Immer diese Jugend von heute! - oder?

vom 18.01.2011, 18:46 Uhr

Tja, und genau dieses Zitat ist mal wieder völlig fehl am Platze. Dieser arrogante, asoziale Fatzke, der sich erdreistet, sich nach einer ferönstlichen Philosophie zu benennen, die er vermutlich nicht mal buchstabieren kann, geschweige denn in diesem Leben versteht, meint auch noch, die Schuld für sein asoziales Gehabe und seine niveaulosen "Texte", die er auch noch für "Kunst" bzw. "Musik" hält (sie sind weder das eine noch das andere) wäre in der Gesellschaft zu suchen - und "Jugendliche", die diesen Unsinn auch noch glauben, sorgen dann dafür, daß die Umwelt - und nicht nur die ältere Generation - sie bestenfalls als Ballast ansieht.

Klar gibt es auch eine ganze Menge andere Jugendliche, ich kenne selber genügend solcher, aber diese sollten sich vielleicht mal deutlicher von diesem unerträglichen, kriminellen Pack distanzieren, das stellenweise eine ganze Generation in Verruf bringt. Es ist mittlerweile wirklich so - ich gehe zwar nicht sonderlich nach Äußerlichkeiten, aber wenn mir so ein Typ wie aus der Gosse entgegenkommt dem die Hose so tief hängt als hätte er reingeschissen, will ich den am liebsten erst mal zur Dekontamination und dann in der Besserungsanstalt abgeben.

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» fushicho » Beiträge: 371 » Talkpoints: 17,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge



@fushicho - kannst du meinen leisen Applaus für deinen Beitrag hören - ungewöhnlich für dieses Board, aber ich höre schon die Putztruppen heranmarschieren.

Alt hat sich allerdings immer über Jung aufgeregt und umgekehrt genauso. Allerdings hat sich schon was geändert. So hemmungslos wie heute viele Jungendliche ihre Hormoneruptionen ausleben und wieviel Dreistigkeit, Dummheit, bodenloser Egoismus, teilweise Gewaltbereitschaft und Hedonismus sich da zeigt, das ist eine deutlich wahrnehmbare Entwicklung in eine bestimmte Richtung, teilweise sogar in Richtung Eskalation. Dabei gilt: Je dümmer, desto dreister und der Anteil dieser Klientel scheint kräftig zugenommen zu haben, oder sie artikulieren sich einfach lauter.

Man muss natürlich auch sagen: Ihr Älteren, packt euch mal ganz fest an eure Nase, denn das sind eure Blagen, die ihr da erzogen oder eben nicht erzogen habt. Meine sind es nicht und es gibt auch viele, viele Ausnahmen, aber die sind eben nicht so laut, pissen und kotzen mir nicht hinter den Garten, die können sogar deutlich sprechen und denen muss ich auch nicht in den Poschlitz schauen, weil sie zu dusselig sind, sich eine passende Hose zu kaufen.

Und was die Senioren anlangt, sollten viele junge Leute mal überlegen, was die Generation für einen Wandel durchgemacht hat und woher der relative Reichtum in diesem Land eigentlich kommt? Da ist es kein Wunder, dass die mit der Welt heute oft nur schwer zurechtkommen und teilweise auf Durchzug stellen. Aber trotzdem, fast jeder alte Mensch freut sich, wenn man ihn anspricht.

» Meerbuscher » Beiträge: 398 » Talkpoints: -14,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich ignoriere solche Sprüche meistens, auch wenn es in einigen Fällen zutrifft. Viele ältere Menschen gehen irgendwann nicht mehr mit der Zeit und finden dann neue Erscheinungen und Redeweisen unhöflich und können sich nicht damit anfreunden. Das ist normal und ich finde auch, dass einige ältere Menschen da etwas toleranter sein könnten. Wenn man sich nicht an neueres anpassen kann, so muss man es doch nicht gleich verachten. Aber das war schon immer so und man kann nicht verhindern, dass die jüngere Generation unter anderen Bedingungen aufwächst und so andere Werte und Normen hat, als die ältere Generation. Unsere Gesellschaft entwickelt sich weiter und ohne diese Weiterentwicklung, wären wir nie so weit gekommen, wie wir heute sind. Dass Menschen sich dadurch eben auch anders verhalten, ist klar, aber dass muss nicht unbedingt schlechter sein. Es gibt auch ein Zitat von Sokrates, welches verdeutlicht, dass man zu seiner Zeit genauso gedacht hat und daher ist das nichts, was nur auf die heutige Jugend zutrifft. Wenn wir älter und dadurch eben auch ein Stück weiser werden, werden wir vermutlich auch ähnlich denken und unsere Kinder oder Enkel deswegen bemäkeln, da diese noch nicht diese Lebenserfahrung haben und sich daher in vielen Situationen leichtsinnig verhalten, anders reden oder ständig das Bedürfnis haben, sich mit Markenklamotten und anderen Sachgegenständen beweisen zu müssen.

