Glasgravur Anleitung zum selber machen

vom 08.04.2008, 00:36 Uhr

Hallo zusammen,

viele suchen immer nach dem passenden Geschenk, das eventuell auch nicht so teuer ist. Eine Möglichkeit wäre es, wenn man dem zu Beschenkenden in Glas schenkt, welches man individuell graviert. Das hört sich erst mal schwer an, ist es aber gar nicht. Auch braucht man dazu nicht viel Material, ledichglich eine ruhige Hand, ein Gravurset (Drehmel oder ähnliches), einen Diamantstift (eventuell auch zwei in verschiedenen Stärken, bekommt man im Baumarkt für ungefähr drei Euro pro Stück), ein Glas, eine Vorlage, einen Stift, sowie ein Stück Stoff und ein Tuch zum Abwischen des Staubes (Tuch nicht nass machen, da man sonst das gravierte nicht mehr sehen kann). Es empfiehlt sich ausserdem einen Staubschutz zu tragen, da die Glassplitter sehr fein sind und man schnell merkt das man es einatmet, was eher unangenehm ist (ich graviere immer ohne, aber eigentlich sollte man den Mund- und Nasenschutz schon tragen).

Ich selbst habe für meinen Schwager in Spee schon ein Glas graviert, welches ein Star zeigt. Er war damals totaler Fan eines Musikers, den ich dann kurzerhand in das Glas graviert habe. Dies dauert dann aber ein paar Minuten, wenn nicht sogar fast eine Stunde. Liegt jedoch auch daran, dass man dann viele kleine Einzelheiten eingravieren muss.

Für Anfänger empfehle ich Gläser die eine dickere Wand haben, da diese nicht so leicht brechen, wenn man etwas fester aufdrück, sowie eine einfache Vorlagen, die man im Internet findet (Stichwörter wären hier: Ranke, Ränder, Diddl für Kinder, Teddybär, Auto, Blumen, etc.).

Nun kann es auch schon los gehen. Einfacher ist es, wenn man sich für den Anfang ein schwarz / weiss Bild aussucht. Dieses dann mit einem Stift auf das Glas übertragen (Stift kann ruhig Wasserfest sein, beziehungsweise sollte dies sogar sein, damit man ihn nicht verschmiert. Die Linien werden eh weg gearbeitet und Reste lassen sich mit einem groben Schwamm weg wischen). Alternativ kann man auch den Ausdruck in das Glas stecken und dann nachmalen, allerdings kann es hier vorkommen das das Bild mal verrutscht. Dies kann man jedoch verhinden, indem man ein Stück Stoff hinter das Bild klemmt.

Nachdem man das Bild übertragen hat, das ganze mit dem Diamantaufsatz auskraten. Dabei die Drehstärke nicht zu dolle einstellen, jedoch auch nicht zu langsam, da man sonst zu viel Druck ausübt.

Zwischendurch den Glasstaub immer mal mit einem Tuch entfernen, damit man wieder sieht was man noch auskratzen muss. Das Tuch sollte, wie schon erwähnt, nicht nass oder feucht sein, da man sonst das bisher schon eingravierte nicht mehr sehen kann.

Das ganze lohnt sich hervorragend als Geschenk und man hat immer wieder etwas individuelles, da kein Glas dem anderen gleicht. Mein Schwager, sowie auch mein Schwiegervater haben ihre Gläser immer oft genutzt. Mein Schwager macht dies auch weiterhin, nur das meines Schwiegervaters ist leider nach ein paar Jahren zerbrochen.

Im übrigen hat die Gravur den Vorteil das man die Gläser auch weiterhin in die Spühlmaschine stecken kann, was man bei einem Aufdruck nicht machen kann.

Liebe Grüße von der
Laufmasche

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hallo zusammen,

hier könnt ihr sehen wie ein Glas aussehen kann. Ich habe dafür nun knapp 10 Minuten gebraucht, allerdings ist auch recht wenig auf dem Glas ;)

Vorher, ich habe aufgezeichnet was ich in etwa drauf haben möchte (ich male dann meist nochmal recht freihand weiter):
Bild

Und so sieht es nach der Bearbeitung mit dem Drehmel aus:
Bild
Bild

Liebe Grüße von der
Laufmasche

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Wem so ein elektrischer Gravurstab zu teuer ist, es gibt auch noch ein Glasritzset, was man wie einen Bleistift benutzt. Dort werden vorne in den Halter dann die jeweiligen Gravurstifte eingesetzt. Sonst wird genauso gearbeitet, nur dass man die "Kratzbewegungen" selber ausführt. Ist etwas billiger und der Halter lässt sich auch noch für abgebrochene Buntstiftminen verwenden.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo zusammen,

diese elektrischen Dinger, wie bijin sie so schön genannt hat, gibt es bereits schon ab zehn bis zwanzig Euro und sind daher schon fast günstiger als diese Gratzwerkzeuge. Der große Nachteil der Gratzwerkzeuge ist, dass man sehr viel Kraft aufbringen muss und man wohl nach kurzer Zeit keine Lust mehr darauf hat. Man kann damit sicherlich eine DVD gravieren, aber für Gläser würde ich diese Teile auf keinen Fall empfehlen.

Liebe Grüße von der
Laufmasche

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hallo Laufmasche, dass die Elektrischen jetzt schon so günstig sind, wusste ich nicht, da ich bis jetzt nur mit den Manuellen gearbeitet hatte. Da habe ich dann Glas und sogar mal einen Silberteller graviert.

Ist wahrscheinlich alles eine Sache der Übung, weil ich bei meinen Aufsätzen nur leicht streichelnde Bewegungen machen musste, allerdings ist der Elektrische, wenn er so günstig ist natürlich gerade für Anfänger einfacher, weil man so eventuell genauer arbeiten kann. Ich kann mir auch vorstellen, dass die Gefahr, dass so ein Glas bricht bei den Elektrischen dann nicht so groß ist, weil es bestimmt noch mehr Leute gibt, die meinen, sie müssen mit den Manuellen viel Druck ausüben.

Eine tolle Geschenkidee ist es alle mal.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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