Vor- und Nachteile wenn Vermieter im Haus oder nebenan wohnt

vom 12.02.2013, 23:39 Uhr

Eine Freundin von mir sucht eine Wohnung und vom Schönheitsfaktor kommen 2 Wohnungen in Frage. Bei der einen Wohnung wohnt der Vermieter mit im Haus. Er wohnt unten und die freie Wohnung wäre im ersten Stock. Bei der zweiten Wohnung ist es ein größeres Haus, aber der Vermieter hat die Wohnung direkt nebenan im Haus. Beides sind Erdgeschosswohnungen und meine Freundin müsste sich den Garten mit dem Vermieter teilen, weil kein Zaun dazwischen ist.

Meiner Freundin ist es, was den Vermieter betrifft zu viel Nähe. Sie meint, dass es nicht gut gehen kann. Da die Wohnungen aber beide sehr schön sind, möchte sie nicht nur Negatives, sondern auch Positives sehen, wenn ein Vermieter in unmittelbarer Nähe wohnt.

Habt ihr schon mal mit dem Vermieter so eng beieinander gewohnt und welche positiven wie auch negativen Erfahrungen konntet ihr machen? Sollte meine Freundin lieber weiter suchen oder sich für eine der Wohnungen entscheiden? Sie würde gerne eine Positivliste und eine Negativliste machen. bis Ende der Woche soll sich sich entschieden haben.

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe einmal direkt mit dem Vermieter in einem Haus gewohnt, und würde dies persönlich nicht empfehlen. Natürlich gibt es sicherlich auch nette Vermieter, aber in erster Linie sind diese darauf bedacht, dass bei ihnen im Haus alles super ist. Bei mir war es so, dass ich keine Musik hören konnte. Ich bin jemand der normalerweise Zimmerlautsträke hört, aber ab und an habe ich auch mal ein wenig lauter gehört, natürlich zu einer ganz normalen Zeit. Darauf wurde ich angesprochen. Zudem wurde immer mein Müll kontrolliert, und wenn ich mal zu viel hatte, oder mir doch mal was in die falsche Tonne gerutscht war, war das Gemecker sehr groß.

Das Schlimmste war allerdings, dass ich zu der Zeit meinen Mann kennen gelernt habe. Ich habe in der Stadt gearbeitet in der ich wohnte, mein Mann auch, aber sein Elternhaus war ca. 30 Km entfernt. So kam es dazu, dass er auch mal bei mir übernachtete. Ca. 1-2 mal die Woche, gerade dann wenn wir Spätschicht hatten. Das hat meinem Vermieter überhaupt nicht geschmeckt. Obwohl wir dann nur dort geschlafen haben, und morgens zusammen waren, wollte er meine Betriebskosten auf das doppelte Erhöhen, und sagte mir, dass er nicht so oft da sein dürfte, weil er nicht im Mietvertrag verankert war.. Das Gesetz sagt, dass ich Besuch bis zu 6 Wochen am Stück aufnehmen kann, ohne das der Vermieter was machen kann. Doch der fühlte sich absolut im Recht, weil er irgend so einem blödem Bund angehörte.

Das Ende vom Lied war, dass wir ausgezogen sind. Ich habe mich irgendwann nicht mehr durch den Hausflur getraut, weil er mir über den Weg laufen könnte. Und meine Rechnung bekam ich dann auch noch. Meine Kaution wurde mir nur zum Teil zurückerstattet. Weil mein Vermieter Dinge wie eine "Kühlschrankreinigung" mit 80 Euro berechnete, um mir eins rein zu würgen. Natürlich habe ich den Kühlschrank vorher in der EBK geputzt, aber das reichte wohl nicht. Und somit musste eine Putzfrau beauftragt werden die für einen Kühlschrank 80 Euro nimmt.

Also ich habe nur negative Erfahrungen gemacht, würde ihr persönlich abraten, zumal sie auch noch den Garten mit ihm teilt.

» Kleinnightwish85 » Beiträge: 684 » Talkpoints: 33,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wir haben zuletzt auch neben unserem Vermieter im Haus gewohnt und ich würde es nicht wieder machen. Ich bin so zwar keine große Hilfe für deine Freundin, aber da bin ich lieber ehrlich. Der Vermieter hat viel beobachtet und wir haben dann einiges aufs Brot geschmiert bekommen. Auch war er nie mit der Gartenarbeit zufrieden und hatte viel und oft etwas zu meckern. Wenn er dann im Urlaub war, sollten wir seine Hühner aufpassen. Das haben wir auch gerne gemacht, aber meistens war es doch einfach nur anstrengend mit ihm und man kam sich doch auch irgendwo beobachtet vor.

Ich denke, dass es positiv ist, dass man den Vermieter eben direkt vor Ort hat, wenn etwas in der Wohnung ist, was sich der Vermieter ansehen sollte oder eben dafür sorgen muss, dass es repariert wird. Oder wenn es mal Stress mit den Nachbarn gibt und dieser sich nicht untereinander klären lässt. Ansonsten sehe ich da leider nichts positives.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Bei uns wohnt nicht direkt der Vermieter im Haus, aber sein Sohn und ich bin wirklich überhaupt nicht zufrieden mit der derzeitigen Wohnsituation. Den Vermieter habe ich selbst noch nicht allzu oft gesehen, aber er ist wirklich sehr freundlich und ich kann da auch echt nichts Negatives sagen. Der Sohn ist allerdings echt unfreundlich und zudem auch so überheblich, dass es echt eine Zumutung ist, mit ihm in einem Haus zu wohnen. Ich weiß nicht so genau, warum er uns nun auf dem Kieker hat, jedenfalls nervt es mich, dass er in unmittelbarer Nähe wohnt. Ich kann auch nichts Positives in der Tatsache sehen und weiß ehrlich gesagt auch nicht, wo hier die Vorteile liegen sollen. Man fühlt sich eigentlich auch ständig beobachtet.

