Mutter will Umgang einklagen - Chancen?

vom 22.05.2011, 16:36 Uhr

Seit einigen Monaten leben F und M getrennt. Der gemeinsame Sohn, welcher jetzt 14 Jahre alt ist, lebt schon seit mehreren Jahren bei der Oma. Die Oma ist die Mutter von M. Ergeben hat sich damals als der Opa tödlich verunglückte. Die Mutter F zog aus dieser Situation den Vorteil, das sie wieder in den Schichtdienst konnte, da der Sohn bei der Schwiegermutter ja gut versorgt war.

Der Vater M ist LKW-Fahrer im Fernverkehr und ist seit der Trennung auch wieder bei seiner Mutter eingezogen. Immerhin ein recht grosses Einfamilienhaus, wo er eben jetzt mit seiner Mutter und seinem Sohnt wohnt, wenn er zu Hause ist. Der Sohn allerdings verweigert den Umgang mit seiner Mutter. Die Gründe sind mir jetzt nicht bekannt, sondern nur die aktuelle Situation.

Die Mutter F hat nun angekündigt den Umgang mit dem Sohn per Gericht durchsetzen zu wollen. Hat sie da überhaupt Chancen, das man den 14jährigen Sohn dazu zwingt den persönlichen Kontakt mit der Mutter haben oder wird man sich dem Willen des Sohnes dabei unterwerfen? Immerhin verweigert er jeglichen Kontakt mit seiner Mutter und Vater wie Oma beeinflussen da rein gar nichts, sondern sind der Meinung, das der Junge alt genug ist, das selbst zu entscheiden.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Naja, wenn der Junge keine Gründe hat, dann wird man ihm sicherlich nicht seinen Willen lassen, sondern es eher als pubertätes Gezicke abtun, was sicherlich auch der Grund sein wird. Da wird der Junge dann entweder die Gründe erzählen müssen oder aber er muss sich eben doch mit der Mutter treffen. So war es zumindest bei unseren Nachbarn, wo das Kind mit dem Vater keinen Kontakt wollte. Der hat das allerdings nicht einfach so gesagt, sondern hatte seine Gründe. Es ist ja auch kein richtiger Zwang, wenn der Junge das einfach nur so sagt und keinen Grund dazu hat.

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» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich bin jetzt kein Anwalt oder ähnliches und kenne die genaue rechtliche Lage in solchen Fällen nicht, aber allgemein könnte ich mir schon vorstellen, dass die Mutter zumindest versuchen könnte, sich das Recht einzuklagen. Immerhin ist der Junge mit seinen 14 Jahren noch nicht volljährig und untersteht somit der Vormundschaft seiner Eltern.

Lediglich der Vater könnte versuchen, dass alleinige Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn zu bekommen. Dies bedeutet dann aber auch, dass er wirklich ganz allein für den Sohn dasein muss und ggf. könnte ich mir vorstellen, dass er dann auch seinen Beruf als Fernfahrer aufgeben müsste, da er sonst nie zuhause wäre. Jedoch wäre es wohl das beste hier einen Anwalt zu kontaktieren.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich denke mal schon das sie zumindest das Kontaktrecht bekommen wird. Steht ja eigentlich auch nichts dagegen, schließlich hat sie ihn nicht versucht um zu bringen. Die Meinung des Jungen wird sicherlich berücksichtigt, da er aber noch minderjährig ist, wird wohl ein Richter die Entscheidung fällen.

Anders würde es aussehen wenn sie das Sorgerecht einklagen würde und versuchen würde ihren Sohn zu sich zu holen. Ich denke mal das sie dort schlechte Karten hätte. Da der Sohn anscheinend sich bei der Oma wohlfüllt und es auch nicht notwendig wäre ihn da jetzt raus zu holen.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



pepsi-light hat geschrieben:Naja, wenn der Junge keine Gründe hat, dann wird man ihm sicherlich nicht seinen Willen lassen, sondern es eher als pubertätes Gezicke abtun, was sicherlich auch der Grund sein wird. Da wird der Junge dann entweder die Gründe erzählen müssen oder aber er muss sich eben doch mit der Mutter treffen. So war es zumindest bei unseren Nachbarn, wo das Kind mit dem Vater keinen Kontakt wollte. Der hat das allerdings nicht einfach so gesagt, sondern hatte seine Gründe. Es ist ja auch kein richtiger Zwang, wenn der Junge das einfach nur so sagt und keinen Grund dazu hat.


Ich habe nur gesagt, das mir die Gründe nicht bekannt sind. Das es keine gibt wurde nicht behauptet. Und ich selbst kenne halt nur den Vater und der hat eben neulich da kurz was angedeutet.

alkalie1 hat geschrieben:Ich denke mal schon das sie zumindest das Kontaktrecht bekommen wird. Steht ja eigentlich auch nichts dagegen, schließlich hat sie ihn nicht versucht um zu bringen. Die Meinung des Jungen wird sicherlich berücksichtigt, da er aber noch minderjährig ist, wird wohl ein Richter die Entscheidung fällen.


Das die Mutter auch Rechte hat, ist klar. Nur in wieweit kann halt der Sohn in dem Alter noch verpflichtet werden auch den Kontakt zur Mutter zu pflegen? Ein Mitspracherecht haben Kinder schon ab sieben Jahre, das ist mir durch meine eigenen Kinder bekannt, da diese nun demnächst selbst mit der Familienrichterin ein Gespräch haben werden. Nur sind zwischen acht Jahren, wie bei meinen Mädels und 14 Jahren noch ein enormer Unterschied.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ohne den Fall konkret zu kennen, ist es schwierig zu sagen, was da für Chancen bestehen. Wenn, mal ganz hypothetisch rumgesponnen, die Mutter und der Sohn momentan gar nicht miteinander klar kommen, weil die Mutter durch die Trennung so belastet ist, dass sie beispielsweise immer ihren Sohn anbrüllt und ihr die Hand ausrutscht, dann hat das sicher ein höheres Gewicht vor Gericht, als wenn die beiden sich einfach durch die Trennung ein wenig aus den Augen verloren haben.

