Bis wann Kind mit den Eltern einladen?
Wir sind eine Gruppe von Kindern, die bereits erwachsen sind. Treffen uns aber weiterhin regelmäßig. Wir machen Ausflüge, besuchen Konzerte, machen aber auch gesellige Abende, bei einem der Paare. Das wechselt sich ab. An sich sind es meistens sehr nette Abende und man tauscht sich auch immer wieder mal aus.
Eines der Paare hat ein wesentlich jüngeres Kind. Ein sogenannter Nachzügler. Die älteren Geschwister wohnen schon lange nicht mehr daheim und so ist das Kind das absolute Nesthäkchen. Mittlerweile ist der Junge schon 13 Jahre alt. Zu den Feierlichkeiten kommt der Junge an sich auch immer mit. Das hatte sich irgendwann so eingebürgert. Mittlerweile denken aber viele Paare in unserer Gruppe, dass der Junge mittlerweile ja auch alt genug sei, um mal alleine ein paar Stunden daheim zu sein.
Bis zu welchem Alter würdet ihr das Kind als Gast mit akzeptieren? Wie erklärt man es den Eltern am besten? Die zurzeit natürlich weiterhin in dem heranwachsenden Teenager ihr Nesthäkchen sehen, welches besonders beschützt werden muss. Kann ein 13jähriger keine paar Stunden alleine daheim verbringen?
Ich bin auch der Meinung, dass es einem 13- jährigen Jungen möglich sein sollte, mal einige Zeit alleine zu Hause zu bleiben. Vor allem, wenn er der einzige Jugendliche bei diesen Treffen ist, wird es ihm dabei doch auch bestimmt schnell langweilig werden, weil ja auch seine Interessen andere sein dürften, als bei dem Rest der Gruppe.
So würde ich das dann auch gegenüber den Eltern argumentieren, dass der Junge ja doch nicht wirklich etwas von den Treffen hat und sich in der Zeit vielleicht lieber mit Freunden treffen oder zu Hause etwas machen möchte. Wenn die Eltern dann nicht überzeugt sind, würde ich vielleicht auch mal den Jungen fragen, ob er denn Spaß an diesen Treffen hat oder ob er vielleicht lieber zu Hause etwas anderes unternehmen würde.
Ist denn wirklich klar, dass die Eltern den Jungen immer einfach mitschleppen? Es soll Kinder geben, welche sich im Kreis von Erwachsenen einfach wohler fühlen, als wenn sie mit gleichaltrigen Kindern unterwegs sind. Das sollte vielleicht vorher einmal abgeklärt werden. Denn ich glaube kaum, dass die Eltern wirklich so überbesorgt sind. Das kenne ich nicht mal von Eltern, wo es sich um das einzige Kind handelt, was ja meist noch mehr umsorgt wird, wie ein Nachzügler.
Sicher sollte das Gespräch mit den Eltern geführt werden. Aber warum will man sie denn nun ausgrenzen, falls der Sohn weiterhin dabei sein würde? Das finde ich persönlich recht oberflächlich, wenn man den Jungen als Grund nimmt, um die Eltern irgendwie aus der Gruppe auszuschließen. Wenn viele Menschen so reagieren würden, dann dürfte ich in meinem Umfeld auch allein dastehen, da meine Töchter eben mehrere Jahre jünger sind, als die Kinder der Anderen.
An sich hat sich das Problem, wann man mich als Kind nicht mehr in die Einladungen für meine Eltern einbeziehen sollte, sozusagen von selbst erledigt, weil ich irgendwann, ich denke, es war so mit zwölf oder dreizehn Jahren, kein sonderlich großes Interesse mehr daran hegte, meine Eltern dorthin zu begleiten, somit blieb ich ganz automatisch zu Hause und meinen Eltern war die gemeinsame, kinderfreie Zeit mit ihren Freunden bestimmt auch kein Dorn im Auge. Allerdings werde ich zu besonderen Anlässen immer noch eingeladen und bin bei vielen Freunden meiner Eltern ein gern gesehener Gast; das freut mich und wenn die Einladungen explizit an mich gehen, komme ich ihnen auch gerne nach. Viele der Freunde meiner Eltern haben aber ohnehin Kinder in ähnlichem Alter, da haben wir an sich nie gestört, weil ein kinderfreier Abend ohnehin kaum möglich war; und wenn doch mal erwünscht, dann wurde eben für uns alle gemeinsam ein Babysitter beauftragt.
