Sauber und schnullerfrei mit knapp 2 - nicht zu früh?

vom 02.10.2012, 09:20 Uhr

Beides war hier nie das Problem. Gerade mit der Sauberkeit war mein Sohn früh daran und wollte mit knapp 2 Jahren auch keine Windel mehr tragen sondern ganz normal auf die Toilette gehen. Töpfchen hatte er nie Interesse daran und es ist auch entwürdigend und schlimm was manche Eltern damit veranstalten. Da wird das Kind mit zwang drauf gesetzt und Druck gemacht, nur damit es hinterher auch in den Kindergarten gehen kann weil es da sauber sein muss.

Ganz ehrlich, auf solch eine Einrichtung könnte ich getrost verzichten und hier ist es überhaupt kein Problem, wenn das Kind mit 3 oder auch 4 Jahren noch eine Windel trägt und es wird dann halt gewickelt. Spätestens bis zur Schule sind alle sauber und jedes Kind hat sein eigenes Tempo. Wäre ja noch schöner, dass man nur einen Platz bekommt, wenn das Kind sauber ist und das schon mit 2 Jahren. Dass ist teilweise wirklich etwas früh, gerade für Kinder die Defizite haben die erst aufgeholt werden müssen.

Früher im Haus hat unter mir eine gewohnt, bei der die Tochter mit 4,5 Jahren erst sauber geworden ist. Sie war ein Frühchen, hatte Defizite und konnte es vorher auch gar nicht, da sie ca. 1,5 Jahre hinter ihrem eigentlichen Stand war. Somit hätte das Kind wohl nie in eine Einrichtung gehen können, sprich normaler Kindergarten, wenn es nicht sauber ist. Ihr kleiner hat nie seinen Stuhlgang in die Windel gemacht von Anfang an nicht, da wollte er immer über die Toilette gehalten werden. Auch solche Kinder gibt es, die das von Anfang an steuern können und keine Windel wollen für bestimmte Körperfunktionen. In der Kita wollte man ihm dauerhaft eine Windel anziehen was dazu geführt hat, dass er mit hochrotem Kopf mit 1 Jahr dort saß und es sich verkniffen hatte Stuhlgang zu haben.

Schnuller wird auch gerne ein Drama darum gemacht und auf die Zähne verwiesen. Es ist euch schon bewusst, dass es Schnuller gibt die genau dafür ausgelegt sind? Findet man unter dem Begriff Dentalschnuller oder auch die Schnuller von 12-18 Monate sind so geformt, dass diese zwischen den Zähnen durch passen und in der Mitte schmaler sind. Da verschiebt und verformt sich gar nichts und auch sprechen mit einem Schnuller im Mund ist gar kein Problem, zudem das Ding auch nicht dauerhaft in der Schnute steckt.

Da gab es ebenfalls kein Druck und mit wegnehmen ebenfalls nicht. Er hat sich das selbst entwöhnt von ganz alleine. Es wurde Tagsüber weniger, der Schnuller lag immer in Reichweite am Tisch wenn er ihn brauchte und dann hat er ihn genommen. Wenn nicht, dann eben nicht. Nachts zum schlafen war es länger notwendig damit er runter kommt, aber auch das hat sich irgendwann von alleine erledigt. Auch da hat er sich selbst bedient und mit 2,5 Jahren war auch damit komplett Schluss. Ich könnte sogar meinen, dass irgendwo sogar noch welche liegen die aber schon lange nicht mehr verwendet werden außer zum spielen für die Plüschtiere. Zähne sind übrigens nicht verschoben, im Astreinen Zustand usw. Meine Geschwister hatten Schnuller bis 4 Jahre und auch da ist mit den Zähnen rein gar nichts, man kann es also auch echt übertreiben mit seiner "Sorge".

