Ich kann meiner Mutter nicht verzeihen

vom 10.11.2010, 20:32 Uhr

Ich (19) habe ein Problem mit meiner Mutter. Dazu muss ich ein bisschen weiter ausholen: Vor etwas mehr als zwei Jahren habe ich meinen Freund kennengelernt, mit dem ich jetzt immer noch zusammen bin. Er war damals 19, also über zwei Jahre älter als ich. Ich war "erst" 16 und meine Mutter meinte, ich sei noch viel zu jung für einen Freund. Wenn er bei uns war, wurde ihm zu verstehen gegeben, dass meine Mutter ihm nicht traute und dass er nicht willkommen war. Um halb elf wurde er abends spätestens rausgeschmissen (am Wochenende um 12). Nach drei Monaten etwa wagte ich es zu fragen, ob ich vielleicht einmal bei ihm übernachten dürfte. Das wurde mir natürlich nicht erlaubt, mit dem Argument, dass ich ja schwanger werden könnte. Mein Freund und ich waren damals überhaupt noch nicht "soweit"; es bleib beim Rumknutschen und das habe ich meiner Mutter auch gesagt, aber sie meinte nur, dann könne das Übernachten auch nicht so wichtig sein.

Aber auch als ich mir 2 Monate später die Pille verschreiben ließ, war meine Mutter gegen das Übernachten. Diesmal war das Argument, ich sei immer noch zu jung und außerdem noch nicht lang genug mit meinem Freund zusammen. Erst als ich ein halbes (!) Jahr mit ihm zusammen war, durfte ich endlich übernachten. Bis dahin war meine Mutter die ganze Zeit über misstrauisch mir gegenüber. Sie wollte nicht einmal in den Urlaub fahren, aus Angst, dass ich währenddessen verbotenerweise bei ihm schlafen würde. Auch danach sah sie es nicht gern, wenn wir übernachteten. Es hat mehr als ein Jahr gedauert, bis sie ihn als meinen Freund und Übernachtungsgast akzeptierte. Man kann sich bestimmt vorstellen, dass die Situation nicht gerade schön war, und mein Freund sich bei mir zu Hause nicht wohlfühlte. Ich habe mich auch sehr oft mit ihr deswegen gestritten.

Jetzt ist mein Bruder gerade 17 und hat seine erste Freundin, die 15 ist. Mein Bruder hat sie zu Hause nicht einmal vorgestellt, aber meine Mutter lässt ihn nach 2 Wochen (!) schon einfach bei ihr übernachten. Unter der Woche übernachten die beiden auch selbstverständlich beieinander. Mein Bruder musste nicht einmal fragen! Er hat nur gesagt: "Ich schlaf heute bei XX" und meine Mutter meinte nur: "Ok, viel Spaß!" :twisted: Die beiden haben noch niemandem außer ihren Familien von der Beziehung erzählt, das macht auf mcih irgendwie den Eindruck, dass es ihnen peinlich ist, was ich total kindisch finde.

Ich bin wahnsinnig sauer auf meine Mutter, weil ich mich damals ewig mit ihr herumstreiten musste und mein Bruder nicht einmal fragen muss. Das habe ich meiner Mutter natürlich auch gesagt. Sie rechtfertigt sich so: Ich bin ein Mädchen, deswegen musste sie auf mich mehr aufpassen. Da die Eltern von der 15-Jährigen das Übernachten erlauben, sieht sie keinen Grund, es meinem Bruder zu verbieten. Dabei kennt sie die Eltern überhaupt nicht! Kein Mensch weiß, ob sie von dem Übernachten überhaupt etwas wissen. Außerdem meint meine Mutter, ich soll froh sein, dass sie damals so gut auf mich aufgepasst hat.

Ich bin echt sprachlos vor Wut. Wie kann man nur so ungerecht sein? Ich bin auch sehr gekränkt darüber, dass meine Mutter meinen Bruder und die 15-Jährige anscheinend für erwachsener und verantwortungsvoller hält als mich damals. Das ist definitiv nicht gerechtfertigt, wenn ich mal meinen Bruder und mich in seinem Alter vergleiche.

