Drogeriemarkt: Kleingeld verweigern?

vom 25.11.2010, 15:12 Uhr

Ich hatte glaube ich schon einmal einen ähnlichen Thread eröffnet, in dem ich fragte, ob man zum Beispiel in einem Drogeriemarkt Trinkgeld geben dürfe, um sich das nervige Kleingeld zu sparen. In diesem Thread soll es aber nicht um das Rückgeld gehen, sondern um das Geld, mit dem man an der Kasse bezahlt. Angenommen ich betrete den Drogeriemarkt "Müller", suche mir eine Kleinigkeit heraus und gehe damit zur Kasse. Der Preis dafür beträgt 1,59 Euro. Da ich das schon genau gewusst habe und mich zuhause massiv über die ein und zwei Cent - Münzen aufrege, habe ich also ein Säckchen dabei, welches genau den oben genannten Betrag beinhaltet - nur eben aus ein und zwei Centstücken bestehend.

Meine Frage zu dem oben konstruierten Fall ist, ob denn der Verkäufer oder die Verkäuferin diese enorme Menge an Kleingeld annehmen muss, oder ob diese dazu nicht verpflichtet sind. Immerhin wäre damit ein großer Zählaufwand gegeben und eine Zählmaschine gibt es dort ja nicht. Ich habe bei meinem Beispiel nun extra einen "hohen" Betrag gewählt, ich denke, dass bei einem Betrag unter 25 Cent der Verkäufer schon noch nachzählen würde. Aber wie ist das bei so einem großen Betrag? Gibt es eine Grenze, bis zu welcher ein Kassierer dazu verpflichtet ist Kleingeld anzunehmen? :)

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» Sann » Beiträge: 466 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Subbotnik in Müssen Verkäufer jedes Geld annehmen? hat geschrieben:
Gisela hat geschrieben: Soweit ich weiß ist niemand verpflichtet dir etwas zu verkaufen. Daraus resultiert gleich die Antwort. So kann der Verkäufer das Geschäft ablehnen, wenn Du mit zu großen Scheinen einen zu kleinen Wert bezahlen möchtest.

Naja, ganz so ist das aber nicht - denn Verkäufer / Kaufleute können sich zwar aussuchen, mit wem sie einen Kaufvertrag schließen und mit wem nicht (ohne Angabe von Gründen), aber wenn es sich um empfangene Leistungen handelt, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können (z. B. Benzin im Tank oder ein Essen im Restaurant welches aufgegessen wurde usw.) gilt für den Verkäufer § 3 Münzgesetz / MünzG, der ihm vorschreibt, dass er bis zu 50 Münzen annehmen muss - aber auch nicht mehr.

Gleiches gilt übrigens für den Kunden: mehr als 50 Münzen muss man nicht annehmen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Mehr als 50 Münzen braucht kein Geschäft anzunehmen. Siehe hier klick. Wenn ein Geschäft mehr annimmt, dann ist es Kulanzbasis und manchmal sind Geschäfte sogar froh, wenn Kleingeld in die Kassen kommt, wenn die Banken schon geschlossen sind und Kleingeldmangel ist. Allerdings muss ein Geschäft nicht mehr als 50 Münzen annehmen. Dies gilt übrigens europaweit und nicht nur deutschlandweit.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich habe da mal von einen "Münzgesetz" gehört. Es gilt dabei für EURO die Obergrenze von 100,00 EURO in Münzen (auch Gedenkmünzen). Allerdings gilt ergänzend noch die Zahl von maximal 50 Münzen. Das bedeutet in deinem Fall das der Betrag rein rechtlich nicht bezahlt werden kann in ein Cent oder zwei Cent Münzen. Die Frage ist ob die Kassiererin das weiß und ob es sich lohnt dafür an der Kasse zu streiten.

» nadpat » Beiträge: 1077 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Auch wenn es sicher für Verärgerung beim Kassierer oder der Kassiererin sorgen dürfte (und wenn die Schlange an der Kasse lang genug ist, auch bei der nachfolgenden Kundschaft) kann ich mir nicht vorstellen, dass Du hier als Kunde zurückgewiesen wirst. Wer wird denn an der Kasse hier den Aufstand proben und riskieren, dass der Filialleiter gerufen wird um ihm dann zu sagen, dass das Geld zählen (das Geld des Kunden) zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde.

Das hier im Thread zitierte Gesetzt ist ja nicht dafür gedacht, dass sich der Kassierer oder die Kassiererin zur Wehr setzen kann. Ob hier nämlich auch mehr Münzen entgegen genommen werden, entscheidet der Verantwortliche des Ladens! Und bei solchen Ketten denke ich nicht, auf Widerstand zu stoßen. Eher wird der kleine Zeitungskiosk (der dann am einzelnen Artikel wirklich kaum was verdient) oder die kleine Bäckerei ums Eck den durch viele Münzen entstehenden Mehraufwand scheuen.

In Deinem Beispiel ist es sicher auch ein Extremfall, weil Du da vermutlich 100 kleine Münzen auf den Tisch legst und dies natürlich nicht so leicht (bzw. schnell) zu zählen ist. Dennoch wird man es vermutlich machen - wenn Du auch kein Lächeln des Kassierer oder der Kassiererin erwarten kannst.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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