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Wenn das Kind gelegentlich mal einen Schnuller bekommt oder zum Einschlafen, behindert das natürlich nicht die Sprachentwicklung. Ich denke da nur eben an die Kinder, die so exzessiv ihren Schnuller brauchen, dass sie ihn dauernd im Mund haben, fast den ganzen Tag. Ein Kind in der Nachbarschaft wurde von seinen Eltern so aufgezogen bis er zirka vier oder fünf war und hat auch nur ganz schwer verständlich gesprochen, weil er seitlich am Schnuller vorbei genuschelt hat. Die Eltern haben ihn verstanden. Andere Kinder oder die Nachbarschaft nicht. Man sollte halt da einfach darauf achten, dass man die Kurve kriegt und der Schnuller nicht zum Dauereinsatz kommt.

Und ob die Zähne verformt werden hängt auch mit von der Dauer und der Häufigkeit ab, wo ein Schnuller eingesetzt wird. Ist das Kind wirklich unruhig und braucht gerade das Saugen, aber in ein paar Minuten nicht mehr? Oder ist es einfach schon eine Gewohnheit geworden und es fühlt sich schon allein deshalb unwohl, weil es keinen Schnuller haben darf? Das ist schon ein Unterschied und da sollten Eltern darauf achten, dass man sich und dem Kind das Leben nicht dauerhaft erleichtert, wenn sie so abhängig von einem kleinen Gummiding werden. Es gibt ja auch noch andere Methoden, ein Kind zu trösten, zum Beispiel mit Kuscheln oder Vorsingen.

Zu den Schnullern hat unser Zahnarzt seine eigene Meinung und die ist nicht gerade rosig. So wenig wie möglich, und so viel wie nötig war die Empfehlung an uns und ich kann das gut nachvollziehen. Wenn man sich die Packungen durchliest, wird eigentlich jeder Schnuller als zahnfreundlich und kieferfreundlich angeboten. Und da es verschiedene Grundtypen gibt, erscheint mir das auch logisch, dass man darüber diskutieren kann, ob das stimmen kann.

Letztlich sind krumme Zähne aber auch kein Weltuntergang. Wenn man wirklich ein Kind hat, was viel unruhig ist oder viel weint, dann würde ich da auch ein Ei drüber hauen, ob das Gebiss später ideal aussehen wird und lieber das Kind mit dem Schnuller beruhigen, als es schreien zu lassen. Man kann heute mit Zahnspangen viel erreichen und Zahnspangen sind längst nicht mehr Anlass für blöde Kommentare unter Kinder.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich finde es nicht gut, wenn ein Kind in dem Alter derart zum Sauber werden gedrängt wird. Jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo und das ist auch gut so. Immerhin sind wir Menschen und keine Maschinen bei denen alles nach Plan laufen muss.

Ich denke, dass diese Kinder früher oder später einen Rückfall bekommen oder psychische Probleme bekommen werden. Beim Sohn meiner Bekannten wird seit 1,5 Jahren versucht, dass er Sauber wird. Inzwischen ist er 3,5 und noch immer meilenweit vom Sauber sein entfernt.

Das Druck ausüben der Eltern hatte lediglich zur Folge, dass der Kleine sein großes Geschäft jedes Mal solange zurückgehalten hat, bis der Zwerg höllische Schmerzen bekommen hat. Danach war jedes Mal ein Einlauf notwendig. Ich finde, dass muss nicht sein. Noch dazu kommt, dass jedes Mal wenn etwas daneben geht von der Familie genörgelt. So bekommt der Kleine ja noch mehr Angst. Er möchte den Eltern immerhin schon unbedingt gerecht werden und schafft es nicht.

Mit 2 war der Junge so ein süßes Kind. Inzwischen wirkt er ängstlich und ist extrem fixiert auf seine Mutter. Zum Thema Schnuller: Auch hier hat glaube ich jedes Kind sein Tempo. Das sollte von uns Erwachsenen einfach respektiert werden. Immerhin ist das Saugen für die Kleinen eine Möglichkeit um Spannungen abzubauen. Wo sollen sie nun mit den Spannungen hin wenn ihnen der Schnuller einfach weggenommen wird.