Heute kam aber noch das Beste: Mein Bruder sagte, er hätte heute Sport geschwänzt, weil er zu müde war. Klar war er müde, seine Freundin hat auch heute Nacht bei uns übernachtet! Meine Mutter scheint das alles nicht zu kümmern. Ich konnte mir einen Kommentar dazu nicht verkneifen, wurde aber von meiner Mutter ignoriert und mein Bruder ist jetzt sauer auf mich. Dabei habe ich nichts dagegen, dass seine Freundin bei ihm schläft, sondern ich bin einfach bloß wütend auf meine Mutter. Mein Bruder lacht mich aus, weil ich mich so sehr über ihre Ungerechtigkeit ärgere und mein Freund meint auch, ich soll mich nicht aufregen, weil man jetzt eh nichts mehr ändern kann. Mich macht das aber alles total fertig, vor allem dass mein Freund damals so schlecht von meiner Mutter behandelt wurde und mir dauernd ein schlechtes Gewissen gemacht wurde. Außerdem bin ich sauer aufgrund der altmodischen Einstellung meiner Mutter.

Aber was kann ich dagegen tun, dass ich so nachtragend bin? Oder was kann ich sonst tun, ohne dass mein Bruder einen Nachteil davon hat? Versteht ihr meiner Mutter auch mehr als mich?

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» microonde » Beiträge: 231 » Talkpoints: 0,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Natürlich verstehe ich dich vollkommen, dass du dich diesbezüglich ungerecht behandelt fühlst. Da ich aber selber Mutter einer Tochter bin, kann ich auch die Seite deiner Mutter sehr gut verstehen. Es ist immer einfacher, einen Jungen gehen zu lassen, als ein Mädchen. Mädchen können frühzeitig schwanger werden, sich das ganze Leben verbauen oder gar missbraucht werden oder misshandelt. Bei Jungen kann zwar ähnliches auch passieren, aber die Folgen sind nicht so schwer wiegend.

Ich kann dich außerdem beruhigen: Meistens macht Liebe tatsächlich blind und vielleicht hat deine Mutter ja wirklich recht, dass diese Beziehung nicht das Richtige für dich ist. Also wenn meine Mutter mir von jemanden abgeraten hat, habe ich meistens im Nachhinein eingesehen, dass es wirklich ein Reinfall war. Natürlich musst du dich jetzt nicht gleich von deinem Freund trennen, allerdings würde ich kein Drama daraus machen, dass sie nicht gut mit deinem Freund auskommt und schon gar nicht, würde ich ihr Dinge vorhalten, die sie deiner Meinung nach einmal falsch gemacht hat.
Zeigen, dass du dich verletzt durch ihre Handlung fühlst, kannst du ihr aber, vielleicht wird sie dir dasselbe sagen, wie ich, nämlich, dass sie Angst hat, ihr Mädchen zu verlieren und dass sie Angst hat, es könnte ihr nicht gut gehen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Früher gab es mal einen Spruch, das eben die Mädchen die Kinder auch mit heimbringen. Und da sollte man da auch mal die andere Seite sehen und von daher kann ich da deine Mutter schon ein wenig verstehen, das sie sehr misstrauisch war. Vielleicht aus eigener Erfahrung heraus, vielleicht aber auch durch entsprechende Ereignisse aus ihrem Bekannten- oder Kollegenkreis.

Dazu bist du eben auch die Große und diese werden eh meist etwas strenger erzogen wie die folgenden Kinder. Ab dem zweiten Kind sehen halt viele Eltern manches um einiges lockerer und entscheiden dann komplett anders.

Nun bist du 19 und solltest eigentlich in der Lage sein mit deiner Mutter ein klärendes Gespräch zu führen ohne ihr direkt nur Vorwürfe zu machen. Aber einfach das Warum ergründen für ihr Handeln.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Man hat früher schon gesagt, dass die älteren Kindern den jüngeren Kindern den Weg in die "Freiheit" ebnen. Hinzu kommt auch noch, dass du ein Mädchen bist und Mädchen können nun mal schwanger werden. Dass dein Bruder auch ein Kind zeugen kann ist da nebensächlich. Denn das Kind wird ja dann bei seiner Freundin aufwachsen und leben, solange dein Bruder noch nicht mit dem Mädel zusammenwohnt.

