Habt ihr die Bibel gelesen?

vom 18.01.2012, 21:11 Uhr

Es gibt zwar schon einige Threads über das Christentum, Religion, aber noch keinen, der dieses Thema behandelt: Die Bibel ist das meistverkaufte Buch der Welt, fast jeder hat eine zuhause stehen, aber wird sie auch gelesen? Ich kenne außer Religionslehrer und Priester so gut wie niemanden, der dieses Buch gelesen hat. Mein Religionslehrer meinte auch vor kurzem, er hätte 9 Monate gebraucht, und es sei fast unschaffbar. Allerdings hat die Bibel ja "nur" etwa 1400 Seiten, die zwar sehr dicht beschrieben sind, aber trotzdem ist sie ja nicht unlesbar. Andererseits sind die Texte meist sehr mühsam zu lesen, da sie oft schwer verständlich und zäh sind.

Ich bin zwar ein Atheist und lehne das Christentum, genauso wie andere Religionen ab, trotzdem habe ich mir vorgenommen, in den Sommerferien die Bibel zu lesen. Erstens will ich endlich ordentlich mit hoffnungslos überzeugten Menschen diskutieren. Zweitens interessiert es mich, das Fundament des Christentums endlich einmal kennenzulernen um mir eine eigene Meinung darüber zu bilden. Was meint ihr? Habt ihr die Bibel schon gelesen, oder habt ihr vor, das irgendwann einmal zu tun?

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» mendacium. » Beiträge: 750 » Talkpoints: 17,61 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Da meine Eltern bei sehr religiös sind bin ich mit Religion groß geworden, getauft, gefirmt und habe die Kommunion mitgemacht. Ich bete regelmäßig und kann von mir sagen, dass ich fast die ganze Bibel gelesen habe und finde das sie doch einige interessante Geschichten beinhaltet die es wert sind gelesen zu werden.

Die Bibel eignet sich als Diskussionsbasis über das Christentum. Als Atheist ist es einfach zu sagen: Gott gibt es nicht und in der Bibel sein nur erfundene Geschichten. Ich kenne kaum Atheisten die die Bibel gelesen haben. Meiner Meinung nach sollte man sich kein Urteil über andere Religionen, egal ob als Atheist oder als irgendeine Sekten/Religionsanhänger, machen wenn man nicht die entsprechenden Hinter- und Beweggründe kennt.

Wenn du die Bibel gelesen hast und sagst für mich gibt es keinen Gott, dann man das akzeptieren. Atheisten die keine Ahnung von der Bibel haben und einfach der Meinung sind alle Religionen sind Hokus Pokus, sind genau so "dumm" wie Religionsanhänger die blind ihrem Oberhaupt oder ihrer heiligen Schrift folgen. Ich finde es ein gute Entscheidung, dass du die Bibel lesen willst. Du wirst bestimmt nicht enttäuscht.

» MangoFighter » Beiträge: 118 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde es ebenfalls eine gute Sache, dass du dir die Bibel durchlesen möchtest. Was auch immer deine genauen Beweggründe dafür sind, es ist auf jeden Fall für die Allgemeinbildung gut, wenn man sich zumindest in den Grundzügen mit der Bibel auskennt und wenn man sie ganz gelesen hat ist das schon sehr aufgeschlossen, vor allem wenn man selber gar kein Christ ist. Eine sehr schöne Einstellung hast du da.

Ich persönlich habe die Bibel noch nie ganz gelesen, aber einzelne Bücher der Bibel schon. Die Psalmen kenne ich ganz gut und auch bei den Richtern habe ich viel gelesen, weil ich es ganz einfach sehr interessant finde. Ansonsten habe ich in den meisten Büchern einige Kapitel gelesen und bin mit dem Inhalt in den Grundzügen vertraut, aber irgendwann möchte ich auch einmal die Bibel komplett durchlesen. ich denke, dass sich das auch ein wenig für einen Christen gehört, damit man weiß, was im höchsten Buch seiner Religion so drin steht und sich ein Bild davon machen kann, welche Aspekte des Glaubens man voll und ganz unterstützt, und welche man persönlich hinterfragt.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich bin katholisch und wurde auch katholisch erzogen. Als Kind waren wir fast jeden Sonntag in der Kirche und ich war auch bei der 1. heiligen Kommunion und bei der Firmung. Ich habe kirchlich geheiratet und auch meine 3 Kinder wurden alle getauft. Ich zahle sogar noch Kirchensteuer an die katholische Kirche. Was ich allerdings nie getan habe und sicher auch nie tun werde, ist das lesen der Bibel. Ich finde das Buch viel zu dick und auch viel zu uninteressant, um diese zu lesen.

Früher in der Schule haben wir immer mal ausschnittweise in der Bibel gelesen und ich muss auch sagen, dass das gar nicht so uninteressant war, aber dennoch hat auch das mich nicht dazu veranlasst, die Bibel komplett zu lesen. Ich kenne auch niemanden, dass das schon getan hat.

