Warum werden Pakete eigentlich bei Nachbarn abgegeben?

vom 06.09.2011, 14:34 Uhr

Neulich bin ich richtig erschrocken, als ich den Briefkasten geöffnet habe. Da war eine Mitteilung des Postboten, dass mein Paket beim Nachbarn liege. Der angebliche Nachbar wohnte aber nicht direkt neben mir, sondern in einer ganz anderen Etage und war ein völlig Fremder, der dann auch gar nicht so leicht zu erreichen war.

Ich frage mich, warum Postboten so scharf darauf sind, die Päckchen los zu werden und sie lieber bei Leuten abgeben, die zwar irgendwie in der Nähe wohnen, aber bei denen er sich denken kann, dass der eigentliche Adressat diese gar nicht kennt. Es ist doch logisch, dass viele so etwas gar nicht möchten und ihr Paket lieber von der Postfiliale abholen würden.

Ist es denn so eine große Belastung für die Post, das Paket wieder mitzunehmen und bei der nächsten Filiale abzugeben, wo man es dann in Ruhe abholen kann? Was haben die denn für einen Vorteil davon?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich könnte mir vorstellen, dass vielleicht Paketboten keine große Lust haben erst wieder alles wegzubringen und deswegen das bei Nachbarn abgeben. Es ist ja auch eigentlich besser, denn dann muss man nicht erst bis sonstwohin fahren, um sich ein Paket abzuholen. Außerdem würde man sowas für seine Nachbarn ja auch machen, denke ich.

» flobeitrag » Beiträge: 109 » Talkpoints: -1,78 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich nehmen mal an, dass sich die Postboten denken, dass sich die Leute die in einem Haus wohnen untereinander kennen und sich auch vertrauen. Allerdings ist das ja wirklich nicht überall der Fall. Wie es da bei dir aussieht weiß ich ja erst recht nicht. Was ich mir auch vorstellen kann ist, dass sich die Postboten damit eine Menge Arbeit sparen. Wenn du dir vorstellst, dass du mit einem großen LKW voller Päckchen und Paketen durch die Stadt fährst und ungefähr ein Viertel wieder mitnehmen musst, die du am Ende des Ausfahrens alle zur Postfiliale bringen und dort wieder eingliedern musst, ist das schon eine ganz schöne Arbeit. Da ist er wohl froh, wenn er es den Nachbarn zum Aufbewahren überlässt.

Allerdings kannst du dies auch anders regeln. Man kann dem Postboten beim nächsten Mal direkt sagen, dass du es wünschst die Pakete selbst von der Postfiliale oder einer Packstation abzuholen. Damit ist das Problem dann gegessen.

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» nils24 » Beiträge: 159 » Talkpoints: 14,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die meisten Menschen sind damit glücklich und zufrieden, wenn sie mal eben ein Paket beim Nachbarn abholen können, statt umständlich zur Filiale latschen zu müssen oder sich dort noch einen Parkplatz zu suchen. Es gibt sogar Orte in Deutschland, wo die nächste Abholstelle einige Kilometer weit entfernt ist. Außerdem haben die DHL-Leute bestimmt "viel Freude" dabei ein Paket aus dem Auto zu schleppen, den Empfänger nicht zu finden, das Paket zurück zu schleppen und danach noch in die Filiale zu kutschieren, mal ganz abgesehen von den Kosten.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Einerseits ist es ganz klar einfacher für den Postboten, wenn er ein Paket los wird und nicht wieder ins Auto packen muss, wo es dann eventuell auch noch ungeschickt im Weg steht. Außerdem macht es Mehrarbeit, wenn er es im Postzentrum wieder ausladen muss, von wo aus es dann in die entsprechende Postfiliale gebracht wird. Vielen Menschen ist es auch lieber, sie können ihr Paket beim Nachbarn abholen als dass sie in die nächste Filiale fahren müssen, die eventuell auch unpraktische Öffnungszeiten hat. Außerdem kann es passieren, dass so eine Benachrichtigungskarte zwischen Werbeblättern verloren geht. Der Nachbar wird sich dann trotzdem früher oder später melden, dass er ein Paket für den Adressaten angenommen hat. Die Filiale benachrichtigt aber nicht zusätzlich, wird das Paket nicht innerhalb von 7 Arbeitstagen abgeholt, geht es zurück an den Absender.

