Weihnachten ist die Kirche voll....

Dieses Phänomen finde ich auch kurios. Ich selbst bin nicht gläubig und auch Teile meiner Familie sind nicht gläubig. Es gibt auch Leute, die schon aus der Kirche ausgetreten sind. Dennoch waren wir früher manchmal an Weihnachten in der Kirche. Ich empfand das als lästigen und sehr langweiligen Pflichtbesuch und ich denke, dass es den anderen eigentlich ebenso ging. Vermutlich war der Gedanke einfach, dass der Besuch in der Kirche an Weihnachten einfach dazugehört und man dem Kind (also mir) das auch unbedingt vermitteln sollte.

Ich gehe nicht in die Kirche, da ich, wie bereits geschrieben, überhaupt nicht gläubig bin. Selbst wenn ich gläubig wäre, würde ich vielleicht nicht gehen, da ich der Meinung bin, dass ein Glaube an einen Gott (wie auch immer man ihn nennt) nichts mit der Institution der (christlichen) Kirche an sich zu tun haben muss. Dass ich nicht gläubig bin, ist einfach so. Die Kirche hingegen lehne ich aufgrund mehrere Faktoren einfach ab und ich würde mir auch nicht an Weihnachten plötzlich einen Gottesdienst anhören, während ich das ganze übrige Jahr gegen diese Organisation eingestellt bin. Das würde ich, ebenso wie du Diamante, als Heuchelei empfinden – und irgendwo auch als Selbstbetrug.

Für viele Leute gehört der Gang in die Kirche zu Weihnachten einfach dazu, was meiner Meinung nach vor allem eine Sache der Gewohnheit ist. Es gehört für viele einfach dazu und dann wird nicht weiter nachgefragt, ob es richtig oder falsch ist, sich dann mal zur Weihnachtszeit in die Kirche zu bequemen, während man sich sonst als eher passiver Christ ist oder sich sogar als Atheist/Agnostiker bezeichnet.

Du hast schon einen richtigen Begriff gewählt: Show. Letztendlich sitzen da reihenweise Leute, die sich entweder nur die weihnachtlich zurechtgemachte Kirche oder ein Krippenspiel anschauen und ansonsten kein Interesse an der Kirche haben, oder es sitzen dort die Leute, die hoffen, dass bald alles vorbei ist und man endlich nach hause gehen kann. Dagewesen muss man ja dann doch sein, weil es einfach dazugehört. Und das finde ich falsch – wenn man etwas tut, weil man das Gefühl hat, dass es irgendwie sein muss, ohne dass man wirklich dahinter steht.