Verbrechen "im Namen Gottes"

vom 27.01.2011, 00:24 Uhr

Bevor ich hier loslege, werde ich euch erst mal die Auslöser für dieses - und folgende - Postings erklären. Es geht in diesem Thread um die volle Palette der Schwerverbrechen der Christen und dabei insbesondere um die der "katholische Kirche".

Nachdem in einem anderen Thread berichtet wurde, dass schon evangelische Christen von Katholiken angefeindet werden, dass diese ja "genug Verbrechen begangen haben", und anderorts zum Beispiel die Moslems aufgefordert werden, doch wieder "nach Hause" zu gehen, wenn man nicht mehr "grüß Gott" sagen dürfe - das sind nur zwei der vielen Knackpunkte, und ich denke, vieles davon beruht darauf, dass die Leute schlicht und einfach nichts über die Vergangenheit wissen.

Das ist kein allzugroßes Wunder, denn im Verschleiern und Totschweigen war die Kirche schon immer sehr gut, aber im Zeitalter des Internets ist es sicherlich mal an der Zeit, hier wirklich Aufklärungsarbeit zu leisten. Was ich hier schreiben werde, sind schlicht Tatsachen und nicht in Frage zu stellen (und im Gegensatz zum Oberpapa Razzi Benedeppo ist das zwar kein Dogma, aber dafür habe ich wenigstens Recht).

Nun ist die Frage, wo fange ich an, denn die Liste ist so lang, da kann man mehrere Bücher drüber schreiben. Aber ich will mal einfach da anfangen, wo es vielleicht am ehesten "nötig" ist, und nachher einfach weitermachen, wie es dann so verläuft. Also, jetzt wird's "heiß":

Es gibt kein "christliches Abendland". Sämtliche Monotheisten sind nicht in Europa heimisch, sondern stammen aus Nordafrika/Vorderasien. Die "Heimat" der Christen wäre also das heutige Äthiopien und ein Teil Armeniens. Da die Monotheisten aber Ursupatoren sind und einfach alles "überrannt und erobert" haben, meinen sie heute, behaupten zu können, sie wären "schon immer" hier gewesen. Wenn sie einfach keine Ahnung haben, so sind sie eben dumm und ungebildet; wenn sie es besser wissen, brechen sie damit gerade mal wieder eines ihrer "Gebote" (du sollst nicht lügen).

Da, wie ja bereits erwähnt, diese Landstriche, die wir heute als "Europa" bezeichnen, eben mitnichten "christlich" waren, und sich die Bewohner auch nicht sonderlich für den Monotheismus interessierten, wurden die Monotheisten, namentlich die Christen, gewalttätig. Sie nannten es "Missionierung", in der Praxis liegt hier aber das Verbrechen des Völkermords vor. Hiermit brachen sie einmal wieder ein Gebot (du sollst nicht morden), und ein paar andere gleich mit (zB du sollst nicht begehren deines nächsten Hab und Gut).

Ja, sie gingen sogar so weit, denjenigem, die sich aus Angst um ihr Leben zu diesem "Glauben" bekannten, "Feiertage" aufzudrücken, die die bisherigen, echten Feiertage (bzw Feiernächte) übertünchen sollten. Sie überlegten sich einfach, welche Bedeutung ihres "Glaubens" am ehesten den schon eingeprägten alten Bräuchen und Festbedeutungen entspräche, und legten dann ihre erfundenen Feiertage so passend auf diese Termine, dass sie diese möglichst gut übertünchen konnten.

