Wie lange sollte man mit Kindern zum Kinderarzt gehen?

vom 25.06.2012, 22:02 Uhr

Als meine Kinder klein waren, bin ich mit ihnen zu einem Kinderarzt gegangen. Der Kinderarzt war ein "Kinder und Jugendarzt". Aber irgendwann wollten die Kinder einfach nicht mehr zum Kinderarzt. Sie waren so 10 und 12 Jahre alt, als sie meinten, dass sie nun keine Kinder mehr sind, die zum Babyarzt müssten. Ich bin dann noch ca. 2 Jahre mit meiner Tochter beim Kinderarzt gewesen. Aber mit meinem Sohn war ich schon bei einem "normalen" Arzt.

Als wir dann umgezogen sind, war meine Tochter 12 und mein Sohn 14 und wir sind dann immer zu einem ganz normalen Hausarzt gegangen. Eine Freundin von mir geht mit ihrer Tochter seit sie 8 ist zu einem normalen Hausarzt und aus meinem Bekanntenkreis gehen kaum welche zu einem Kinderarzt, wenn die Kinder in die Schule kommen. Die U-Untersuchungen macht auch ein Allgemeinmediziner und dann ist das auch ok für sie.

Bis wann seid ihr mit euren Kindern zu einem "richtigen" Kinderarzt gegangen? Wann haltet ihr es für sinnvoll zu wechseln? Als ich damals beim Kinderarzt mit meinen Kindern war, waren selten Kinder da, die älter als 12 waren. Denkt ihr, dass ein "normaler" Arzt die selben Untersuchungen machen kann?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Mein ältester Sohn ist noch mit 16 Jahren zu seinem Kinderarzt gegangen, der sich aber Kinder- und Jugendarzt nennt. Es war zwar merkwürdig, inmitten der Kinder mit einem Jugendlichen im Wartezimmer zu sitzen, aber meinem Sohn hat das nichts ausgemacht. Mein Jüngster hat sich ab 12 Jahre geweigert zum Kinderarzt zu gehen.

Ich kann mir vorstellen, dass die Grenze bei normalen Kinderärzten, die nicht Kinder- und Jugendärzte sind, bei 14 Jahren liegt. Ich würde einfach einmal nachfragen. Vielleicht sind ja alle Kinderärzte auch Jugendärzte, dann könnte man auch noch mit 17 hingehen. Der Vorteil ist, dass die Kinderärzte die Kinder ja meistens schon von Geburt an kennen und alle Unterlagen mit der Krankheitsgeschichte haben.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 25.06.2012, 23:55, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Mein Sohn ist drei Jahre alt und ich gehe jetzt schon nicht mehr wirklich zu einem Kinderarzt mit ihm. Meine Hausärztin macht aber auch sämtliche Mutter-Kind-Pass Untersuchungen und kann mit Kindern ausgezeichnet umgehen und kennt sich diesbezüglich auch hervorragend aus. Der Grund dass ich zum Hausarzt mit ihm gehe ist auch der, dass unser Kinderarzt in der Region maßlos überfüllt ist. Das letzte Mal war ich dort, als mein Sohn erst ein paar Monate alt war, rund 40 Grad Fieber hatte und ich selber auch 39 Grad Fieber hatte und wir beide mussten geschlagene 4 Stunden im Wartezimmer verbringen. Das finde ich einfach eine Zumutung und die Kinderärztin hat mich dann nicht mehr gesehen.

Freunde von mir gehen zum Teil noch zu diesem Kinderarzt und sind auch immer total verärgert, weil 4 bis 5 Stunden Wartezeit dort keine Seltenheit sind. Das Wartezimmer mag dort zwar kinderfreundlicher eingerichtet sein als bei meiner Hausärztin, aber wenn ich dafür so lange warten muss, kann ich darauf auch verzichten. Und fachlich sind denke ich beide sehr gut, wobei ich meine Hausärztin sogar noch für ein wenig engagierter einstufe. Ein weiterer Grund besteht darin, dass meine Hausärztin auch Hausbesuche macht, wenn es eben notwendig ist. Und das ist natürlich schon sehr angenehm.

