Klassenarbeit schreiben, letzte noch nicht zurück

vom 04.01.2012, 10:53 Uhr

Ich empfinde die Fragestellung schon etwas merkwürdig. Zum einen bezweifle ich doch sehr stark, dass man im Berufsleben sehr weit kommt, wenn man nur dann Leistung bringt, wenn es unbedingt sein muss oder wenn es nützt. Zumindest ich habe schon häufiger erlebt, dass auch Leistungen honoriert wurden oder einen bestimmten Zweck erfüllten, auch wenn es zunächst nicht so aussah.

Zum anderen fließen doch gerade die Noten aus Klassenarbeiten verstärkt in die Zeugnisnoten ein, oder ist es nur eine Frage der Definition und Klassenarbeiten doch nicht so wichtig? Da zählt doch eigentlich jede Note und da sollte auch jede Note möglichst gut sein.

Andererseits kann ich es durchaus verstehen, dass man die erste Klassenarbeit erst einmal zurück haben möchte, bevor die nächste geschrieben wird. Bei mir war es immer so, dass ich dann schon wissen wollte, was nicht so gut gelaufen ist, was noch verbessert werden kann. Manchmal sind es ja einfach nur formale Dinge, die zum Punktabzug führen und die recht einfach verbessert werden können.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke mal, dass es der Fragestellerin auch darum ging, dass man seine Schwächen ja nur sehen kann, wenn man sieht, was man in der letzten Klassenarbeit falsch gemacht hat und ich habe damals in Mathematik die Erfahrung gemacht, dass ja doch alles aufeinander auf baut und wenn man eben besondere Schwächen hat, die man aber eigentlich gar nicht so wahr genommen hat, hätte man die durch gezieltes Lernen ja auch abschaffen können und sehen können, dass man es bei der nächsten Arbeit richtig macht. Aber wie soll man was richtig machen, wenn man nicht weiß, dass man es falsch gemacht hat.

MissMarple schrieb ja, dass es ihr im Prinzip nicht darum ging, dass sie weniger lernen wollte, sondern ihre Schwächen sehen wollte, die sie vor der Arbeit wohl nun nicht mehr erfahren wird.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich denke, man sollte sich immer anstrengen, egal ob man die letzte Arbeit zurück hat und weiß welche Note man hat oder nicht. Das wäre für mich überhaupt nicht relevant. Zudem ist es natürlich erlaubt, eine Arbeit zu schreiben, ohne die vorherige zurück zu haben, warum auch nicht? Meistens werden dabei ja andere Themen behandelt, man schreibt ja nicht zweimal über das gleiche, also dürfte die Tatsache, was man da falsch gemacht hat, erstmal für diese Arbeit nicht mehr relevant sein. Und was man aktuell nicht versteht, weiß man sicherlich auch ohne das Ergebnis der letzten Arbeit, denn man merkt doch gerade in Mathematik, wo man Probleme hat und was einem leicht fällt. Somit wäre es für mich zumindest völlig egal, ob ich das Ergebnis kenne oder nicht.

Ich habe in meiner Schulzeit nicht weniger Anstrengungen unternommen, wenn ich wusste, dass mir diese letzte Note nichts mehr anhaben kann. Ich war immer der Meinung, dass man sich bemühen sollte, denn sonst kommt man einfach nicht weiter und bringt es zu nichts. Dass das vielleicht für den einen oder anderen nicht gilt, das denke ich mir auch, so war es bei meinen Schulkollegen auch. Aber dennoch denke ich, dass das Ergebnis der Arbeit nicht relevant sein sollte. Das spornt vielleicht sogar eher dazu an sich mehr zu bemühen, gerade weil man nicht weiß was man hat. So muss man einfach davon ausgehen, dass die Arbeit vielleicht mies gelaufen ist und man sich besser bemüht.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Einige Lehrer lassen sich mit dem Durchlesen der Arbeiten gerne mal etwas länger Zeit. Als ich noch zur Schule ging, haben wir auch eine Klassenarbeit geschrieben, jedoch im Deutschunterricht. Meine Lehrerin hat für die Korrektur ca. 3 Monate gebraucht. Auf Nachfragen teilte sie uns immer mit, sie wäre nicht fertig und dann hatte sie die Arbeiten in ihrem Ferienhaus in Kalifornien (an der Ostsee) vergessen. Dann sollten wir auch die nächste Klassenarbeit schreiben und hatten die alte noch nicht zurück bekommen.