Was ich so aus dem Bekanntenkreis mitbekommen habe ist, dass die Kinder mit 14 Jahren schon ein massives Mitspracherecht haben, wie lange und wie oft sie den anderen Elternteil besuchen wollen. Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass es so schwerwiegende Gründe gibt, dass diese Mutter gar keinen Umgang bekommt. Ich vermute mal, dass die Mutter sich mal mit einem Anwalt und dem Jugendamt zusammen setzen sollte und vorab ihre Chancen besprechen sollte. Auch könnte eine Erziehungsberatungsstelle da schlichtend eingreifen und mal eine Mediation zwischen Mutter und Sohn anberaumen. Falls das noch nicht geschehen ist, sehe ich da größere Chancen, dass die Angelegenheit zwischen Mutter und Kind friedlich beigelegt wird. Ich würde einfach mal vermuten, dass da eher die Chance besteht, dass Mutter und Sohn (wieder) ein harmonisches Verhältnis aufbauen, wenn er das Gefühl hat, dass er dem Kompromiss freiwillig zugestimmt hat.

Ich kann mir vorstellen, dass Besuche, die das Gericht anordnet bei einem pubertierenden Jungen möglicherweise leicht Trotzreaktionen hervorrufen könnten, denn gerade in diesem Alter sind Kinder besonders empfindlich gegen Zwang. Falls der Junge in seinen Gefühlen verletzt ist, weil er sich über die Jahre, die er bei Oma gewohnt hat von der Mutter im Stich gelassen gefühlt hat, könnte so eine Mediation auch helfen, mal die Fronten zu klären und eventuell vorhandenen Zündstoff aus der Mutter-Sohn Beziehung zu nehmen.

Da Du aber nur die Seite des Vaters kennst, könnte ein Gerichtsbeschluss insofern sinnvoll sein, dass der Junge dann eine Ausrede hat, dass er zur Mutter gehen muss, auch wenn der Vater damit nicht glücklich ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch pubertierende noch in Loyalitätskonflikte kommen können und dem betreuenden Elternteil zu Liebe Kontakte zum anderen Elternteil einschlafen lassen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


So wie es sich anhört hat die Mutter ja das Umgangsrecht und es wird ihr weder vom Vater des gemeinsamen Kindes noch von dessen Mutter, die mit im Haushalt lebt, verweigert. Lediglich der Sohn möchte keinen Umgang zur Mutter pflegen und diesen Umgang möchte die Mutter nun einklagen. Oder?

Punktedieb hat geschrieben:Nur in wieweit kann halt der Sohn in dem Alter noch verpflichtet werden auch den Kontakt zur Mutter zu pflegen?

Wenn der Junge partout seine Mutter nicht sehen will, dann kann er auch nicht dazu gezwungen werden. Da hilft auch kein Gerichtsbeschluss weiter. Allerdings kann so eine Anhörung mit eher objektiven Beteiligten diese Situation auch anders entwickeln.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Der Haushalt von Oma, Vater und dem Jungen sind im selben Ort wo auch die Mutter wohnt. Und Oma und Vater mischen sich da nicht ein, sondern lassen den Jungen selbst entscheiden. Wobei es schon von der Trennung der Eltern so war, das der Vater halt seinen Sohn besucht hat, weil dieser nicht in die elterliche Wohnung gekommen ist.

Es kann also durchaus sein, das zwischen Mutter und Sohn irgendwas vorgefallen ist, das der Junge jetzt den Kontakt verweigert. Kenne ich von meinen Kindern auch und da hatte diese Verweigerung auch entsprechende Gründe. Und wie gesagt, der Sohn lebt nun schon mehrere Jahre bei der Oma, was eben auch durchaus Vorteile für die Mutter hatte.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


In all den Jahren war es der Mutter wohl egal, dass der Sohn bei der Schwiegermutter lebte. Im Gegenteil, sie hatte ihre Vorteile dadurch. Vielleicht hat der Sohn das anders gesehen und sich abgeschoben gefühlt. Und jetzt, wo es ihr wieder einfällt, dass sie ja noch einen Sohn hat, will sie sein Leben durcheinander bringen und ihn sehen. Da kann ich den 14-jährigen voll und ganz verstehen. Es ist nicht bekannt, was sonst noch vorgefallen ist. Aber das reicht schon für eine Ablehnung der Mutter.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man gerichtlich versucht, einem 14-jährigen den Kontakt mit der nicht gewollten Mutter aufzuzwingen. Davon hätte die Mutter auch nichts, wenn der Sohn widerwillig zu ihr käme. Dem eigenen Sohn aber würde sie doch Probleme bereiten, die er nicht brauchen kann. Sie soll ihn ganz einfach in Ruhe lassen. Sie kann keine Liebe erzwingen, wo sie keine gesät hat.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich habe nun genauere Informationen bezüglich dem Kontakt zwischen Mutter und Sohn. Dieser bestand wohl am Anfang der Trennung, aber wenn der Sohn die Mutter besucht hat, dann war er halt dort, aber wirklich intensiv hat die Mutter wohl die Zeit nicht. Kaum Gespräche und keine gemeinsamen Unternehmungen.

Daher verweigert sich der Sohn nun komplett gegenüber der Mutter. Er hat da wohl den Eindruck, das es seine Mutter nicht weiter interessiert, was mit ihm ist und was er gern machen würde.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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