Ich darf mir beispielsweise von meiner Urgroßmutter immer anhören, dass ich gefälligst essen soll, was auf den Tisch kommt. Als sie Kind war, war noch Krieg und da gab es eben nicht so viel zu essen und man musste mit weit weniger zurecht kommen. Trotzdem heißt das für mich nicht, dass ich essen muss, was man mir auftischt. Wenn ich das nicht mag, dann mache ich mir was anderes und das Mittagessen reicht für die anderen Familienmitglieder dann vielleicht auch noch für morgen. Das finde ich nicht weiter schlimm und ich finde, man darf auch ruhig ein bisschen wählerisch sein, wenn man die Wahl hat. Nur weil unsere Urgroßeltern und auch einige unserer Großeltern viel durchmachen musste und dadurch eine andere Sicht der Dinge haben, heißt das nicht, dass wir uns hier in Deutschland auch verhalten müssen, als wären wir im Krieg.

Auf der anderen Seite aber, finde ich auch, dass es ab und an zutrifft. Heutzutage wachsen viele Kinder viel zu behütet auf und wenn sie dann Jugendlich sind, dann haben sie ein geradezu heroisches und überschätztes Selbstbewusstsein, mit dem sie sich über alle anderen Stellen und sich für was besseres halten. Hauptschüler mit wenig Bildung halten sich für Oberhelden und geben mit Markenklamotten an und beschweren sich über Gymnasiasten und Akademiker, da diese doch nicht besser seien, als sie. Schulkinder schmeißen ihr Pausenbrot weg und geben ihr Taschengeld für sinnlose Modeerscheinungen aus und wollen immer mit der Masse gehen. Und viele Jugendliche meinen eben auch, sie seien so toll, dass sie sich von Erwachsenen nichts mehr sagen lassen müssten. Das ist leider oftmals so und die meisten Menschen benötigen erst einmal ein wenig Lebenserfahrung, um anderen Menschen den nötigen Respekt gegenüber zu bringen und Dinge zu schätzen zu wissen.

Aber letztendlich beliebt es dabei, dass die jüngeren Generationen durch die Weiterentwicklung immer anders sein werden, als die älteren und diese können sich dann oftmals nicht damit abfinden. In den letzten Jahren war ja auch die Lockerung vieler Normen und Werte, die früher wichtig waren, der Fall und damit kommen viele ältere Menschen nicht klar. Meine Urgroßmutter würde es beispielsweise niemals tolerieren, dass ich Geschlechtsverkehr habe, ohne verheiratet zu sein und dass ich auch nicht vorhabe, mit 20 mein erstes Kind zu bekommen. Aber das gehört nun mal dazu und es wird immer so sein. Manchmal sind die älteren Menschen etwas zu intolerant und manchmal sind die Jugendlichen auch etwas zu locker. Ob diese Veränderungen schlecht oder gut sind, kann man direkt so gar nicht sagen, da gibt es Unterschiede. Die älteren Menschen haben daher nicht immer nur Unrecht.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Alter und Jugend gehören zusammen. Einer schimpft auf den anderen und jeder meint Recht zu haben. Warum gibt sich keiner die Mühe, den jeweils anderen wenigstens ansatzweise zu verstehen?

Eine Gruppe von Jugendlichen, die sich voll und ganz daneben benimmt, wird in einen Topf mit der Gesamtheit der Jugend geworfen und von den älteren Menschen als "die Jugend von heute" im negativen Sinn bezeichnet. Das ist nicht richtig. Die Gruppe der frech-motzenden Unterschichtler, die gerade einer Kanalisation entstiegen zu sein scheinen, benehmen sich mit voller Absicht so asozial und unzivilisiert um andere zu provozieren. Die sollte man am besten in Ruhe lassen und ihnen aus dem Weg gehen. In ein oder zwei Jahren, wenn sie mit dieser Masche keinen Erfolg haben werden sie sich überlegen, dass es besser wäre, ihrem Leben einen anderen Sinn zu geben. Meistens kommen sie aus einem schlechten Elternhaus, aber nicht immer.

