Was tun, wenn sich ein Borderliner nicht helfen lässt?

vom 05.04.2011, 14:16 Uhr

Da muss ich jetzt mal entschieden widersprechen. Die Suizidrate bei Menschen mit der Borderline-Störung ist wesentlich höher als in der Gesamtbevölkerung! Man spricht teilweise von jedem zehnten Betroffenen, der sich irgendwann erfolgreich umbringt. Die alte Mär, wer immer von Suizid rede und damit drohe, tue es sowieso nicht, gilt schon sehr lange als widerlegt. Eigentlich ist es sogar umgekehrt, wer sich umbringt, hat in den meisten Fällen die Umwelt das auch vorher des Öfteren wissen lassen.

Aber wie auch immer, hier steht ja nicht mal die Diagnose "Borderline" von einem Behandler im Raum, das ist nur eine Mutmaßung durch andere Leute. Alles, was man relativ gesichert weiß, ist das zum damaligen Zeitpunkt auffällige und instabile Verhalten des Mädels. Aber welche Diagnose da jemand einmal stellen wird bzw. gestellt hat, wissen wir nicht, genauso nicht, wie sich die Entwicklung der jungen Frau weiter gestaltet hat, der Thread ist ja auch schon sieben Jahre alt.

» Verbena » Beiträge: 4793 » Talkpoints: 0,57 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Okay, dann kann es sein, dass ich noch auf dem alten Stand bin. Ich habe jedenfalls schon viele Menschen gekannt, die unter der Störung gelitten haben und die leben alle noch. Vielleicht haben sie einfach nur Glück gehabt. Es ist auch schwierig, dass man sich selber wieder fängt, wenn man unter einer solchen Krankheit leidet. Da können es die Eltern noch so gut mit einem meinen.

Mein Lieblingsfilm dazu wo Winona Ryder und Angelina Jolie mitspielen heißt "Durchgeknallt-Girl interrupted". Da wird das Syndrom sehr genau beschrieben und man kann sich etwas hinein versetzen. Klar ist es ein Spielfilm, allerdings denke ich schon, dass man sich hier einiges heraus nehmen kann.

Ich hoffe auf jeden Fall, dass die beschriebene Frau bald einmal die Kurve kratzt, aber es ist leider so, dass die meisten Menschen ein Leben lang unter dieser Störung leiden und da gar nicht mehr heraus kommen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich würde die zwangseinweisen lassen. Ich hatte auch mal einen Bekannten, der Andeutungen machte, dass er sich umbringen will und da habe ich die Polizei angerufen und denen die Adresse durchgegeben und die haben den aufgesucht und in der Psychiatrie abgeliefert, denn dann besteht ja eine Selbstgefährdung. Zudem würde ich mich an ein Betreuungsgericht wenden und einleiten, dass die Steuerungsfähigkeit geprüft wird und die Person dann einen Betreuer bekommt.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Wie ist das Ganze denn ausgegangen? Ich würde nun nicht sofort von Borderline reden nur weil man sich selbstverletzt und mal ein paar Stimmungsschwankungen hat. Das müsste dann erstmal diagnostiziert werden. Abgesehen davon ist es wohl so, dass man erstmal selber einsehen muss, dass das nicht ordentlich verläuft und dann muss man für die Person da sein. Wenn sie es selber nicht einsieht und sich selber wahrscheinlich noch als Sündenbock für die Situation hinstellt, dann ist sie einfach noch nicht so weit.

Für Angehörige ist es immer schlimm so etwas zu beobachten. Sollte es wirklich Borderline sein ist die beschriebene Situation ausweglos und das kann das bis zu suizidalen Gedanken und deren Umsetzung führen. Ich weiß nicht ob man jemanden auf Zwang hin einweisen kann, das dürfte so einfach ja auch nicht gehen. Vielleicht sollte man damit zu einer Familienberatungsstelle gehen, wenn man so einen Fall hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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