Auch bei Zahnärzten gehe ich nicht zu einem Kinderzahnarzt. Auch da bin ich mit meinem Sohn gleich von Beginn an zu meinem Zahnarzt gegangen. Den kennt er durch mich und er ist auch sehr liebevoll und geduldig mit Kindern. Ich denke mir da zum Teil sogar, dass sich kinderfreundliche normale Zahnärzte noch einen Tick mehr um Kinder bemühen als ein Kinderzahnarzt, der ja laufend nur Kinder hat. Für meinen Zahnarzt ist ein Kind sogar eine fast willkommene Abwechslung. Wenn man nicht zu reinen Kinderärzten geht, ist es denke ich schon wichtig, dass man eben kinderfreundliche "normale" Ärzte sucht. Nicht jeder Arzt für Erwachsene kann gut mit Kindern umgehen, aber es gibt doch sehr viele, die das genauso gut können die Kinderfachärzte.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich gehe mit meinem dreijährigen Sohn zum Kinderarzt in der Nähe. Wir wollen jetzt zwar auch wechseln, weil wir nicht allzu zufrieden sind und dann lieber einen weiteren Weg in Kauf nehmen, aber auch der neue Arzt wird wieder eine Kinderarzt sein. Ich denke einfach, dass Kinderärzte sich mit den typischen Kinderkrankheiten viel besser auskennen als ein gewöhnlicher Hausarzt. Das muss zwar jeder selbst für sich entscheiden, aber ich persönlich sehe keinen Grund, mit meinem Sohn zu meinem Hausarzt zu gehen, auch wenn ich mit diesem sehr zufrieden bin. Solange es einen guten Kinderarzt in der Nähe gibt, wäre das auf jeden Fall immer meine erste Wahl. Außerdem finde ich es auch irgendwie wichtig, dass der Arzt das Kind kennt - das hatte mich bisher auch immer von einem Wechsel abgehalten. Wir gehen aber auch zum normalen Zahnarzt, weil es einfach keinen Kinderzahnarzt hier gibt.

Ich selbst bin mit etwa dreizehn Jahren nicht mehr zum Kinderarzt gegangen. Ich fand es einfach seltsam, inmitten der ganzen Kinder zu sitzen und ich habe mich auch ehrlich gesagt nicht mehr wirklich als Kind gefühlt. Ich war mitten in der Pubertät und ich habe meiner Mutter gegenüber den Wunsch geäußert, dass ich lieber mit zum Hausarzt gehen würde. Das war dann auch überhaupt kein Problem. Bei meiner Schwester war es dann natürlich noch früher. Sie war damals 11 Jahre alt und als ich nicht mehr zum Kinderarzt wollte, wollte sie natürlich auch nicht mehr hingehen. Ich denke, dass man so ab 11 Jahren durchaus zu einem gewöhnlichen Internisten wechseln kann. Es kommt auch immer auf das Kind an. Wenn es Vertrauen zu dem Kinderarzt hat, dann kann es auch weiterhin dessen Sprechstunde in Anspruch nehmen. Es gibt aber auch viele Kinder, die so langsam erwachsen werden und dann eben auch zu einem "Erwachsenenarzt" gehen wollen. Das ist ganz unterschiedlich.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich selbst bin ab 10 Jahren nicht mehr zum Kinderarzt gegangen. Damals sind wir umgezogen und es war einfach sinnvoller, mich gleich zu einem Allgemeinarzt zu schicken. Damals gab es ja allerdings die Vorsorgeuntersuchungen für die größeren Kids und Jugendliche noch nicht (U10, U11, J1, J2). Wenn diese ein normaler Allgemeinarzt durchführen soll, sollte er schon etwas Erfahrung auf dem Gebiet haben. Ich denke, dass bis ca. 12 Jahre der Kinderarzt auf jeden Fall die richtige Adresse ist. Ab dann würde ich das Kind einfach selbst entscheiden lassen, wo es hingehen möchte.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Klar kann auch ein ganz normaler Hausarzt die Untersuchungen an Kindern durchführen, aber ein Kinderarzt hat eben nach seinem Allgemeinarztstudium zusätzlich noch das gelernt, was es bei Babys, Kindern und Jugendlichen zu beachten gibt und sicherlich ist das sehr viel spezieller als es ein normaler Hausarzt zu hören bekommen hat. Ein Kinderarzt wird auch aus dem Effeff wissen, welche Untersuchungen zu welchem Zeitpunkt im Leben des Kindes erforderlich sind. Das wird ein normaler Arzt sicherlich auch nicht aus dem Stehgreif gleich sofort wissen und eventuell irgendetwas vergessen. Insofern macht es sicherlich Sinn, wenn man mit Kindern so lange zu einem speziellen Kinderarzt geht, wie es die Kinder möchten bzw. vielleicht auch noch darüber hinaus.