Die älteren Mitbürger - auch hier nur eine Gruppe von nichtverstehenden, verbitterten Menschen - werfen alle Jugendlichen in einen Topf, rühren um und wer ihnen gerade am nächsten ist, wird angemacht und mit nicht passenden Sprüchen bedacht. Wenn sie jemand freundlich anspricht, empfinden sie das als Provokation. Viele Menschen ab einem gewissen Alter hatten keine schöne Jugend oder überhaupt keine. Sie erlebten den Weltkrieg und mußten darben. Dann halfen sie mit, Deutschland wieder aufzubauen. Auch später bestand ihr Leben meist nur aus Arbeit. Sie haben dann den Absprung nicht geschafft und nicht gemerkt, dass eine neue Zeit begann. Sie hörten oft genug Sprüche wie, dass andere viele Steuern zahlen müssen für die Rente der Älteren und von der Politik dann noch die Aussage, dass sich zum Beispiel neue Hüftgelenke für ältere Menschen nicht rentieren und mehr. Das alles hat sie verbittern lassen.

Nun kommen einzelne oder auch in Gruppen junge Menschen auf sie zu, die Hosen tief runtergerutscht, im wackelnden Entengang dahertänzelnd, nach lauten und schrillen Tonfolgen den Kopf vor und zurücknickend wie ein Huhn und dann noch die Ansage: "Na, ALTER watt willste? Hau ab, sonst mak ik dir Beene." Wie würde ein heute junger Mensch reagieren, wenn er diese Begegnung in einem Alter von 70 oder 80 Jahren hätte?

Um diese Probleme zu beseitigen könnte man Seminare für alte und junge Leute einrichten und gezielt die Gruppen anschreiben/ansprechen. Ich persönlich habe bisher keine Probleme mit den Jungen und den Alten gehabt. Zu beiden war ich immer freundlich und wenn ich jemanden nett angesprochen habe, wurde mir auch entsprechend geantwortet.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Naja, es gibt mittlerweile schon sehr viele "ungezogene" Jugendliche. Heutzutage wird man doch wirklich nur noch von den wenigsten gegrüßt. Schön dass du das noch machst, ich zähle ja auch noch eine ganze Weile lang zur jungen Sorte und tue das ebenfalls, aber ich kann schon auch verstehen dass das eben nicht bei besonders vielen Jugendlichen mehr der Fall ist.

Aber ich muss dir auch zustimmen: Es wird sich ständig beschwert, dass die Jugend ja ständig so desinteressiert und teilnahmslos, und selbstverständlich auch ohne zu grüßen an einem vorbeigeht, dabei sind die alten Leute meistens genauso schlimm oder schlimmer. Natürlich, das hat eigentlich gar nicht soviel mit dem Alter, sondern mehr allgemein mit der eigenen und gegenseitigen Höflichkeit zu tun - aber ich wollte es nur nochmal erwähnt haben.

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» porcelain » Beiträge: 1071 » Talkpoints: 5,47 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich sehe das genau so wie du. Ich selbst bin ein Jugendlicher. Wenn ich ältere Leute auf der Straße grüße, kommt entweder ein leises Brummen, oder gar keine Antwort zurück. Aber schlimm finde ich das jetzt auch nicht unbedingt.
Außerdem sehe ich öfters, wie Jugendliche ihren Platz im Zug, den älteren Leute anbieten. Das macht man einfach so.

» double » Beiträge: 21 » Talkpoints: 6,57 »


Hallo,
ja diese Gespräche kenne ich gut. Und es stimmt auch, dass ältere Leute oft viel unfreundlicher sind, als Jüngere.
Ich (16) habe mal mit meinem Freund auf den Bus gewartet und da es im Winter eben kalt ist, bin ich ein bisschen auf meinem Sitz rumgerutsch. Neben uns ist eine alte Dame gesessen, die eh schon die ganze Zeit Selbstgespräche geführt hat. Sie hat dabei immer gemeckert, dass alle hier zu laut wären und das das eine Unverschämtheit wäre... (Man wird sich doch wohl noch normal unterhalten dürfen).
Und dann plötzlich schreit sie mich an, dass ich doch endlich mit dem rumgezappel aufhören soll, weil das alle stören würde. Dabei habe ich lediglich mal meine Beine überschlagen oder ein bisschen in meine Hände gehaucht, weil es Minustemperaturen hatte.

Bei sowas frage ich mich immer, wieso manche Menschen so unfreundlich sein müssen...

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» Katha11 » Beiträge: 43 » Talkpoints: 13,54 »



Ich gehöre mit meinen 18 Jahren auch zu der heutigen Jugend und bekomme natürlich immer wieder mit, wie man als Jugendlicher abwertend gemustert wird.