So wurde aus Sammain, dem ursprünglichen Neujahrsfest, das gleichzeitig ein Gedenkfest an die Verstorbenen war, "Allerheiligen"; aus der Wintersonnenwende (Yul), wo die Rückkehr des Lichts gefeiert wird, wurde schlicht und einfach Weihnachten (dazu unten mehr); Das Imbolcfest wird heute im (katholischen) Bayern noch als Lichtmess gefeiert; zu was das Frühlingsäqionoxfest Ostara wurde, merkt man ja schon am Namen. Da sie Beltaine einfach nicht verstanden und daher nur verdammen konnten, erfanden sie die "Walpurgisnacht", die Sommersonnenwende (Lithas) wurde mit Johanni übertüncht, lediglich für Lughnasad und Mabón fanden sie keine Entsprechung (wenn das Erntedankfest auch in die Richtung geht).

Demnach ist das einzige "selbsterfundene" Fest der Christen Pfingsten - und das ach so "wichtige" Weihnachten wurde ganz bewusst auf ein völlig falsches Datum gelegt, die besagte Volkszählung, von der in der "Weihnachtsgeschichte" die Rede ist, hat tatsächlich stattgefunden, allerdings im Sommer - Jehoshuah ben Joseph wäre demnach Löwe, nicht Steinbock gewesen, aber so passte es den Ursupatoren wohl besser in den Kram - wie war das noch - du sollst nicht lügen?

Von alledem wollen die Christen natürlich heute nichts mehr wissen. Statt dessen wird gegen Muslime gewettert (übrigens auch Monotheisten - nur mit einem anderen Symbol), die ja so böse sind, ihren "Jihad" zu betreiben - dass sie damit nichts anderes tun wie die Christen lange vor ihnen, ist natürlich alles vergessen. Über andere lässt sich ja wunderbar schimpfen, Nein, ich heiße den Jihad nicht gut, aber die Heuchelei derer, die ihre genau gleiche Vorgehensweise dann für so viel besser halten, kann ich noch viel weniger ausstehen.

Die Reihe wird fortgesetzt.

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» fushicho » Beiträge: 371 » Talkpoints: 17,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Sehr interessant und danke für die Mühe. Auf weiteren Input von dir bin ich gespannt. Ich stecke da nicht gerade tief drin im Thema, habe aber natürlich auch meine Meinung und meine gepflegten Vorurteile zur Religion.

Irgendwie scheinen die Menschen in Erkenntnis ihrer Winzigkeit und Nichtigkeit einen Halt zu brauchen oder war die Nummer mit der Religion vielleicht von Anfang an ein Schei* Irrtum eines pfiffigen Geistes, der gemerkt hat, mit leicht spookigen Geschichten kann man Bauernseelen fangen - oder meinetwegen Jägerseelen? Und dann wurde man diese Nummer nicht mehr los, weil sie gelehrige Nachahmer fand und dann kam ein Auswuchs nach dem anderen. Ich habe keine Ahnung, aber wenn ich so recht nachdenke, finde ich Parallelen zum Jetzt. Gerade schrieb ich einen Text über den kollektiven Wahn der Dschungelcamp-Fanboys und vielleicht ist das die moderne Form einer neuen Religion.

Wie auch immer, Kirche und Religion waren in der Vergangenheit selten harmlose Vereine und im Grunde verstehe ich auch nicht, wie ein Mensch sich von so etwas abhängig machen kann. Nicht mal einen Gottesglauben kann ich mir erklären, aber ich muss es wohl akzeptieren, dass es so ist. Man sollte auch nicht vergessen, dass Kirchen heute weltweit häufig soziale Aufgaben übernehmen, die sonst keiner mehr leisten würde, insofern bin ich da ambivalent in meiner Meinung.

Mir ist zumindest mal jede Form von Lehre, die einen Alleinstellungsanspruch hat, die den Keim zum Fanatismus in sich trägt, die Toleranz vermissen lässt, mehr als suspekt. Da regt sich reflexartig Widerspruch in mir.

