Kaltes Duschen zu empfehlen oder mit Vorsicht zu genießen?

Meine Oma hat immer gesagt, dass es den Körper abhärtet, wenn man kalt und nicht warm duscht. Sie hat dadurch Strom gespart und hat lieber die kalte Dusche angemacht und nicht die warme. Nun habe ich aber gehört, dass es für den Kreislauf sehr gefährlich sein soll, wenn man nur kalt duscht.

Anders eben als die Wechselduschen. Auch die Wechselduschen sollte man Körperwarm und warm durchführen. Die Kaltdusche aber wäre zu kalt für den Körper. Es kann zu Kreislaufversagen kommen und es können sich auch Blutgerinsel bilden. Ist das richtig? Sollte man wirklich nicht kalt duschen? Wie kalt ist warm genug? Wäre körperwarm die kälteste Dusche, die man wirklich durchführen darf?

Wechselduschen sind wohl ganz modern. Dabei sollte aber immer beachtet werden, dass die Temperatur nicht zu stark verändert werden sollte. Langsam von warm auf kalt. Das soll durchaus den Kreislauf anregen und das Blut in Wallung bringen. Ich würde nicht empfehlen von Anfang an unter die kalte Dusche zu gehen. Der Körper reagiert sofort und das Blut schießt zu schnell durch. Wer den Körper langsam daran gewöhnt, wird auch gesünder damit leben. Es sollte nie bis zu völligen Schmerzgrenze gehen. Am besten mit der gewohnten Temperatur anfangen und dann langsam immer kälter werden lassen. Wenn der Zeitpunkt angekommen ist, wo gesagt werden kann "Oh nun wird es aber echt kalt", langsam wieder die Temperatur erhöhen. Genaue Gradzahlen sollten nicht empfohlen werden, denn jeder Körper reagiert anders und ist Kälte- bzw. Hitze empfindlich.

Deine Oma hat sicher irgendwo recht. Nur hat deine Oma vermutlich mindestens den 2. Weltkrieg erlebt und wird gewusst haben, was Entbehrungen, Verzicht, Schmerz und Hunger bedeuten. Diese Generation ist damit aufgewachsen, mindestens hart gegen sich selbst zu sein. Noch unsere Eltern und z. T. auch wir (deine und meine gemeinsame Generation) sind noch mit dem Spruch aufgewachsen: "Nur was weh tut, ist auch gut." Das sah dann so aus, dass man uns im Schulsport hat Klappmesser machen lassen, bis die Schwarte krachte. Heute würde jeder sagen: "Um Himmels Willen - der Rücken!" Und richtig. Oder man wurde mal wieder von Vatern verprügelt, weil man auch nach der dritten Aufforderung sein Zimmer nicht aufgeräumt hat. Denn angeblich hat das ja noch keinem geschadet. Dieser Mist hat überhaupt nicht gut getan, im Gegenteil.

Ich härte mich lieber in entschärfter Form ab. Im Winter laufe ich viel draußen herum, treibe Sport. Da brauche ich definitiv keine kalte Dusche hinterher. Sie würde mich nicht umbringen, aber so einen Quatsch brauche ich nicht. Ich sowieso nicht. Unter 26°C betrete ich in kein Meer dieser Welt weiter, als bis Knieunterkante. Und selbst in der Sauna versuche ich irgendwie um dieses Tauchbecken herum zu kommen. Kühl duschen tue ich nur, wenn es draußen über 30°C sind oder wenn es nicht anders geht. Das ist aber selten der Fall.

Ich mache es gerne so, dass ich mich morgens nochmal kalt abdusche. Erst ganz normal warm duschen und dann zum Schluss den Regler auf kalt stellen. Für ausgiebige Wechselduschen ist mir die Zeit dann doch zu schade.

Der erste Effekt den man dadurch hat, man ist auf jeden Fall danach wach und einem ist nicht kalt, wenn man aus der Dusche kommt. Das ist schon mal sehr angenehm und ein guter Start in den Tag. Auch mein Immunsystem ist dadurch stärker geworden. Ich bin nicht mehr so anfällig für Erkältungen. Kann natürlich auch nur ein Placebo Effekt sein. Nach dem Sport oder wenn man schon erkältet ist, würde ich darauf jedoch verzichten.

Auch habe ich es bis jetzt erst ein paar Monate durch den Winter gemacht. Mal sehen, ob es im Sommer bei der Hitze auch noch so angenehm ist.