Genau hier sehe ich aus das Problem mit den Fremdbetreuungseinrichtungen für die Kleinen. Die Eltern müssen früh zurück in den Job und den Kindern wird irgendwas in den KITAs aufgezwungen, was noch gar nicht altersentsprechend ist. Hätten mehr Familien die Möglichkeit die Kleinen bis 4 oder 5 zu Hause zu betreuen würden die Kinder nicht dem Druck ausgesetzt sein.

» Birdy93 » Beiträge: 767 » Talkpoints: 10,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Am besten fängt man gar nicht erst an, den Kindern überhaupt einen Schnuller zu geben, denn dann steckt man auch nicht in der Lage, dem Kind den Schnuller wieder zu nehmen. Ich bin froh, dass meine Tochter gar nie einen Schnuller genommen hat, deshalb weiß ich auch nicht wirklich, was man da am besten macht und wann man es macht.

Allerdings weiß ich, dass Kinder mit drei Jahren sehr tief in der Trotzphase stecken und es schwer fällt, den Kindern mit drei Jahren den Schnuller abzugewöhnen. Deshalb finde ich es gar nicht früh genug mit zwei oder zweieinhalb Jahren.

Viele handhaben es so, dass sie dem Nikolaus den Schnuller migeben oder den Schnuller unter den Weihnachtsbaum legen. Auch der Osterhase könnte den Schnuller mit nehmen. Kinder sind in diesem Alter sehr empfänglich und verstehen es noch gut.

Und ich finde ein Kind welches für den Kindergarten reif ist, sollte wirklich keinen Schnuller mehr haben. Es ist einfach so, dass man nicht ewig die Gewohnheiten eines Kleinkindes oder Babys haben kann. Irgendwann muss man die ablegen.

Aber gut hier spreche ich von der Situation in Österreich, bei der erst Kinder ab drei den Kindergarten besuchen. In einem anderen Thread habe ich ja gelesen, dass bereits Kinder mit zwei Jahren bei euch eine normale Regelgruppe besuchen können. In diesem Alter ist es meiner Meinung nach noch normal, einen Schnuller zu haben.

Wegen dem Saubersein ist es so, dass ich finde, da kann man dem Kind ruhig etwas Zeit lassen. Denn wenn man das Kind zu früh an das WC gewöhnt kann es dazu führen, dass es öfter rückfällig wird. Also dass es dann, obwohl es eigentlich schon sauber wäre, wieder in die Hose oder ins Bett macht.

Übrigens gibt es viele Kinder, die unter Tags sehr früh schon sauber sind, in der Nacht aber trotzdem noch sehr lange einnässen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Schnuller gab es ab zweieinhalb nicht mehr. Da war gerade Ostern. Und ich erzählte meiner Kleinen, dass die Osterhasen nun ganz viele Babys haben und, sie nun ein Problem nicht in den Griff kriegen. Sie haben so viele klitzekleine Hasenkinder aber viel zu wenig Schnuller. Und daher würden sich die großen Osterhasen freuen, wenn die großen Kinder den kleinen Hasenkindern ihre Schnuller schenken würden. Die Geschichte wurde sofort geglaubt und die Kleine war Feuer und Flamme, alle Schnuller einzusammeln. Es waren ca. 25 Stück. :x

Diese kamen dann in eine Plastiktüte, die an die Haustür gehängt wurde. Irgendwann nahm der Hase dann die Schnuller an sich und ließ für das brave Kind ein kleines Geschenk da, worüber dieses sich riesig freute. Trocken war sie damals schon ein paar Wochen eher als Schnuller entwöhnt. Dabei half mir aber die Kinderkrippe auch sehr. Die waren da sehr engagiert, ganz ohne Zwang. Aller Stunde auf den Topf setzen ist ja echt unmöglich,

Die Kleine ging dann sowieso nicht auf den Topf sondern auf die Toilette und zwar völlig ohne Einsatz. Wir hatten sogar so ein Ding mit kleiner Treppe gekauft, nicht unbedingt billig. Das lehnte sie aber völlig ab, genau wie eine Verkleinerung für die Toilettenbrille. Wenn, dann richtig, und es klappte alles prima. Kleine Kinder brauchen eben für viele Dinge die persönliche Reife und dann beherrschen sie diese auch in Vollkommenheit.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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