dann so lange herum, bis ich eben einen anderen Parkplatz finde.

Wenn man eine spezielle Genehmigung hat, um eben auf diese Behindertenparkplätzen zu parken, um jemanden, der eine Behinderung hat, zu fahren, ist das natürlich etwas anderes.

Ich habe auch schon auf einem Behindertenparkplatz geparkt, aber wirklich immer nur in einem Rahmen, wo es darum ging mal eben ganz kurz etwas zu erledigen, im Sinne von zum Briefkasten rüber gehen. Dazu muss man aber sagen, dass es bei uns in der Stadt eigentlich von Behindertenparkplätzen nur so wimmelt. Allein der Lidl nebenan hat bestimmt zehn Stück und auf diesen ganzen Parkplätzen sieht man nur höchst selten mal Autos stehen. In einer Großstadt mag es anders sein und bei allem Verständnis für die rechtmäßigen Nutzer dieser Parkplätze, finde diesen Umstand manchmal ehrlich unmöglich.

Wir haben aber dasselbe Problem mit Mutter / Kind Parkplätzen, da stehen auch immer die Ferraris drauf. Echt ätzend so etwas. Ich habe in dieser Situation auch schon einmal die Polizei gerufen, bis die da war, war der Falschparker aber leider schon weg.

Du weißt aber schon, dass Eltern-Kind-Parkplätze rechtlich keine Bewandtnis haben und es einfach nur aus Kulanz beziehungsweise aufgrund von Kundenfreundlichkeit solche Parkplätze gibt. Das kann man nun halten, wie man möchte, ich halte zwar dennoch nicht auf diesen Parkplätzen an, aber hier werden gerade Birnen mit Äpfeln verglichen.

Ansonsten muss ich sagen, habe ich wohl auch noch nie auf einen Behindertenparkplatz gehalten und würde es auch nur im absoluten Notfall tun und wenn jemand noch im Auto ist oder ich einen Mitfahrer habe, den ich herauslasse und dann weiterfahren kann und darf. Ganz korrekt ist es so nicht, gebe ich zu, aber ich versuche, den anderen Verkehr nicht zu behindern und vor allem diese Sonderparkplätze nicht zu belegen.

Für den Großstadtautofahrer ist es sicherlich ätzend, aber man sollte sich überlegen, warum es solche Parkplätze gibt und welche Berechtigung diese haben. Ansonsten sollte man vom Auto Abstand nehmen oder sich einen Parkplatz mieten, wenn es gar nicht anders geht.

Ich halte es auch für sehr unsozial, auf Behindertenparkplätzen zu parken, auch wenn es nur kurz ist. Es kann ja sein, dass genau während dieser fünf Minuten jemand kommt, der den Platz braucht. Für einen Gesunden ist es durchaus zumutbar, etwas weiter entfernt zu parken und ein paar Schritte zu gehen, während es für einen kranken oder behinderten Menschen manchmal unmöglich ist.

Ich habe noch nie auf einem Behindertenparkplatz geparkt, weil ich es einfach dreist finde, den Leuten, die wirklich auf so einen Parkplatz angewiesen sind, diesen zu blockieren.

Ich habe mich da schon oft in die Lage behinderter Menschen versetzt und überlegt, was ich machen würde, wenn ich auf einen solchen Parkplatz angewiesen wäre und dieser aber von nicht behinderten Personen belegt wäre. Ich würde vermutlich nicht so ruhig bleiben können, wie die beiden in dem Beitrag gestern.

Ich würde mich vermutlich ziemlich aufregen und dann eventuell auch sofort den Abschleppdienst verständigen. Viele der Falschparker sind sowieso sehr uneinsichtig und wenig zu belehren, so dass ein Abschleppen ihres Wagens vielleicht eine bessere Methode darstellt, um solche Falschparker zum Umdenken zu bewegen.

Auf keinen Fall würde ich auf einem Behindertenparkplatz parken und ich finde die Begründung, dass es ja nur für kurze Zeit war, auch absolut nicht in Ordnung. Es macht für die berechtigte Person, die genau dann den Parkplatz brauchen könnte, doch keinen Unterschied, ob der Falschparker nur kurz oder auch lange auf dem Parkplatz steht. Entscheidend ist einfach, dass eine Person, die vielleicht nicht gut laufen kann oder ein anderes Problem hat, nun vielleicht einen beschwerlicheren Weg hat, weil der Parkplatz belegt ist.

In dem Moment wäre es wirklich wichtig, den entsprechenden Personen mal die Augen zu öffnen, dass es für sie meistens kein Problem ist, von einem weiter entfernten Parkplatz ein Stück zu laufen, dass genau das für eine behinderte Person aber ein großes Problem darstellen kann. Dass dann auch noch die Falschparker mit Beschimpfungen reagieren, finde ich schon wirklich dreist und dann würde ich auch nicht mehr ruhig bleiben, sondern das Auto auf dem Parkplatz fotografieren und das Foto der Polizei zukommen lassen.