Fernbeziehung - Wie überbrückt ihr die Zeit?

vom 16.07.2012, 11:57 Uhr

Ich bin hier bestimmt nicht die einzige Person, welche eine Fernbeziehung unterhält und mit einem Partner, der ganze vierhundert Kilometer entfernt wohnt, ist das alles ja nicht so ganz einfach, weil es dazu führt, dass man sich viel seltener sieht, als man das eigentlich gerne wollen würde. Meistens läuft es dann bedingt durch den Job und sonstige andere Verpflichtungen auf ein Wiedersehen alle zwei bis drei Wochen hinaus und das ist natürlich für eine Beziehung relativ wenig.

In der Abwesenheit von meinem Partner versuche ich mich immer abzulenken, indem ich viel mit meinen Freundinnen und Freunden zusammen unternehme und mich auf mein Studium konzentriere. Trotzdem fällt es natürlich extrem schwer, die langen Pausen immer zu überbrücken. Irgendwann kommt dann immer die Sehnsucht hoch und man kann gar nichts mehr dagegen machen als ständig an seine Flamme zu denken.

Diejenigen unter euch, die auch eine Fernbeziehung unterhalten: Wie übersteht ihr die Zeit ohne ihn oder ohne sie? Macht ihr viel für euch selbst oder unternehmt ihr vermehrt etwas mit Leuten aus dem Freundeskreis so wie ich? Habt ihr irgendwelche Tipps, wie man die lange Zeit möglicherweise ein wenig angenehmer gestalten kann? Klar telefoniere ich in unserer Trennungsphase viel mit meinem Partner und wir skypen und haben trotzdem viel Kontakt, aber trotzdem ist es halt nicht so das Wahre und ich würde gerne wissen, wie ihr es schafft, längere Zeit ohne euren Partner auszukommen, weil mich das manchmal echt schier zur Verzweiflung bringt.

» Seroy » Beiträge: 178 » Talkpoints: 24,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich hatte vor ein paar Jahren mit meinem Partner auch eine Fern - oder eben Wochenendbeziehung. Wir haben bereits schon so kennen gelernt, dass wir eben ca. 200 km auseinander wohnten. Wir haben uns dann auch an den Wochenenden oder in den Ferien bzw. im Urlaub gesehen. Allerdings waren wir damals beide in der Ausbildung, so dass wir auch keine großen finanziellen Möglichkeiten hatten und uns eben auch nicht jedes Wochenende sehen konnten.

In der Woche musste ich eben jeden Tag arbeiten oder hatte Berufsschule, so dass ich voll beschäftigt war. Abends haben wir dann auch meist über ICQ geschrieben oder telefoniert. Und die Vorfreude auf die Wochenenden, haben einen in der Woche eigentlich durchhalten lassen. Ich hatte da oft gar nicht so sehr Zeit, um ihn dauernd zu vermissen und den Gedanken nach zu hängen. Ich fand, dass die Fernbeziehung auch durchaus Vorteile hatte und man sich so eben noch richtig auf den Partner gefreut hat und das Beisammensein zu schätzen wusste. Ich denke, dass du dich schon gut ablenkst, in dem du dich um dein Studium kümmerst und was mit Freunden unternimmst. Ist es denn bei euch absehbar, wie lange ihr die Fernbeziehung noch führen müsst? Und wann ihr dann vielleicht zusammenziehen könntet? Ich finde, wenn da ein Ende in Sicht ist, macht das ganze auch erträglicher und leichter.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich hatte einmal eine Fernbeziehung, die über 2 Jahre ging. Mein Partner lebte da über 500 km weit weg. Wir haben jeden Tag abends telefoniert und auch E-Mails geschrieben.

Nach den zwei Jahren bin ich zu ihm gezogen und wir haben gemerkt, dass es zwischen uns gar nicht funktioniert, wenn wir zusammenleben. Nach drei Monaten in der gemeinsamen Wohnung haben wir uns dann getrennt.

» Pommeline » Beiträge: 189 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe auch eine Fernbeziehung geführt. Bei mir war es so, das wir erst nur wenige Kilometer voneinander weg gewohnt haben und uns so jeden Tag gesehen hatten, dann musste mein Schatz wegziehen, weil er seinen Studienplatz bekommen hat. Anfangs war das ein echter Horror.

Man versucht sich immer abzulenken und telefoniert jeden Tag, aber das funktioniert meistens nicht so besonders gut. Ich habe dann irgendwann immer Sport gemacht, bin rennen gegangen und das hat mir ein bisschen geholfen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Vor 2 Jahren hatte ich auch eine Fernbeziehung. Für mich selber war es sehr schwierig die Zeit zwischen unseren Wiedersehen zu überbrücken. Zuerst war es so dass ich mich allein in meinem Zimmer einschloss. Bis mich Freunde drauf Aufmerksam machten doch mal wieder etwas zu Unternehmen. Dies tat ich dann auch und ich merkte dass, ich trotz der Entfernung mit meinen Freunden Spaß haben konnte. Da es dort gerade Sommer war bin ich viel mit meinen Freunden raus gegangen zum Beispiel: Eis essen, schwimmen gehen oder shoppen. :)

Als ich ihn dann einmal für mehrere Wochen besuchen kam merkte ich dass, uns nichts wirklich Verband und ich empfand es als besser mit ihm Schluss zu machen.

