neues Gesetz zu embryonalen Stammzellenforschung

vom 14.02.2008, 12:27 Uhr

Heute findet im Bundesttag die Lesung zu den Änderungen des Stammstellengesetzes statt. Und der Bundestag ist quer durch alle Parteien geteilt.

Woher kommen die Stammzellen, mit denen man forschen möchte? Man kann Stammzellen aus Embryonen gewinnen. Wenn bei einer künstlichen Befruchtung mehr Eizellen befruchtet werden, die Frau aber nur eine eingesetzt bekommt, dann sind da Stammzellen übrig. Zudem kann bei einer Abtreibung aus den Ei- und Samenzellen bis zur neunten Woche Stammzellen gewonnen werden. Und letztlich auchdurch Klonen. Dabei entstehen Stammzellen, aus denen rein theoretisch sogar ein Leben entstehen könnte.

Was kann man mit den Stammzellen erforschen?
Vor zehn Jahren wurde entdeckt, dass man Stammzellen kultivieren kann und sich danach eine Spezialisierung der Zellen herausbildet. Daraus folgen mögliche medizinische Anwendungsmöglichkeiten wären: man kann einem Embryo, welcher das Vier-Zellen-Stadium noch nicht überschritten hat Stammzellen entnehmen. Diese danach zu den gewünschten Zellarten heranwachsen lassen. Diese können den Patienten dann injiziert werden und z.B. fehlende oder zerstörte Zellen ersetzen. Bisher kennt man dies bei Blut-, Nerven-, Knochen-, Leber- oder Hautzellen.

Was könnte die Forschung in Zukunft liefern? Nun, in Tierversuchen ist man bereits soweit, dass gelähmte Mäuse nach der Injektion von Rückmarksstammzellen wieder laufen können. Und auch bei Parkinson hat man bereits erhebliche Fortschritte gemacht.

Worüber streitet man nun? Obwohl die Forschung mit embryonalen Stammzellen unglaubliche Fortschritte in der modernen Medizin ermöglichen könnte, ist dieses Thema sehr umstritten. Das Problem ist aber nicht die Forschung selbst, sondern die Gewinnung des Forschungsmaterials.
Die Möglichkeiten zur Gewinnung von Stammzellen habe ich ja oben schon beschrieben.

Für viele stellt sich die Frage, ob es vertretbar ist mit der Forschung an embryonalen Stammzellen mögliches Leben zu zerstören. Die Standpunkte sind allerdings sehr unterschiedlich.

Eine Gruppe, vor allem kirchliche Institutionen, plädieren dafür, dass man diese Forschung nicht weiter verfolgt. Der Grund ist klar, man geht davon aus, dass sich aus den Stammzellen ein Leben entwickeln könnte, wenn auch nur rein theoretisch.

Auf der anderen Seite stehen vor allem die Wissenschaftler: sie plödieren für eine Freigabe, da aus den Stammzellen zwar ein Mensch entstehen könnte, aber eben nur rein theoretisch. Es fehlt ganz einfach die Mutter, die das Kind austragen würde. Und daher sehen eben viele darin durchaus eine Rechtfertigung mit den STammzellen zu forschen.

Ich sehe das ähnlich, da für die embryonalen Stammzellen ja keine Mutter zur Verfügung steht, die sie austragen würde kann sich der Zellhaufen auch nicht zu einem Menschen entwicklen.

Weltweit sind in den letzten Jahren rund 500 embryonlae Stammzellenlinien erstellt worden. Deutsche Forscher könnten nach der aktuellen regelung nicht darauf zugreifen, obwohl es gezüchtete Zellen sind.
Komischerweise dürfen ausländische Embryonen importiert werden, inländische dürfen aber nicht verwendet werden. Auch das soll in der heutigen Lesung geändert werden.

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» betty » Beiträge: 1460 » Talkpoints: 0,13 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin auf jeden Fall 100%ig FÜR Stammzellenforschung. Das ist der heutzutage sicherste Weg, bis heute unheilbare Krankheiten in Zukunft heilbar zu machen. Vorrausgesetzt die Wissenschaft kann an die bisherigen Erfolge der embryonalen Stammzellenforschung, kann Krebs in 5, vielleicht 10 Jahren nur noch halb so schlimm sein.

Das Gegenargument, die Stammzellenforschung zerstöre Leben, ist absoluter Blödsinn³. Im Gegenteil: es rettet Leben. Die Embryonen sind doch extra dafür gezüchtet, damit sie Leben retten. Ohne die Stammzellenforschung würde es diese Embryonen gar nicht geben und somit würden sie so oder so nicht leben.

» Ouattara » Beiträge: 219 » Talkpoints: 0,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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