Der Praxis verwiesen worden

Ich finde deine Schilderungen eigentlich ein bisschen verwirrend. Auf der einen Seite schreibst du, dass es dir unglaublich schlecht ging. Auf der anderen Seite war der Besuch beim Arzt dann aber auch scheinbar nicht wirklich so dringend notwendig. Du wolltest dir ja ursprünglich sogar einen Termin für die nächste Woche geben lassen, um von dem anderen Arzt behandelt zu werden. Entschuldige, aber wenn jemand den Rest der Woche und dann mindestens noch das ganze Wochenende durchhalten kann, finde ich das schon merkwürdig. Als akut erkrankter Patient steht die Hilfe im Vordergrund und nicht der Arzt, der diese leistet. Das ist kein Angriff, das sage ich direkt mal sicherheitshalber dazu, aber es gibt mir schon zu denken. Wenn es mir bisher sehr schlecht ging, dann war es mir ziemlich egal, wer mich behandelt, solange mir nur irgendwie geholfen wird.

Ich bin mir sehr sicher, dass ein Arzt einen Patienten nicht einfach so der Praxis verweist. Das habe ich persönlich noch nie erlebt und es macht auch absolut keinen Sinn. Ich bin mir auch sicher, dass zu so einer Geschichte immer zwei Leute gehören. Wir können hier natürlich nur deine Schilderung lesen, also deine Sicht der Dinge. Anhand einseitiger Schilderungen kann man die meisten Situationen überhaupt nicht beurteilen, gerade weil die andere Sichtweise fehlt. Die Sache mit der Krankenkasse habe ich auch überhaupt nicht verstanden. Wieso sollte dich der Arzt dort melden? Und was war das mit der Ärztin, bei der du vorher warst? Ich dachte, dass dieser neue Arzt dich zuvor noch nie behandelt hat. Wie kann er, wenn eine Patientin ganz neu zu ihm kommt, bereits mit der Ärztin gesprochen haben, die dich vorher behandelt hat? Irgendwie irritieren mich ein paar Dinge an deinem Bericht, so dass ich mir allein deswegen schon vorstellen kann, dass es auch in der Arztpraxis einfach zu seltsamen Missverständnissen gekommen ist.

Wenn du häufiger Probleme mit Ärzten hast, beziehungsweise mit diesen aneinandergerätst, könntest du dir vielleicht auch überlegen, warum das so ist. Es gibt natürlich Ärzte, die mehr oder weniger beliebt sind und auch solche, die nicht ganz so kompetent sind wie andere Kollegen. Ich will diesem Arzt seine Kompetenz aber nicht absprechen und ich kann auch nicht beurteilen, wie beliebt er ist. Ein volles oder leeres Wartezimmer allein reicht mir auch als Maßstab nicht aus. Das sind solche Momentaufnahmen, als Patient kann man daraus keine sinnvollen Schlüsse ziehen. Allerdings würde ich mich an deiner Stelle schon fragen, wie es kommt, dass du scheinbar immer wieder Probleme mit Ärzten hast. Zu einem Problem gehören immer zwei Personen, in der Regel auch dann, wenn es sich um ein Arzt-Patienten-Verhältnis handelt. Daher finde ich diese einseitige Schilderung von den Ärzten, die dir immer etwas schlechtes wollen, dich nicht adäquat behandeln oder scheinbar unverschämt sind, auch etwas unglücklich. Daran ist aber hier auch nichts zu ändern.

Vielleicht wäre es wirklich mal sinnvoll, wenn du dich mal in einem Krankenhaus vorstellen würdest. Damit würdest du das Ärzte-Hopping vermeiden und es sind dort ganz andere Untersuchungen aus verschiedenen medizinischen Fachbereichen möglich. Ein stationärer Aufenthalt kann oftmals mehr ans Tageslicht bringen als verschiedene Termine bei niedergelassenen Ärzten.