Würdet Ihr Euch als intrigant oder hinterhältig bezeichnen?

vom 22.03.2012, 15:58 Uhr

Jeder von uns hat eine dunkle Seite, auch, wenn er diese nicht unbedingt wahrhaben will. Dabei kommt es auch schon mal vor, dass man sich vielleicht doch auch mal hinterhältig oder intrigant verhält, einfach, weil man sehen möchte, wie ein anderer darauf reagiert. Es gibt aber auch Leute, die durch eine Intrige auf den eigenen Vorteil bedacht sind oder aber Leute, die meinen, sie könnten dadurch in den Mittelpunkt stehen. Da es auch nicht gerade wenige Leute gibt, die wiederum beeinflussbar sind, haben Intrigen durchaus mal Erfolg.

So etwas kommt im Arbeitsleben genauso gut mal vor, wie es eben im Privatleben der Fall ist. Seid Ihr vielleicht schon einmal so weit gegangen und habt selbst eine Intrige gesponnen? Handelte es sich dabei um eine Intrige im privaten oder im beruflichen Leben? Was hattet Ihr Euch von dieser Aktion erwartet? Habt Ihr im Nachhinein bereut, diese Intrige in die Welt gesetzt zu haben? Immerhin kann eine Intrige ja auch "nur" ein Gerücht sein und da wir Menschen alle unsere Abgründe haben, kommt so etwas eben vor. Nur hinterher will es keiner gewesen sein. Würdet Ihr Euch auch dazu zählen?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich persönlich kann bestimmt ziemlich intrigant und hinterlistig sein, wenn man mich provoziert und ich es dann danach darauf anlege. Aber generell würde ich mich nicht so bezeichnen, auf gar keinen Fall! Für mich ist das auch immerhin noch ein ganz schönes Schimpfwort und schon deswegen würde ich davon absehen, mich so zu bezeichnen.

Klar, jeder Mensch hat seine Schattenseiten. Aber wenn man eine intrigante Person ist, dann ist die Schattenseite für mich schon überwiegend, denn ansonsten würde man es nicht als Persönlichkeitsmerkmal hervor heben. Und bei mir sehe ich es nicht so, dass ich überwiegend schlechte Charakterzüge habe. Ich habe auch schon Leute hereingelegt oder kleinere Streiche ausgeheckt, die manch einer vielleicht als Intrige auslegen könnte. Ich habe es aber noch nie wirklich böse gemeint und wollte im Höchstfall jemanden etwas auswischen. Aber nie so, dass es rufschädigend gewesen wäre. Deswegen kann ich nicht sagen, dass ich eine sehr intrigante Person wäre.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Verschwörungen hat es immer gegeben und die werden auch nicht aussterben. Wenn jemand eine Intrige spinnt, kann das böse ausgehen. Ich finde das sehr unfair, jemanden auf eine solche Weise fertigmachen zu wollen. Intrigen können heute in Chefetagen Instrumente der Macht sein. Das mussten schon viele erfahren. Intrigen werden gesponnen, um andere Menschen auszunutzen. Beleidigungen, Getuschel, verschwundene Unterlagen können Menschen in arge Bedrängnis bringen. Intrigen gibt es meistens dort, wo mehrere Menschen zusammenarbeiten und einer dem anderen nichts gönnt. Ich habe etwas gegen Intrigen und würde das auch nicht machen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich sehe das so wie Cid. Intrigen sind dazu da, um andere Menschen auszunutzen, wie Schachfiguren zu benutzen und um einen eigenen Vorteil darauf zu ziehen (und die anderen haben Nachteile dadurch). Ich bin aber charakterlich gar nicht dazu in der Lage. Ich bin viel zu sehr Teamplayer, der dann darum bemüht ist, für alle Menschen einen Kompromiss zu finden, dass eben alle mit der Situation zufrieden sind (zumindest einigermaßen). Ich könnte das gar nicht, andere Menschen bewusst zu benachteiligen oder auszustechen, das ist gar nicht meine Art und mir sind Menschen unsympathisch, die in dieser Hinsicht so kalt und herzlos sind.

Dass ich durchaus kreativ und listig sein kann, wenn es darum geht eigene Interessen durchzusetzen, leugne ich gar nicht. Aber ich mache das nie so, dass andere Menschen dadurch Nachteile haben und die A-Karte haben. Das finde ich nicht richtig und nicht fair und lehne so ein Verhalten konsequent ab.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Natürlich gesteht sich keiner gern ein, eine hinterhältige Ader zu haben. Schließlich ist das keine "schicke" Schwäche wie Schusseligkeit oder Unpünktlichkeit, sondern geht schon ans Eingemachte. Mein Selbstbild hat auch viele Jahre lang nicht zugelassen, mich anders zu sehen denn als offene, authentische, vertrauensvolle und hilfsbereite Teamplayerin, der jede Form der Manipulation fremd ist und die ihr Herz und ihr Inneres immer offen auf dem Revers trägt.

Aber dann hat das Leben ein paar Mal herzhaft hingelangt, und ich bin zu der Erkenntnis gereift, dass der Ehrliche tatsächlich meistens der Dumme ist und dass man viele Probleme eben gerade nicht dadurch aus der Welt schaffen kann, dass man offen und ehrlich darüber spricht, wie man das so fühlt, dass man nach Strich und Faden gemobbt wird oder privat nur den Deppen geben darf, der nach der Feier das Geschirr spült.

Ich bin der Meinung, dass ich durchaus ein gewisses Talent habe, die Wünsche, Bedürfnisse und auch Ängste von Menschen zu durchschauen, und verwende dieses Wissen mittlerweile auch gezielt, um meine Mitmenschen nach meinem Willen zu manipulieren. Ich habe auch gelernt, wie man welche Strippen zieht, um im Job möglichst immer einen guten Stand zu haben oder wie man nervige Leute dazu bekommt, einen entweder in Ruhe zu lassen oder brav bei Fuß zu gehen.

Und nichts davon habe ich durch offene, authentische "Lass uns darüber reden"-Kommunikation und treudoofe Kompromissbereitschaft erreicht. Man muss nicht immer Intrigen spinnen wie in einer billigen Fernsehserie und anderen das Leben ruinieren, damit das Label "hinterhältig" zutrifft.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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