Ein besonders gefährliches Gebräu bildet sich derzeit in den USA mit den Evangelikalen. Sie sind dabei, religiöse Inhalte, politische Ideologie und modernste Technik miteinander zu verknüpfen. Da braut sich was zusammen. Und auch bei uns wird schon lange ganz weit oben herumgekungelt. Den Verein kennt man als erzkonservative, fundamentalistische Bewegung mit dem Ziel der Bekehrung von Menschen zum Glauben an Jesus Christus. Und auch diese Herrschaften sind wenig pingelig, wenn es darum geht, Schäfchen und ihre Besitztümer in die Freidenkerkirche einzubringen. Wer mal Gelegenheit hat, sollte mit Anhängern von Pro Christ mal über Homosexualität, Kreationismus und Abtreibung sprechen. Man glaubt es kaum, aber die Leute sind vollkommen abgedreht. Für mich eine echte Gefahr, die sich in Deutschland mit starker finanzieller Unterstützung aus den USA zu etablieren versucht.

» Meerbuscher » Beiträge: 398 » Talkpoints: -14,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge


fushicho hat geschrieben:Von alledem wollen die Christen natürlich heute nichts mehr wissen. Statt dessen wird gegen Muslime gewettert (übrigens auch Monotheisten - nur mit einem anderen Symbol), die ja so böse sind, ihren "Jihad" zu betreiben - dass sie damit nichts anderes tun wie die Christen lange vor ihnen, ist natürlich alles vergessen.

Und nicht nur lange vor ihnen. Es ist gar nicht so lange her, dass noch Menschen im Namen des Christentums gestorben sind. Ich spreche da zum Beispiel von Zwangsmissionierung in Kolonien. Man könnte auch unblutige christliche Missionierung, wie sie heute stattfindet, als eine Art "kulturellen Völkermord" sehen. Ganz legal werden hier hier einfach Kultur, Sprache und Religion anderer Völker zerstört.

Ich gebe dir auch Recht damit, dass man als aktiver Christ, der die Aktivitäten der Kirche gutheißt und damit auch das Verschweigen von Tatsachen unterstützt, nicht gegen den Dschihad wettern sollte. Das ist eine unglaublich Frechheit, wenn man mal bedenkt, woher die Kirche ihre unermesslichen Schätze und ihre Macht hat. An Ratzingers Stelle würde ich mich bei diesem Thema schön zurückhalten, wenn ich ein Fünkchen Gewissen übrig hätte.

Ich fand deinen Beitrag auch interessant und freue mich schon auf weitere Diskussionen. Schade nur, dass in diesem Forum wenig Interesse an diesem Thema zu bestehen scheint.

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» microonde » Beiträge: 231 » Talkpoints: 0,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Danke für die schöne Überleitung - denn nun geht es weiter in der Geschichte, oder sollen wir es lieber als Horrorkabinett beschreiben, denn was nun kommt, würde insbesondere die katholische Kirche gerne im Giftschrank aufbewahren, damit es auch ja nicht so breitgetreten wird. Aber lest einfach selbst, weiter geht's.

Wie schon richtig von microonde bemerkt, war Europa ja nicht alles - nein, sie versuchten grundsätzlich erst mal alles zu missionieren - das war zumindest die offizielle Version. Dass freilich andere Motive im Vordergrund standen, durfte vom "gemeinen Volk" natürlich niemand wissen. So ist es kein Wunder, dass die katholische Kirche sehr großes Interesse an der "Missionierung der Heiden in der neuen Welt" zeigte, schließlich brachten die Spanier ja Schätze von dort mit zurück, und so unterstützten sie diese Plünderer, denn etwas anderes waren Cortez, Pizarro und andere nicht, unter dem Deckmantel der "Missionierung", eine bessere Verzinsung konnten sie sich für ihr "Kapital" nicht wünschen.