Sicher ist das ungerecht. Aber Mädchen wurden und werden nun mal mehr behütet als Jungs. Vielleicht wirst du das erst verstehen, wenn du selber Mutter bist und diese Erfahrung machen musst. Verzeihe deiner Mutter. Sie hat es nur gut gemeint. Es gibt schlimmeres, was man nicht so schnell verzeihen kann, wie Tagebuch lesen, Briefe lesen oder die Beziehung richtig kaputt machen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Sei doch lieber froh, dass sie irgendwann doch zugestimmt hat. Es gibt Jugendliche, die es härter getroffen haben und ihren Freund gar nicht mit nach Hause nehmen können. Meine Mutter war auch so ein Fall. Während mein Bruder ständig Mädels zum Übernachten da hatte, durfte ich nicht mal einen Freund haben. Da ich schon damals nichts von diesem verheimlichten Quatsch gehalten habe, habe ich direkt mit offenen Karten gespielt. Schließlich wollte ich nicht lügen müssen, wenn ich ausging. Wie naiv von mir zu glauben, dass das Vertrauen weckt. Ab da durfte er, obwohl er früher als Freund meines Bruder sogar öfters bei ihm übernachtet hat, nicht mal mehr in die Nähe des Grundstückes. Ich wurde so in den Familienbetrieb eingespannt, dass ich gar keine Zeit mehr hatte etwas anderes zu unternehmen. Ein paar Stunden montags oder wenn er mich von der Schule abgeholt hat und das war es.

Deinen Neid und die Wut kann ich natürlich nachvollziehen. Das ging mir genauso. Es war nicht gerecht, dass man als Junge mehr Freiheiten hatte. Dennoch solltest du versuchen diese Missgunst etwas einzudämmen. Sieh es mal so: Dein Bruder hat wenigstens die Möglichkeit sich frei zu entfalten. Es ist vielleicht nicht fair aber gönne es ihm doch. Du musstest doch nur etwas länger als er auf die Erlaubnis warten. :wink:

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Für die Mutter kann ich nicht viel Verständnis aufbringen. Ich denke, da schwingt eine gehörige Portion Eigeninteresse mit. Womöglich sieht sie sich schon in der Rolle der Oma mit allem, was an Arbeit und Aufwand dazu gehört. Die Frage ist, ob es das ist, was sie vermeiden möchte oder ob sie wirklich in erster Linie ihrer Tochter so frühe Mutterfreuden ersparen will.

Klar ist, dass Eltern Verantwortung tragen. Es reicht aber nicht aus, dieser Verantwortung mit Verboten nachzukommen. Aus meiner Sicht wäre ein ideales Verhalten in der beschriebenen Situation ein intensiver, ehrlicher und authentischer Dialog zwischen Mutter und Tochter über die Ängste und Befürchtungen beider Seiten. Wenn es nur um das Vermeiden einer ungewollten Schwangerschaft geht, ist das Problem heute schnell lösbar; es gibt genügend Hilfsmittel. Schwieriger wird es, wenn der Freund bei den Eltern ohnehin keine Akzeptanz hat. Aber auch da muss eine Mutter rüberbringen, dass es ihr nicht um die eigenen Ängste geht.

Das wichtigste aus meiner Sicht ist, dass die Mutter ihrer Tochter (auch der minderjährigen) einen eigenen Entscheidungsspielraum zugesteht und unmissverständlich signalisiert, dass sie unabhängig von der Art der Entscheidung immer hinter ihr steht.

Und was die Söhne angeht, für mich gibt es keinen Grund, Söhne in diesem Thema anders zu behandeln als Töchter.

