Haben Armutsberichte nur noch rein statistischen Wert?

vom 05.12.2012, 13:00 Uhr

Im Fernsehen hört man immer wieder was von Armutsberichten. Interessiert sich eigentlich überhaupt noch jemand für diese Armutsberichte außer die Politiker, die sie auch schon entschärft haben oder gelten sie nur noch zu statistischen Zwecken? Interessiert ihr euch dafür oder ist es euch egal? Den Bericht über die Lebenslagen in Deutschland kann sich doch schon jeder denken, der Augen im Kopf hat.

Benutzeravatar

» Ampelmännchen » Beiträge: 1310 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ampelmännchen hat geschrieben:Im Fernsehen hört man immer wieder was von Armutsberichten.

Dem kann ich nicht wirklich zustimmen. Ich wüsste nicht, wann du so oft von den "Armutsberichten" hören würdest. In aller Regel gibt es hier einen kurzen Aufschrei, sobald die Bundesregierung diesen - von ihr in Auftrag gegebenen - Bericht veröffentlicht. Dann geht es nicht um "Armutsberichte", sondern eben lediglich diesen einen. Und man hört eben wirklich nur kurz nach dessen Veröffentlichung etwas. Danach wird es eigentlich ganz still darum.

Ampelmännchen hat geschrieben:Interessiert sich eigentlich überhaupt noch jemand für diese Armutsberichte außer die Politiker, die sie auch schon entschärft haben oder gelten sie nur noch zu statistischen Zwecken?

Dazu würde ich gerne von dir wissen, ob du dich dafür "interessierst" und welche Konsequenzen du daraus zu ziehen gedenkst. Natürlich dient dieser Bericht - wie alle Berichte - nur der Anfertigung von Statistiken, so dass die Entwicklung der Gesellschaft in dem Bereich (hier die "Entwicklung" und "Verteilung" von Armut) transparent dargestellt wird. Anschließend kann die jeweilige Regierung ihre Schlüsse daraus ziehen und entsprechende Handlungen vornehmen. Auch der Bürger kann, sofern er möchte, bei jeweiligen Wahlen entsprechend reagieren. Wenn aber neben der Armut weitere Themen bei der Wahlentscheidung eine Rolle spielen, dann ist eben auch dieser Bericht nur ein Mosaiksteinchen. Insbesondere dann, wenn man bedenkt, dass natürlich kaum jemand den Bericht ausgewertet hat, sondern nur die Happen kennt, die durch die Presse veröffentlicht wurden.

Ampelmännchen hat geschrieben:Den Bericht über die Lebenslagen in Deutschland kann sich doch schon jeder denken, der Augen im Kopf hat.

Der Bericht soll lediglich den Ist-Zustand messbar machen. Es ist sicher keine verlässliche Quelle, wenn man sich auf das verlassen soll, was man "sieht". Der Bericht deckt ja auch Missstände auf, die eben nicht "zu sehen" sind und weist auf aktuelle Fehlentwicklungen hin. Daher ist es schon angebracht, so einen Bericht anzufertigen. Im Idealfall wie geschehen durch eine unabhängige Instanz. Das so ein Bericht dann "korrigiert" wird, bevor er veröffentlicht wird, ist aber üblich. Schließlich sind auch Zahlen interpretierbar und können aus unterschiedlichen Perspektiven vorgestellt werden.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^