Eltern zahlen Mittagessen nicht und bringen eigenes mit

vom 11.07.2012, 11:35 Uhr

A ist Tagesmutter und betreut die Kinder bei sich zu Hause. Dazu gehört es auch, dass die Kinder gemeinsam mit der Tagesmutter zu Mittag essen und man gemeinsam vorbereitet. Das Essensgeld wird jedoch separat eingezogen und hat nichts mit dem reinen Betreuungsgeld zu tun, was A über die Kommune erhält. Für das Essensgeld sind die Eltern selbst verantwortlich.

Da A für drei Tage die Woche einen Cateringservice beauftragt hat, was vorher mit allen Eltern abgestimmt wurde, ist es so, dass das Essen nun mal seinen Preis hat, aber mit drei Euro für zwei Mahlzeiten relativ gering ist. Das Essen ist auch recht gut und das Kind der besagten Eltern isst auch gerne mit, was auch nicht schlimm ist.

Die Eltern haben aber nun den fälligen Beitrag für das Essensgeld nicht gezahlt und wie es den Anschein hat, haben sie auch kein Bedürfnis das Geld dafür zu zahlen, obwohl es vertraglich festgelegt ist. Sie sind inzwischen so dreist und bringen das eigenen Essen für das Kind mit, und dieses wird auch von dem Kind kalt gegessen. Es wirft zwar einen eindeutigen Blick auf das gebrachte Essen, aber es sagt nichts.

A ist etwas verärgert, die Eltern blocken immer wieder ab und sie möchten dazu auch nichts mehr weiter sagen. A überlegt sich nun, den Betreuungsvertrag aufzukündigen und wollte den Eltern nun noch Zeit geben. Ist die angedachte Kündigung von A übertrieben oder meint Ihr, es gibt da keine andere Lösung, weil die Eltern auch gar nicht das Gespräch suchen wollen?

Benutzeravatar

» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



*steph* hat geschrieben:A ist Tagesmutter und betreut die Kinder bei sich zu Hause. Dazu gehört es auch, dass die Kinder gemeinsam mit der Tagesmutter zu Mittag essen und man gemeinsam vorbereitet. Das Essensgeld wird jedoch separat eingezogen und hat nichts mit dem reinen Betreuungsgeld zu tun, was A über die Kommune erhält. Für das Essensgeld sind die Eltern selbst verantwortlich.Die Eltern haben aber nun den fälligen Beitrag für das Essensgeld nicht gezahlt und wie es den Anschein hat, haben sie auch kein Bedürfnis das Geld dafür zu zahlen, obwohl es vertraglich festgelegt ist.

Ich frage mich gerade, wie das von Statten gegangen sein soll. Wenn der Betrag eingezogen wird, dann wird er ja vom Konto eingezogen und muss nicht mehr extra gezahlt werden. Von daher frage ich mich, ob die Eltern dann die Abbuchung zurück gewiesen haben, oder ob A sich da gerade etwas zusammen reimt.

Ich finde ehrlich gesagt schon, dass die Kündigung von A übertrieben ist. Denn einmal sind 3 Euro pro 2 Mahlzeiten pro kleines Kind ziemlich teuer und zum Anderen ist es ja so, dass das eine arme Familie ist, die ihre Kinderbetreuung nicht selber bezahlen muss oder kann. Und dann finde ich es schon sehr, sehr teuer, wenn man pro Tag einen Cateringservice beauftragt, um den Kindern etwas zu Essen anzubieten. Ich finde, man sollte den Vertrag nicht beenden, sondern eine einvernehmliche Lösung finden, beispielsweise, dass man den Eltern freistellt, ob sie das Kind das extra teure Essen essen lassen oder selber was mitbringen, was definitiv billiger kommt.

Ich finde es ehrlich gesagt auch nicht dreist, wenn man dem Kind etwas zu Essen mitgibt. Ich finde es dann eher dreist, wenn man so was dreist nennt und sich dann aufregt. Man muss sich ja auch einfach mal in die Lage von den Eltern versetzen, die ihre Geldprobleme nicht vor der Tagesmutter offen ausbreiten wollen und da kann man meiner Meinung nach schon etwas Verständnis zeigen.