Er kommt ständig wegen irgendwelcher Lappalien klingeln. Mal hat ihn der Kinderwagen im Hausgang gestört, denn ist er immer wieder der Meinung, wir würden den Hausflur nicht putzen usw. Wir sind immer froh, wenn wir mal eine Woche nichts von ihm hören und sehen. Das ist echt mehr als anstrengend und wir werden auch noch dieses Jahr ausziehen, wenn alles so klappt, wie wir uns das vorstellen. Andere Mieter verhalten sich unter aller Kanone, drehen die Musik nach 22 Uhr auf, dass es im ganzen Hausflur scheppert, aber da passiert komischerweise nichts. Anscheinend möchte er uns irgendwie rausekeln. Es gibt zwar auch sehr liebe Vermieter, aber bei uns ist das derzeit eine echte Katastrophe und ich fühle mich auch gar nicht mehr wohl. Ich würde nicht mehr in eine Wohnung ziehen, bei welcher der Vermieter im selben Haus wohnt

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich wollte auch nie einen Vermieter im Haus wohnen haben. Mittlerweile sehe ich das aber nicht mehr als so schlimm an. Natürlich kann es Probleme geben. Mittlerweile denke ich aber auch, dass das doch nicht immer sein muss, sondern es ganz auf den Menschen ankommt. Ich muss weder die Nachbarwohnungen beschallen, noch habe ich lautstarke Hobbys und ich bin durchaus auch in der Lage mich an Regeln zu halten und andere nicht zu stören. Wenn man lärmt, das Treppenhaus blockiert, beim Auszug nicht zur Zufriedenheit des Vermieters die Wohnung verlässt, so macht es doch keinen Unterschied, ob man seinen Vermieter stört oder seine Nachbarn, sich über brandschutzrechtliche Vorschriften hinwegsetzt (Kinderwagen in Treppenhäusern können da durchaus dazu gehören) oder es nach dem Mietverhältnis zu Meinungsverschiedenheiten kommt. Letztere können durchaus auch auftreten, wenn der Vermieter in einem anderen Land lebt.

Würde ich einen Vermieter in meiner Nähe haben, würde ich von Anfang an Wert darauf legen, dass das Verhältnis nicht zu persönlich wird. Und Diskussion wie Treppenhausreinigung gibt es durchaus auch zwischen Mietern. Ich würde, sofern nicht sowie vorhanden, einfach einen Putzservice beauftragen. Meinen Müll entsorge ich sowieso immer in blickdichten Säcken, allerdings gehe ich auch nicht davon aus, dass sich jeder Vermieter für den Abfall seiner Mieter interessiert. Und wer als Vermieter solche Neigungen hat, kann diese durchaus auch ausleben ohne im selben Haus zu wohnen.

Vorteile sehe ich durchaus allgemein bei privaten Vermietern im Gegensatz zu Wohnungsgesellschaften. Außerdem kann es im Notfall förderlich sein, wenn man seinen Vermieter direkt erreichen kann. Wobei ich in etlichen Jahren Mietverhältnis so gut wie nie einen Vermieter in meiner Wohnung benötigt habe.

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» Trisa » Beiträge: 3169 » Talkpoints: 61,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich bin immer froh über eine räumliche Distanz zum Vermieter. Mein jetziger wohnt am anderen Ende der Stadt und ich höre kaum etwas von ihm, das ist mir auch sehr recht so. Es kann natürlich auch positiv sein, manche Leute haben ja ein freundschaftliches Verhältnis zu ihren Vermietern. Das ergab sich bei uns aber noch nie, da die Vermieter fast immer ältere Herren waren.

Als ich noch ein Kind war, habe wir mal in einer Wohnung gewohnt, wo das Vermieterehepaar unten im selben Haus wohnte. Der Mann war sehr nett, hatte aber nicht viel zu sagen. Hauptsächlich hatten wir es mit seiner Frau zu tun und die entpuppte sich nach einiger Zeit als ziemlicher Drachen. Der Gipfel war, als sie in unserer Abwesenheit mal einfach in unsere Wohnung gegangen ist, um ein Dachfenster zu schließen, das offen stand. Ja, okay, wir hatten es vergessen aber es war Sommer, schönes Wetter und kein Regen in Sicht und wir waren auch nicht allzu lange weg. Davon erfahren haben wir auch nur, weil sie sich hinterher bei meiner Mutter über dieses und jenes beschwert hat, was ihr in der Wohnung nicht gefallen hat. Keine Müllberge oder ähnliches wohlgemerkt, also nichts, was sie überhaupt etwas angegangen wäre. Da es dann zum Streit kam, standen wir danach auf der Abschussliste und sie hat uns wegen angeblichem Eigenbedarf gekündigt, den es wohl nicht gab, aber wir hatten sowieso die Schnauze voll.

Nach diesen Erfahrungen würde ich es immer vorziehen, den Vermieter nicht im Haus zu haben, egal wie freundlich er beim ersten Treffen vielleicht wirkt. Man fühlt sich einfach immer irgendwie beobachtet und das in vielen Fällen auch zurecht, da es genügend Vermieter gibt, die einfach zu neugierig sind und ihren Mietern fast schon hinterherspionieren.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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