Ich kann schon nachvollziehen, warum ihr gerne einfach mal wieder rein unter Erwachsenen wärt, schließlich sind nicht alle Themen für Kinderohren geeignet, allerdings wäre es wohl sinnvoll, zuvor im Gespräch mit dem Jungen und den Eltern zu klären, warum er denn mitkommen möchte, das sollte aber frei von Vorwürfen geschehen und es sollte nicht unbedingt das Gefühl vermittelt werden, der Junge störe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass seine Eltern ihn mit dreizehn Jahren nicht alleine lassen möchten, eher stecken vermutlich persönliche Beweggründe des Jungen dahinter. Vielleicht fühlt er sich abends alleine zu Hause noch unwohl? Oder er hat euch eben gern gewonnen und sieht euch auch als seine Freunde? Viele Kinder fühlen sich im Umfeld von Erwachsenen einfach wohler. Vielleicht fehlen ihm auch die eigenen Freunde, mit denen er sich treffen könnte?
Den Jungen direkt auszuladen, wäre wohl eine Möglichkeit, von der ich unter gewissen Umständen nicht absehen würde. Wenn man ihm erklärt, man würde gerne einmal etwas unter Erwachsenen unternehmen oder besprechen, versteht er das sicherlich. Vielleicht wartet man aber doch noch ein bis zwei Jahre, bis sich das Problem aller Wahrscheinlichkeit nach von selbst erledigt? Oder ihr trefft euch halt vorwiegend bei dem Pärchen mit Sohn? Geht es ihm denn um die Unterhaltungen und hat er so viel Sitzfleisch, den ganzen Abend bei euch zu sitzen, oder möchte er nur schnell etwas essen und könnte dort dann in das eigene Zimmer verschwinden?
Also ich finde es nicht schlimm, wenn das Kind dann dabei ist. Wenn mir Jemand sagen würde, ich solle mein Kind nicht mehr mitbringen, dann würde ich wohlmöglich auch nicht kommen. Auch wenn es ja viele anders sehen, aber ich finde es schon irgendwo etwas erschreckend, dass ihr dies in Erwägung zieht. Mit 13 Jahren ist man noch immer ein Kind und auch mit 13 möchten viele Kinder eben bei den Eltern sein.
Ich finde es nicht schlimm, wenn das Kind dann dabei ist. Oder stört euch der Kleine etwa so sehr? Was ist denn anders wenn das Kind da ist oder wenn es nicht da ist? Was erhofft ihr euch denn dadurch, wenn er nicht mehr mitkommt? Für die Mutter wird dies sicherlich ein kleiner Schlag sein, wenn es heißt der Junge soll nicht mehr dabei sein.
Ich bin mir nun nicht ganz sicher, ob ich das Problem richtig verstanden habe. Geht es Euch darum, dass der Altersunterschied zwischen Euch in dieser Gruppe und dem 13jährigen Jungen zu groß ist, um ihn dabeihaben zu wollen, wenn Ihr unterwegs seid? Deine eigentliche Frage, ob ein 13jähriges Kind nicht auch mal alleine bleiben können sollte, kann man vermutlich einfacher beantworten und ich würde meinen, dass ich kein 13jähriges Kind kenne, das nicht sogar ganz gerne mal allein ist. Ich würde sogar behaupten wollen, dass Kinder in diesem Alter auch ganz gut und sicherlich sogar gerne mal alleine unterwegs sind. Und dabei gehe ich nun nicht nur von mir aus, sondern ich habe auch einige Kinder in meinem persönlichen Umfeld, die in diesem Alter sind oder es bereits durchlaufen haben. Und ich kann mich keines Falles entsinnen, in dem das jeweilige Kind, ganz unabhängig davon, wie sehr es nun zu Hause verhätschelt wurde oder eben nicht, nicht in der Lage und willens gewesen wäre, auch mal allein zu bleiben oder unterwegs zu sein, ohne, dass jemand bei ihm ist.