Benutzeravatar

» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich würde vorher schon noch mal versuchen mit den Eltern zu reden, vielleicht hat es ja einen bestimmten Grund. Man kann ja auch irgendwelche finanziellen Probleme haben (wobei der Essensbetrag ja sicherlich nicht so hoch ist) oder eben einfach nur eine andere Essenseinstellung aus religiösen oder ethnischen Gründen haben.

A muss eben erwähnen, dass sie in Erwägung zieht, den Vertrag aufgrund des Vertragsbuches zu kündigen, wozu sie ja auch alles Recht hat. Dann kommen die Eltern sicher mit der Sprache heraus, weil sie ja so schnell auch keine Alternative finden würden.

Es ist sicherlich etwas ärgerlich, wenn ein Kind sich Essen mitnimmt, gerade auch wenn das vertraglich vereinbart wurde. Ich würde aber dann eben bei dem einen Kind eine Ausnahme machen und mit den anderen Eltern dann eben einen anderen Preis ausmachen oder andere Sachen besprechen. Man kann die Situation ja den anderen Eltern erklären und ein paar Cent oder Euro mehr machen dann ja auch nichts mehr aus.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Die Kündigung von A ist vielleicht schon ein wenig übertrieben, da es nur um das Essen geht. Aber vielleicht ist das auch ein Indiz dafür, wie gut man den Eltern sonst auch noch vertrauen kann. Und da würde ich dann sagen, dass die Kündigung gerechtfertigt ist, da man den Eltern des Kindes schon vertrauen können sollte, da sie ja nicht nur das Essen bezahlen (sollten), sondern eben auch die Betreuung ihres Kindes. Und wer weiß, vielleicht überlegen sie sich dann auch irgendwann diese Gebühr (vollständig) zu bezahlen. Außerdem finde ich 1,50Euro pro Mahlzeit als einen sehr geringen Betrag für ein Essen. Bei uns im Kindergarten kostet eine Mahlzeit schon drei Euro und da weiß ich, dass mein Sohn nicht immer etwas isst. Außerdem wird das mitgebrachte Essen auch nicht unbedingt weniger wie 1,50Euro kosten. Das kann ich mir nicht vorstellen.

Vielleicht sollte A noch ein letztes Mal mit den Eltern sprechen, dass das so nicht geht, so wie sie es gerade machen und dass ein Vertrag besteht, indem sie zugesichert haben, das Essen zu bezahlen. Vielleicht sollte A auch noch versuchen zu erörtern, ob es vielleicht an der Qualität des Essens liegt, warum das Kind dieses nicht essen soll. Vielleicht gibt es Lebensmittel, die das Kind nicht verträgt oder generell nicht isst. Gibt es ansonsten keine plausiblen Gründe, würde ich an A´s Stelle vermutlich durchaus eine Kündigung in Betracht ziehen und dieses auch den Eltern mitteilen.

Benutzeravatar

» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wer genug Geld hat um eine Tagesmutter zu bezahlen, wird auch genug Geld haben um das separate Essen zu bezahlen. Ich verstehe die Reaktion von den Eltern überhaupt nicht. Selbst etwas zu kochen oder zu kaufen und auch noch selbst mit dem Auto vorbeifahren ist wesentlich teurer und aufwendinger. Ich würde das Verhalten verstehen, wenn das Kind das gelieferte Essen vom Service nicht mag, aber das ist nicht der Fall. Ich würde auch behaupten, dass eine gemeinsame Mahlzeit, egal ob es das Frühstück, Mittag- oder Abendessen, wichtig für ein Kind ist. Man muss nicht alle Mahlzeiten zusammen einnehmen, aber ich finde eine am Tag ist nicht verkehrt, da man sich beim Essen gut mit anderen austauschen kann, weil man sich beim Essen meistens die Zeit nimmt oder meistens nehmen sollte. Mit so einem ablehnenden Verhalten fühlt sich auch das Kind auf gar keinen Fall wohl. Ich glaube, dass Kinder sich öfters oder schneller als Außenseiter fühlen.

