Nicht eingeladen zur Firmung der Schwester

Dieses Wochenende war es wieder einmal soweit, dass ich wieder gesehen habe, wie wichtig meiner Schwiegermutter ihre Familie ist. Das betont sie nämlich bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit. Ihre ach so geliebte Familie ist ihr so wichtig, dass wir dieses Wochenende, als meine Schwägerin, also die kleine, zwölfjährige Schwester meines Mannes Firmung hatte, noch nicht einmal zu dieser Feierlichkeit eingeladen worden sind.

Wir haben zufällig letzte Woche bei der Geburtstagsfeier meines kleinen Sohnes, wo die ganze Verwandtschaft zusammen gekommen ist, von der anderen, älteren Schwester meines Mannes von der Firmung erfahren, haben ihr aber gleich gesagt, dass wir das eigentlich noch gar nicht offiziell wissen, so dass meine Schwägerin dann auch peinlich berührt meinte, dass wir so tun sollten als wüssten wir von nichts, da sie nicht etwas ausplaudern wollte, was sie schon wusste und was ihre Eltern uns vielleicht noch sagen wollten. Zudem würde die Feier wohl gar nicht so groß werden. Nur die Firmpaten seien wohl eingeladen lenkte meine Schwägerin abwiegelnd ein und da sie Firmpatin sei, wüsste sie gar nicht, wer sonst noch eingeladen ist.

Für mich hat sich das alles nach einer kurzerhand ausgedachten Ausrede angehört. Man wollte uns einfach nicht dabei haben. Wir sind sowieso unbeliebt bei meiner Schwiegermutter, da mein Mann das erste von drei Kindern ist und am weitesten von den Eltern entfernt wohnt. Die beiden anderen sehen sich und ihre Mutter beinahe täglich, während wir nur alle zwei bis fünf Wochen einmal vorbei schauen, da wir weiter weg wohnen. Für uns ist das ganz normal, aber bei meiner Schwiegermutter sieht es wohl immer so aus, als wollten wir nicht öfters kommen, was völliger Quatsch ist. Aber ich habe schließlich auch noch meine Eltern und man hat auch anderweitig noch Verpflichtungen, denen man nachgehen muss. Naja, jedenfalls klüngeln die anderen beiden Geschwister mit meiner Schwiegermutter sehr oft zusammen und haben deshalb ein viel besseres Verhältnis zu ihr, was man schon allein daran sieht, dass ihre beiden anderen Enkel alle Naselang etwas Neues geschenkt bekommen, während meine beiden Kinder höchstens zu Weihnachten und zum Geburtstag etwas bekommen, was dann aber sehr viel geringer ausfällt als bei den anderen. Zu Ostern haben sie zum Beispiel gar nichts geschenkt bekommen.

Wir waren nun eben nicht zu dieser Firmfeier eingeladen und haben auch nichts davon gehört oder weiter gewusst. Was haltet ihr von dieser Situation? Denkt ihr auch wir waren unbeliebt und man hat uns deshalb nicht eingeladen oder hat die ältere Schwester vielleicht Recht damit, dass man nur im kleinen Rahmen gefeiert hat? Aber das fände ich dann doch sehr merkwürdig, denn immerhin ist mein Mann der Bruder meiner Schwägerin, die gefirmt wurde und gehört somit zur engsten Verwandtschaft. Wie findet ihr das, dass wir nicht eingeladen worden sind? Würdet ihr euch beim nächsten Telefonat nach der Firmung erkundigen? Wie habt ihr bei eurer Firmung gefeiert bzw. mit wievielen Personen und mit wem? Ist es üblich, dass nur die Hälfte der Verwandtschaft anwesend ist?

Ich hatte zwar Konfirmation und das auch schon vor 25 Jahren, aber diese wurde auch in einem kleineren Rahmen gefeiert als die Jugendweihe ein paar Wochen vorher. Es waren neben meinen Großeltern dann auch nur meine Paten mit ihren Familien eingeladen. Selbst die anderen Geschwister meiner Eltern waren da nicht dabei. Ich selbst bin ja Einzelkind, aber ich denke, dass ich eigene Geschwister da schon eingeladen hätte.

Wenn es aber so ist, dass wirklich nur mit den Eltern und halt den Paten eine kleine Feier gemacht wurde, dann muss man nicht unbedingt etwas negatives hinein interpretieren. Und das Großeltern ihre Enkel unterschiedlich behandeln ist auch nichts Neues. Wobei ich mich frage, ob du sicher sein kannst, dass deine Schwiegermutter da wirklich so viel finanziert, wie du denkst.