Bis zu welchem Alter ich dieses Kind als Gast akzeptieren würde, kann ich gar nicht beantworten, weil ich als Teil der Gruppe dieses „Mitschleifen“ vermutlich gar nicht unbedingt vom Alter abhängig machen würde, sondern eher davon, ob ich dieses Kind mag oder eher – aus welchen Gründen auch immer – ein Problem damit hätte, dass es eben ständig dabei ist. Wenn es nun einmal nicht gehen sollte oder einfach generell nicht passt, dass dieses Kind tatsächlich überall dabei sein muss, weil die Eltern das so haben wollen, denke ich, dass nur das direkte Gespräch mit den Eltern helfen wird, allerdings bestenfalls nicht im Beisein des Kindes, das sich dann entsprechend ausgegrenzt und abgewiesen fühlen könnte, und ich denke, dass ich das nicht wollen würde, weil es schnell auf die Persönlichkeit bezogen werden kann. Und das muss ja nun nicht wirklich sein, denke ich, so etwas kann man einem Kind ersparen.
Allerdings denke ich auch, dass Eltern mit einer solchen Denkweise wie hier wohl gegeben ein großes Problem damit haben würden, wenn ihr Kind nun als Teil der Gruppe, in das sie es ständig stecken, abgelehnt werden würde. Außerdem meine ich, dass diese Eltern es sich recht einfach machen, wenn sie ihr Kind einfach in eine Gruppe abgeben und dann selbst aus der Betreuungssituation entlassen sind. Ich würde vermutlich, wenn es wirklich einfach nicht angehen würde oder beispielsweise irgendeine Unternehmung geplant wäre, bei der der Junge eben nicht dabei sein könnte, weil es Altersvorschriften einzuhalten gilt, die er nicht erfüllt, direkt sagen, dass die Gesellschaft des Jungen hier nicht möglich ist und generell auch nicht wirklich passt, weil der Altersunterschied zwischen ihm und der Gruppe schlichtweg zu groß ist. Vielleicht muss man den Eltern diese Problematik einfach mal deutlich vor Augen halten. Langweilt sich das Kind bei Euch denn? Kommt es gerne zu Euch in diese Gruppe? Vielleicht kann man hier ein paar Anhaltspunkte als Argumente sammeln, bevor man mit den Eltern das Gespräch sucht. Ich würde es vermutlich tun, wenn ich abwägen könnte, dass die Gegenwart des Jungen in der Gruppe grundlegend eher von Nachteil für alle Beteiligten ist als eben von entsprechendem Vorteil.
Lara2011 hat geschrieben: Was ist denn anders wenn das Kind da ist oder wenn es nicht da ist?
Bedauerlicherweise gibt es da schon eine Menge Unterschiede, vor allem, wenn das Kind eben wirklich aktiver Zuhörer ist und sich nicht irgendwann während des geselligen Zusammenseins verzieht. Zum einen gibt es da Themen, die nicht angeschnitten werden sollten oder möchten, wenn Kinderohren dabei sind, seien es finanzielle Belange, Angelegenheiten in Liebesdingen, vielleicht Krankheitsfälle, die man näher erörtern möchte, oder Sorgen, die eines der Paare bedrücken und mit denen es nicht unbedingt ein Kind belasten möchte. Dann gibt es vielleicht auch Unternehmungen, die man gerne machen würde, für die die Begleitung eines Kindes aber eher unzuträglich ist, ich denke da an den Besuch einer Kneipe beziehungsweise eines Festes oder vielleicht an einen Kinofilm mit einer gewissen Altersfreigabe.
Du schreibst ja selbst, dass der Junge noch ein Kind ist, dann sollte man ihn aber auch wie ein Kind behandeln und ihn nicht mit Dingen konfrontieren, die nur Erwachsenen vorbehalten sein sollten. Und ich finde schon, dass man mit dreizehn Jahren in der Lage sein sollte, tagsüber ein paar Stunden alleine zu bleiben. Ich gebe dir insofern Recht, dass man ihn nicht Knall auf Fall ausladen sollte, denn wie ich in meinem vorherigen Beitrag schon schrieb, sollte man das mit Gesprächen und Fingerspitzengefühl lösen, den Wunsch solltest du aber nicht verurteilen. Stell dir nur mal vor, du sitzt in einer gemütlichen frauenrunde unter deinen Freundinnen und möchtest mit ihnen über Eheprobleme mit deinem Mann reden, fändest du es dann wirklich so prickelnd, wenn deine Tochter im Teenager-Alter zuhört, dinge erfährt, die sie nicht erfahren sollte, und mit deinen Sorgen belastet werden würde?
