Für einfache Alltagsdinge immer mehr Technik?

vom 16.06.2011, 11:39 Uhr

Ich gebe gleich zu, ich rege mich einfach mal wieder über meine Bank auf. Und frage mich in dem Zusammenhang, ob es wirklich nötig ist, alles mehr auf elektronische Zusatzmittel um zu stellen.

Ab Ende des Jahres nimmt auch meine Bank das TAN Verfahren auf Papier aus dem Sortiment. Ich muss dazu sagen, so ein großer Fan von Online- Banking war ich nie und habe mich nur dafür entschieden, weil die Kontoführungsgebühren damit günstiger wurden. Klar genieße ich auch die Vorteile. Mal eben daheim eine Überweisung abschicken und nicht mehr aus dem Haus dafür müssen. Kontostand nachsehen von daheim aus und so weiter. Allerdings weiß ich auch, wie es ist, wenn der Computer kaputt ist. Ist mir erst letztens passiert und natürlich zum unpassendsten Zeitpunkt. Ich hatte bei Ebay ein paar Sachen verkauft und musste dann täglich zur Bank und Kontoauszüge holen um die Zahlungseingänge alle zu sehen. Fand ich dann schon sehr aufwendig und von einem Internetcafe wollte ich das halt ungerne machen.

Ich blicke da noch nicht ganz durch, wie das mit der Umstellung läuft. Klar irgendwann geht das nicht mehr mit dem Zettel und den Zahlen die ich habe. Gestern fragte ich dann mal kurz bei der Bank. Die sagten mir, dass man dafür ein Gerät bekommt. *steph* schrieb ja an anderer Stelle schon darüber. Nur will die Bank dafür wohl noch mal extra Geld, was mich total ankotzt, da die Bank echt schon genug Gebühren nimmt und der Kundendienst immer mehr zurück geschraubt wird. Da schrieb ich ja schon mal drüber. Auf der Webseite der Bank hatte ich auch was von der Möglichkeit via Handy gelesen. Das kommt für mich an sich gar nicht in Frage. Ich habe ein uraltes Handy, was dafür sicherlich nicht geeignet ist und werde das wahrscheinlich auch nicht ersetzen, falls es kaputt geht.

Und ich meine, egal ob nun mit Handy oder einem Zusatzgerät, ich finde die Chancen, dass halt mal was kaputt geht, steigt mit jedem weiteren Gerät. So kann nicht nur der Computer kaputt gehen, sondern auch das Zusatzgerät. Mal abgesehen von den zusätzlichen Kosten, die mit beiden Varianten entstehen. Klar stören mich vorrangig die Kosten. Spätestens wenn mal eines der Geräte kaputt ist, wird mich das stören. Ich sehe auch keinen großen Vorteil darin, sich noch ein Gerät zu zu legen. Zumindest wenn man dazu gezwungen wird. In meinem Fall bliebe mir nun natürlich übrig, das Online- Banking raus zu nehmen und wieder wie früher mein Konto zu führen. Allerdings wäre auch das mit mehr Kosten verbunden.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Ich persönlich bin ein großer Fan des Online-Bankings. Nicht nur aus dem bereits genannten Grund, dass man, wenn man etwas bei Ebay verkauft, prüfen muss, ob das Geld bereits eingegangen ist oder weil man damit auch Ebaykäufe bezahlen kann. Sondern auch, weil ich ab und zu den Einfall bekomme ich muss etwas überweisen, etwas nachgucken oder anderes. Ein anderes Problem ist auch, dass ich meist recht lange arbeite und dann kaum zeit habe die Öffnungszeiten meiner Bank einzuhalten. Online-Banking ist also ein Muss für mich.

Ich kann das Problem allerdings verstehen, dass man nicht mit dem Handy arbeiten möchte und da seine TANs hingeschickt bekommen möchte. Was passiert, wenn man das Handy verliert, wer hat da gegebenenfalls zugriff drauf? Welcher Aufwand kommt auf mich zu, wenn sich meine Handynummer ändert und weitere solcher Fragen stelle ich mir. Da kommt mir die Anschaffung eines TAN-Generators gelegener. Allerdings kostet der auch wieder Geld. Hat man mehrere Personen im Haushalt, kann man sich die Anschaffung teilen und der ist ja nun nicht wirklich teuer. Er hat glaube ich bei meiner Bank einmalig zehn Euro gekostet. Fand ich jetzt nicht wirklich teuer. Allerdings ist so ein Gerät auch mit Nachteilen verbunden.

