Eigene Wohnung? Trennung oder nur eigene vier Wände?
Frau A ist schon sechs Jahre mit ihrem Freund zusammen. Seit drei Jahren wohnt sie bei ihm, aber fühlt sich so nicht richtig glücklich. Sie möchte jetzt ihre eigene Wohnung zurück und hat auch schon den Mietvertrag unterschrieben. Einige ihrer männlichen Freunde sehen den Auszug als ersten Weg zur Trennung, doch sie will halt nur ihre eigenen vier Wände wieder haben, fühlt sich noch nicht bereit dazu. Außerdem klappt die Haushaltsführung trotz mehrmaligen Reden einfach nicht. Seht Ihr den Auszug als ersten Schritt zur Trennung oder hat die Beziehung trotz Auszug noch eine Chance?
Ich denke, dass weiß Frau A nur selbst. In den meisten Fällen kann man klar mit Ja antworten, ein Auszug wird demnach als erster Schritt zur Trennung gesehen, da es eben nicht geklappt hat und Paare auf Dauer zusammenwohnen müssen. Vielleicht hilft diese Pause aber. Ich gehe davon aus, wenn man eine unterschiedliche Art der Haushaltsführung hat und nach 3 Jahren und vielen Gesprächen das Ganze nicht irgendwie anders klären konnte, steht eine Trennung bevor. Man will doch nicht umsonst ausziehen. Ich könnte mir in meiner Beziehung nicht vorstellen getrennte Wohnungen zu haben, selbst wenn es mal richtig zwischen uns kracht. Natürlich ist jeder anders und vielleicht hilft Frau A. ja der Auszug.
Also ich finde, dass wenn man sich schon so voneinander entfernt, es schon der erste Schritt zur Trennung ist. So würde ich es eben sehen, wenn ich mit meinem Freund zusammen wohnen würde, und auf einmal merke, dass es doch nicht so klappt, wenn man sich ein Dach teilt.
Also wenn ich das bei mir bemerken würde, wenn ich denn irgendwann einmal mit meinem Freund zusammen ziehen würde, dann würde ich schon denken, dass es nicht der richtige Partner für mich ist. Denn wenn ich eine Beziehung habe, die schon lange geht, dann möchte ich auch mit meinem Freund zusammen wohnen. Und wenn es eben nicht klappt, dann sehe ich irgendwo die ganze Beziehung für unsinnig. So genau kann ich es natürlich nicht sagen, ob es bei Frau A auch so ist, aber ich würde schon sagen, dass es der erste Schritt ist, sich voneinander zu entfernen, und sich vielleicht sogar zu trennen.
Das kommt ganz darauf an, was man mit dem Auszug bezweckt. Ich würde es zumindest mal als einen Anfang zu mehr Distanz sehen und das kann letztlich schon zur Trennung führen. Möglicherweise kommt der Partner ja damit klar, dass sie nur wieder ihre eigene Wohnung möchte. Aber wenn nicht, sind Probleme vorprogrammiert. Ich selbst würde nur dann wieder von meinem Partner weg ziehen, wenn ich mich trennen wollen würde. Wie das Frau A sieht, ist dann aber eine ganz andere Sache. Vielleicht ist es für sie ja tatsächlich so, dass sie nur ihre eigene Wohnung möchte, jedoch denke ich trotzdem, dass der Mann vielleicht darüber anders denkt.
Ist sie denn nur mit gewissen Umständen in der gemeinsamen Wohnung nicht glücklich oder hat sie dieses Gefühl auch im Bezug auf den Partner? Denn wenn Frau A diese Frage für sich geklärt hat, dann weiß sie auch, ob es auf eine Trennung hinaus läuft.
Wenn sie nämlich nur damit ein Problem hat, dass alles Reden nichts bringt und sie ihn nun quasi mit seinem Kram allein lässt, dann holt sich Frau A aus meiner Sicht nur ein Stück Eigenständigkeit wieder. Dieses hatte sie ja mit der gemeinsamen Wohnung aufgegeben. Denn sobald man sich eine Wohnung teilt kann man ja nicht mehr alles allein entscheiden, was eventuelle optische Veränderungen angeht.
Ist sie aber insgesamt nicht mehr glücklich mit dem Mann, dann ist der Auszug der erste Schritt zur Trennung. Da allerdings auf Raten. Wieso dann Frau A nicht einen direkt eine Entscheidung trifft, sondern sich vorsichtig unter diversen Argumenten zurück zieht, ist zwar ihre Sache, aber zieht eben die Beziehung noch unnötig in die Länge.
Wobei ich es als fair erachte, wenn sie ihrem Partner sagt, dass sie die Beziehung für gescheitert ansieht und nicht nur den räumlichen Abstand vorerst vorschiebt. Denn ich vermute einfach mal, dass Frau A es auch nicht so gut finden würde, wenn man sie so Schritt für Schritt abserviert.
Ich denke auch dass das wohl nur Frau A beantworten kann; denn ihre Gefühle können wir nicht erahnen. Aber alleine nur der Einzug in die eigenen vier Wände für ich nicht direkt als ersten Schritt der Trennung sehen. Jedenfalls nicht wenn die Beziehung an sich gut läuft und es wirklich nur daran liegt, dass sie ein Problem damit hat eine Wohnung zu teilen. Dazu gibt man ja in der Tat einiges auf und manche kommen damit halt eher weniger zurecht.
