Freiwilliges soziales / ökologisches Jahr

vom 04.03.2008, 09:37 Uhr

Hallo Leute :)

Ich wollt mal fragen, ob bzw. wieviele hier schon ein Soziales bzw. ökologisches Jahr gemacht haben, wo und warum ihr es gemacht habt und wie ihr es euch gefiel :)

Ich persönlich machte ein FSJ in Österreich in einem Pflegeheim. Die Arbeit war eigentlich die gleiche wie von den Zivis, weil der PDL und der Direktor es nicht gestatteten, dass man den Schwestern richtig helfen durfte (also ich mein da jetzt Bewohnern helfen beim waschen, anziehen, essen eingeben und all sowas) Hörte aber von den anderen FSJ Teilnehmern, dass sie das alles machen durften, was mir dann schon etwas den Spaß am ganzen verdarb.

Gemacht hatte ich es eigentlich nur, weil ich sonst keine Stelle in ner Schule oder ner Arbeit bekam. Da war das FSJ so zu sagen meine letzte Anlaufstelle und die klappte dann auch. Ich wollte so weit wie möglich von zu Hause weg, bin dann auch gute 250 km entfernt und fand es eigentlich recht super. Da man keine Kosten für Unterkunft und Essen ausgeben musste, weil man alles zur Verfügung gestellt bekam. Außerdem wurde ich in dieser Zeit einiges selbstständiger und bin dann auch gleich da geblieben (viele gehen dann ja wieder zurück nach Hause) weil es die Umstände einfach zuließen :)

Vielleicht sind ja noch mehrere da ^^

» Todesengel » Beiträge: 174 » Talkpoints: 0,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe ein ökologisches Jahr gemacht, weil ich sonst arbeitslos gewesen wäre. ich habe dieses Jahr in einer Naturschutzstation gemacht und fand es total herrlich da. Ich war richtig traurig, als es sich dem Ende neigte. Vor allem hatte ich viele verschiedene Aufgaben, das waren zum einen Kindergruppenführungen durch die aktuelle Ausstellung, verschiedene Führungen zu bestimmten Themen, dann hatte ich meine eigene Kindergruppe, denen ich das Leben rund um die Natur und in der Natur näher bringen konnte ( evtl. mit basteln, malen, gestalten). Desweiteren hatte ich die Aufgabe, die Kräuterspirale zu hegen und zu pflegen, dementsprechend musste ich mir auch das dazu gehörige Wissen aneignen. Es war alles sehr umfangreich und es hat sehr viel Spaß gemacht. Heute bin ich immer noch sehr oft da und quatsche mit den Leuten.

» tussy » Beiträge: 226 » Talkpoints: -0,54 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo

Ich hatte ein Freiwillig Soziales Jahr angefangen. Es war am Anfang ganz ok aber man sollte sich anscheinend noch genauer über das Unternehemen oder wo man es eben macht informieren, denn bei mir ging das voll in die Hose. Ich bin kein Typ der gerne die Drecksarbeit für die anderen macht und da das auch laut Vertrag nicht so geregelt war hab ich mich halt manchmal auch dagegen gewehrt was sich dann natürlich auch in der Beziehung zum Chef geäußert hat. Also hab ich das nicht länger mit gemacht und habe nach knapp 4 Monaten fristlos gekündigt nachdem ich mich schon an höheren Stellen beschwert hatte. Das aber leider nichts bei Ihm bewirkte, sondern er nur noch schlimmer wurde, also dachte ich, dann kündige ich lieber als mir diesen ärger anzutun. Abgesehen davon verdient man in einem sozialen Jahr viel zu wenig als das es sich loht.

Falls du überlegst das soziale Jahr als ersatz für die Bundeswehr zu nehmen würd ich mir das zweimal überlegen. Du bekommst bei der Bundeswehr einieges mehr an Geld auch wenn man dafür vielleicht ein wenig durch die Gegend geschuppst wird. wobei ich glaube, dass es heute nicht mehr so schlimm ist. Ich jedenfalls bereue es, dass ich das soziale Jahr angefangen habe und nicht einfach zum Bund gegangen bin. Das hätte einiges mehr gebracht und wär nicht so eine Zeitverschwendung. Aber das ist meine Geschichte. Jeder muss selber entscheiden wie er das macht. Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Spaß dabei.