Natürlich ist es nicht ideal, wenn der Postbote das Paket nicht beim nächsten Nachbarn abgibt und ich verstehe auch, dass manche Menschen generell eine Abgabe in der Nachbarschaft nicht möchten, wenn sie die Leute nicht wirklich kennen. Normalerweise braucht der Postbote auch die Erlaubnis des Adressaten, um Pakete beim Nachbarn abgeben zu dürfen, wobei meines Erachtens verständlich ist, wenn er die nicht unbedingt vorher immer einholt. Du solltest mit deinem Postboten reden, dass du eine Abgabe beim Nachbarn nicht möchtest oder dich an die für dich zuständige Filiale wenden. Solche Wünsche werden dann in der Regel auch berücksichtigt. Außerdem kannst du an deinen Briefkasten (sollte ein Gespräch nichts bringen) einen Zettel anbringen (zum Beispiel wenn du ein Paket erwartest), dass du die Abgabe beim Nachbarn nicht willst. Oder mit den Nachbarn reden, dass sie bitte keine Pakete für dich annehmen sollen.

» kerry3 » Beiträge: 892 » Talkpoints: 18,22 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Es ist natürlich leichter für den Postboten und viel weniger Aufwand für ihn, wenn er Pakete und Päckchen bei den Nachbarn abgeben kann. Er muss sie dann nicht wieder mit im Auto zur Postfiliale fahren und sie dort abgeben, damit sie dort zurückgelegt werden, bis sie eben vom Empfänger abgeholt werden.

Ich fand es auch blöd, dass die Post und Hermes meine Päckchen oft bei den Nachbarn abgegeben haben, wenn ich nicht da war. Daher habe ich für die Post und für Hermes eine Verfügung unterschrieben, dass sie die Päckchen in Zukunft bei uns am Haus, an einem sicheren Ort ablegen dürfen. Nun habe ich das Problem nicht mehr, dass ich zu den Nachbarn muss, um meine Sendungen dort abzuholen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich persönlich habe es auch lieber, wenn der Postbote das Paket, was ich bestellt habe, mal eben zum Nachbarn bringt, damit ich nicht noch irgendwann zur Postfiliale muss. Meistens haben die Filialen auch so super Öffnungszeiten, dass man, wenn man mal etwas länger arbeiten muss, da auch nicht mehr zu den Öffnungszeiten ankommt. Da wäre mir eine Packstation schon lieber, in der Nähe ist auch eine, aber da tut der Postbote die nie rein die Pakete. Als ich den Postboten mal angetroffen habe, habe ich ihn gebeten, das Paket immer bei dem und dem Nachbarn anzugeben und bei einem anderen bitte auf keinen Fall, weil ich nicht ganz grün mit dem bin. Ich frage mich zwar, wie der das behalten kann, wenn dem das jeder sagen würde, aber bisher ist da noch nie ein Problem aufgetreten.

Ich kann mich auch aus Gründen der "Bequemlichkeit" beziehungsweise des Vermeidens von Mehraufwand vorstellen, dass die die nicht wieder mit in die Filiale nehmen möchten/wollen/können. Auch entstünden dadurch wieder höhere Transportkosten, zumindest für die Post, die das zusätzliche Gewicht herumfahren muss, wofür dann weider mehr Sprit verbraucht werden muss.

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» Tassadar » Beiträge: 1245 » Talkpoints: -1,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke auch, dass es für den Postboten einfacher ist, das Paket einfach bei einem Nachbarn abzugeben. Da ich eine zeit lang kein Auto zur Verfügung hatte, war ich darüber auch recht glücklich, denn die nächste Postfiliale ist nicht in der Nähe und da konnte ich einfach schnell zum Nachbarn gehen und das Paket abholen. Ich habe natürlich auch schon gehört, dass der Postbote dafür auch eine Erlaubnis braucht, aber bei mir wurde bisher noch nie eine eingeholt.