Wie kann man die Frage verstehen, bis zu welchem Alter man das Kind als Gast "akzeptieren" sollte? Es ist ja nicht die freie Entscheidung des Jungen, der vermutlich auch lieber was anderes machen würde, als sich mit Herren und Damen gehobenen Alters zu umgeben. Vielmehr ist es der Wunsch der Eltern, dass der Sohn sie begleitet. Vermutlich (ist eine Mutmaßung) war das in früheren Zeiten auch so, als alle Paare Kinder in dem Alter hatten, dass die Kinder dann mitgekommen sind.
Hier scheint der Konflikt sich ja nicht an dem Kind zu entzünden, sondern daran, dass keiner sich traut, mit den Eltern zu reden. Wobei ich hier auch auf wenig Verständnis hoffen würde! Was sollte der Grund dafür sein, dass der Junge in Zukunft nicht mehr dabei ist? Ist er der Grund dafür, dass die Aktionen keinen Spaß machen? Hindert er die anderen an etwas? So würde wohl zu erwarten sein, dass dann in Zukunft weder der Sohn noch dessen Eltern die Runde besuchen werden. Ich jedenfalls könnte mir das für mich als Konsequenz schon denken.
Nebenbei ist das Kind dann genauso "Gast" wie dessen Eltern. Aber so wie ich die Sache verstehe, gibt es keinen expliziten "Gastgeber". Dann muss der Rest der Gesellschaft hier vielleicht akzeptieren, dass der Junge eben kein Gast ist sondern integraler Teil des Ganzen! So erübrigt sich auch die Diskussion, wie lange man einen (ungebetenen) Gast akzeptieren muss und ab wann man diesem dann seine Grenze aufzeigen darf.
Mich wundert, dass ein dreizehnjähriger Junge freiwillig an so einem Treffen teilnimmt. Wenn er ein Ausnahmekind ist, die es ja auch gibt und die gerne mit Erwachsenen zusammen sind, wäre das doch in Ordnung. Ich würde ihn dann schon wie einen Erwachsenen behandeln und die Gespräche nicht nach ihm richten. Vielleicht wird ihm dann langweilig und er möchte nicht mehr mit.
Ich glaube nicht, dass er unfreiwillig mitkommt, wenn er ein Nachzügler ist. Dann müssten die Eltern doch von den Kindern vorher wissen, dass er durchaus schon alleine zu Hause bleiben kann. Also gehe ich davon aus, dass er freiwillig mitkommt. Vielleicht gibt es immer gut zu essen?
Meine Freundin macht zu ihrem Geburtstag immer einen Brunch. Anfangs war diese Veranstaltung immer mit Kindern. Später wollten die Kinder nicht mehr mit. Ein Mädchen war aber sehr lange noch dabei. Ich glaube, sie war 15 Jahre, als sie das letzte Mal mitgekommen ist. Sie hat immer interessiert zugehört und ab und zu auch zu dem Gespräch beigetragen, wenn es um die Schule allgemein ging. Es ging oft um Schule, weil zwei Lehrerinnen dabei waren und wir ja alle durch die Kinder mehr oder weniger leidvolle Erfahrungen mit der Schule hatten.
Ich stelle mir auch die Frage, ob ein 13-jähriges Kind wirklich so viel Interesse daran hat, immer mit den Erwachsenen zusammen zu sein. Selbst meine Kinder mit 8 und 11 Jahren wollen das nicht mehr immer. Klar, wenn im Verwandtenkreis etwas gefeiert wird, dann sind sie gern dabei. Auch wenn wir uns mit anderen Erwachsenen treffen und Kinder dabei sind, steht es außer Frage, dass sie vielleicht lieber daheim blieben. Wenn aber wir Erwachsenen allein etwas unternehmen wollen, was eigentlich auch eher in deren Welt gehört, dann bitten sie schon ganz allein darum, nicht mitkommen zu müssen. Sie genießen dann entweder daheim die Zeit oder sind anderweitig untergebracht. Ich finde das auch völlig in Ordnung und würde das nun nicht anders wollen.
Wenn denn die Eltern des Jungen das anders sehen, dann könnte man sie sicher ganz gut an die eigene Jugend erinnern und daran, dass sie auch nicht immer mit den Eltern zusammen sein wollten. Schwieriger wird es, wenn der Junge sich so daran gewöhnt hat, dass es für ihn selbstverständlich ist, dass er mit zu diesen Treffen geht. Aber vielleicht können die Eltern hier für eine adäquate Beschäftigung sorgen.
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