Veganer und Besuche im Zoo

vom 07.07.2012, 15:06 Uhr

Ich finde die Reaktion der Mutter total übertrieben und kann sie absolut nicht nachvollziehen. Dass sie ihr Kind vegan ernährt und sie möchte, dass das Kind einen respektvollen Umgang mit Tieren lernt, kann ich ja verstehen. Dm Kind einen Zoobesuch zu verweigern, sehe ich aber absolut als falsch an. Soll das Kind denn sein ganzes Leben nicht in den Zoo gehen dürfen? Ich denke, dass das Kind doch überhaupt nicht lernen und erfahren kann, was es bedeutet, ein Tier nicht artgerecht zu halten, wenn es so etwas noch nie gesehen hat. Ein Kind kann sich doch keine feste Meinung über etwas bilden, das es gar nicht kennt. Ich kann die Frau wirklich nicht verstehen. Will sie dem Kind dann etwa auch verbieten, sich bei Freunden die Fische im Aquarium anzuschauen? Das wäre meiner Meinung nach, absolut das gleiche. Ich finde diese Art von Erziehung einfach sehr falsch.

Wenn es nach mir ginge, dürfte das Kind auf jeden Fall mit in den Zoo gehen und auch Spaß haben und Eindrücke gewinnen. Am Abend würde ich dann mit dem Kind einintensives Gespräch über den Zoobesuch führen und dem Kind erklären, warum Zoos nicht unbedingt gut für die Tiere sind. Um das zu verstehen, muss das Kind aber so etwas mal erlebt haben. Dann kann das Kind auch begreifen, warum es so ist, dass es den Tieren nicht gut geht und kann die Meinung seiner Mutter auch verstehen.

Ganz abgesehen von den ganzen Argumenten, denke ich, dass das Kind sicherlich irgendwann in der Schule ausgelacht oder ausgeschlossen wird, wenn es noch nie in einem Zoo war und deshalb überhaupt nicht weiß, wie die Tiere in Gefangenschaft leben. ich denke, man kann die Kinder nicht vor allem schlechten bewahren. Sie sollten ihre Erfahrungen auf jeden Fall machen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich kann die Reaktion der Mutter eigentlich schon ein wenig nachvollziehen. Die ganze Familie ernährt sich vegan und da schließt sich ein Zoobesuch meiner Meinung nach automatisch aus. Die Tiere leben dort in Gefangenschaft und werden auch in manchen Tierparks nicht wirklich artgerecht gehalten. Insofern kann ich dann schon verstehen, dass sie es nicht gerne sieht, wenn ihr Kind einen Zoo besucht. Allerdings stellt sich mir auch irgendwie die Frage, warum die Mutter erst von einem Plakat im Kindergarten davon erfährt und das Kind zuhause nichts erzählt hat. Irgendwie könnte ich mir schon ein wenig vorstellen, dass das Kind es absichtlich nicht erzählt hat, weil es befürchten musste, dass die Mutter ihm den Besuch nicht erlaubt. Das ist schon irgendwie traurig.

Mein Mann und ich ernähren uns vegetarisch. Unser Sohn darf trotzdem Fleisch essen, allerdings gibt es das in unserem Haushalt eben nicht. Wenn er bei der Oma oder im Kindergarten Wurst essen möchte, darf er das aber gerne tun, denn es ist ja seine eigene Entscheidung. Ich möchte ihm meinen Lebensstil nichts aufdrängen - er soll später einmal selbst entscheiden, ob er sich vegetarisch ernähren möchte oder eben nicht. Kleine Kinder im Kindergartenalter können das selbst noch gar nicht entscheiden und dem Kind aus deinem Beispiel wird hier anscheinend irgendeine Lebensweise aufgezwungen. Das finde ich persönlich auch nicht wirklich gut, weil das Kind hier ständig in einen Gewissenskonflikt kommt, aber das ist auch wieder ein ganz anderes Thema.

