Wie ältere Menschen von Windeln überzeugen?

Ein Freund bat mich um Hilfe. Seine Mutter, die bereits über 80 Jahre alt ist, hat immer größere Probleme mit dem Toilettenbesuch und oftmals geht auch mal was in die Hose. Was ihr natürlich peinlich ist. Noch dazu nimmt sie harntreibende Medikamente. Die Medikamente können aber nicht abgesetzt werden. Deshalb muss aber die Mutter mehr als sonst auf die Toilette und empfindet das als störend. Noch dazu ist sie nicht mehr wirklich so mobil. Ich empfahl meinem Freund dann, er soll doch mal mit seiner Mutter über Windeln sprechen. Vor allem nachts würden Windeln ja der Mutter eine Erleichterung bringen.

Die Mutter ist allerdings sehr stur und nimmt keine Hilfe an. Generell ist das Tragen von Windeln im Erwachsenenalter sicherlich nicht angenehm und gerade ältere Menschen empfinden das vielleicht auch als entwürdigend. Aber es würde der alten Frau halt auch einiges erleichtern. Habt ihr vielleicht gute Argumente, mit denen man die Mutter meines Freundes überzeugen könnte? Habt ihr vielleicht bereits Erfahrungen mit der Situation? Was habt ihr unternommen? Wie seid ihr damit umgegangen?

Die Frau nimmt doch auch die Medikamente. So stur kann sie gar nicht sein. Auch wenn es eigentlich ein ernstes Thema ist, kann ich mir ein Lächeln nicht verkneifen Zur Inspiration kannst du ja mal die Website der Marke tena anschauen. Frauen - Forum - Erfahrungsberichte.

P.S. Eine Patientin des Pflegedienstes meiner Oma, hat die Website überzeugt.

Wir haben mit diesem Problem in der Apotheke öfter zu tun, ich kann auch gut verstehen, dass es für eine ältere Person nicht leicht sein wird, sich an Windeln zu gewöhnen. Ich mache es in der Apotheke dann immer so, dass ich den Angehörigen einige Windeln zur Probe mitgebe, die sie sich mal zusammen mit der pflegebedürftigen Person ansehen und ausprobieren sollen. Oftmals führt das zu Erfolg, weil die älteren Personen sich so eine Windel mal ansehen dürfen und auch erkennen, dass es heute schon Windelhosen gibt, die recht dünn sind und die man auch unter der Kleidung nicht wirklich sehen kann.

Außerdem wird sie dann beim Ausprobieren feststellen, dass es für sie eine große Erleichterung ist, wenn es eben kein Problem mehr ist, wenn ein wenig daneben geht oder sie es nicht mehr rechtzeitig auf die Toilette schafft. Ich würde also mal an der Stelle deines Freundes in einer Apotheke fragen, ob dort mal einige Proben mitgegeben werden könnten. Wichtig hierfür ist, dass der Bauchumfang bekannt sein sollte, damit die richtige Größe der Windelhosen ermittelt werden kann.

Ich habe die Situation Gott sei Dank noch nicht gehabt, aber mir schon einmal Gedanken darüber gemacht. Zuerst einmal würde ich nicht von Windeln sprechen, sondern von Einlagen. Ganz alte Frauen kennen ja Einlagen als etwas völlig Normales, was man trägt, wenn man seine Tage hat oder nach den Geburten. Damals gab es ja noch keine guten Tampons. Einlage klingt normaler. Außerdem ist es ungünstig, wenn man als Mann mit einer alten Dame darüber spricht, das sollte ein Gespräch von Frau zu Frau sein, vielleicht mit Unterstützung eines Werbefilmchens.

Man könnte auch mit dem Arzt sprechen, dass dieser der Mutter die Einlagen sozusagen mit dem harntreibenden Medikament zusammen verschreibt. Wenn die Frau das Medikament nimmt, hat sie Vertrauen zum Arzt und alte Leute tun ja oft das, was der Arzt sagt. Es hätte dann auch nichts Peinliches an sich, es ist wie ein Medikament, das der Arzt verschrieben hat. Ich habe zwar selber noch keine Erfahrung mit den Einlagen, aber ich kann mir vorstellen, dass sie gar nicht unangenehm zu tragen sind. Wenn ich sehe, welche Fortschritte die Windelentwicklung zwischen meinem ältesten Sohn vor 25 Jahren und meinem jüngsten von 17 Jahren gemacht hat, kann ich mir vorstellen, dass die Windeln jetzt sogar noch dünner, saugfähiger und trockener an der Oberfläche sind.

Ich würde versuchen, Ihre Mutter zum Tragen von Windelhosen überreden. Zeigen Sie ihr die Qualität der Windeln, dass sie sehr saugfähig und angenehm zu tragen sind. Die Kosten für Windeln oder Windelhosen werden von der Krankenversicherung übernommen und sie können von Ihnen selbst oder vom Pflegedienst gewechselt werden.