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» Lametta2000 » Beiträge: 38 » Talkpoints: 17,31 »


Ich kann dich total verstehen, weil es mir als Kind oder Jugendliche ähnlich ging. Statt mit dem Freund, hatte ich das Problem, mit dem Thema in die Disko gehen. Meine Mutter wollte tatsächlich das ich um 20 Uhr daheim bin. Die Disco machte um 19 Uhr auf und ich war etwa eine halbe Stunde unterwegs. Und ich tobte damals fürchterlich. Als mein Bruder so weit war und das erste Mal in die Disco wollte, kam er zu mir. Unsere Mutter hatte gesagt, er muss mich fragen. Ich fand das einfach nur doof. Meine Mutter sagte nur zu mir, ich soll ihn halt gehen lassen, was will er in der Disco, er würde da eh seinen Fußball mitnehmen.

Das Alter der Freundin deines Bruders würde ich außer Acht lassen. Das liegt in der Verantwortung ihrer Mutter und nicht deiner Mutter. Und wenn ich das richtig gelesen habe, warst du etwa so alt wie dein Bruder jetzt, als du bei deinem Freund übernachten durftest. Die Art wie er das macht ist natürlich recht unschön.

Wie Diamante schon sagte, die älteren Geschwister ebnen den Weg für die jüngeren Geschwister. Es fällt nur so verdammt schwer, wenn die jüngeren Geschwister halt kaum jünger sind. Mein Bruder ist auch nur 1,5 Jahre jünger als ich. Wobei es bei uns so war, dass ich mehr Pflichten hatte, aber weniger Rechte. Was aber zum Teil auch so ein typisches Mädchen- Ding war.

Und die Annahme, die Eltern von Mädchen haben mehr unter einer Schwangerschaft ihrer Tochter zu leiden, sieht nur nach außen so aus. Falls die jungen Leute Eltern werden, sind auch die Eltern des Vaters gefragt. Und dann meistens nur finanziell. Was auch kein Spaß ist. Und es ist mit Sicherheit kein tolles Gefühl, wenn man die Kinder quasi aus dem gröbsten raus hat und dann auch einmal unterhaltspflichtig für ein Enkelkind ist.

Ich kann deine Wut verstehen, aber du wirst wenig machen können. Im Endeffekt ist das Kind ja schon lange in den Brunnen gefallen. Sprich du kannst für dich nichts mehr ändern und es bringt dir an sich auch nichts, deinem Bruder da nun eins rein zu würgen. Denn im Endeffekt kann er auch nichts für die Handlungen deiner Mutter. Aber klar sagen, dass du die Behandlung nicht gerecht empfindest, kannst du in einem sachlichen Ton trotzdem.

Vielleicht tröstet es dich. Ich hatte eine Freundin, die hatte ein Zimmer unter dem Dach ihres Elternhauses. Die durfte auch als sie bereits volljährig war, ihren Freund nicht zum Schlafen mit heim bringen. Der Vater sagte klar, so lange ihr nicht verheiratet seid, schlaft ihr nicht in einem Bett. Zumindest nicht unter seinem Dach. Allerdings durfte die Tochter dann bei ihrem Freund übernachten. Ok mit 18 Jahren konnte ihr das eh keiner mehr verbieten.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Meistens ist es leider so, dass Buben bevorzugt werden, bzw. immer mehr Vorteile haben wie wir Mädchen/Frauen. Ich verstehe aber nicht, warum deine Mutter so reagiert. Hat sie vergessen, wie es bei dir war? Denkt sie nicht daran, was die Mutter bzw. die Eltern des Mädchens denken, wenn sie bei deinem Bruder schläft? Ich bin leider auch sehr nachtragend, und leider wärme ich alte Themen auch gerne auf, wo sich die Leute schon dachten, dass es schon längst vergessen wurde, daher kann ich dich verstehen. Natürlich kannst du es jetzt nicht mehr ändern, wie sich deine Mutter verhalten hat, doch trotzdem wäre es angebracht, dass sie sich für ihr Verhalten entschuldigt. Aber so wie ich es gelesen habe, kannst du darauf ewig warten.