Ich bin respektvoll anderen gegenüber erzogen worden und grüße meine Nachbarn im Treppenhaus auch immer schön freundlich, sowie es sich gehört, aber wenn mich alte Menschen im Bus anstarren, nur weil ich gepierct bin und mich alternativ kleide, dann haben diese Menschen auch nicht zu erwarten, dass ich für sie aufstehe - immerhin haben viele Jugendliche heute selbst körperliche Probleme, ich hab zum Beispiel was mit dem Rücken und kann auch nicht mit meinem schweren Schulrucksack 20 Minuten stehen, da muss man auch einfach manchmal eben an sich und seine Gesundheit denken.

Natürlich ist die heute Jugend anders als die von damals. Viele ältere Menschen von heute haben eben den zweiten Weltkrieg noch erlebt oder sind dort/kurz danach geboren und da war die Zeit eben nicht so wie heute, wir haben viel mehr Freiheiten, die viele eben auch ausnutzen.

In 50 Jahren wird die Jugend sich wieder auch verändert haben und wir Jugendlichen von heute werden uns denken "So waren wir nicht!".

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» Puffi » Beiträge: 403 » Talkpoints: 6,75 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also ich sehe das genauso. Ich wohne mit meinen 15 Jahren in einer Stadt in der gefühlt 70 Prozent der Bevölkerung das 60. Lebensjahr bereits passiert haben. Ein abfälliges "die Jugend von heute" und "das hätten wir uns früher nicht erlaubt" hör ich leider viel zu oft. Sicherlich haben die älteren Herrschaften ab und zu wirklich Grund zu solchen Aussagen (zum Beispiel wenn mal wieder so ein junger Mann seine Bierflasche im Bus rumstehen lässt) aber die Verallgemeinerung in solchen Aussagen geht mir einfach mega auf den Keks.

Außerdem hast double schon ganz recht, sie grüßen nie zurück, und wenn man im Bus fragt, ob sie sich hinsetzten wollen, hab ich sogar schon solche Antworten wie "seh ich so alt aus" und ähnliches bekommen, oder ich werde einfach ignoriert. Nervig aber tolerierbar sind die aufgezwungenen Gespräche von älteren Frauen, die mir erzählen was sie ihren Enkeln zu Weihnachten schenken oder als was sie mal gearbeitet haben etc. aber so sind sie halt. Mittlerweile bin ich aber zum Glück aus dem Alter raus, in dem sie dich ständig anquatschen.

» Ichichichundich » Beiträge: 6 » Talkpoints: 2,28 »


Dass die Jugend heutzutage so unfreundlich ist, liegt an der Verzerrung des Wertesystemes in unserer Gesellschaft. Von bestimmten Stars oder anderen Vorbildern wird etwas vorgelebt, was so in der Realität gar nicht möglich ist. Allerdings sind besonders Jugendliche sehr leichtgläubig und prägen sich ein solches Verhalten schnell als normal ein. Allerdings liegt die Mehrheit der Veränderungen in der Jugend auch daran, dass die klassische Rollenverteilung von Vater und Mutter nicht mehr so vorherrschen, wie vor 50 bis 60 Jahren.

Unsere Gesellschaft entwickelt sich derzeit in eine Richtung, die sich erst neu orientieren muss und bestehende Wertesysteme an die jetzige Zeit anpassen muss. Das ist ähnlich wie mit dem Recht oder den Computern, es muss sich ständig fortgebildet und weiterentwickelt werden. Ich denke öfters an ein Gespräch mit meiner Oma zurück, welche sich fürchterlich darüber aufregte, weil sie nur schaute und ihr gleich von einer Jugendlichen sehr ausfallende Wörter an den Kopf geworfen wurde. Das ist wahrscheinlich auch ein Teil des Generationenkonfliktes, wie es von Erwachsenen heute genannt wird.

Ich denke zwar grundsätzlich daran, dass die Jugendlichen sich ein anständiges Benehmen angewöhnen sollten, allerdings müssen Erwachsene sich auch etwas mit der heutigen Zeit beschäftigen, um die Jugendlichen etwas besser zu verstehen, damit es insgesamt zu einer besseren und gemeinsamen Konversation und zu keinem doppelten, aneinander und vorbeigehenden Monolog kommt. Meiner Meinung nach entsteht der Konflikt der frechen Jugend erst dann, wenn man die Jugendlichen der Erziehung zu stark entgleiten lässt und immer alles schön redet, so, nachdem Motto ich war, auch mal so ich verstehe das. Es ist meiner Meinung nach einfach eine Frage der Psychologie, die geklärt werden sollte.

» Newsjumper » Beiträge: 598 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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