Wie ich bereits in einem anderen Forenbeitrag erwähnt habe, teile ich mir den Generator mit mehreren Personen. Es ist immer sehr umständlich diesen zu suchen, wenn den wer anders in den Fingern hatte vorher. Ein weiterer Nachteil ist, dass ich einen Touchscreenmonitor habe und wenn ich mit dem Generator zu nah an den Monitor komme (er muss nicht berührt werden), dann wird das aktuelle Bild unabsichtlich herauf- oder heruntergescrollt oder verkleinert oder vergrößert, das bedeutet dann, den ganzen Prozess der Übermittlung neu zu starten.

Alles in allem ist mir Online-Banking aber recht wichtig und dafür nehme ich die Nachteile eines Generators in Kauf. Wenn man aber ehrlich ist, dann ist das Verfahren mit der TAN-Liste auch nicht das sicherste, wenn man diese verliert, dann sollte man diese unbedingt so schnell wie möglich sperren. Das ist mit dem Generator, der ja nur in Verbindung mit der Karte und dem Zugang zum Konto verwendbar ist, nicht mehr notwendig.

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» Tassadar » Beiträge: 1245 » Talkpoints: -1,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Klar genieße ich durchaus auch die Vorteile. Und bei meiner Bank ist das Papierverfahren in meinen Augen auch recht sicher. Ich logge mich dort mit einem Usernamen und dem Passwort ein. Wenn ich Überweisungen tätige, erst dann muss ich die TAN eingeben. Das jemand wirklich alle drei Punkte in Erfahrung bringen kann, halte ich für recht schwierig. Also selbst wenn ich den Zettel verlieren sollte, müsste der Finder erst mal meinen Usernamen und meine Geheimzahl kennen. Und die werden auf meinem PC auch nicht gespeichert. Und ich habe die Sachen auch nirgends notiert.

Ich lebe alleine. Sprich ich werde mir die Kosten für das Gerät auch mit niemand teilen können. Und in einer Wohngemeinschaft zum Beispiel, würde ich das wahrscheinlich auch gar nicht wollen. So weit geht mein Vertrauen dann doch nicht. Nur das Problem der Sucherei bliebe wohl auch in meinem Singlehaushalt bestehen. Meine TAN- Liste suche ich auch immer. Wobei die mindestens nicht kaputt gehen kann, wenn sie mal runter fällt. Und auch, falls sie mal ganz "verschwinden" sollte, zumiundest kostenlos ausgetauscht werden kann. Ein neues Lesegerät kostet ja auch wieder Geld.

Ich lebe unter dem Hartz 4 Satz. Für mich sind 10 Euro viel Geld. Klar kann ich nun bis zum Jahresende monatlich 2 bis 3 Euro zurück legen. Mich kotzt aber der Zwang an, für Dinge, die ich an sich nicht wirklich brauche oder will. Und ich habe im Jahr vielleicht 10 Überweisungen. Wobei in den 10 Überweisungen noch einige bankinterne Überweisungen vom Konto auf ein Festgeldkonto dabei sind. Die könnte ich theoretisch auch am Schalter machen lassen. Andersherum, also vom Festgeldkonto auf mein Girokonto, geht bei der Bank eh nicht. Dafür muss ich eh jedes mal zur Bank gehen.

Für die paar Überweisungen könnte ich nun natürlich wieder zu den Papierüberweisungen umsteigen. Die kosten aber bei meiner Bank 2,50 Euro pro Überweisung, plus die Buchungsgebühr. Und nein ich habe keinen, der mir mal was überweisen kann. Ich würde die Anschaffung eines Gerätes vielleicht auch noch in Kauf nehmen, wenn der Rest bei der Bank stimmen würde. Aber die bekommen mittlerweile nicht mal mehr den einfachsten Kundenservice hin. Alles kostet Geld. Und ein Wechsel kam aufgrund vieler Punkte bisher nicht in Frage. Wobei mit dem neuen TAN- Verfahren, welches wohl nun jede Bank einführt, sicherlich auch jedes Institut ein eigenes Gerät fordern wird.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Einen solchen TAN-Generator gibt es von meiner Hausbank noch nicht und auch sonst scheint dieser bei österreichischen Banken nicht gerade weit verbreitet zu sein. Was ich allerdings hin und wieder gerne verwende - wenn ich gerade keinen physikalischen Zugriff auf die Papier-TANs habe - ist die Möglichkeit des SMS-TAN. Das Zusenden auf mein Mobiltelefon ist bei meiner Bank nicht nur komplett kostenlos, sondern ich erhalte dadurch fürs Onlinebanking zum ersten Mal eine richtig bequeme Mobilität und bin nicht mehr an mein Haus gebunden (die Alternative, nämlich die Papier-TANs ständig mitzuschleppen, erwäge ich gar nicht erst). Zu Hause verwende ich aber nach wie vor die klassischen Papier-TANs, weil diese wesentlich komfortabler sind, vor allem dann, wenn ich mehrere Überweisungen am Stück durchführe.