Gruß
kairos

» kairos » Beiträge: 58 » Talkpoints: 0,29 »



Hallöchen,

Ich war mir länger nicht sicher und hätte erst mal eines beantragt und hatte uch schon eine Zusage. Ich hae mich aber kurzfristig dazu entschlossen,doch schon zu studieren, weil ich dafür eh sehr lange - oder zu lange - brauche, und da kann man jedes Jahr gut gebrauchen. Außerdem konnte ich mir das einfach auch nicht vorstellen, ein ganzes Jahr dort zu verbringen.

Bei uns hatten auch viele das freiweillige Spoziale Jahr gemacht und einige ein freiwilliges ökologisches Jahr. Die im FSJ waren hauptsächlich im Krankenhaus oder in Kindergärten tätig. Die meisten haben es gemacht, um 2 Wartesemester zu bekommen um dann das studieren zu können was sie wollten, aber eben nicht gleich schon reinkamen. Viele davon waren dann auch Nachrücker - und alle haben sich dafür entschieden, das FSJ zu beenden und schon zu studieren, obwohl die meisten dann nur noch Tage hatten um umzuziehen,weil das Studium eben gleich begann. War schon verrückt,wenn man dann erfuhr, dass diejenige doch schon studierten ;).
Manche habenes aber auch gemacht, weil sie noch nicht wussten, was und ob sie studieren sollten, einfach als Überbrückung sozusagen, und auch um zu schauen auf die soziale richtung ihnen liegt.

Die FÖJ - eine hat beim Bauern mit Feld umgegraben, das fand ich schon heftig zumal sie eine sehr kleine zierliche Person war udn ich habe mich ständig gefragt warum sie das macht. Aber scheinbar war si gerne an der frischen Luft. Bei ihr wurde das so gehandhabt, das sie in der Zeit woe sie sich mit um die Felder kümmern sollte, länger als 8 Stunden gearbeitet hat und im Winter nur ein bischen Bürokrams erledigt hat.

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 14941 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



kairos hat geschrieben:Falls du überlegst das soziale Jahr als ersatz für die Bundeswehr zu nehmen würd ich mir das zweimal überlegen. Du bekommst bei der Bundeswehr einieges mehr an Geld auch wenn man dafür vielleicht ein wenig durch die Gegend geschuppst wird.

Alternativ kann man auch Zivildienst machen, wird noch "besser" bezahlt als der Bund da man hier mehr Vorteile nutzen kann und man muss sich nicht entwürdigen lassen. Zudem kann man weitestgehend frei über seinen Job entscheiden wenn man sich rechtzeitig kümmert und so die Zeit angenehm gestalten.

Aber Dich interessiert ja eher mehr das FÖJ oder FSJ - dazu kann ich Dir als Ex Zivi nur sagen, dass ich viel mit FSJlern zusammengerarbeitet habe die das gleiche machten wie ich. Nur ich bekam 200 Euro mehr und war besser abgesichert.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ja die Bezahlung ist bischen schwach. Dabei hatte ich ja noch das Glück, 170 € Förderung dazu zu bekommen, das heißt ich hatte insgesamt dann 320 € im Monat. Da ich auch Essen und Unterkunft nicht zahlen musste ging es sich aus, aber ist echt nicht viel für das was man macht. Eigentlich ist der Sinn und Zweck von FSJ/ FÖJ nicht grade der gleiche wie der von den Zivis. Aber manche Einrichtungen nutzen das voll aus und lassen einen wirklich jede Drecksarbeit erledigen.

Wir hatten auch viele, die entweder keine Arbeit oder nen Studienplatz bekamen, oder manche brauchten erst etwas Berufserfahrung, bevor sie sich noch mal bewerben konnten. Und finds auch nicht schlecht, weil ohne dem FSJ würd ich jetzt zum Beispiel keine Arbeitslose bekommen, und ohne der könnt ich meine derzeitige Schule und Auto nicht finanzieren.

Denk für Männer ist der Zivildienst wahrscheinlich eh besser, da zumindest bei uns in Österreich hauptsächlich Frauen das FSJ/ FÖJ machten, und Männer fühlen sich angeblich in so großen Frauengruppen ja nicht so wohl.

» Todesengel » Beiträge: 174 » Talkpoints: 0,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Todesengel hat geschrieben:Ja die Bezahlung ist bischen schwach. Dabei hatte ich ja noch das Glück, 170 € Förderung dazu zu bekommen, das heißt ich hatte insgesamt dann 320 € im Monat.