Ich war mit unserem Sohn erst einmal im Zoo. Ich finde diese Art der Tierhaltung auch nicht okay, aber ich bin ebenfalls der Meinung, dass ein Zoobesuch einfach auch zur Kindheit dazu gehört. Wenn der Kindergarten meines Sohnes nun einen Zooausflug planen würde, wäre ich jetzt auch nicht unbedingt begeistert, aber ich würde es ihm auch nicht verbieten. Das fänd ich dann auch zu krass. Kinder lieben Zoos und das möchte ich meinem Kind dann auch nicht verwehren. Allerdings würde ich ihn auch darüber aufklären, warum ich persönlich kein Fan von Zoos bin, wenn er alt genug ist, um meine Gründe auch nachvollziehen zu können. Mir tut das Kind irgendwie leid, aber das ist eben die Entscheidung der Eltern und das muss auch jeder akzeptieren. Das hätte man alles ein wenig glücklicher lösen können, aber ändern kann man es jetzt ja auch nicht mehr.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Das Veganer automatisch die Tierhaltungen in Zoos nicht akzeptieren ist ja auch außer Frage. Dennoch ist es eben so, dass man dem Kind nicht alle Rechte auf eine freie Entwicklung nehmen darf. Wenn man bereits zu Hause nur vegan bekommt, dann heißt es jedoch nicht zwangsläufig, dass das Kind die Meinung auch vertritt. Bei mir in der Klasse war ein Kind vegan und wir haben für sie auf ihren Wunsch immer etwas zu Essen mehr mit gemacht. Sie hat es wortwörtlich genau so gesagt „ ich kann den Fraß nicht sehen, der schmeckt ekelig und ich will Fleisch“. Wir haben dies auch für unsere Klassenkameradin so getan, weil wir ihr etwas Gutes tun wollten. Man sieht somit selber und sie ist 15 Jahre damit aufgewachsen, dass es bei Ihr das Aufzwängen gewesen war. Wir haben ihr Essen Mal probiert und bis auf zwei bis drei Produkte schmeckte auch absolut gar nichts. Eventuell haben diese Veganer keine Ahnung gehabt, aber das mag ich mit Verlaub jetzt nicht behaupten.

Ich verstehe den Aspekt der schlechten Tierhaltung und finde es auch nicht gut, aber dennoch darf ich meinem Kind dies nicht verbieten, weil das Kind eben ganz alleine auf diese Idee kommen muss und nicht durch mein Aufbinden. So sehe ich das eben, und auch wenn es mit meiner Lebensweise in dem Moment nicht zusammenpassen mag, ist es nicht mein Recht dem Kind solch einen Schulausflug zu verbieten. Ich halte aber kaum noch etwas von den Veganern, denn so intolerant und aufgezwungen gibt es einfach nicht. Traurig, aber nun gut!

» Glasreinigerin » Beiträge: 1008 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde dieses Verhalten einfach nur traurig dem Kind gegenüber, denn an dem Kind wird hier vonseiten der Veganer überhaupt nicht gedacht. Das Kind ist natürlich in einer veganen Lebensgemeinschaft aufgewachsen und kennt daher schon Mal nicht den Verzehr von tierischen Produkten, sondern ist damit eher auf Kriegsfuß. Für die Eltern schließt die vegane Lebenseinstellung natürlich auch ein, dass man keine Zoobesuche oder gar Zirkusbesuche erlaubt, weil dies eben gegen eigene Prinzipien ist. Dennoch sehe ich es auch so, dass man dem Kind etwas aufzwingt, was das Kind faktisch aber erst ein Mal alleine lernen muss, denn das Kind macht es einfach nur so, weil es verlangt wird. Das Kind konnte an diesem Schulausflug nicht teilnehmen und das finde ich einfach sehr unfair. Die Lebenseinstellung mag dies nicht gewähren, aber dann sollten veganer eben keine Kinder bekommen, wenn ihre eigene Lebenseinstellung die schulischen Aktivitäten nicht respektieren kann, denn schulische Aktivitäten sind für gewöhnlich eben Pflicht und so sehe ich das auch!

» paddelfisch » Beiträge: 655 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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