Für die Bank ist so ein kleines elektronisches Gerät, welches dann sogar vom Kunden finanziert wird, wesentlich günstiger als das wiederholte Ausdrucken und Versenden der Papier-TANs. Ich kann die Banken daher schon sehr gut verstehen, denn ein solcher Umstieg spart Geld. Für den Kunden bedeutet diese Umstellung in erster Linie mehr Arbeit, die Einmalkosten sind zwar ein Kritikpunkt, so schlimm ist das aber nicht. In diesem Zusammenhang stört mich eigentlich eher die Tatsache, dass man für dieses einzelne Gerät wahrscheinlich irgendeine komische Batterie nachkaufen muss und dadurch für den Kunden noch weitere Mühe und Kosten entstehen.

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» Reaper » Beiträge: 576 » Talkpoints: 1,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich persönlich tätige recht ungerne Bankgeschäfte von fremden Computern. Das mache ich nur im Notfall und in meinem Alltag ist das auch in der Regel nicht so eilig, dass ich es nicht von daheim aus machen kann. Ausnahme ist natürlich, wenn mein Computer kaputt ist. Eine andere Ausnahme war ein längerer Aufenthalt in einer Reha- Einrichtung. Aber da hatte ich mir im Vorfeld total viel Gedanken gemacht und brauchte im Endeffekt nicht einmal auf mein Online- Banking zugreifen.

Das Argument der Kostenersparnis für die Bank kann ich im Grunde nachvollziehen. Nur ändert sich ja nichts an meinen Kontoführungsgebühren. Die steigen eher noch und der Service wird immer mieser. Gut ich bin nun bei einer Bank, die halt Gebühren nimmt. Ich gebe auch zu, ich wäre wahrscheinlich nicht so angepisst, wenn ich bei einer Bank wäre, die keine Gebühren nimmt. Da würde ich so was in Kauf nehmen. Trotzdem hätte ich halt auch gerne die Wahl. Und in meinem Fall ist es ja so, dass ich nicht ständig neue TAN- Listen brauche. Ich glaube meine ist drei Jahre alt und reicht sicherlich auch noch eine Zeit lang.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


LittleSister hat geschrieben:Ich persönlich tätige recht ungerne Bankgeschäfte von fremden Computern. Das mache ich nur im Notfall und in meinem Alltag ist das auch in der Regel nicht so eilig, dass ich es nicht von daheim aus machen kann.

Ich habe beim mobilen Onlinebanking auch nicht wirklich fremde PC's gemeint, denn deine vorsichtige Einstellung gegenüber Computern von Freunden oder sogar öffentlichen Geräten ist sehr erfreulich und gesund, sondern eigentlich den mobilen Netzzugriff über ein Notebook/Netbook oder auch übers iPad oder andere Tablet-PC's. In einem (offenen) WLAN kann man mit diesen Geräten problemlos und gefahrenlos Onlinebanking bereiben, schließlich werden alle Daten über das verschlüsselte HTTPS-Protokoll abgewickelt. Dabei verwendet man ausserdem sein eigenes Gerät, dem man zwar nicht immer 100%ig vertrauen kann - zuviel liest man immer wieder über Schwachstellen in Betriebssystemen wie dem iOS beziehungsweise Android oder man denkt an andere Schadsoftware - in jedem Fall aber setzt man in sein eigenes Gerät wesentlich mehr Vertrauen.

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» Reaper » Beiträge: 576 » Talkpoints: 1,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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