» andysun78 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Nein, ich habe die Bibel wohl noch nicht gelesen und kenne auch nur einige Auszüge daraus – und das, obwohl ich eigentlich einem recht strenggläubigen Elternhaus entstamme und in meiner Jugend eine Zeit lang auch Ministrantin war. Irgendwann, als ich dann mit siebzehn Jahren schon kurz vor meinem Auszug von zu Hause stand und mir eigentlich schon länger meine Meinung über die Kluft zwischen christlichem Glauben und katholischer Kirche gebildet hatte, hielt ich es dann auch für sinnvoll, die Bibel einmal zu lesen, ich glaube, ich hatte damals das Neue Testament vor mir. Und ich habe auch angefangen, darin zu lesen, allerdings muss ich zugeben, dass das nach recht kurzer Zeit so unglaublich ermüdend für mich war, dass ich es dann doch wieder sein lassen habe. Vor allem war die Schrift so schrecklich klein und es schien mir viel zu viele interpretationswürdige Metaphern zu geben, deren genaue Bedeutung ich nicht verstand, dass mir recht schnell die Lust am Lesen verging, also habe ich das wieder aufgegeben.

Bis heute habe ich es auch nicht mehr versucht und ich selbst besitze keine Bibel. Ehrlich gesagt habe ich auch nie eine besessen und ich bin mir nicht sicher, ob ich irgendwann einmal eine besitzen werde. Wenn Du dieses Buch lesen willst, kann ich das auch nicht ganz schlecht finden, aber ich denke ehrlich gesagt nicht, dass es Dir sonderlich behilflich dabei sein kann, gute Argumente in Deinen Diskussionen mit überzeugten Christen zu finden. Mir wäre das jedenfalls nicht gelungen, weil ich nach den paar Seiten, die ich in diesem Buch gelesen habe, wirklich aufgegeben habe. Nicht ohne Grund gibt es in jedem Gottesdienst die Vorlesung eines Auszugs aus irgendeinem Evangelium der Bibel und eine Erläuterung des Pfarrers, die darauf folgt. Im Endeffekt waren diese nachfolgenden Worte des Pfarrers – jedenfalls in meinen Augen und nach meinem Verständnis – auch nichts weiter als der Versuch einer Interpretation.

Ob Dir also so viel damit geholfen ist oder ob Du so viel über den christlichen Glauben erfährst, wenn Du die Bibel liest? Es stimmt schon, dass sie das Fundament des christlichen Glaubens begründet, aber ich meine, dass der gelebte christliche Glauben sich von dem, was die Evangelien übermitteln, doch schwer unterscheidet. Einen Versuch ist es aber sicherlich wert und im Grunde genommen kannst Du jederzeit mit dem Lesen aufhören. Vielleicht gelingt es Dir auch wirklich, einiges von dem, was in der Bibel geschrieben steht, besser zu verstehen als mir das damals gelungen ist. Und möglicherweise bist Du dann sogar in der Lage, den Glauben, der mir vermittelt werden sollte, besser nachzuvollziehen, ohne ihn selbst angenommen zu haben als ich, die damit aufgewachsen ist. Gib uns Bescheid, wenn Du mit dem Lesen fertig bist - Deine Ergebnisse würden mich echt interessieren.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich bin nicht christlich erzogen und gehöre auch nicht dem Christentum an. Trotzdem habe ich schon als Kind gerne den biblischen Erzählungen gelauscht. Es sind einfach interessant zu erfahren, wie die christlichen Mythen aussehen. Man bekommt Einblicke in das Glaubenssystem des Christentums, den Moralvorstellungen und der Geschichte. Es ist auf jeden Fall eine Bereicherung die Bibel zu lesen und ich finde es sehr schade, dass so viele Menschen, selbst die Mehrheit der Christen, es nicht tun. Man muss sie ja nicht gleich an einem Stück durchlesen. Es reicht ja hin und wieder einen Blick hinein zu werfen oder interessante Stellen auszuwählen.

Auch gerade weil ich keiner Religion angehöre, ist es sehr interessant etwas über Glaubenssysteme und heilige Schriften zu erfahren. Ich kann es nur jedem empfehlen, einmal einen Blick auch über den Tellerrand zu wagen und sich andere Religionen wirklich einmal anzusehen, abseits von Vorurteilen. So habe ich es mir ebenfalls fest vorgenommen noch neben der christlichen Bibel den Koran und die Tora zu lesen. Es ist etwas ganz Anderes sich einer Religion so anzunähern, als einfach unreflektiert Vorstellungen aus Schule oder Gesellschaft zu übernehmen. Und Vorurteile gegenüber Religionen existieren ja genug, ob das nun Christentum, Islam, Judentum oder sonst eine Religion ist. Also lieber selbst urteilen anstatt gleich alles zu verteufeln.

» Calantha » Beiträge: 50 » Talkpoints: 35,28 »


Ich bin auch katholisch getauft worden und zur Kommunion gegangen. So weit ich mich erinnern kann brauchte ich deshalb auch eine Bibel und wir haben im Kommunionsunterricht aber auch im Religionsunterricht in der Schule gelesen. Aber nicht die ganze Bibel, sondern immer nur Teile, die zum Unterricht passen. Ich selber bin auch nicht auf die Idee gekommen sie komplett zu lesen, da ich kein gläubiger Mensch bin. Ich fand sie auch schwer zu lesen, da vieles umschrieben wurde.