Ich selber war so etwa sechszehn Jahre alt, als ich nicht mehr zu meinem Kinderarzt gehen wollte und dann zu dem Hausarzt meiner Mutter gewechselt bin. Ich fand den Kinderarzt dann auch einfach zu doof, da dort in der Praxis wirklich fast nur kleinere Kinder waren, wenn ich jedes Mal dort im Wartezimmer saß.

Mit meinen beiden Söhnen werde ich es auch so machen, dass ich so lange mit ihnen dorthin gehen werde, bis sie es nicht mehr wollen bzw. wenn es auch schon möglich ist, zu einem normalen Hausarzt zu wechseln. Frühesten wird das aber der Fall sein, wenn die ganzen U-Untersuchungen vorbei sind.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich kenne auch einen Allgemeinarzt zu dem viele Mütter schon mit kleinen Kindern hin gehen und auch die U - Untersuchungen dort machen lassen. Das liegt wohl daran, dass er sich auf Naturheilkunde spezialisiert hat, was vielen Müttern gut gefällt. Dieser Arzt hat meines Wissens keinen Facharzt als Kinderarzt erworben, aber sich wohl irgendwie aufgrund der Nachfrage auch Kinder- und Jugendmedizin weiter gebildet. Die Stimmen die ich über ihn gehört habe, sind sehr positiv, aber wie das nun in der ganzen Breite ist, weiß ich nicht.

Ich selbst gehe mit meinen Kindern noch zum Kinderarzt, so lange sie noch nicht voll in der Pubertät stecken. Auch in unserer Kinderarztpraxis sitzen selten Kinder die schon in der Pubertät sind und wenn dann sind das eher Jungs als Mädchen, die dann aber oft sehr gelangweilt und genervt wirken von den kleinen Kindern um sie herum. Ich selbst war als Kind schon etwa ab der Einschulung beim normalen Allgemeinmediziner. Der Kinderarzt bei uns vor Ort war wohl nicht so, dass meine Eltern zufrieden mit ihm waren und unser Hausarzt war ein super lieber und fürsorglicher Bilderbuch-Arzt, der notfalls auch mitten in der Nacht auf Hausbesuch gekommen wäre, wenn ein Notfall bestanden hätte.

Auch wenn ein Hausarzt prinzipiell auch qualifiziert sein sollte, Kinderkrankheiten zu erkennen finde ich es bei einem Kinderarzt praktisch, dass der schon aufgrund seiner vielen Kinder als Patienten weiß, welche Kinderkrankheiten gerade aktuell sind. Das ist bei der Diagnose meist recht hilfreich. Zudem erwarte ich bei einem Kinderarzt einfach als Qualifikation, dass er bei einem Kind schonend und kindgerecht impfen und Blut abnehmen kann, was vielleicht ein normaler Arzt bei Bedarf nicht so routiniert kann.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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