Wenn man eindeutig im Recht ist, und das ist die Tagesmutter mit einem Vertrag, sollte sie eventuell den Betreuungsvertrag kündigen. Wenn die Eltern mit dem Cateringservice nicht einverstanden sind, hätten sie sich ja auch eine andere Tagesmutter suchen können. Man meldet sich nicht irgendwo an um am Ende nicht mit den Regeln einverstanden zu sein, ich dachte, man bespricht so etwas vorher. Wenn die Eltern von Anfang an gesagt hätten, dass ihr Kind ein eigenes Mittagessen bekommen wird, dann ist es vielleicht auch noch akzeptabel, aber normalerweise spricht man sich erst ab, bevor man gewisse Dinge einfach durchsetzt und über den Kopf von anderen Personen entscheidet. Da die Eltern abblocken und jedes Gespräch verweigern, sehe ich es als einzige und letzte Möglichkeit an, gewarnt wurde man schon vorher.

Benutzeravatar

» soulofsorrow » Beiträge: 9223 » Talkpoints: 23,42 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich verstehe nicht ganz, warum die Eltern die ganze Zeit mit diesem Cateringservice einverstanden waren und das bei Beginn des Vertrages auch eingewilligt haben und warum sie nun auf einmal so verärgert darüber sind und ihr eigenes Essen mitbringen wollen. Ich weiß nun nicht, wie dieses 3-Euro-Essen genau aussieht und wie alt die Kinder sind. Wenn es einfach nur zweimal Brei aus dem Glas ist, dann ist es womöglich schon teuer, dafür drei Euro auszugeben. Andererseits denke ich, dass das Essen ja auch noch gebracht werden muss und womöglich mehr als nur Brei enthält.

Dann finde ich drei Euro doch eigentlich in Ordnung für zwei Mahlzeiten am Tag, oder? Dass die Tagesmutter jetzt aber gleich mit der Kündigung herbeikommt, verwirrt mich dennoch ein wenig. Schließlich schreibst du doch auch, dass sie den Eltern noch Zeit geben will, oder wie? Ich finde, die beiden Parteien sollten sich zusammensetzen und dann entscheiden, was die Kinder zu Mittag essen sollen. Womöglich sollte man auch das Kind fragen, was ihm denn besser schmeckt.

Benutzeravatar

» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Die Kündigung war nur ein Gedanke, den A bekommen hat. Denn wie Nettie bemerkt hat, ist es schon so, dass eben mit der Zeit das Vertrauen fehlen kann und sich das Betreuungsverhältnis zumindest zwischen den Erwachsenen ändert. Das kann, muss aber nicht so sein. A ist jetzt auch nicht so weit, als dass sie so etwas am Kind auslassen würde und das Kind irgendwie benachteiligt. Im Bezug auf das Essen, ja, aber die sonstige Betreuung ist eben nicht der Fall. Und es wäre ja im Grunde geklärt, wenn die Eltern eben für das Essen aufkommen würden und nicht A darauf sitzen lassen.

Ich finde jetzt nicht, dass drei Euro bei zwei Mahlzeiten, die dazu noch ausgeglichen sind, recht viel ist. Wenn ich mich zurück erinnere, mussten die Eltern pro Mittagessen auch schon gern mal fünf Euro Essensgeld pro Tag und Mittagessen dazu zahlen, bei der gleichen Altersgruppe. Da sind die drei Euro für das gemeinsame Frühstück und das Mittagessen schon recht human, aber gut, die Berechnung ist die eine Sache, die Nichtbezahlung eine andere.

Die Zahlung wurde einfach nicht überwiesen beziehungsweise dann der Dauerauftrag oder was auch immer gestoppt und da A ja auch das Geld weiterleiten muss, musste sie es eben erst einmal aus der eigenen Tasche zahlen, da sonst der Caterer die Lieferung eingestellt hätte. Dass A nicht sonderlich glücklich darüber ist, versteht sich ja von selbst.

Der Platz für das Tageskind wird übrigens nicht selbst bezahlt, sondern von der Kommune, aber die zahlt eben nur das reine Betreuungs- nicht aber das Essensgeld.