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» anjachen » Beiträge: 14 » Talkpoints: 5,84 »


Ich führe zur Zeit eine Fernbeziehung und muss ehrlich gesagt gestehen das ich es sehr entspannt finde, zumindest momentan noch. Mein Freund wohnt ganze 350 Kilometer von mir entfernt und wir sehen uns trotzdem mehrmals im Monat, je nachdem wann wir beide frei haben. Dazu muss allerdings gesagt sein das es bei mir auch mehrere Gründe gibt warum ich so empfinde. Zum einen bin ich ein Mensch der sehr viele Freiheiten braucht und sich auch sehr schnell eingeengt fühlt - da ist die Fernbeziehung perfekt! Ich freue mich jedes mal wieder sehr meinen Freund zu sehen und habe die restlichen Tage jedoch auch Zeit für mich, kann Unternehmungen mit Freunden machen (da ich diese auf keinen Fall aufgrund einer Beziehung vernachlässigen will), ich kann einfach auch mal meine Ruhe haben und ich arbeite zudem an diesen Tagen sowieso. Ein weiterer Grund mag sein das mein Freund und ich beide sehr jung sind und noch nicht daran denken zusammen zu ziehen oder andere Zukunftspläne haben, wir lassen es einfach auf uns zukommen.

Auf Dauer mag eine Fernbeziehung womöglich nicht gut gehen, aber wenn man seinen Partner wirklich liebt und es auch einige Zeit auf Entfernung gut klappt kann man sich wenn die Möglichkeit besteht immer noch überlegen ob man zusammenziehen möchte oder eben nicht.

» yuuhi » Beiträge: 281 » Talkpoints: 2,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kenne das, was Du schilderst mehr als gut - ich habe auch knapp 4 Jahre lang eine Fernbeziehung geführt und mir erging es ganz genauso. Wirklich viel machen kannst Du da eigentlich nicht - Dich ablenken, das Leben trotzdem genießen, Dich auf Dein Studium konzentrieren und viel mit Freunden machen - und natürlich öfter mit dem Partner skypen, simsen oder sonst was. Wirklich los wird man diese Sehnsucht eigentlich nie, man gewöhnt sich aber irgendwann daran und findet sich früher oder später damit ab, dass es zum momentanen Zeitpunkt einfach keine andere Möglichkeit gibt, als sich auf das nächste Treffen zu freuen. :)

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» Punklady1989 » Beiträge: 867 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich lebe jetzt seit März diesen Jahres in einer Fernbeziehung. Das war auch ein ganz schöner Kampf, überhaupt eine Beziehung anfangen zu können, da wir vorher 2 Jahre lang Freunde waren und unsere Freundschaft nicht kaputt machen wollten. Letztendlich haben wir uns das erste Mal getroffen und entschieden, es zumindest mal zu versuchen. Und siehe da, die beste Entscheidung überhaupt! Ich bin ebenfalls jemand, der viele Freiheiten braucht. Und da dies hier erst meine zweite Beziehung ist und meine erste vor allem daran gescheitert ist, dass ich mich eingeengt gefühlt habe, ist das wohl erstmal eine wunderbare Lösung!

Wir wollen auf jeden Fall zusammenziehen und die Zeit, die wir bisher zusammen verbracht haben, war einfach immer wunderbar. Und selbst, wenn wir nicht an einem Ort sein können, läuft alles prima. Wir sind durch Skype eigentlich fast dauerhaft miteinander verbunden und erleben selbst das „normale“ Leben zu Hause mit. Und diese beiden Phasen, also Treffen und Skype-Leben, gleichen sich eigentlich wie ein Ei dem anderen. Das finde ich wirklich wunderbar, denn dadurch, dass die PCs so lange laufen, wie geht, können wir sogar zusammen einschlafen und beinahe nebeneinander im Bett liegen, wenn man den Laptop entsprechend positioniert. Wenn wir gemeinsam Filme gucken, kuschel ich mich halt immer an ein großes Kissen und spüre fast, wie seine Hände über meinen Rücken gleiten, wenn ich seine Armbewegung in der Cam sehe.

Uns geht es damit sehr gut, auch wenn es manchmal doch hart ist, wochenlang auf ihn warten zu müssen. Wenn ich wieder auf dem Heimweg bin, kullert doch immer wieder eine Träne über mein Gesicht und ich würde am liebsten zurückfahren. Doch inzwischen schaffen wir es schon, uns doch ein wenig öfter zu sehen, sodass wir nur noch knapp 6 Wochen aufeinander warten müssen.