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» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn du die Bibel lesen möchtest, finde ich das eine lobenswerte Einstellung. Du nimmst dir da etwas vor, was du nicht in einem Rutsch schaffen kannst. Wenn du sie in den Sommerferien durchlesen willst, dann denk daran, dass sie sich nicht so einfach wie ein Roman oder ein Sachbuch lesen lässt. Wenn du sie liest, möchtest du hinterher auch wissen, was du eigentlich gelesen hast. Dazu gehört viel, viel Zeit und besonders viel Geduld.

Ich war katholisch, getauft, zur Kommunion gegangen und gefirmt. Hatte somit schon eine gute Vorkenntnis durch Religionsunterricht, Predigten und Katechismus – ein Handbuch des römisch katholischen Glaubens. Mein Wunsch war es, genau wie bei dir, die Bibel zu lesen. Ich bin mit Elan an dieses schwierige Werk gegangen. Es hat mir zuerst viel Freude gemacht, zumal es eine Bibel war, die nicht so winzig klein geschrieben war und auch viel Bilder hatte. Sie begann mit dem Alten Testament, dem Ersten Buch Moses.

Während des Lesens stellte ich dann immer wieder fest, dass ich Verschiedenes nachsehen musste. Denn ich lese nicht einfach über Sachen hinweg, die nicht ganz verständlich sind und die ich näher erläutert haben wollte. So kam es denn, dass ich lange benötigte und irgendwann keine Zeit mehr hatte, weil andere Dinge Vorrang hatten. Ich nahm mir vor, so schnell wie möglich weiter zu lesen. Bei diesem Vorsatz ist es dann geblieben. Ich hoffe, nicht für immer. Ich wünsche dir trotzdem mehr Erfolg, als ich bisher hatte.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich bin in einem christlichen Haus aufgewachsen und bin auch überzeugter Christ (vermutlich einer von denen, mit denen du gerne diskutieren können möchtest). Ich muss allerdings ehrlich zugeben, dass ich noch nicht die ganze Bibel durchgelesen habe, und es im Moment auch nicht vorhabe, obwohl ich nahezu täglich in der Bibel lese und mich auch echt gut auskenne, was biblische Geschichten angeht und was es da noch so gibt.

Wenn du gerne die Bibel durchlesen möchtest, obwohl du nicht Christ bist, finde ich das ziemlich cool, weil das ein Stück weit auch Allgemeinbildung ist und einem in ziemlich vielen Dingen weiterhelfen kann, wie mir auch schon von anderen Nichtchristen (mit denen ich unter Anderem gut befreundet bin), gesagt wurde.

Ich würde dir allerdings eine neuere Bibelübersetzung empfehlen, weil man bei der alten Luther oder gar der Elberfelder ohne Vorwissen gar nichts versteht. Welche Bibelübersetzung lustig, aber in christlichen Kreisen umstritten ist, ist zum Beispiel die Volxbibel, die in der "Jugendsprache" geschrieben ist, beziehungsweise durch ein Internetprojekt für Jugendliche von Jugendlichen übersetzt wurde. Wenn du eine anständige (und auch angesehene) lesen möchtest, kann ich dir die >Hoffnung für alle< oder die >neue Genfer Übersetzung< empfehlen.

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» Fluffeltuch » Beiträge: 797 » Talkpoints: 3,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wenige Wochen nach meiner Geburt wurde ich getauft und in meiner Kindheit und Jugend besuchte ich fast wöchentlich einen Gottesdienst. Ich gehöre einer römisch-katholischen Kirchengemeinde an, war bei der Erstkommunion und bin von einem Bischof gefirmt worden. Trotz alledem habe ich die Bibel nicht, beziehungsweise nur sehr kleine Auszüge daraus, gelesen.

Selbstverständlich besitzt auch mein Haushalt, wie wohl fast jeder in Deutschland, die Heilige Schrift. Dennoch muss ich zugeben, dass ich zumindest in der nächsten Zeit nicht vorhabe, sie zu lesen. Dafür gibt es natürlich auch einige Gründe, die wohl nicht nur auf meine Person zutreffen. Zum einen finde ich in den letzten Monaten zu meinem Bedauern immer weniger Zeit, um zur Kirche zu fahren. Ich bin aufgrund meiner Ausbildung zeitlich so sehr eingespannt, dass ich an Werktagen nicht mehr in der Lage bin, einen Gottesdienst zu besuchen. Selten finde ich an Wochenenden und Feiertagen noch Zeit, meinem Glauben nachzugehen. Außerdem würde ich wohl die tausenden Seiten, die die Bibel besitzt, nicht durchhalten, da ich absolut keine Leseratte bin, egal wovon das Buch handelt.

» RS1 » Beiträge: 129 » Talkpoints: 6,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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