Logopäde: Risiko, dass Kinder nicht mehr sprechen wollen?!

Das Kind einer Bekannten ist knapp 4 1/2 Jahre und hat bei der Aussprache des "gr" Schwierigkeiten. Es ist bei ihm wie bei meinem Sohn damals, der im Kindergarten in der "grünen Gruppe" war. Für ihn war es die "drüne Druppe". Wegen dieser Sprachbarriere soll der Junge nun zu einem Logopäden und hat auch schon die ersten 2 Stunden hinter sich. Seitdem er aber dort ist, spricht der Junge immer weniger und ist, was das Reden überhaupt betrifft, sehr zurückhaltend geworden.

Mein Sohn hat es damals durch Üben zu hause gelernt, dass es nicht "dr", sondern "gr" heißt. Aber der Kinderarzt meint, dass er auf jeden Fall 10 Stunden Logopädie braucht. Habt ihr das auch schon mal erlebt, dass ein Kind aufhört zu sprechen und nur noch das notwendigste spricht, wenn es zum Logopäden soll? Kann es sein, dass das Kind einfach das Gefühl hat, dass mit ihm was nicht stimmt? Was kann man machen, dass das Kind wieder normal und aufgeweckt mit einem spricht?

Bei uns war es genau umgekehrt. Mein Sohn hat aufgehört zu sprechen weil er um seine Sprachdefizite wusste und ihm immer wieder gesagt wurde, dass es doch gar nicht so schwer sei etwas richtig auszusprechen. Das hat sich dann erst wieder beim Logopäden gebessert und dort wurden die Hemmungen dann auch endgültig abgebaut. Ich denke, dass es einfach auf den Logopäden ankommt, der die Behandlung vornimmt.

Wir hatten eine Praxis ausgesucht, die uns von mehreren Personen gerade auch im Bezug auf Kinder sehr einfühlsam vorging. Auch ich hatte nach dem ersten Treffen ein gutes Gefühl und mein Sohn war sogar etwas traurig als die Behandlung dem Ende entgegen ging.