Ansonsten wäre es an deinem Mann das Gespräch zu suchen, was da nun wirklich gewesen ist. Wobei ich mir da selbst keine größeren Gedanken machen würde. Einfach als gegeben hinnehmen und nicht weiter aufregen. Verwandtschaft kann man sich halt nicht aussuchen und muss irgendwie damit klar kommen.

Ich kenne es schon so, dass zur Firmung die gesamte engere Familie eingeladen ist und dazu gehören die Geschwister meiner Meinung nach auf jeden Fall dazu, denn die sind zusammen mit den Eltern die wichtigsten Bezugspersonen innerhalb der Familie. Daher sollten sie auch dabei sein, wenn nur im kleinen Kreis gefeiert wird. Ich finde es daher schon sehr bedenklich, dass ihr nicht benachrichtigt wurdet.

Besonders schlimm finde ich, dass die Firmung anscheinend auch im Voraus kein Thema innerhalb der Familie gewesen ist. So ein Fest ist ja mit Vorbereitungen und einer gewissen Planung verbunden und da ist es doch verwunderlich, wenn ihr noch gar nichts davon gehört haben solltet. Das hört sich für mich wirklich so an, als ob es euch entweder extra nicht gesagt wurde oder die Beziehung auch im Alltag schon sehr schlecht ist.

Auf jeden Fall würde es sich anbieten, die Konfrontation zu suchen, allein schon um die Beziehung nicht zu verschlechtern. Sollten sich deine Befürchtungen als falsch erweisen, wird deine Schwiegermutter zumindest merken, dass du dich innerhalb der Familie deines Mannes nicht wohlfühlst. Dadurch kommt es auf jeden Fall zu einem Gespräch zwischen euch und damit auch zu neuen Perspektiven.

Beim Lesen Deines Beitrags, Nettie, ohne Dir zu nahe treten zu wollen, kam bei mir leider auch der Verdacht auf, dass Ihr Euch im Grunde ebenfalls Ausreden überlegt, weshalb Ihr nicht öfter die Eltern Deines Mannes besucht. Es kann sein, dass es außer der Nähe noch andere Gründe gibt, aber wenn Du schreibst, Du hast ja auch noch Deine Eltern, dann frage ich mich, wie es Dein Mann so sieht, der ja auch noch seine Eltern hat. Mir ist das nur so in den Sinn gekommen. Auch finde ich es kein Argument, dass jemand als erstgeborenes Kind unbeliebt sein muss. Ich glaube ja fast, es beruht sich auf Gegenseitigkeit und dass Ihr Euch da nicht so grün seid.

Ich finde es ehrlich gesagt aber dennoch merkwürdig, dass Ihr als Familie oder zumindest Dein Mann gar nichts mal von der Firmung seiner Schwester weiß. Da könnte man auch auf die Idee kommen, mal zu fragen, wie das Verhältnis zwischen Deinem Mann und seiner jüngsten Schwester ist. Denn innerhalb der Familie wird so etwas wie Firmung auch mal Thema sein, oder? Und da käme ich mir auch komisch vor, wenn man als Bruder oder Schwester des Firmlings nicht eingeladen werden würde.

Einen Lösungsvorschlag habe ich nicht, aber ich persönlich würde mich da auch nicht aufdrängen und unbedingt einladen. Sollte es jetzt quasi herauskommen, dass die andere Schwester etwas ausgeplaudert hat, wird man wohl keine Möglichkeit sehen, als Euch einzuladen. Wird man Euch nicht einladen oder Euch davon in Kenntnis setzen, ist es wohl besser, eben noch mehr Distanz zu wahren und daraus Konsequenzen zu ziehen. Allerdings müsste dazu Dein Mann auch in der Lage sein, wobei ich eben nicht weiß, ob und wie er die Situation beziehungsweise die ganze familiäre Beziehung an sich sieht.

Bei meiner Firmung wurde auch nur im kleinen Kreis, wie bei meinen Brüdern ebenfalls, gefeiert. Dabei waren letztendlich meine Brüder, die aber so wie ich noch zu Hause lebten, die Firmpatin und meine Eltern und mein Opa. Andere Verwandtschaft war nicht dabei gewesen, ich weiß auch gar nicht mal, ob die überhaupt davon wussten oder gar, ob sie eingeladen waren. Man hat daraus aber an sich keine große Sache gemacht, was bei der Kommunion wiederum anders gewesen ist.