So wurde also munter weiter unter dem Deckmantel des Kreuzes gemordet - ein reiner Vorwand, um an die Ressourcen der Länder zu kommen. So war es schon mit den Kreuzzügen gewesen, ein schnöder Vorwand "die heilige Stadt zu befreien" - auch hier war Gier und sonst gar nichts der Motivator, aber wo das noch "Kriege" waren, war die "Missionierung" des amerikanischen Kontinents ein reines Abschlachten. Aber sie mordeten ja nicht nur fernab Europas - auch in unseren Breiten verstanden sie sich sehr gut auf das Mordhandwerk, wenn auch unter einer ganz anderen Vorspiegelung falscher Tatsachen:

In Europa wurde es plötzlich "modern", unliebsame Mitmenschen einfach der Hexerei oder anderer "Pakte mit dem Teufel" zu bezichtigen. Und kannte man die richtigen Leute an den richtigen Stellen, oder aber hatte schlicht und einfach genug Geld (man bedenke welche "Sünden" alle verziehen wurden, wenn man doch nur einen Ablassbrief kaufte - die katholische Kirche verschacherte diese geradezu meistbietend), war es wirklich ein leichtes, den Nachbarn "loszuwerden", oder vielmehr, meist die Nachbarin. Denn auch ein entsprechender Chauvinismus hatte sich in der katholischen Kirche breitgemacht - aus reiner Machtgeilheit und der Angst, diese "Macht" zu verlieren, wurden die Frauen generell als viel anfälliger für "das Böse" dargestellt - war nicht schon Eva schuld an der eigentlichen "Erbsünde"?

Die katholische Kirche verstand es - und versteht es bis heute - ihre "heilige Schrift" so zu interpretieren oder auch einfach fehlzuübersetzen, dass eben das dabei herauskommt, was gerade genehm ist. Nirgends in der "heiligen Schrift" steht, dass Frauen zB. kein Priesteramt bekleiden dürften, oder auch der Zölibat oder die Keuschheit sind dort nirgends gefordert - das sind alles Auswüchse verschiedener christlicher Sekten, insbesondere der Katholiken. Und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, dachten sie sich noch Perversionen wie "Hexenprozesse" aus, angebliche "Verfahren", in denen die kleinen notgeilen Chauvinisten ganz offiziell ihrer sadistischen Ader frönen konnten.

Der Gipfel dieses frauenfeindlichen Massenmordens war vermutlich der Malleus Maleficarum, vulgo "Hexenhammer", in dem der Dominikaner Heinrich Institoris (ob nun mit seinem Glaubensbruder Jakob Sprenger zusammen oder alleine ist ungeklärt) 1486 veröffentlichte, wie man eine Hexe erkennt, und wie dann mit ihr zu verfahren sei - allerdings war das Morden auch schon ohne dieses "Werk" weit fortgeschritten, und ging nun noch extremer weiter. Aus bloßer Angst, das Volk könnte den "weisen Frauen" mehr Glauben schenken als den "gelehrten Herren" (was zu dieser Zeit eher reiche, gierige, vollgefressene Lustgreise waren), wurden unzählige Unschuldige verbrannt, gepfählt, ersäuft oder was nicht noch sich die "Herren" da einfallen ließen. Natürlich waren immer jede Menge "Zeugen" anwesend, die ganz sicher waren, die Beschuldigten auf einem Besen fliegen gesehen zu haben, oder bei einem schwarzmagischen Ritual beobachtet hatten - schon deswegen, weil "besser brennt eine andere als man selbst".

Wie das Ganze mit den Geboten "du sollst nicht morden", "du sollst nicht lügen" und "du sollst nicht geben falsch Zeugnis wider deinen Nächsten", ist sicher nicht nur mir schleierhaft, aber das ist eben ein Kapitel, über das die "Kirche" nicht sprechen mag. Und all das wird nicht nur verschleiert, nein, es wird sogar geleugnet - die Kirche steht nicht mal zu diesen Verbrechen, neben denen selbst der Völkermord im zweiten Weltkrieg sich zahlenmäßig klein ausnimmt. Und im Endeffekt unterstützt jeder, der sich zu diesen Geschehnissen bekennt, diese Ignoranz. Sollte man da nicht einmal drüber nachdenken?

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» fushicho » Beiträge: 371 » Talkpoints: 17,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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