Benutzeravatar

» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich finde, dass die A da tatsächlich über reagiert. Ich finde es nicht schlimm, wenn die Eltern des Kindes nicht mehr bereit sind, das Essensgeld zu bezahlen. Dies kann verschiedene Gründe haben. Zwar mag dem Kind das Essen bei A geschmeckt habe, aber vielleicht hat es dem Kind auch zu gut geschmeckt und es hat der Mutter von A gutem Essen vorgeschwärmt. Eine andere Möglichkeit wäre, dass die Familie einfach knapp bei Kasse ist und deswegen selber das Essen mit gibt. Ich finde das auch nicht schlimm, man kann das Essen ja auch in der Mikrowelle aufwärmen, dann ist das Kind auch nicht benachteiligt. Vielleicht sollte A einfach mal bei den Eltern nachfragen, aus welchem Grund das Kind nicht mit essen darf.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Du hattest ja schon in deinem Eröffnungsthread geschrieben, dass die Kommune das Betreuungsgeld zahlt. Für dreimal die Woche ein Essensgeld für zwei Mahlzeiten in Gesamthöhe von 9 Euro, das ist geschenkt. Wenn man das dem Kind zuliebe nicht zahlen will, frage ich mich, wofür der Staat das Kindergeld bezahlt. Man muss auch mal daran denken, wenn die Eltern eines Kindes das Essen mitbringen, ist es mittags kalt. Die Tagesmutter A müsste das Gericht nun erwärmen, das kostet Strom und Zeit. Die Zeit sollte sie aber mit allen Kindern verbringen.

Nun kommt für die anderen Kinder der Catering-Service und sie erhalten alle das gleiche Essen. Ein Kind muss jedoch zugucken und bekommt kaltes Essen, wenn die Tagesmutter nicht so nett ist und es erwärmt. Dieses Kind muss das Gefühl bekommen, ausgestoßen aus der Gemeinschaft zu sein, weil es nicht mit den anderen Kindern zusammen das gleiche Essen bekommt, wie sie.

Anders wäre es, wenn das Kind aufgrund einer Krankheit eben nur bestimmte Lebensmittel essen darf. Aber das sollten die Eltern auch offen der Tagesmutter A sagen, damit sie Bescheid weiß und entsprechend reagieren kann. Liegt aber nichts dergleichen vor und geht es den Eltern nur um die 9 Euro, hat die Tagesmutter das Recht, den Vertrag zu kündigen. Es kann niemand von ihr erwarten, dass andere Eltern oder sie selbst das Geld zuschießen.

Ich würde versuchen, nochmals im Sinne des Kindes mit den Eltern ein Gespräch zu führen. Sollten sie wieder nicht reagieren und den Rückstand bezahlen, würde ich ihnen sagen, dass sie am nächsten Tag die Vertragskündigung bekommen mit Angabe der Gründe. Ferner, dass das Jugendamt eine Kopie des Schreibens erhält.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich finde die Kündigung nicht übertrieben und auch die Beschreibung des Verhaltens dieses Elternpaares als dreist trifft es irgendwie. Denn immerhin sehe ich es schon so, dass man sich an gemeinsam getroffene Vereinbarungen halten sollte. Wenn man das aus welchen Gründen auch immer nicht kann, dann sollte man zumindest die Courage haben, dies der Person, die es betrifft auch zu sagen. Einfach so mal die getroffenen Vereinbarungen zu missachten ist ja nun wirklich keine vertrauensbildende Maßnahme und dagegen sollte sich die Tagesmutter auch zur Wehr setzen.

Jenna87w hat geschrieben:Ich finde es nicht schlimm, wenn die Eltern des Kindes nicht mehr bereit sind, das Essensgeld zu bezahlen.

Das ist auch wirklich nicht schlimm, aber warum sprechen denn die Eltern nicht mit der Tagesmutter darüber; warum weichen die Eltern allen Gesprächen aus? Das ist doch das eigentliche Problem aus meiner Sicht, nicht dass das Kind etwas anderes bekommt.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^