Leider ist es so, wenn jemand eine Tochter und einen Sohn hat, darf sich der Sohn mehr bzw. früher einiges erlauben, was das Mädchen nicht darf. Gottseidank habe ich 3 Söhne, die ich gleichermaßen behandle bzw. behandeln werde bezüglich fortgehen und/oder die Auswärtsschlaferei.

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kann beide Seiten verstehen. Deine Mutter liebt Dich und hatte einfach Angst um Dich. Und Du bist enttäuscht über die Ansichten und Handlungsweise Deiner Mutter. Es war etwas unfair von Deiner Mutter, dass sie Deinen Freund hat fühlen lassen, dass er nicht willkommen war. Ich kenne Deinen Freund nicht und kann deshalb nicht beurteilen, warum sie das gemacht hat. Aber sie wird Dir gegenüber sicher mal geäußert haben, warum sie ihn nicht mag.

Mit der Übernachtung, dass ist eine andere Sache. Das sehe ich so, dass sie aus Verantwortung gehandelt hat, weil sie Angst um Dich hatte. Mütter sind nun mal was die Töchter betrifft sehr viel vorsichtiger als bei Söhnen. Das heißt aber nicht, dass sie Dich als Tochter weniger liebt als Deinen Bruder.

Außerdem ist das solch eine Sache mit den älteren Kindern. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Meine Schwester war nur 1.5 Jahre jünger als ich. Sie durfte mehr, als ich in ihrem Alter. Auch als sie noch kleiner war hieß es immer, laß sie, Du bist doch die Ältere und schon vernünftig. Diese Einstellung der Eltern wird oft von den jüngeren Geschwistern ausgenutzt.

Dein Bruder hat gesehen wie Dein Freund von Deiner Mutter bei Euch zu Hause behandelt wurde. Aus dem Grunde hat er seine Freundin erst gar nicht mit nach Hause gebracht, weil er die gleiche Behandlung durch Deine Mutter erwartete und seine Freundin schützen wollte.

Versuche bitte, Deinen Kopf vom Groll gegen Deine Mutter frei zu machen. Dein nachtragendes Wesen vergiftet Dein Denken und Fühlen. Führe ein offenes Gespräch mit Deiner Mutter und frage sie, warum sie Deinen Freund nicht mag. Aber bleib ruhig dabei, und verkneif Dir den Ärger, und wenn möglich, lass Deinen Bruder aus dem Spiel. Er kann nichts für die Sichtweise Deiner Mutter.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Mütter sind nun mal sehr misstrauisch, wenn die Tochter den ersten Freund hat, dass kann man ihnen ja auch nicht verübeln. Bei Töchtern ist das ein bisschen was anderes, als bei Söhnen, die nicht gleich als ''Schlampe'' abgetan werden, wenn sie mit mehreren Frauen zusammen sind. Eltern haben außerdem auch immer die altmodische Vorstellung im Kopf, dass man nur abends oder nachts im Bett Sex hat. Darauf, dass man sich auch Tags über vergnügen kann, kommen sie gar nicht und meinen daher, ihre Tochter wäre Jungfrau, solange sie nicht bei ihrem Freund übernachtet. Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich auch nicht verstehe, wieso du deine Mutter mit sechzehn Jahren noch fragst, ob du woanders übernachten darfst. Ich hätte vielleicht im Alter von 14 Jahren noch gefragt, aber danach hätte ich es ganz genauso gemacht, wie dein Bruder, nämlich einfach Bescheid sagen und gehen. In der Hinsicht bist du eigentlich selbst Schuld.

Über die Ungerechtigkeit solltest du dich übrigens auch nicht aufregen. Beim ersten Kind ist das nämlich oftmals schwierig. Die älteren Geschwister haben immer den Nachteil, dass die Eltern noch total übervorsichtig sind und lieber ein bisschen mehr verbieten, als zu viel zuzulassen. Deine Mutter hat sich wahrscheinlich mit der Situation noch etwas überfordert gefühlt und wollte es dir daher nicht erlauben. Später bei deinem Freund, kannte sie die Situation ja schon und da fiel es ihr einfacher, zuzustimmen oder sich wenigstens nicht aufzuregen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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