Echt, du hattest "nur" 320€? Und das mit Förderung? Ich hatte ohne Förderung 370€, das wurde dann im Laufe meiner FÖJ-Zeit auf 350€ runter gesetzt. Dazu gab es noch mein Kindergeld in der Höhe von 154€. Ich konnte mich über diesen Betrag nicht beschweren. Na gut, das Kindergeld haben meine Eltern behalten, wegen anteilig Miete bezahlen und Verpflegung kaufen, aber das restliche Geld war für mich.

» tussy » Beiträge: 226 » Talkpoints: -0,54 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Kindergeld bekam ich auch keines mehr, da ich ja offiziell dann eigentlich arbeiten war.Was vielen zugute kam, sie bekamen zumindest 3 Fahrten nach Hause bezahlt, und da manche noch weiter weg waren als ich, zahlte sich das dann schon aus (da ich kein einziges Mal nach Hause gefahren bin, war mir das egal) und die Fahrtkosten zu den Kursen, die wir während des Jahres hatten bekamen wir auch wieder retour.

Da wir (die ersten glaub ich sogar) ein ziemlich starker Kurs waren (gute 200 Teilnehmer) und sich viele dafür einsetzten, dass auch die nachfolgenden diese Förderung wieder bekommen, ist das auch dieses Jahr wieder so, denn mit 150€ kann man echt nichts anfangen.

Es ist halt sehr anstrengend, da es bei uns in Österreich kaum gesetzliche Verankerungen fürs Soziale Jahr gibt, und trotz Druck der Teilnehmer, und vor allem der Leiter wird da sehr wenig gemacht und kaum gefördert.
Was ich aber schon sehr wichtig finden würde, da die Leute vom Sozialen/ Ökologischen Jahr schon eine sehr große Hilfe sein können, wenn man sie ordentlich angelernt hat.

In gewisser Hinsicht ist es ne ziemliche Ausnutzerei, aber andererseits besser als wenn man vollkommen arbeitslos ist, so hat man wenigstens paar Anrechnungen für spätere Zeit.

» Todesengel » Beiträge: 174 » Talkpoints: 0,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge


hallo,
ich habe von August 2006 bis Juli 2007 ein Freiwilliges Ökologisches Jahr absolviert. Ein Jahr lang habe ich auf der wunderschönen Nordseeinsel Föhr gewohnt und gearbeitet. Ich habe da im Monat so 480Euro verdient, also schon recht viel für frisch von der Schule und als erstes Gehalt.

Es hat mir super gut gefallen, ich habe nette Leute aus ganz Deutschland (bei den Seminaren) kennengelernt, mit einigen habe ich immer noch Kontakt. Auf den Seminaren war man einfach mit Leuten zusammen, die die selben Ansichten haben wie man selber, weil man eben für die gleiche Sache arbeitet. Die Natur. Auf Föhr habe ich Wattführungen für Familien gehalten, habe im Nationalparkzentrum gearbeitet, beim Sperrgut-Basar, Krötenzäune augestellt und jeden Tag kontrolliert, es war einfach das total beste Jahr meines Lebens!

Außerdem war ich auf einigen Konferenzen mitdabei, auf Amrum und Sylt zum Beispiel, auf denen über Themen wie Küstenschutz und so weiter diskutiert wurde. Ich habe super viel gelernt, neue Leute kennengelernt, hatte ein Jahr lang das Meer direkt vor meiner Haustür, es war einfach toll! So etwas kann ich nur jedem empfehlen!

» kassiopeia » Beiträge: 157 » Talkpoints: 3,65 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kenne sehr viele Leute, die ein FSR gemacht haben, bzw. zumindest angefangen haben, bis sie einen Studienplatz bekommen haben. Ich finde diese Möglichkeit nach dem Abitur an sich eine gute Idee, doch für mich kam es nie in Frage, da ich nach dem Abi keine Zeit verlieren wollte und gleich mit meinem Studium anfangen wollte. Und bei mir gab es auch keine Probleme mit der Studienplatzvergabe.

Aber besonders für Schulabgänger, die sich nach den 10 bzw. 12 Jahren, in denen sie nichts anderes als Schule gemacht haben, erst einmal im Berufsleben umschauen wollen, ist es sicher eine gute Gelegenheit und schließlich bekommt man ja auch ein bisschen Geld dafür :wink: .

Viele liebe Grüße

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» Katara » Beiträge: 1294 » Talkpoints: 5,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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