Fast nackt beim Belastungs-EKG notwendig?

vom 17.05.2012, 19:37 Uhr

Bei einem EKG und natürlich auch beim Belastungs-EKG werden, wie vermutlich jeder weiß, ja Elektroden am Körper angebracht. Da diese natürlich nicht über der Kleidung angebracht werden können, muss man sich dafür weitestgehend entkleiden.

Aber ist es medizinisch notwendig beim Belastungs-EKG über einen längeren Zeitraum halbnackt einer körperlichen Betätigung nachzugehen? Als Mann mag es weniger unangenehmer sein, wenn man oben ohne herumstrampelt, wobei es ja durchaus auch männliche Personen gibt, die sich aufgrund von starken Übergewicht oder ihrer Hautbeschaffenheit eher unwohl fühlen. Kann man dann während der Auswertung auch ein weites Shirt überziehen, wenn die Elektroden einmal am Körper sind oder stört dies die Messung?

Wer hat von euch schonmal ein Belastungs-EKG gemacht und welche Kleidung habt ihr dabei getragen? Stört es euch, über einen längeren Zeitraum weitestgehend entkleidet mit der Arzthelferin allein zu sein? Macht ihr euch darüber Gedanken oder nehmt ihr es als medizinische Notwendigkeit hin? Oder hat vielleicht schon jemand ein Handtuch umgelegt oder ein weites Shirt getragen, sofern das möglich ist?

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» Trisa » Beiträge: 3323 » Talkpoints: 38,55 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe wegen meines hohen Blutdrucks einmal ein Belastungs-EKG gemacht. Der Arzt war gar nicht dabei, sondern nur eine Sprechstundenhilfe. Ich durfte den BH anlassen. Wenn ich gefragt hätte, hätte ich wahrscheinlich auch ein T-Shirt drüber ziehen dürfen, aber das war mit nicht wichtig. Vielleicht wäre es anders gewesen, wenn ein männlicher Arzt mir dabei zugeschaut hätte, aber den interessiert ja nur die Auswertung. Ich weiß nur noch, das sich völlig außer Atem kam und ich ewig lange strampeln musste. Ich dachte, dass ich hier auf dem Fahrrad einen Herzinfarkt bekommen, aber dass dann wenigstens gleich ein Arzt da sei.

Ich glaube, dass es bei solchen Untersuchungen und auch speziell bei den Untersuchungen beim Frauenarzt auf das Feingefühl des Arztes ankommt.Der Arzt sollte möglichst viel seiner Sprechstundenhilfe überlassen und nur die eigentlichen Untersuchungen machen.

Bis jetzt war erst einmal in einer peinlichen Situation. Ich hatte an einer Reihenuntersuchung Mammographie teilgenommen und musste mit nacktem Oberkörper zum Abtasten in einen anderen Raum, vorher war nur eine Sprechstundenhilfe anwesend, die die Aufnahmen gemacht hatte. Ich kam in diesen anderen Raum, hatte auch natürlich einen Arzt erwartet, aber es waren gleich drei da, von denen ich mich angestarrt fühlte, als ich so halbnackt zur Türe hereinkam. Das war mir peinlich. Ich glaube, die haben wirklich auf meinen Busen gestarrt, aber wahrscheinlich war das nur wissenschaftliches Interesse, jedenfalls war es nicht sehr feinfühlig.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich bin natürlich kein Arzt und habe auch in dieser Richtung keinerlei Ahnung und selbst zum Glück noch keine Erfahrungen machen müssen, jedoch denke ich mal nicht, dass man den Patienten unnötig "quälen" würde. Es wird vermutlich wirklich so sein, dass man die Werte und Messergebnisse des Belastungs-EKG damit verfälschen würde, zumindest stelle ich mir dies vor. Die Elektroden am Körper sind ja extrem empfindlich und nehmen jede Veränderung wahr, also vermutlich auch diese.

