Atemübungen - für welche Alltagssituationen nutzen?

Meine Cousine macht oft Atemübungen. Wenn sie sich aufregt, wenn sie sich anstrengt, wenn sie müde wird, wenn sie sich entspannen will, ständig sitzt sie da und atmet tief ein und schließt die Augen. Sie meint, dass man es machen muss, um den Alltag zu überstehen.

In welchen Alltagssituationen macht ihr Atemübungen und wofür sind sie Nutze? Denkt ihr, dass es gut ist, wenn man ständig Atemübungen macht? Wieso helfen Atemübungen gegen Alltagssituationen oder besser gesagt um die Alltagssituationen zu überstehen? Macht ihr oft Atemübungen?

Ich mache an sich jeden Tag Atemübungen. Ich bin durch meine Allergien schon recht stark geplagt und mache daher in ruhigen Minuten Atemübungen, wo ich mich nur auf meine Atmung konzentriere. Und es hilft mir, ich bekomme teilweise deutlich besser Luft. Auch vor schwierigen Aufgaben oder Prüfungen mache ich diverse Atemübungen und versuche die Nervosität einfach wegzuatmen. Auch heben diese Atemübungen meine Konzentration. Ich habe diese Übungen damals mal in einem Konzentrationskurs erlernt und verwende sie seitdem auch regelmäßig.

Also, täglich würde ich persönlich keine Atemübungen machen, es sei denn, es wäre gerade aus gesundheitlichen Gründen unerlässlich. Aber im Alltag komme ich eben im Normalfall schon ohne Atemübungen sehr gut zurecht, aber das wird mit großer Wahrscheinlichkeit bei jedem Menschen anders sein.

Ich persönlich mache nur spezielle Atemübungen, wenn ich extrem aufgeregt bin, beispielsweise vor Arztterminen, bei denen ich schon weiß, dass mich etwas Unschönes wie zum Beispiel eine Magenspiegelung erwarten wird, oder aber, wenn ich durch meine Allergien gerade sehr schlecht Luft bekomme. Es gibt nämlich bestimmte Methoden, eigentlich für die Anwendung bei drohenden asthmatischen Anfällen gedacht, die die Atmung wirklich sehr schnell für eine Weile besser werden lassen. In Momenten, in denen ich das Gefühl hatte, mir bliebe gleich die Luft weg, haben mir solche Atemübungen dann schon sehr gut und schnell helfen können.

Menschen mit asthmatischen oder allergischen Beschwerden, die sich auch in Form von Atemnot zeigen können, würde ich auf jeden Fall raten, einige Übungen zur besseren Atmung zu erlernen, um diese im Ernstfall nutzen zu können. Aber ich glaube, das wird einem bei schweren Atemwegserkrankungen ja sowieso vom Arzt nahegelegt.

Ich habe die ersten Atemübungen beim Yoga-Kurs kennengelernt, an dem ich vor einigen Jahren an der Universität teilgenommen habe. Diese haben mir im stressigen Alltag immer sehr viel genutzt, denn man lernt dadurch, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren und einfach wieder zur Ruhe zu kommen. Ich war eher ein Mensch, der nie abschalten konnte und ständig unter Strom stand. Dadurch war ich auch immer wieder sehr gereizt, was ich gar nicht toll fand. Durch die Atemübungen habe ich einfach gelernt, mich zu entspannen und sozusagen wieder Kraft zu tanken. Mir hat es auf jeden Fall etwas gebracht und ich hätte ehrlich gesagt auch nicht gedacht, dass es mir so helfen könnte.

Ich meditiere auch hin und wieder (mein Mann ist Buddhist) und ich muss sagen, dass ich dadurch sehr viel ruhiger geworden bin. Mein Kleiner ist derzeit auch ziemlich anstrengend, weil er sich in der Trotzphase befindet und seine Grenzen austesten will, und durch die Atem-Meditationen habe ich einfach viel mehr Kraft. Es gibt zwar auch Leute, die dies als pure Einbildung abtun, aber ich kann nur empfehlen, es einfach mal selbst auszuprobieren. Ich mache diese Atemübungen nicht ständig, aber doch regelmäßig (so ca. 3-4 Mal die Woche). Ich nehme mir dafür dann auch ganz bewusst Zeit und konzentriere mich dann auch darauf. Also mir gibt es wahnsinnig viel Energie und ich bin auch davon überzeugt, dass man den stressigen Alltag so viel besser überstehen kann. Gerade nach einen turbulenten Tag wirken Atemübungen Wunder. Man kann loslassen und danach kann ich auch viel besser einschlafen.