» Suzuki1990 » Beiträge: 150 » Talkpoints: 10,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich hatte auch schon Beziehungen mit Leuten, die weiter als zehn oder 20 Kilometer entfernt wohnten. In einem Fall waren es 70 oder 80 Kilometer, im anderen Fall 120. Eine Fernbeziehung über deutlich größere Distanzen hatte ich noch nicht, allerdings würde ich die aus Vernunftgründen gar nicht mehr eingehen. Mittlerweile halte ich 20 bis 30 Kilometer schon für grenzwertig.

Ich hatte bei den Fernbeziehungen aber nie das Gefühl der Verzweiflung. Eine Beziehung ist nur ein kleiner Teil des Lebens und es sollte noch andere Dinge geben, die mindestens genauso wichtig sind, vielleicht sogar viel wichtiger. In einem Fall war es bei mir eher so, dass es mich störte, das ganze Wochenende für die Beziehung aufzuwenden. Dadurch kamen meine Hobbys zu kurz und daher habe ich die Geschichte dann auch beendet. Diese Verzweiflung und das Gefühl der übersteigerten Sehnsucht ist mir tatsächlich fremd, gerade im Zusammenhang mit Fernbeziehungen.

Normalerweise gibt es doch so viele Sachen, die man tun kann. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine Fernbeziehung vor allem ein Zeitfresser ist. Wenn man sich am Wochenende sieht, bleibt für viele Dinge nur die Woche von Montag bis Freitag übrig. Daher sollte man unter der Woche gut ausgelastet sein mit den Dingen, die sonst noch eine Rolle spielen im Leben. Wenn du studierst, wirst du schon einiges zu tun haben. Dazu kommen dann noch Unternehmungen mit Freunden und Hobbys. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da große Langeweile aufkommt.

Um in Kontakt zu bleiben, habe ich mit den beiden Leuten, mit denen ich eine Fernbeziehung hatte, meistens telefoniert oder E-Mails ausgetauscht. Natürlich war das nicht jeden Tag der Fall, weil ich zum Beispiel nicht gerne telefoniere, aber so ein paar Nachrichten lassen sich am Tag ganz gut einbinden. Ansonsten würde ich an deiner Stelle einfach die Tatsache genießen, dass ihr euch nicht die ganze Zeit auf der Pelle hockt. Eine Fernbeziehung kann sehr entspannt sein, sofern man dafür gestrickt ist, sich dann eben am Wochenende zwei Tage am Stück zu sehen. Für mich ist das zu viel, ich mag es lieber, wenn man sich ein oder zwei Tage so trifft, ohne dass man das ganze Wochenende dafür aufwenden muss, aber grundsätzlich kann eine Fernbeziehung einfach praktisch sein.

Was hast du denn vor deiner Beziehung gemacht? Ich frage mich das immer bei Leuten, die sich ohne ihren Partner total einsam fühlen. Früher wirst du doch auch etwas mit deiner Zeit angefangen haben, oder? Warum sollte sich daran etwas ändern, nur weil da jetzt noch die Fernbeziehung hinzugekommen ist? Ich finde es merkwürdig, wenn sich das halbe Leben ändert, nur weil man in einer Beziehung steckt.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Davon kann ich derzeit auch ein Lied singen. Obwohl ich nicht unbedingt sagen würde, dass eine Distanz von 30 Autominuten eine Fernbeziehung darstellt, aber mein Freund und ich, wir sehen uns auch nur am Wochenende. Und da er im Einzelhandel tätig ist und auch oft an Samstagen Spätschicht arbeitet, sehen wir uns da oft erst ab 21:30 Uhr. Ich bleibe dann immer bis Montag früh bei ihm und fahre von ihm aus zur Arbeit.

Ein weiteres Problem ist, dass er keinen Führerschein hat und somit auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen muss. Wenn er Frühschicht und danach einen Tag frei hat, kommt er mit der Bahn zu mir, so dass wir dann wenigstens den Abend haben und am darauf folgenden Tag, wenn ich von der Arbeit komme, fahren wir dann zu ihm. Nur geht das eben aufgrund seiner Schichtarbeit nicht jede Woche.

Mich belastet das auch sehr, zumal die Fahrerei auch ganz schön ins Geld geht. Und natürlich fehlt er mir. Als er mal eine ganze Woche bei mir war und ich dann plötzlich wieder in die leere Wohnung kam, musste ich heulen. :cry: Ich versuche zwar auch, mich abzulenken, aber ich gehe nach der Arbeit kaum noch weg, weil ich sehr früh aufstehe. Und so verbringe ich meine Abende am PC. Wir telefonieren zwar täglich, wenn er Spätschicht hat, ruft er mich zweimal am Tag an, aber mir wäre es trotzdem lieber, wenn das irgendwann mal ein Ende hat, sprich, man übers Zusammenziehen nachdenken würde.

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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