Ärztl. Attest beim Sport und dennoch Anwesenheitspflicht?

Es ist ganz normal, dass man auch bei einem ärztlichen Attest anwesend sein muss. Es wäre den anderen ja auch unfair gegenüber, wenn er deswegen ein halbes Jahr über immer früher nach hause darf als sie. Das war schon immer so, dass man auch bei einer Verletzung trotzdem anwesend sein musste, denn es war ja trotzdem offizielle Unterrichtszeit. Dabei spielt es eigentlich keine Rolle in welcher Klasse der Verletzte ist.

Mit dem Bein hochlegen wird sich da doch sicherlich was machen lassen. Wie bereits erwähnt wurde, könnte sich der Junge doch einen Stuhl besorgen um sein Bein darauf zu legen. Oder man kann ihn ins Klassenzimmer hocken und ihn dort in der Weile seine Hausaufgaben machen lassen. Denn mitmachen kann er beim Sportunterricht ja eh nicht, muss aber trotzdem die Zeit über anwesend sein.

Und die Schule müsste auch genügend Kühlakkus oder Eisbeutel zur Verfügung haben, denn es kann ja immer mal jemanden etwas passieren. A sollte halt einfach mal den Sportlehrer oder seinen Klassenlehrer fragen, sicherlich gibt es da Möglichkeiten, wie man ihm die Zeit weniger quälend gestalten kann.

Ich kenne das leider auch so, ich habe alle 14 Tage im Wechsel mit Deutschunterricht, Sport an meiner Schule. Eigentlich machte es Spaß, wir haben viel Mitspracherecht was die Gestaltung des Unterrichtes angeht aber ab und an gibt’s eben auch mal eine Sportbefreiung. Anwesenheit ist auch dann bei uns Pflicht.

Unser Unterricht findet aber in der Mitte des Schultages statt, so dass es nicht so schlimm ist, dass wir dann da sein müssen. Aber was mich irgendwie ärgert ist, dass wir in der Zeit auch nichts anderes machen dürfen. Notizen werden von uns nicht verlangt, wir dürfen aber auch nicht an Aufgaben aus den anderen Fächern arbeiten.

Das wird sicherlich seinen Grund haben, denn dann gäbe es wahrscheinlich von der ganzen Klasse vor anstehenden Arbeiten, Klausuren oder Prüfungen Sportbefreiungen. Für die Anderen die am Unterricht aktiv teilnehmen wäre es auch unfair aber ab und an würde ich es nett finden wenn man was machen darf.

Das in deinem Fall der Unterricht nun auf dem Nachmittag statt findet und A nun darauf warten und extra an der Schule bleiben muss ist schon blöde. Kann er / sie die Zeit denn nicht anders nutzen? Lernen, Hausaufgaben machen oder einfach nur relaxen? Wenn der Lehrer und der Direktor verlangen dass er da ist wird er auch nicht dagegen ankommen und muss halt gucken, dass er Alternativen findet.

Ich finde so etwas bescheuert, denn man hockt ja dann nur da und langweilt sich. Also bei mir auf der Schule ist es so, dass man dann nicht kommen muss, wenn man zum Beispiel 6 Wochen kein Sport machen darf. Allerdings bekommt man dann auch alle Fehlstunden aufgeschrieben. Es könnte sein, dass wenn man trotzdem kommt, keine Fehlstunden bekommt. Aber ich würde lieber die Fehlstunden bekommen, als mich jede Woche zwei Stunden zu langweilen.

Aber wenn die Person, von der du sprichst, ein halbes Jahr kein Sport machen darf, muss doch sowieso ein anderes Fach gewählt werden, damit man ein Note bekommen kann. Von daher ist es doch egal, ob man nun kommen muss oder eben nicht, weil man sitzt doch irgendwann nicht mehr in Sport, sondern irgendeinem anderen Fach. Bei mir liegt diese Grenze, glaube ich, bei ca. 6 Wochen. Wenn man also 6 Wochen kein Sport machen darf, muss man ein anderes Fach wählen und mit einem halben Jahr kommt diese Person ja auf jeden Fall über diese 6 Wochen.

Die Anwesenheit im Sportunterricht trotz Attest ist der Regelfall. So soll verhindert werden, dass das Kind überhaupt nicht mitbekommt, was passiert und dann zumindest in der Theorie schon mal "mit lernt", also sich zum Beispiele bestimmte Bewegungen einprägen kann und dann nach Beendigung der krank geschriebenen Zeit wieder ganz normal teilnehmen kann ohne Defizite zu haben.

Fernbleiben kann man dem Sportunterricht meist nur, wenn man eine Krankheit hat, wegen der man die Schule grundsätzlich nicht besuchen kann. Ich weiß natürlich nicht, inwiefern das alles im Ermessen des jeweiligen Sportlehrers liegt. Aber so kannte ich es noch von meiner Schulzeit. Im Endeffekt ist es vermutlich so, dass man, wenn man einfach zu Hause bleibt und dann irgendwann die Entschuldigung vorlegt, auch keine Nachteile haben wird.

Jedoch würde ich dieses Vorgehen nie empfehlen, wenn man für einen längeren Zeitraum als zwei Wochen krank geschrieben ist, denn dann kann es durchaus Schwierigkeiten bei der Benotung geben, da Lehrer sich schnell auf den Schlips getreten fühlen.

Das ist normal und ich habe die gleiche Situation schon durchmachen müssen. Ich habe mir ja, wie schon in einem anderen Beitrag beschrieben, den Fuß gebrochen und ich darf auch mindestens bis Juni keinerlei Schulsport machen, weil ich eben nicht laufen darf. Gehen ist erlaubt, weil das keine so große Belastung ist, aber wenn ich laufe, dann könnte das Gelenk wieder brechen.

Jedenfalls musste ich in dieser Zeit, auch als ich noch Krücken hatte, trotzdem am Sportunterricht "teilnehmen" in dem ich auf der Bank gesessen habe und zugeguckt habe. Das Miese an der Sache war aber auch noch, dass ich auf Krücken gelaufen bin und die Sporthalle circa einen Dreiviertel Kilometer weit weg ist und ich diesen Weg auf Krücken humpeln musste.

Ich denke, dass das mit der Versicherung zusammenhängt. Das ist ja in dem Sinne noch Schulzeit und deswegen ist man über die Schule versichert und man darf dann nicht. Wenn einem was passieren würde, dann müsste die Schule haften, soweit ich weiß.

Bei uns war es auch immer so, dass man im Sportunterricht anwesend sein musste, obwohl man ein ärztliches Attest vorgelegt hatte. Dabei musste man ebenfalls auf der Bank sitzen und von dort den Unterricht mitverfolgen.

Ich selbst hatte ebenfalls eine Verletzung am Sprunggelenk und konnte deshalb ein halbes Jahr nicht am Sportunterricht teilnehmen. Trotzdem musste ich immer erscheinen weil ich sonst einen Fehltag eingetragen bekommen hätte. Ich fand das damals auch immer sehr ungerecht, habe mir aber immer ein Buch oder etwas zum Lernen mitgenommen. So war ich anwesend, konnte die Zeit aber trotzdem sinnvoll nutzen. Natürlich habe ich bei wichtigen Übungen zugeschaut, bei Aufwärmübungen oder irgendwelchen Spielen habe ich dann die Zeit aber zum Lesen oder Lernen genutzt. Dadurch war es nicht ganz so schlimm.