Auf der anderen Seite würde es mir jetzt auch ehrlich gesagt überhaupt nicht stören. Ich selbst kann von mir als Mann nicht behaupten, dass es mir große Freude bereiten würde, halbnackt vor einer fremden Person Sport zu treiben, etc. aber wenn es sein muss, muss es eben sein. Ich habe eigentlich auch eine relativ normale Figur, und kann trotzdem verstehen, dass es für Frauen oder übergewichtige Menschen eher unangenehm ist, aber hier muss eben auch sein, was sein muss. Am besten ist es in dieser Situation wohl, wenn man sich immer wieder vor Augen führt, dass man vermutlich nicht die erste Person ist, die dies vor der Arzthelferin macht und noch wahrscheinlicher auch nicht die letzte Person sein wird. Für die Leute, die diese Belastungs-EKG beobachten und auswerten, ist so etwas etwas vollkommen normales und alltägliches und mit der Zeit haben die wohl schon so ziemlich alles gesehen und werden so etwas auch nirgendwo an die große Glocke hängen, von daher ist es mir relativ egal.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wie es mit einem Belastungs-EKG ist, weiß ich es nicht (mein letztes ist zu lange her und da war ich Kind, hab mich also am nackt- (oder fast nackt) sein nicht wirklich gestört. Aber, bei einem Langzeit-EKG muss die Kleidung wieder drüber gezogen werden (Die Elektroden bleiben ja 24 h auf der Haut, manchmal sogar noch länger). Und da werden die Ergebnisse ja auch nicht verfälscht. Also denke ich mal, dass man, wenn man fragt auch ein Shirt überziehen dürfte. Ärzte machen sich eher weniger Gedanken über Schamgrenze, kann ich mir vorstellen, weil es für sie alltäglich ist, mit nackten oder halbnackten Menschen zu tun zu haben.

» AngelHawk » Beiträge: 437 » Talkpoints: 5,40 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe früher öfters Belastungs-EKGs über mich ergehen lassen müssen, da ich als Leistungsschwimmerin immer fit sein musste und diese Fitness auch mit einem Stempel des Arztes in meinem Schwimmpass bestätigen lassen musste. So war ich auch öfters auf dem Fahrrad. Dazu musste ich meinen Oberkörper völlig entkleiden, damit man die Elektroden aufkleben konnte. Darüber bekam ich so etwas wie ein Netzhemd, damit die Elektroden nicht verrutschen konnten. Ansonsten war mein Oberkörper völlig nackt.

Ich bin mir damals auch immer recht komisch vorgekommen und war froh, als ich wieder vom Fahrrad steigen konnte und das Belastungs-EKG vorbei war, damit ich endlich wieder mein T-Shirt anziehen konnte. Allerdings musste es eben sein und man hat es auch nach ein paar Minuten beinahe vergessen, dass man oben herum unbekleidet war, denn viel Zeit hatte man nicht zum Nachdenken, da es irgendwann recht anstrengend geworden ist und man sich besser darauf konzentriert hat als auf andere Dinge.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich war ebenfalls Leistungsschwimmerin und musste damit einmal jährlich mindestens zur Sportarztuntersuchung. Diese beinhaltete auch das Belastungs-EKG. Selbstverständlich musste man sich als Frau da nicht mit halbnackten Oberkörper aufs Rad schwingen. Den BH oder ein Hemd konnte man durchaus anlassen. Man kann die Elektroden nämlich auch leicht unter den BH-Bügel kleben und sie funktionieren immer noch und messen das, was sie messen sollen.

Ich meine gut, dort waren 2 Schwester und die starren einen da sicher nicht an, wenn man sich oben herum entkleiden muss, aber unangenehm ist es eben trotzdem, wenn man mit nacktem Oberkörper Sport machen müsste. Und ein bisschen Privatsphäre sollte man den Sportlern schon gönnen und das tut man ja, wenn man ihnen gewährt, dass sie den BH anlassen können.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich habe mal bei einem Arzt gearbeitet, wo auch Gutachten gemacht wurden und somit auch ein Belastungs-EKG dazu gehörte. Dabei war es auch immer so, dass die Personen sich ausziehen mussten. Die Elektroden mussten an den Körper und hätte man sich wieder was übergezogen, hätte man wohlmöglich nicht gesehen wenn sich eine Elektrode gelöst hätte. Außerdem muss regelmäßig der Blutdruck kontrolliert werden, was auch nicht geht, wenn die Person etwas an hat.

Ich kann verstehen, dass es unangenehm ist, aber Ärzte und die Helferinnen sehen tagtäglich „nackte“ Leute und es ist der Beruf. Da sollte der Patient etwas die Scheu verlieren, finde ich.

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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