So eine ähnliche Situation hatten wir vor kurzem auch. Wir haben geheiratet und mein Mann hat sämtliche Verwandtschaft eingeladen. Auch Leute mit denen er länger nichts zu tun hatte. Kurz darauf feierte seine Tante den 60. Geburtstag. Sämtliche Leute wurden eingeladen, außer uns. Auch feierte sein Cousin kurz darauf die Kommunion seiner Tochter. Sämtliche Leute wurden wieder eingeladen, außer uns. Wir haben dass dann beiläufig erfahren und mein Mann war schon ziemlich enttäuscht. Somit kann ich verstehen, dass ihr euch ärgert und auch dass ihr irgendwo verletzt und enttäuscht seid.

Ich finde, gerade die Familie gehört auch auf kleine Feiern dazu und ich finde es schon etwas unverschämt, dass ihr nicht eingeladen wurdet. Vor allem weil die Schwester deines Mannes doch sicherlich auch froh gewesen wäre, wenn ihr dabei gewesen wärt und danach hätte deine Schwiegermutter wohl auch mal fragen sollen. Als ich damals gefirmt wurde sind wir mit der engsten Familie essen gegangen und das war es dann auch. Großartig gefeiert haben wir das nicht, aber die engste Familie sollte an diesem Tag schon teilhaben.

Wenn es aber so ist, dass wirklich nur mit den Eltern und halt den Paten eine kleine Feier gemacht wurde, dann muss man nicht unbedingt etwas negatives hinein interpretieren.

Ich interpretiere da nichts Negatives hinein, sondern habe festgestellt, dass sich meine Schwägerin versucht hat heraus zu reden, als sie sah, dass wir von der Firmung nichts wussten. Es war nämlich seither bei keiner einzigen Feier so, dass nur Paten eingeladen sind und die Geschwister nicht, zumal meine Schwiegermutter immer gerne (jedenfalls seither) um sich versammelt gesehen hatte.

Die Feier meiner Firmung ist im Gegensatz zu meiner Kommunion sehr klein ausgefallen. Ich habe meine Firmung nach der Messe gemeinsam mit meinen Eltern, meinem Firmpaten und meiner Patentante gefeiert. Nach der Messe gab es noch einen kleinen Umtrunk im Jugendheim mit dem Weihbischof, den anderen Firmlingen und den Eltern, dann ging es mit meinen Eltern, meinen Firmpaten und meiner Patentante noch in ein Restaurant, wo wir dann noch gemütlich zu Abend gegessen haben und das war es auch schon.

Auf jeden Fall würde es sich anbieten, die Konfrontation zu suchen, allein schon um die Beziehung nicht zu verschlechtern. Sollten sich deine Befürchtungen als falsch erweisen, wird deine Schwiegermutter zumindest merken, dass du dich innerhalb der Familie deines Mannes nicht wohlfühlst. Dadurch kommt es auf jeden Fall zu einem Gespräch zwischen euch und damit auch zu neuen Perspektiven.

Zu einem Gespräch kommt es nie wirklich, weil bei meinen Schwiegerleuten alles immer eher totgeschwiegen wird, als dass man einmal vernünftig miteinander redet. So war es zum Beispiel auch am Geburtstag meines kleinen Sohnes vor eineinhalb Wochen so, dass meine Schwiegereltern abgesagt haben, weil Bekannte zu Besuch waren und diese dann zu meiner Schwägerin fahren wollten. Ich habe daraufhin meinen Schwiegervater angerufen und habe ihm gesagt, dass er die Bekannten, die uns ebenfalls kennen doch einfach mit zum Geburtstag bringen soll, denn dann sehen wir sie auch mal wieder. Zum anderen ist der Weg von ihnen zu meiner Schwägerin genauso weit wie der Weg von ihnen zu uns. Ich wollte nur mit ihm diese Möglichkeit besprechen und ahnte nichts Böses, als er nur meinte, ich solle ihn am A..... lecken. Daraufhin knallte er den Hörer auf und ich habe nichts mehr von ihm gehört.

Sie kamen dann zusammen mit meiner Schwägerin und ihrer Familie übrigens dann einen Tag später, so dass ich dann zweimal den Aufwand hatte, Kaffee und Kuchen zu machen und mir das komplette Wochenende somit verbaut und versaut war, denn ein Spaß war das dann auch auf keinen Fall. Ein Gespräch an diesem Besuchstag kam dann auch wiederum nicht zustande. Wir sprachen nur über Belangloses. Eine Entschuldigung seitens meines Schwiegervaters über seine vulgäre Ausdrucksweise habe ich bis heute nicht gehört.