Dass sie allerdings erst nach drei Jahren auszieht, finde ich schon etwas komisch. Wenn man merkt dass das gemeinsame Wohnen doch nicht so klappt wie erhofft, sollte man doch schnellst möglich darüber reden und eine Lösung finden und nicht drei Jahre warten. Jedenfalls würde ich mir wohl veräppelt vorkommen wenn mein Partner nach drei Jahren ausziehen möchte; da hätte ich mit Sicherheit auch das Gefühl, dass irgendwas nicht stimmt. Ob das bei Frau A. auch so ist, wird sich dann sicherlich in den Wochen nach ihrem Auszug zeigen.
Es spricht sicherlich nichts dagegen wenn man in einer Beziehung getrennte Wohnungen hat. Konnte mir früher auch nie vorstellen mich in meiner persönlichen Freiheit eingrenzen zu lassen in dem ich mit einer Person zusammen ziehe. Jedoch hatte sich dieses ganz schnell geändert als ich mit meiner Frau zusammen gekommen bin. Jede Minute ohne sie fühlte sich an wie verschwendete Zeit und nach nur wenigen Wochen haben wir eine gemeinsame Wohnung bezogen und sind inzwischen auch schon einige Jahre verheiratet.
In diesem Fall haben die beiden aber schon zusammen gewohnt und die Frau zieht aus. Aus diesem Grund befürchte ich das diese Beziehung nicht mehr besonders lange halten wird. Denn wenn sie es schon nicht mehr erträgt mit dem Mann zusammen zu wohnen wie lange wird sie dann noch eine Beziehung mit diesem führen wollen.
Das ist schon schwer zu vermitteln, wenn auf der einen Seite keine Trennung erwogen wird und auf der anderen Seite festgestellt wurde, dass man mit dem Partner praktisch nicht zusammen wohnen kann. Wieso sollte sich in der Beziehung später was ändern? Natürlich kann man auch so "zusammen" bleiben. Aber das klingt dann schon eher nach einer Bettgeschichte als nach einer zukunftsgewandten Partnerschaft. Wobei hier natürlich auch unterstellt wird, dass eine klassische Partnerschaft angestrebt werden würde. Aber wenn man sechs Jahre zusammen ist und die letzten drei Jahre zusammen gewohnt hat und feststellen muss, dass es schlicht nicht zum glücklich sein passt, ist es in meinen Augen ein eindeutiges Signal!
Nicht nur die männlichen Freunde der Frau A sollten die Sache als Außenstehende dann so sehen. Wie interpretieren denn die Freundinnen der Frau A diese Aktion? Also Auszeit? Und was sagt der (Noch)Freund von Frau A dazu, dass sie hier schon Fakten geschaffen hat? Immerhin betrifft das doch den Lebensbereich und ich persönlich sehe so eine Entscheidung nicht als private Entscheidung - sofern man sich als Paar versteht!
Wenn Frau A hier auch ehrlich zu sich selbst ist, muss sie sich einfach mal fragen, wie die Zukunft der Beziehung aussehen soll und wie sie sich das Zusammensein vorstellt. Welches sind nun noch die Gemeinsamkeiten, nachdem es eben so ist, dass das Zusammenleben nicht wirklich geklappt hat? Leider ist es so, dass das Paar nicht noch mal von vorne anfangen kann. Schließlich sind die Geheimnisse schon während der drei Jahre in einer Wohnung gelüftet worden und Frau A wüsste, was sie mit dem Partner erwartet.
Wenn nach drei Jahren das Zusammenleben nicht geklappt, so wird es auch später nicht klappen. Es gibt Beziehungen, die auf Dauer auch in getrennten Wohnungen funktionieren. Das müssen aber beide wollen. Wenn der Eine Distanz will und der Andere Nähe, dann kann das nicht funktionieren. Nach meinem ersten Eindruck ist das der Beginn der Trennung.
Die Entscheidung muss Frau A allein für sich treffen. Mir stellt sich ebenfalls in erster Linie die Frage, ob Frau A eher unglücklich aufgrund der Wohnsituation ist oder ob Frau A generell unglücklich mit und eben auch in der Beziehung ist. Ein Auszug kann vielleicht helfen, die Beziehung erneut aufleben zu lassen und frischen Wind in diese zu bringen, aber die meisten Beziehungen, die nun auch eine räumliche Trennung, ohne, dass beispielsweise eine neue Arbeitsstelle im Raume steht, zu der ein Umzug nötig ist, zerbrechen früher oder später. Ich denke, Frau A sollte sich darüber klar werden, ob sie weiterhin Gefühle für ihren derzeitigen Partner hegt oder ob ihr Auszug nicht doch ein Trennung auf Raten ist.
Ich bin bei so etwas schon eher skeptisch, dass es doch noch "etwas bringt", wenn man getrennte Wege geht und eine eigene Wohnung nach dem Zusammenleben sucht und bezieht. Vielleicht ist es in dem Fall zwar hilfreich, aber meine persönlichen Erfahrungen sind eher diese, dass die Beziehung früher oder später dann doch so auseinanderbricht. Die Chance, dass Frau A und ihr Freund sich wieder näher kommen, sehe ich eher als gering an, aber wie gesagt ist dies eben abhängig davon, ob man generell unglücklich ist oder ob das Zusammenleben eher eine Fehlentscheidung gewesen ist, die dazu führte, dass sich Frau A nun eher unglücklich fühlt. Ich denke, Frau A sollte in sich gehen, sich überlegen, was sie möchte, was sie erwartet und dann ihre Entscheidung fällen, ob sie in die Beziehung noch Gefühle investieren möchte oder ob der Auszug eben nicht eine langsame Entfernung und damit auch eine Trennung ist.
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