Man konnte nicht mal vorher schauen, welche Fehler man gemacht hat. An dem Tag, wo wir die Klausur geschrieben haben, passierte etwas Unglaubliches. Die Lehrerin kam in den Klassenraum und hatte in den Händen unsere alte Arbeit. Sie teilte diese aus und wir haben 5 Minuten bekommen, uns diese anzuschauen. Anschließen daran haben wir dann die neue Arbeit geschrieben. Diese Aktion fanden wir unmöglich.

» elizagirl » Beiträge: 269 » Talkpoints: 0,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also bei uns war es sogar so, dass wir die Arbeiten nicht schreiben durften, wenn wir die andere noch nicht zurück hatten. Ich finde das auch gut so, denn ich bin persönlich jemand gewesen, der nie sonderlich viel gelernt hat und wenn ich nun zwei sehr schlechte Arbeiten geschrieben hätte, hätte ich wohl mal lernen müssen und daher wäre es gut gewesen, wenn ich so etwas wüsste. Das man in jeder Arbeit sein bestes geben sollte mag zwar stimmen, aber welcher Schüler macht das schon und lernt für alle Arbeiten gleich viel und strengt sich super an? Das sind doch wirklich die wenigsten, auch wenn das eine lobenswerte Einstellung und Vorgehensweise ist.

Bei uns war es dann auch einmal so, dass wir an einem bestimmten Tag eine Arbeit geschrieben haben und der Lehrer kam erst eigentlich an diesem Tag wieder in die Schule und er war vorher auch krank. Allerdings hat dann ein anderer Lehrer bei ihm die Arbeiten abgeholt und uns ausgeteilt, da wir sonst hätten verschieben müssen und die beiden waren auch privat befreundet, daher war das so in Ordnung und wir haben unsere Arbeiten vorher bekommen.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Also bei uns gibt es die Regel, dass man die alte Klassenarbeit zuerst zurück bekommen muss, bevor man eine neue schreiben kann. Das war sowohl au der Realschule, als auch auf dem Gymnasium so, von daher bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass das an allen Schulen gibt. Scheinbar ist dem aber nicht so, denn ansonsten wäre die Frage ja überflüssig. Das kommt aber wohl auch auf das Bundesland an. Ich komme aus Baden-Württemberg.

Ich bin es gewohnt, die vorherigen Klassenarbeit zurück zu bekommen, bevor ich die nächste Arbeit schreiben muss und ich finde das auch gut so. Einerseits zwingt es den Lehrer dazu, sich nicht zurück zu lehnen, sondern die Arbeit so schnell wie möglich zu korrigieren. Vor allem in Deutsch ist es bei uns hin und wieder recht knapp mit der Zurückgabe der Klassenarbeit und wir schreiben meist bereits eine Woche später dann die neue Klassenarbeit. Womöglich würden wir beide erst kurz vor Notenabgabe zurückbekommen, wenn es die Regel bei uns nicht gäbe.

Für die Schüler hat es eigentlich auch nur Vorteile, wenn man weiß, wie die alte Klassenarbeit ausgefallen ist. Nicht, weil man sich bei einer guten Note zurücklehnen kann, sondern weil man einfach besser kalkulieren kann. Ich persönlich will immer so früh wie möglich wissen, was für einen Schnitt ich am Ende haben werde und daher macht es mich momentan auch ein wenig nervös, dass wir die Noten von dem schriftlichen Abitur erst in einem Monat bekommen. Das ist wirklich eine lange Zeit, wenn man wissen will, was man erreicht hat und vor allem, wie der mehr oder weniger neutrale ZweitKorrektur einen bewertet hat. Es ist auch immer sinnvoll, wenn man weiß, was für Fehler man gemacht hat, vor allem, wenn es einen Wiederholfehler gab, den man dann bei der nächsten Arbeit verhindern kann.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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