Ich kenne auch nicht alle Nachbarn in unserem Haus und habe auch eigentlich nur mit zwei Familien wirklich Kontakt. Eine ältere Dame ist eigentlich meistens zu Hause und daher klingelt der Postbote schon automatisch da, wenn wir nicht daheim sind. Bisher hat der Zusteller das Paket so gut wie immer dort abgegeben und ich gehe es dann einfach bei ihr holen. Auf sie kann man sich auch wirklich verlassen. Schlechte Erfahrungen mit dieser Methode habe ich bisher nur einmal gemacht. Da hat der Postbote das Paket bei einem mir unbekannten Nachbarn abgegeben und da musste ich erst mal suchen, wo dieser zu finden ist. Da habe ich ganze 5 Tage auf mein Paket warten müssen, weil er nie daheim war. Das fand ich dann schon ein wenig nervig und da wäre ich echt schneller gewesen, wenn ich das Paket hätte in der Post abholen können.

Ich nehme aber längst nicht mehr alle Pakete an. Bei mir versucht es der Postbote nämlich auch immer, Pakete für andere loszuwerden, aber bei einem Nachbarn habe ich eine schlechte Erfahrung machen müssen. Ich habe es für ihn angenommen und er war wohl der Meinung, dass ich ihm das Paket hinterher tragen müsste. Er kam es nicht abholen und nach drei Tagen hatte ich einen Brief im Briefkasten, dass er rechtliche Schritte einleiten würde, wenn ich ihm sein Eigentum nicht geben würde. Als hätte ich das Paket bewusst zurückgehalten! Seitdem nehme ich nur noch für Leute an, die ich auch kenne. Es hat eben alles seine Vorteile und auch Nachteile. Wenn man allerdings nicht so oft daheim ist, ist es meiner Meinung nach schon praktisch, wenn das Paket beim Nachbarn abgegeben wird. Dann kann man es auch Abends noch abholen gehen, wenn die Post schon lange geschlossen hat.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich bin eher angepisst, wenn ich einen Zettel im Briefkasten finde, auf dem steht, dass man mein Päckchen nicht zustellen konnte und sie entweder noch mal kommen oder ich es auf der Post abholen kann. Die Post kommt hier so unterschiedlich, dass ich mir das an sich nie wirklich einplanen kann. Als ich noch berufstätig war, war ich zu den Lieferzeiten eh nie daheim. Leider war ich auch während der Öffnungszeiten der Postfiliale nicht daheim. Deshalb war ich dankbar, wenn ein Nachbar meine Päckchen angenommen hat.

Ich persönlich gehe ja davon aus, dass man die Nachbarn zumindest vom Sehen her kennt. Man kann nicht grundsätzlich davon ausgehen, dass man die Nachbarn nicht kennt. Und ich will an sich schon wissen, wem ich da im Hausflur über den Weg laufe und frage fremde Leute auch ungehemmt, wo sie denn hin wollen, wenn ich sie im Hausflur sehe. Und in einem Hochhaus kennt man doch zumindest die Nachbarn auf dem Stockwerk und die Nachbarn oben drüber und unten drunter. Ist zumindest meine Ansicht. Wenn jeder denkt, ach die Nachbarn brauche ich nicht kennen, dann braucht man sich über Wohnungseinbrüche etc. nicht mehr wundern.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Das Päckchen beim Nachbarn abzugeben ist doch für alle Beteiligten die einfachste Lösung. Dem Paketzusteller, egal welchem Unternehmen dieser angehört, hat weniger Arbeit und ich als Empfänger brauche halt nur die paar Schritte zum Nachbarn zu gehen. Selbst wenn dieser auf einer anderen Etage wohnt, als ich selbst, spare ich Zeit und Geld. Denn zur nächsten Postfiliale müsste ich eventuell sogar das Auto nehmen. Es wird nämlich das Meiste zur Hauptpost gebracht, wenn es abgeholt werden muss.

Ausserdem, wir sind auch ein Haus mit zehn Mietparteien, kennt man sich doch zumindest vom sehen. Und manche Leute haben eben auch so ungünstige Arbeitszeiten, das man seine Päckchen gar nicht selbst abholen kann. Klar kann man erneut zustellen lassen. Aber so genau kommen die Paketboten dann auch nicht und dann findet man wieder nur einen Abholschein im Briefkasten, wenn man Pech hat.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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